USA vrs. China

Diskutiere USA vrs. China im Aktuelle Konflikte Forum im Bereich Aktuell; Dass man die Konfrontation nicht will, besagt nicht, dass es nicht doch dazu kommt. Solche Äußerungen sind immer eine klare, wenn auch versteckt...
mcnoch

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Alien
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Dass man die Konfrontation nicht will, besagt nicht, dass es nicht doch dazu kommt. Solche Äußerungen sind immer eine klare, wenn auch versteckt formulierte Drohung, insbesondere wenn sie mit dem Zusatz versehen sind, dass soetwas gegen die Interessen beider Seiten sei.
 
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Sczepanski

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Gestern haben die USA mit ihren B-52 mal wieder "power gezeigt"

Da sollte es erwartbar sein, dass am Folgetag - also heute - die Chinesen mal wieder in den Westpazifik fliegen, wahrscheinlich zwischen Taiwan und den Philippinen in Richtung Osten, so dass die taiwanesischen Medien wieder hyperventilieren und sich einen Angriff auf Taiwan aus den Fingern saugen.
 
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jackrabbit

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Hallo,

Gestern haben die USA mit ihren B-52 mal wieder "power gezeigt"

…, so dass die taiwanesischen Medien wieder hyperventilieren und sich einen Angriff auf Taiwan aus den Fingern saugen.
leider geht es wieder eindeutig in den politischen Bereich und das Flugzeugforum macht wieder etwas weniger Spaß.:mellow:

Grüsse
 

D-HUBI

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Präsident Biden hat erstmalig Taiwan direkte Unterstützung bei einem chinesischen Angriff zugesagt:
Joe Biden verspricht Taiwan im Konflikt mit China militärische Unterstützung - DER SPIEGEL
Nach der Frage eines Bürgers zu dem Thema hakte CNN-Moderator Anderson Cooper bei der Town Hall in Baltimore nach und fragte Biden mit Blick auf China: »Sagen Sie, dass die Vereinigten Staaten Taiwan verteidigen würden, falls es versuchen würde, anzugreifen?« Biden antwortete daraufhin: »Ja, wir haben eine Verpflichtung, das zu tun.«
Dies stellt natürlich eine deutliche Eskalation des Konfliktes mit China da, bisher hatten die US-Präsidenten immer vermieden diesen Sachverhalt so klar auszusprechen ... fraglich, ob das ein kluger und überlegter Schachzug von Biden war, da er sich jetzt auch sehr in Zugzwang bringt. Natürlich war China wohl immer klar, dass ein Angriff auf Taiwan mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Krieg mit den USA bedeuten würde. Nach Xi Jinpings Aufruf "zur Wiedervereinigung (sprich Wiedereingliederung) Taiwans" haben sich jetzt beide Seiten in ein Lage manövriert, aus der ein Ausweg ohne Gesichtsverlust nur schwer möglich ist.
Einerseits glaube ich nicht, dass China wirklich in der Lage ist, Taiwan militärisch zu erobern (jedenfalls ohne den Einsatz von Atomwaffen) ... andererseits fällt es mir schwer zu glauben, wie die USA Taiwan wirksam verteidigen wollen, ohne militärische Stützpunkte auf Taiwan einzurichten. Zwar unterstützen etliche Staaten in der Region die Chinapolitik der USA, nur stellt sich die Frage, ob sie im Fall der Fälle den USA wirklich erlauben würden, Angriffe auf China von Stützpunkten auf ihrem Territorium zu fliegen und sich damit in direkte militärische Konfrontation mit einem zu allen entschlossenem China zu begeben. Also blieben den USA in der Region nur Schiffe/Flugzeugträger und die Stützpunkte auf Guam.

Die Lage wird langsam wirklich verfahren ... wie zwei Züge die auf einem Gleis aufeinander zu rasen ... und ich sehe niemanden, der sich dazwischen stellen könnte und würde. Was ist, wenn das faktisch unabhängige Taiwan - von dem keine Bedrohung für China ausgeht - die USA bittet auf ihrem Territorium rein defensive Stützpunkte zu errichten, um China wirksamer abzuschrecken ... z.B. Raketenabwehr, Luftverteidigung oder eben auch Bodentruppen, die durch die Insellage Taiwans eben auch rein defensiver Natur wären.
Da China letztlich auch wirtschaftlich auf die Abnehmer seiner Waren in der EU angewiesen ist, könnte man vielleicht eine EU-(nicht US-)Initiative zur vollwertigen politischen Anerkennung der Republik Taiwan in Betracht ziehen ... wäre ja letztlich nur ein öffentliches Bekenntnis zu längst bestehenden Tatsachen - Taiwan ist, wie gesagt, de fakto bereits ein unabhängiger Staat.

Nach dem Interview und Statement von Biden ist es nur eine Frage der Zeit, wann China rund um Taiwan weiter eskaliert und es bleibt nur zu hoffen, dass keiner der Piloten dabei die Nerven verliert.
 
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D-HUBI

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war das mit Hongkong nicht mal so ähnlich?
Meiner Meinung nach eben nicht, da Hongkong nie mehr war als eine britische Kronkolonie, von der immer klar war, dass sie nach Ende der Pachtzeit an China zurückgeht. Das man für die Hongkong Chinesen eine Übergangslösung mit vielen demokratischen Rechten aushandeln konnte, war der damaligen Zeit geschuldet, wo China noch aufblasen Wohlwollen der Welt angewiesen war.
Letztlich konnte man deshalb auch außer Protesten nichts gegen die Maßnahmen der Chinesen gegen die Demokratie in Hongkong unternehmen.
 
pok

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Ich denke gerade, nachdem wir jetzt sehen wie China in Hongkong vorgeht, wird es sicher keine friedliche Wiedervereinigung mit Taiwan geben, schon weil die Bürger Taiwans das ablehnen.
Die USA sind in der komfortablen Lage, jederzeit mehrere Träger entsenden zu können und so kurzfristig hocheffiziente Luftstreitkräfte zum Einsatz zu bringen.

Dass Biden sich so eindeutig geäußert hat, ist entweder seiner Schusseligkeit geschuldet, als ihn die Frage überrascht hat, oder er versucht etwas Boden gutzumachen für den komplett vergeigten Abzug aus Afghanistan, für den er hier verantwortlich gemacht wird.
 
sixmilesout

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haben sich jetzt beide Seiten in ein Lage manövriert, aus der ein Ausweg ohne Gesichtsverlust nur schwer möglich ist.

Gesichtsverlust ist im Westen eigentlich mehr oder weniger "Erträglich" bis shitegal. Ein Gesichtsverlust / Verletzung der Ehre ist in Asien etwas, was > extrem < Problematisch ist. Biden braucht keinen Gesichtsverlust mehr zu fürchten, denn das Gesicht hat er wie in #88 beschrieben schon in AFG verloren, bzw Trump hat dafür gesorgt.

Egal was China nun macht oder unterlässt, der Ball liegt nun erstmal in Peking. Biden kann sich erstmal grinsend in den Schaukelstuhl legen und überlegen, welche Figur auf dem Schachbrett als nächstes zu ziehen ist.

Spielchen spielen, kann schließlich nicht nur China, sondern können auch andere. Hier zeigt sich Biden als etwas schlauer als sein Vorgänger. Ob er wirklich schlauer ist, wird sich in Zukunft noch zeigen. Der bessere Politiker ist er allemal.
 

D-HUBI

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Naja, die ultimative Provokation seitens Chinas wäre die Besetzung von Ouemoy … und was macht der „schlaue“ Her Biden dann? China den Krieg erklären? Oder den Schwanz einziehen und sich zum Papiertiger erklären?
 
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Die Chinesen auf Taiwan wissen sich zu wehren. Da macht die zugesagte Hilfe zur Selbsthilfe durchaus Sinn. Eine gewaltsame Besetzung von Quemoy lässt sich sicherlich nicht verhindern und birgt gleichzeitig das Risiko für China von kaum kalkulierbare Reaktionen. Gerade in Asien gibt es zahlreiche Beobachter, wenn es um die chinesische Art der Durchsetzung von Interessen geht. Die zunehmende Anzahl von Multinationalen Manövern sind ja schon eine Reaktion auf eine mögliche Zuspitzung. Für die weitere Einlösung ihres Wohlstand-Versprechens braucht die KP-Chinas den uneingeschränkten Zugriff auf sämtliche Rohstoffe. Allein deren zunehmende Verknappung beim bisherigen Bevölkerungswachstum birgt schon genügend Konfliktstoff für die Gegenwart.
 
pok

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.... Eine gewaltsame Besetzung von Quemoy lässt sich sicherlich nicht verhindern ....
In den 50er Jahren hat das 2 Mal recht gut funktioniert und für eine Invasion, auch wenn es nur 2 km über das Meer sind gibt es grundsätzlich immer noch die gleichen taktischen Vorteile für den Verteidiger wie damals.
 
Mercur

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Na ja, die Zusage von Mr. Joe B. sollte vielleicht als starkes Signal verstanden werden aber am Ende wird das die chinesische Führung nicht beeindrucken. Die hören zwar gut hin, was so ein US-Präsident von sich gibt aber deren Analysten wird dabei nicht entgangen sein, dass schon zeitgleich die Berater von Joe B. ihre Zweifel an der praktischen Umsetzung bzw. des ernsten Willens dieses Versprechens im Ernstfall äußerten.

Und militärisch wäre das ein Risiko für die USA denn ihre Überlegenheit verteilt sich nun mal über den ganzen Globus während die nummerisch auch nicht gerade kleinen Truppen Chinas wo stehen? Genau, in China!
Mit so 1-2 oder gar 3 Trägern können die USA eben keinen wirklichen Druck aufbaue denn sie müssten betr. Taiwan nicht gegen eine zahlenmäßig schwache und technologisch weit unterlegene Luftwaffe antreten denen man schon mal zuvor, unter fadenscheinigen Vorwänden, die eh' schwache Luftabwehr am Boden "entzogen" hat um über feindlichen Gebiet ungestört operieren zu können. Das wird nichts mit 1-2 harten Gegenschlägen oder mal eben 50 Flugkörpern wie man es so gerne mal praktiziert denn die Chinesen würden sich wehren und das sicher härter und vor allen effektiver!
Zudem ist China geografisch auch groß genug um viele strategische Anlagen und Ziele der direkten Reichweite von konventionellen Angriffen zu entziehen von denen es zudem Unmengen geben muss, da wären 10.000 Flugkörper nötig und nicht nur 50.

Real stände Joe B. im Falle eines direkten Angriffes auf Taiwan eben vor dem Problem, jetzt doch noch zu kneifen oder den Startbefehl für die Raketen zu geben denn mit einer starken Landarmee an Chinas Grenze kann er eben nicht "zeitnah" aufwarten. Er hat niemand vor Ort, der es mit der Millionenarmee am Boden aufnehmen kann (und will) so wie es - im kleineren Maßstab natürlich - ab 2001 in Afghanistan, Irak, Libyen und Syrien die Tadschiken, Kurden, Rebellen bzw. später auch Islamistische Terroristen und Söldner, für sie gemacht haben und machen.
Auch mit Südkorea und Japans Streitkräften zusammen, der Unterstützung der - nicht sehr offensiv ausgerichteten - australischen Marine und vielleicht auch einigen (symbolischen) NATO-Einheiten und Mini-Kontingenten einiger kleinerer Staaten... die USA bekommen derzeit einfach keine sehr Armee an die chinesische Grenze oder in die Nähe Taiwans und ob sie nach monatelanger Vorbereitung wirklich bereit sind, auf einer dann vielleicht bereits besetzten Insel Taiwan massive Truppenanlandungen durchzuführen bezweifle ich auch mal denn Taiwan ist eben eine Insel auf oder an der kein direkter Nachbar liegt auf dessen Gebiet man seelenruhig in 6 Monaten 250.000 Soldaten und Hunderte Maschinen versammeln kann wie damals in Saudi-Arabien 2003. Alles muss über das Meer dorthin und da haben die Chinesen die besseren Karten!
Die einzige starke Armee in dieser Gegend besitzt Indien - kein Zufall, dass die USA denen seit 3-4 Jahren so in den A*** kriechen, Sanktionen aufheben. die schwierige Menschenrechtslage in Kaschmir wohlweislich ignorieren und sogar bereits sind, Indien mit ziviler Atom-Technik zu versorgen... von der Hoffnung auf viele Milliarden-Rüstungs-Deals mit Indien mal ganz abgesehen denn ich bezweifle, dass die USA den Franzosen den U-Boot-Deal mit Indien dann doch überlässt aus Kompensation für den Australien-Deal...

Letztendlich fehlt das starke Signal an China (mit dem man ja keine Konfrontation will wie man zwar sagt aber gleichzeitig betont, dass China bekämpft werden muss etc.) und das sähe leider so aus, dass man u.a. Taiwan als Staat anerkennt und schon mal viele, wenn auch viele kleine weiträumig verteilt, US-Truppenkontingente (und hier massiv Luftabwehr) zeitnah nach Taiwan verbringt. Und beides ist derzeit weitab jeglicher (westlicher) Realität!
 

Sens

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Im Zeitalter von Präzisionswaffen samt militärischen Möglichkeiten der Volksrepublik eine heute lösbare Aufgabe. Jeder militärische Widerstand bringt jedoch die Führung in Erklärungsnöte. Immerhin wäre das ein Kampf Chinesen gegen Chinesen. Quemoy selbst wird in ganz China längst nicht mehr als ein theoretisch Sprungbrett für eine Rückeroberung des Festlandes durch die National Chinesen angesehen. Das war es auch damals nicht aber immerhin ein Gebiet der politischen Gegenkraft in Sichtweite des eigenen Herrschaftsgebietes. Der Bürgerkrieg hatte ja Millionen Chinesen den Tod gebracht und für Mao waren die Verluste einer Rückeroberung sicherlich kein Thema. Die Insel stand ja nicht allein und die 7. Flotte der Amerikaner war/ist eine entscheidende Größe. Der Korea-Krieg hatte ja gezeigt, dass die Amerikaner bereit waren zu kämpfen, wenn sie ihre strategischen Interessen im Zeitalter der Domino-Politik gefährdet sahen. Bis heute ein Fragezeichen für die Führung der Volksrepublik, die aus gutem Grund eine politische abgesicherte Eingliederung Taiwans bevorzugt. Immerhin gibt es einen Plan B, wo die glaubhafte Androhung der militärische Lösung ein vollständige Ablösung Taiwans verhindert. Der Nachteil von Ein-Parteien-Staaten ist ja, dass sie eine äußere Bedrohung brauchen. Jene fiktive Gefahr rechtfertigt ja die eigene Defizite und ich hoffe das Xi Jinping weiterhin auf den Faktor Zeit setzt.
 
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Auch Mehrparteien-Staaten scheinen Heute wieder verstärkt äußere Feinde zu brauchen, auch wenn man diese erst zu solchen machen muss.^^

Wie schon Gestern und zuvor mal an anderer Stelle diesbezüglich geschrieben, die Drohung von Joe B. ist nicht wirklich glaubhaft denn er will die USA nicht in einen Krieg stürzen. Zudem schon gar nicht gegen einen starken Gegner den man eben nicht mal mit einigen Luftschlägen zum Einlenken zwingen kann oder gegen den man andere in den Kampf schicken kann... um sie dann allein stehen zu lassen.
Der Aufwand für so einen Krieg, selbst auf konventioneller Ebene, wäre einfach zu groß denn er würde Tausende Flugzeuge und Drohnen, Zehntausende Raketen und Lenkflugkörper und vielleicht weit über eine Million Soldaten erfordern... und das über einen langen Zeitraum, einen sehr langen.

Fakt ist, das China finanziell halt viel besser für so einen Konflikt aufgestellt ist und im Inland, trotz Honkong und den Uiguren, weniger innenpolitische Probleme hat als die USA deren Demokratie aktuell schwer mit sich selbst zu tun hat. Militärisch würde China zumeist über eigenen Territorium kämpfen oder vor der Haustür und das wesentlich stärker und garantiert härter als andere Gegner von denen man ja durchaus mal ganze aktive Regimenter bzw. Warlords einfach "abkaufen" konnte. Der Aktionsradius der Luftwaffe und Flotte im chinesischen Küstenvorfeld ist eben nicht zu verachten so das die USA bestenfalls die Option haben, einige der Mini-Inseln in der Nähe der Philippinen zur "Machtdemonstration" zu erobern. Für einen harten Gegenschlag auf Taiwan benötigt die USA Zeit und Verbündete... beide Probleme würden für China arbeiten denn so lange kann die gut, aber nicht zu gut, ausgestattete Armee Taiwans da auch nicht gegenhalten und müsste sich letztendlich in den verdeckten Widerstand zurückziehen.
Zudem muss die USA vielleicht nicht ernsthaft die (konventionelle) Gegenreaktion Chinas auf ihre Stützpunkte in Japan, Südkorea und auf den Philippinen fürchten aber sobald da so ein kleiner dicker Ex-Kumpel von Donald T. mal südwärts über die Grenze spuckt, besteht die Gefahr eines nächsten Konflikts in Korea und damit wäre schon mal ein Verbündeter der USA (und vielleicht sogar US-Truppen) gebunden.
China betrachtet die offene Annäherung der USA an Indien sehr aufmerksam, weis es doch, dass die USA Indiens Armee und Luftwaffe benötigt um selber wieder die uneingeschränkte geopolitische Vorherrschaft in Süd-, Südost- und Ostasien zu erlangen. Allerdings wirft dieses erstens das lästige Problem Pakistan auf, welches dieses US-Gebaren ebenfalls sehr kritisch betrachtet und sich somit bereits wieder China annähert was die USA zweitens wieder vor ein Problem mit ihren "guten" ehemaligen Freund (und trotzdem Haupt-Terrorunterstützer) sowie mit diesen vielen Gruppierungen stellt welche Pakistan unterstützt.
Noch schlimmer für die USA ist drittens die - von Vladimir P. (aufgrund des seit 20 Jahren immer stärkeren westlichen Drucks) angestrebte - engere Bindung an China bis hin zur militärischen Verbrüderung... wirtschaftlich sind sie gerne dafür zu haben aber politisch und militärisch haben die Chinesen da bisher sehr zurückhaltend agiert wenn es um Konkretes ging. Ein "echtes" Militärbündnis zwischen Russland und China würde nicht nur den USA nicht gefallen... auch wenn es die europäischen NATO-Mitglieder viel näher an diesen Konflikt bringt als diesen lieb wäre.
Letztendlich hat China mittlerweile scheinbar viel bessere Fähigkeiten auf dem Cyber-Gebiet als die USA selbst... was hier möglich wäre könnte weitaus schlimmer sein, als ein paar chinesische konventionelle Gegenschläge!

Ich bleibe dabei... die USA könnten Taiwan nicht zeitnah militärisch unterstützen wenn sich eine baldige Invasion Chinas ankündigt. Ein paar Hundert Mann im Lufttransport nach Taipeh, eine zweite Trägergruppe in die Nähe Taiwans verlegen und dann ist die Zeit um. Ob wirklich starke und vor allen auch wirksame Verstärkungen für Taiwan verfügbar wären, bevor dessen Verteidigung zusammenbricht... ich hege Zweifel!
Letztendlich wird man sich im Falle einer realen (!) Gefahr für Taiwan mal eben mit den Verbündeten treffen, beraten und eben schauen, was schnell vor Ort wäre. Dann wird man wieder drohen und viele Sanktionen aussprechen... ob das China bremst so der Wille besteht wirklich in den Krieg zu ziehen... ich denke ehr' nicht. Und da sind wir wieder am o.a. Anfang bei #93... dann obliegt es Joe B., seinen Worten Taten folgen zu lassen, mit allen Risiken... oder eben doch zu kneifen!

Aktuell liegt der Ball aber eh' bei China und ich habe irgendwie Zweifel, dass all die Anti-China-Hysterie derzeit begründet ist oder eben nur dazu dient, um die Leute schon mal "geistig" auf die herbeigeführte Verschärfung der Lage quasi "vorzubereiten". Denn das die USA die erneute uneingeschränkte Geopolitische Vorherrschaft (am liebsten bis an die Tore Pekings^^) in Asien zurückerlangen wollen ist ja wohl unbestritten denn wenn es ihnen um Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, den Frieden und die Unversehrtheit von Staaten ginge so müssten sich die westlichen Staaten und vor allen so mancher ihrer Verbündeten gegenseitig mit Sanktionen überziehen...

Fakt ist, dass auch China ein hohes Risiko bei einem Angriff auf Taiwan einginge. Nicht bei der Landung selber denn das könnten sie dank starker Landungskräfte per See- und Lufttransport locker schaffen. Aber die westlichen Kriege der letzten Jahre haben ja gezeigt, dass ein Sieg nicht eben ein Sieg ist und das werden die kühlen Rechner in Peking auch wissen.
  • da wäre der Krieg selbst und ich denke mal, dass die Taiwanesen sich verdammt teuer verkaufen solange sie auf die Hilfe der USA hoffen
  • die Kosten einer langen und sehr massiven Besetzung gegen eine zumeist feindlich gesonnene Bevölkerung
  • die Beanspruchung der eigenen Kräfte zu Gunsten Taiwans, Schwächung im Gebiet zu Indien aber auch im Inland
  • die direkten Verwerfungen mit den Nachbarstaaten in Bezug auf Politik und Handel
  • die sicher stark steigende Militärpräsenz der USA in der Nachbarschaft
  • und vor allen, die Sanktionen auf wirtschaftlicher Ebene über einen sehr langen Zeitraum
 
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Sens

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Militärisch ist die Besetzung von Quemoy heute kein besondere Aufgabe für China. Doch die dafür zuständigen Militärs können nicht garantieren, dass es weitgehend Verzögerungsfrei über die Bühne geht. Bei ganz Taiwan sicherlich nicht. Kommt es dazu, dann hätte es unkalkulierbare Konsequenzen. Der Unterstützer der Chinesen in Taiwan ist ja die größte Seemacht mit zahlreichen Verbündeten. 90% aller Güter sind Seetransporte. Die letzten Manöver und Flottenbesuche haben die Führung in Peking noch einmal daran erinnert. Wir Deutschen sollten uns auch daran erinnern, welche Konsequenzen es in zwei Weltkriegen für uns hatte.
Es werden sicherlich noch Jahrzehnte ins Land gehen, bis die maritime Rüstung Chinas ein Gegengewicht geschaffen hat.
 

D-HUBI

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Nicht bei der Landung selber denn das könnten sie dank starker Landungskräfte per See- und Lufttransport locker schaffen.
Das sehe ich anders … und auch etliche Militäranaylisten … die Topographie von Taiwan steht dem Gelingen einer Invasion deutlich im Wege. Es gibt nur sehr wenige und kleine Strandabschnitten, die sich für eine amphibische Landung eignen und die lassen sich gut verteidigen. Gerade mit hochpräzise Seezielflugkörpern kann man von Land aus eine Invasionsflotte wirksam bekämpfen.
 

Sens

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Außerdem wird niemand warten bis sich eine Invasionsflotte auf den Weg macht. Deren Bekämpfung beginnt ja schon bei der Annäherung und eine notwendige Luftherrschaft ist auch nicht garantiert. Ein vorbereiteter Putsch und dessen Unterstützung durch Spezialkräfte "unbekannter" Herkunft scheint die einzige reale Option zu sein. Er kann zwar scheitern, doch dessen Konsequenzen bleiben kontrollierbar. Bei einer klassischen Invasion ist das nicht gegeben.
 
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@D-HUBI
Es wird reichen, um sehr schnell einen größeren und vielleicht auch ein paar mittlere Brückenköpfe schnell zu errichten
und mach Dir nichts vor, China hätte die Luft- und Seeherrschaft im Umfeld Taiwans und könnte massive Verstärkungen
nachführen denn...

@Sens
...Du glaubst doch nicht wirklich, dass die USA eine mögliche Transportflotte Chinas mal "vorab" angreifen wenn man so
irgendwann mal bemerkt, dass China dort ein paar Tausend Soldaten mehr heranzieht als bei den üblichen "Manövern
und sich auch arg viele Flugzeuge an den Basen im Umfeld sammeln?
Nein, China würde einen (nicht mal von den USA anerkannten) Staat angreifen und nicht die USA. Also müssten die USA
den ersten Schuss auf chinesische Schiffe oder Flugzeuge abgeben und das ist der entscheidende Knackpunkt!
Ja, China wäre unbestritten der Aggressor aber dem "echten" Krieg müssten die USA beginnen, und auch mit den Folgen
leben. Und wie schon mehrfach erwähnt... ohne Indien bekommen die USA einfach nicht genug Truppen zusammen um
China wirklich zu bedrohen und wie nahe sich an dessen Küste heranwagen... na ja, ich denke nicht wirklich sehr nah.^^


Deine Bemerkung zu gewissen "Spezialkräften" hat hier keine Gültigkeit - die Chinafreundlichkeit der Taiwanesen ist in
den letzten Jahren massiv eingebrochen und mit viel Gegenliebe, geschweige denn massiven Hilfen durch Einheimische,
können die Chinesen garantiert nicht rechnen. Auch ein Transport von Hunderten gut ausgerüsteten Kämpfern ist - im
Frieden in ein so gut überwachtes Land wie Taiwan nicht wirklich einfach.
Auf der Krim, auf welche Du hier wohl etwas abzielst, war die Lage anders nachdem da die russischstämmigen Ukrainer
in den Jahren von 1991-2014 zu viele Wechsel ihrer Rechte hinnehmen mussten - bis 2013 mahnte ja die EU nicht aus
Spaß die Balten, aber auch Ukrainer, in Bezug auf Minderheitenrechte und hier explizit denen der russischstämmigen!
Aber nachdem man "Ihren" Präsidenten mit westlicher Hilfe aus dem Amt geputscht hatte, eine der ersten Maßnahmen
dieser Übergangsregierung massive Verbote von (zumeist durch die russischen Ukrainer gewählten) Parteien war, das
Auftreten von offen antirussischen Nationalisten bis hin zu deren kurzzeitiger Regierungsbeteiligung, einem Teilverbot
beim Umgang mit der russischen Sprache, Zeitschriften, Fernsehsendern (welches die "Garantie-Mächte" der EU nur mal
ganz heimlich kritisierten und dann nie wieder erwähnten) und was man in jenen Monaten des Jahres 2014 gesehen hat,
war eben die "Liebe" der meisten Krimbewohner zur Ukraine eben nicht mehr die größte und mach Dir nichts vor, das
waren keine 100.000 russische Soldaten auf der Krim sondern viele kleinere Kommandos welche auf Einheimische Hilfe
hofften und wohl auch zumeist erhielten... und zudem auf völlig demotivierte ukrainische Soldaten stießen.

Im Falle Taiwans sind diese Voraussetzungen jedoch alle nicht gegeben - sowohl was mögl. "Spezialkräfte" Chinas dort
beträfe (denen würden die Taiwanesen massiv auf dem Pelz rücken und nicht still die Kasernen räumen!) als auch die
innenpolitische Lage denn die meisten Taiwanesen dürften sich in ihrem eigenen Staat deutlich wohler fühlen als vmtl.
die meisten Krimbewohner 2014 innerhalb der Ukraine!
 
Bleiente

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... Letztendlich fehlt das starke Signal an China (mit dem man ja keine Konfrontation will wie man zwar sagt aber gleichzeitig betont, dass China bekämpft werden muss etc.) und das sähe leider so aus, dass man u.a. Taiwan als Staat anerkennt und schon mal viele, wenn auch viele kleine weiträumig verteilt, US-Truppenkontingente (und hier massiv Luftabwehr) zeitnah nach Taiwan verbringt. ...
Die Anerkennung der Republik China (gemeinhin als Taiwan benannt) durch viele Staaten auch aus der westlichen Hemisphäre wäre nicht nur ein starkes und deutliches Signal sondern würde auch eine Emanzipation von wirtschaftlichen Stellung der Volksrepublik China bedeuten. Dieser Schritt wäre angesichts der Werte die in "Westen" gelten nicht nur folgerichtig sondern ist nach meinen dafürhalten sogar zu erwarten.
Nein, damit geht noch keine militärischer Beistand einher, aber die Schwelle wäre doch deutlich höher gelegt. Die aktuell 15 (?) Statten die die Republik China diplomatisch anerkennen, werden nicht nur von der Volksrepublik China eher belächelt den ernstgenommen.
 

Sens

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Mercur hat durchaus richtige Gedanken aber er übersieht die Möglichkeiten der USA und ihre Verbündeten. Die haben eine Vielzahl von Träger für Abstandswaffen, die dann zum Einsatz kämen. Das chinesische Festland bliebe dabei bis auf die involvierten militärischen Einrichtungen unberührt. Nicht unberührt bliebe dagegen der Seeverkehr von und nach China. Dazu erreicht schon die Erklärung einer Seeblockade samt Sanktionen gegen die Reedereien von Drittländern.
Beim Thema zum Stand der aktuellen Rüstungsprojekte kann man den Publikationen entnehmen, wie eine künftige militärische Auseinsetzung auf einem begrenzten Kriegsschauplatz ausgetragen wird. Auch Russland hat schon diese Fähigkeiten getestet, als es vom Kaspischen Meer aus Lenkwaffen gegen Ziele in Syrien einsetzte.
 
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