USA vrs. China

Diskutiere USA vrs. China im Aktuelle Konflikte Forum im Bereich Aktuell; hat zwar nur bedingt mit Luftverkehr zu tun - aber China hat ohnehin überwiegend Landgrenzen. Mit 22.457 Kilometern war China im weltweiten...

Sczepanski

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Nicht unberührt bliebe dagegen der Seeverkehr von und nach China. Dazu erreicht schon die Erklärung einer Seeblockade samt Sanktionen gegen die Reedereien von Drittländern.
hat zwar nur bedingt mit Luftverkehr zu tun - aber China hat ohnehin überwiegend Landgrenzen. Mit 22.457 Kilometern war China im weltweiten Vergleich das Land mit der längsten Landesgrenze (Stand: 2020). Die Küstenlänge aller Seegrenzen beläuft sich dagegen nur auf 14.500 Kilometer (Quelle).
Und eine Blockade der Land- und Luft-Grenzen insbesondere nach Russland und Zentralasien durch USA oder wen auch immer kann man "knicken".

Von den politischen und wirtschaftlichen Diskussion weg zum Luftfahrtbezug:
Das ZDF meint in "Die USA planen für den Konflikt mit China - ZDFheute"
...
Kriegsspiele zeigen Schwächen der USA
Wie eine militärische Eskalation ausgehen würde, weiß niemand. Die Kriegsspiele vor genau einem Jahr haben zwei große Schwächen der US-Streitkräfte im Konflikt mit einem technologisch hochgerüsteten Gegner wie China offengelegt.
  1. Die bisherige Strategie, zwei oder gar mehr Flugzeugträgergruppen geballt in einem Seegebiet zu positionieren, macht die amerikanische Seestreitmacht leicht auffindbar und damit verletzlich.
  2. Die chinesische Fähigkeit, die Kommunikationswege zwischen der Flotte, anderen Teilstreitkräften und dem US-Verteidigungsministerium zu stören - in der Übung wurden die sogar komplett lahmgelegt - verhinderte eine koordinierte Antwort im simulierten Krieg mit China.
...
und das sieht ziemlich nach einer Luftherrschaft Chinas im potentiellen Gebiet einer unmittelbaren Auseinandersetzung um Taiwan aus.
 
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Das einzige was man tun kann, um Chinas unverhohlnen Aggressionen gegenüber Taiwan in die Schranken zu weisen, wäre eine möglichst weltweit einheitliche Aufwertung des Status von Taiwan, der sich mehr an der politischen Realität orientiert. China ist letztlich genauso auf seine Abnehmer in der Welt angewiesen, wie diese auf den Lieferanten China.
 

Sens

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hat zwar nur bedingt mit Luftverkehr zu tun - aber China hat ohnehin überwiegend Landgrenzen. Mit 22.457 Kilometern war China im weltweiten Vergleich das Land mit der längsten Landesgrenze (Stand: 2020). Die Küstenlänge aller Seegrenzen beläuft sich dagegen nur auf 14.500 Kilometer (Quelle).
Und eine Blockade der Land- und Luft-Grenzen insbesondere nach Russland und Zentralasien durch USA oder wen auch immer kann man "knicken".

Von den politischen und wirtschaftlichen Diskussion weg zum Luftfahrtbezug:
Das ZDF meint in "Die USA planen für den Konflikt mit China - ZDFheute"
und das sieht ziemlich nach einer Luftherrschaft Chinas im potentiellen Gebiet einer unmittelbaren Auseinandersetzung um Taiwan aus.
Was irrelevant ist, weil 90% aller Welthandelsgüter über Seetransporte laufen. Die Zugänge dieser Seerouten werden noch nicht von China kontrolliert.
China hat auch ein Problem bei der "Luftherrschaft", wenn es um Taiwan geht. Sie wird entweder mit Flugzeugen oder mit Raketen ausgeübt und viel hilft viel ist da nur kontraproduktiv, da beide Kräfte im gleichen Luftraum auch heute nicht gleichzeitig einsetzbar sind. Die geografische Situation Taiwans begünstigt den Einsatz von Abstandswaffen. Sei es von U-Booten, Überwasserkräften, von Land oder Luftfahrzeugen. Taiwan selbst ist ein unzerstörbarer "Flugzeugträger" und Hafen, wie England und kann heute innerhalb von Stunden durch Flugzeuge aus der Region verstärkt werden. Im Gegensatz dazu sind die Streitkräfte der Volksrepublik auf ihren Bestand beschränkt. Natürlich können sie weitere Kräfte aus allen Landesteilen in die Region verlegen, um Verluste auszugleichen, doch das trifft auch auf die USA und ihre Verbündeten zu.
Die Anstrengungen im Südchinesischen Meer stellen ja auch eine langfristige Isolierung Taiwans da, weil es die Möglichkeiten der externen Unterstützung einschränkt. Ja auch schon ein Themenbereich im FF.
Bei allen schrillen Tönen, die Chinesen können rechnen. Auch das nationale Gehabe ist eher nach Innen gerichtet und ignoriert den notwendige Aufwand für eine gewaltsame Eroberung. Sie setzen weiterhin auf die Zeit und eine politische Lösung. Bis dahin reicht die inzwischen verfügbare militärische Option, um eine abgesicherte Abspaltung Taiwans zu verhindern und gleichzeitig ihre Rolle als Seemacht zu stärken. Bei Hongkong waren sie auch so vernünftig, obwohl sie immer die Möglichkeit für eine gewaltsame, vorzeitige Übernahme hatten. Wer schlachtet schon ein Huhn das goldene Eier legt. Taiwan bietet ja inzwischen den Zugang zu Technologien, die der Volksrepublik nicht immer zugänglich sind. Auch Taiwan möchte nicht den Zugang zum Markt des Festlandes verlieren. Wie heißt es so schön. Es wächst zusammen, was zusammen gehört.
 

Sczepanski

Alien
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Was irrelevant ist, weil 90% aller Welthandelsgüter über Seetransporte laufen. Die Zugänge dieser Seerouten werden noch nicht von China kontrolliert.
wobei der Schiffsverkehr z.B. über den Nordatlantik zwischen Europa und den USA für die Chinesen nicht von besonderer Relevanz ist. Und die "Seidenstraße des Meeres" wird durch den chinesischen Ausbau von Häfen am indischen Ozean sowie die guten Kontakte zu Myanmar, Pakistan und Iran zunehmend gesichert.
Taiwan selbst ist ein unzerstörbarer "Flugzeugträger" und Hafen, wie England und kann heute innerhalb von Stunden durch Flugzeuge aus der Region verstärkt werden.
Taiwan hat aber nur begrenzte Airforce-Ressourcen. Eine Entlastung mit weiteren Flugzeugen, gar über Träger, wird woa nicht einfach. Siehe hier:
The Unusual Carrier Killer Capability Of The Chinese Navy’s Strategic Bomber - Naval News


Im Endeffekt gibt es gewisse Paralellen zwischen Taiwan/Festlandschina und der "Luftschlacht um England". Die wird von beiden Seiten sicher intensiv ausgewertet.
.... In der Schlacht um England sei die Schlüsselvariable die Anzahl der britischen Kampfpiloten, so Wood. Bei einem früheren Beginn der Offensive hätten die Briten mit deutlich weniger Piloten antreten müssen. Hätten sich die Deutschen dann darauf konzentriert, diese Piloten und ihre Flugplätze auszuschalten, wären die Briten in eine Abwärtsspirale geraten. Mit immer weniger Piloten und Maschinen wären sie den Deutschen hoffnungslos unterlegen gewesen. Wood führte weiter aus, dass auch wenn die Briten alles andere richtig gemacht hätten, sie den Mangel an Piloten nicht hätten beseitigen können. ...
 
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Flieger-Ass
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Der Ansatz ist nicht, dass China Taiwan überfällt (was ja schon einige Politiker seit Jahren immer "herbeireden") und dann auch die USA und deren Verbündete!

Hier geht es ja wohl darum, das China eine Landung auf Taiwan durchführt und dabei erste schnelle Erfolge erzielt sowie seinerseits die Zone um Taiwan zum Kriegsgebiet erklärt (soweit die Wirkungsreichweite der Luftstreitkräfte und Flugkörper für eine Luft- und Seeherrschaft halt reichen), dann haben die USA ein Problem, trotz aller mündlichen Zusagen an Taiwan. Ob da wirklich zivile Schiffe und Flugzeuge schnell Taiwan in einen "Unsinkbaren Flugzeugträger" verwandeln ist fraglich denn ein Kriegsgebiet zu überfliegen, zu befahren ist halt etwas schwierig. Ob Japan, Südkorea und vielleicht auch die Philippinen schnell mal ihre Kapazitäten im militärischen Luft- und Seetransport sowie entsprechende Truppenkontingente bereitstellen damit zumindest die USA ihre aktuell dort stationierten Soldaten nach Taiwan verbringen ist fraglich. Spätestens, wenn vor denen ein chinesisches Flugzeug oder Schiff auftaucht und die höflich bittet, doch umzukehren, wird es spannend. Für wirklich "große Aktionen" haben die USA aktuell keine echten Möglichkeiten.
  • sie brauchen Zeit um zu reagieren denn sie haben eben nicht sehr schnell 500.000 Soldaten griffbereit
  • sie müssen ihre Verbündeten in die Pflicht nehmen, gerade bei den Europäern sehe ich da tiefschwarz
  • sie müssen weltweit Schiffe abziehen, ohne die starke japanische Marine haben sie dort lange keine Übermacht
  • sie brauchen ein "Sprungbrett" nach Taiwan um eben massive Truppen und Material zu versammeln

Und dann liegt der Ball bei ihnen. Ich bezweifle, dass chinesische Handelsschiffe sich an eine völkerrechtswidrige See-Blockade des Westens halten würden, sobald die USA auf eines schießen um es aufzubringen, könnte China reagieren, vor allen wenn die Chinesen zum Konvoi-System an kritischen Schwerpunkten (Malakka-Straße etc.) mit Geleitschutz übergehen. Genau so, wenn auf die USA chinesische Truppen angreifen denn das wäre ja ein eindeutiger Eingriff in einen "anderen" Konflikt und - wie wir die USA kennen - ohne Kriegserklärung und immer in der Hoffnung, dass China dieses genau so hinnimmt wie zuvor all die anderen kleinen Staaten, denen man mal ungestraft immer ein paar Raketen oder Bomber schickte.
  • die "Absprungbasen" (Japan, Philippinen z.B.) liegen alle im Bereich chinesischer Waffensysteme
  • China könnte seine Fähigkeiten im Cyber-Gebiet nutzen um effektiv zurück zu schlagen
  • China blockiert die Lieferungen wichtiger Güter in den Westen (seltene Erden, Zink, Chips)
  • die Wirksamkeit, gerade der Abstandswaffen wie Flugkörpern, hat - dank guter Abwehrmöglichkeiten - abgenommen
  • die wirtschaftlichen Folgen wären auch für die westlichen Staaten (inkl. Europa) katastrophal
  • China und Russland würden noch enger zusammenarbeiten anstatt (wie gerade) mal zusammen kl. Manöver zu machen

Letztendlich kann eben die USA nicht direkt militärisch in China tätig werden solange sie Taiwan nicht offiziell anerkennen, ein "echtes" Militärbündnis mit diesem eingehen und schnell Truppen (bevorzugt Luftabwehr), auch solche aus Australien und Japan (wobei die Japaner auf Taiwan nicht wirklich beliebt sind^^), dort stationieren. Blöd nur, dass dieses alles Zeit erfordert und gerade dieses starke Signal an Taiwan, China zu einer (und zudem viel schnelleren!) "Reaktion" geradezu zwingen. Denn wenn die westlichen Staaten seit über 20 Jahren immer betonen, dass es "Rote Linien" gibt, vergessen sie eben leider zu gerne, dass auch andere Länder "Rote Linien" haben... die Folge sieht man zumindest schon im (weit vor 2014) zerrütteten Verhältnis zu Russland.
 
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TomTom1969

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Hier geht es ja wohl darum, das China eine Landung auf Taiwan durchführt und dabei erste schnelle Erfolge erzielt sowie seinerseits die Zone um Taiwan zum Kriegsgebiet erklärt (soweit die Wirkungsreichweite der Luftstreitkräfte und Flugkörper für eine Luft- und Seeherrschaft halt reichen), dann haben die USA ein Problem, trotz aller mündlichen Zusagen an Taiwan.
Wenn es genau darum geht, werden noch ein paar Jahre vergehen, bis China dazu militärisch in der Lage ist und damit auch ein paar Jahre, um darauf angemessen zu reagieren - seitens Taiwan durch glaubwürdige Streitkräfte zur Verteidigung, seitens USA ggf. durch glaubwürdige Zusagen, eine solche Landung zu unterbinden. Der Taiwan Relations Act – Wikipedia wird von Präsident Biden so ausgelegt. Und Luftfahrtzeuge lassen sich im Bedarfsfall schnell verlegen… Aber das ist jetzt arg „was wäre, wenn“…

Nebenbei, ich bin schon in Taiwan gewesen, stelle mir bei der Küstenlinie eine Landung alles andere, als einfach vor - und dann noch eine Bevölkerung, die alles andere will. als eine Eingliederung in die Volksrepublik. Von meinen festlandchinesischen Bekannten höre ich dazu, es gibt doch keine Eile. Über die Jahrzehnte werden sich die Staaten annähern und dann vereinen. Ob das so sein wird, darüber lässt sich trefflich diskutieren, aber damit da in den nächsten Jahren etwas passiert, bräuchte es in Peking einen aussenpolitischen Hassardeur, keinen Xi Jinping - meine Meinung.
 
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Sens

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Eine mögliche Blockade bedeutet ja die aktive Unterbrechung der Zufahrtsrouten von und nach China. Wird nur das Gebiet um Taiwan zur Kriegszone erklärt, dann bewegt sich da gar nichts mehr. Die Marschflugkörper und Lenkraketen können über Distanzen von mehreren Hundert bis Tausend Kilometer zum Einsatz kommen. Die dazu benötigten Zieldaten kommen vom Militär Taiwans oder dorthin entsandten Offiziere liefern sie. Sollte China gegen die Absprungbasen der Unterstützer operieren, dann stände es vor dem großen Krieg mit einem ungewissen Ausgang. Auch Russland hat da nicht das geringste Interesse, sich daran zu beteiligen. Ein siegreiches China hat ja weiterreichende Interessen.
Gerade weil das so ist, gibt es nur eine rein rechnerische Gefahr für Taiwan und beide Seiten nutzen sie im jeweiligen Sinne. Bis dahin halten beide Seiten den Ball flach und erinnern die Gegenseite an ihre militärischen Möglichkeiten. Die Amerikaner könnten ja schon heute zusätzliche Waffen nach Taiwan liefern, was sie nicht machen. Die schon vorhandenen Systeme sind Abschreckung genug. Weitere lassen sich kaum noch sinnvoll einsetzen und die materiellen Verluste können innerhalb von Stunden ausgeglichen werden. Unsere deutsche Perspektive, wie andere Nationen reagieren ist ja eine Kette von Fehleinschätzungen. Die chinesischen Militärs wissen das und Xi Jinping entsprechend aufgeklärt. Nach außen wird immer Stärke und Wehrbereitschaft demonstriert. Wer erinnert sich nicht an die Ehrenparade der Nationalen Volksarmee zum 40. Jahrestag der DDR am 7. Oktober 1989. Das ist natürlich kein Vergleich und zeigt doch die Gefahr, die ein mögliches Scheitern einer Invasion in Taiwan für die chinesische Staatsführung mit sich bringt.
 
doerrminator

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Satire an" Was mir wirklich Angst macht, ist die Tatsache, dass es dort einen Krieg zwischen China, USA und anderen gäbe und meine Waschmaschine geht kaputt. Wo krieg ich dann eine neue her. Vielleicht von Hand waschen?" Satire aus
 

Sens

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Die letzte Möglichkeit wäre die Handwäsche ansonsten gibt es zahlreiche Optionen. Die sind jedoch teurer oder man hat belastbare soziale Kontakte. :wink2:
 
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Sczepanski

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Chinas unverhohlnen Aggressionen gegenüber Taiwan
berichten die großen Medien und das wird auch hier wiedergegeben. Ich bin gewohnt, solche Behauptungen zu hinterfragen, von jeder Seite - und bisher hat mir niemand erklären können, wo Chinas Flieger tatsächlich die Hoheitsgebiete der Insel verletzt hat, oder auch nur in deren unmittelbare Nähe gekommen ist.

(Quelle)

Ich möchte keinen politischer Beitrag- sondern stelle schlicht und einfach die Frage nach der objektiv dokumentierten tatsächlichen Verletzung von taiwanesischen Hoheitsgebiet (Luftraum über dem Territorium einschließlich des zugehörigen Küstenmeeres). Das ist eine rein "technische Frage", die mir bisher noch niemand beantworten konnte. Die klare Beantwortung dieser Frage ist aber die Voraussetzung für die weiter folgenden schon sehr fiktiven Diskussionen.

So, wie die obige Karte zeigt, sind die chinesischen Piloten jeweils mittig zwischen den (taiwanesischen)' Pratas-Insel und Taiwan bzw. Taiwan und philippinischem Territorium geflogen - mehr Distanz zum fremden Hoheitsgebiet geht fast nicht mehr.
Oder zum Thread-Thema:
auf welcher Route schickt ein chinesischer Luftwaffengeneral seine Flugzeuge in den westlichen Pazifik, wenn er den Auftrag erhält, die Abwehrfähigkeit der PLAAF / PLANAF gegen fremde (US-) Trägergruppen zu demonstrieren?
 
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Sens

Alien
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Da bleibt dann die Frage, welchen Sinn haben die chinesischen Flüge?!
 

Phalc

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Chinas unverhohlnen Aggressionen gegenüber Taiwan
berichten die großen Medien und das wird auch hier wiedergegeben. Ich bin gewohnt, solche Behauptungen zu hinterfragen, von jeder Seite - und bisher hat mir niemand erklären können, wo Chinas Flieger tatsächlich die Hoheitsgebiete der Insel verletzt hat, oder auch nur in deren unmittelbare Nähe gekommen ist.

Ich möchte keinen politischer Beitrag- sondern stelle schlicht und einfach die Frage nach der objektiv dokumentierten tatsächlichen Verletzung von taiwanesischen Hoheitsgebiet (Luftraum über dem Territorium einschließlich des zugehörigen Küstenmeeres). Das ist eine rein "technische Frage", die mir bisher noch niemand beantworten konnte. Die klare Beantwortung dieser Frage ist aber die Voraussetzung für die weiter folgenden schon sehr fiktiven Diskussionen.
...
auf welcher Route schickt ein chinesischer Luftwaffengeneral seine Flugzeuge in den westlichen Pazifik, wenn er den Auftrag erhält, die Abwehrfähigkeit der PLAAF / PLANAF gegen fremde (US-) Trägergruppen zu demonstrieren?
Eigentlich behauptet niemand, dass taiwanesischer Luftraum verletzt wurde. Die Flüge sind ja nur ein kleiner Teil der Politik VRChinas gegen Taiwan und natürlich so angelegt, dass sie keinen nachweisbaren Rechtsbruch verursachen (Gesicht und so).

Man könnte ja mal hinterfragen (nicht hier, die Antwort ist politisch), warum man sich nicht bei den Taiwanesen gemeldet hat, wenn man denn "nur" das von Dir beschriebene Szenario trainieren wollte :)
 

Phalc

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D-HUBI

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Ich will nicht behaupten, dass es den USA in der China vs. Taiwan-Frage um Demokratie und Menschenrechte oder andere honorige Ziele geht ... das ist halt nur die beliebte Lüge, die man gerne über die Mainstreammedien verbreiten lässt ... es geht den USA darum, dass China sich zum Konkurrenten um die militärisch-strategische Vormachtstellung entwickelt und die wirtschaftlichen Mittel hat, diese Konkurrenz zu seinen Gunsten zu entscheiden. Die medial vorgeschobenen Argumente über China sind überaus verlogen, schließlich hat China schon immer die Menschenrechte von Minderheiten missachtet, sich andere Staaten (Tibet) einverleibt und Taiwan bedroht, nur hat das keinen interessiert, solange China zu schwach war, um die militärisch-strategische Vormachtstellung der USA zu bedrohen, da waren die wirtschaftlichen Interessen an einem billigen Produktionsort und dem gigantischen Absatzmarkt in China größer ... man hat sogar im Kalten Krieg einfach mit einen Federstrich die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan gekappt, um China gegen die UdSSR auf seine Seite zu ziehen. Nichts hätte Ende der 70er Jahre dagegen gesprochen, die Republik China als Staat "Taiwan" anzuerkennen und trotzdem diplomatische Beziehungen zur VR China aufzunehmen ... nichts außer der Haltung der VR China, aber darauf hätte man es auch ankommen lassen können, irgendwann wäre der VR China die diplomatische Anerkennung vielleicht wichtiger gewesen als der Anspruch auf eine kleine - damals völlig unbedeutende - Insel, die niemals den Bestand der VR China hätte bedrohen können.

Aber jetzt ist Taiwan halt (leider nur) ein de facto unabhängiger Staat, der eindeutig alle Voraussetzungen, die das Völkerrecht an ein eigenständiges Staatswesen fordert, erfüllt. Und dazu noch wirtschaftlich erfolgreich, militärisch rein defensiv ausgerichtet, sowie ein Aushängeschild für die Demokratie in der Region ist, so dass die Ein-China-Politik längst nicht mehr so auszulegen wäre, wie sie ausgelegt wird ... es gibt nur ein China, die VR China und es gibt den unabhängigen Staat Taiwan, der keinerlei Bedrohung für die VR China darstellt und auch seit Jahrzehnten den Anspruch auf die Rechtsnachfolge der Republik China und damit territoriale Ansprüche aufgegeben hat.

Und völlig unstreitig zeigt die VR China ein aggressives Verhalten gegenüber Taiwan, sowohl verbal als auch militärisch ... das ständige Eindringen mit einer großen Zahl von Flugzeugen in die ADIZ Taiwan (hier ist der Luftfahrtbezug) soll natürlich Taiwan einschüchtern und von Schritten zur Unabhängigkeit abschrecken. China macht genau das was die USA im Südchinesischen Meer auch tun, es wird nicht wirklich Völkerrecht oder der Luftraum verletzt und trotzdem der militärische Druck auf Taiwan massiv erhöht. Wer hier behauptet, dass wären normale militärische Aktivitäten und hätte rein gar nichts mit Taiwan zu tun, verdreht eindeutig Fakten und Tatsachen wer hier der Aggressor ist ... man hört nichts von Flugzeugen Taiwans, die in chinesische ADIZ eindringen oder auch nur in die Nähe chinesischen Luftraums kommen.
 
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Das ist eine Sichtweise, die sich heute kaum noch belegen lässt. Und "Flugzeuge" sind in der Medienberichterstattung zu diesem Konflikt doch nur eine Randnote:
Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen: Bedrohung durch China nimmt »jeden Tag zu« (Achtung, Politik)
Taiwan: China dringt mit 52 Militärjets in Luftraum ein (rnd.de)
China dringt mit Rekordzahl von Militärjets in Luftraum Taiwans ein
China dringt mit 38 Kampffliegern in Taiwans Luftraum ein - DER SPIEGEL
China dringt mit 38 Kampffliegern in Taiwans Luftraum ein
Chinesische Kampfflugzeuge verletzen erneut Taiwans Luftraum (handelsblatt.com)
Chinesische Kampfflugzeuge verletzen erneut Taiwans Luftraum
Alles klar ?? Unsere Qualitätsmedien.
 

Phalc

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Der Luftraum ist der mit Luft gefüllte Raum über der Erdoberfläche. Er ist je nach Definition ungefähr identisch mit dem Raum, den die unteren und mittleren Schichten der Erdatmosphäre einnehmen. Als Obergrenze wird in der Regel die Kármán-Linie mit 100 km Höhe angesehen. ...
Der Luftraum über dem gesamten Land- und Seegebiet eines Staates gehört zum hoheitlichen Staatsgebiet; jeder Staat hat Lufthoheit, d. h. das grundsätzliche Recht, die Benutzung seines Luftraumes eigenständig zu regeln.


"Luftraum" ist also nicht identisch mit "Luftraum über dem Hoheitsgebiet", insofern ist keine der Artikelüberschriften falsch, sie beziehen sich auf dem Luftraum über dem Gebiet der ADIZ, was in den Texten auch jeweils erläutert wird.

Aus dem rnd-Link
Taiwans Verteidigungsministerium berichtete in Taipei, das am Montag allein 52 Flugzeuge in die Identifikationszone zur Luftverteidigung (ADIZ) eingedrungen seien - so viele wie nie zuvor.

Aus dem Spiegel-Link
Was ist ein »Adiz«?
Die Zone umfasst nicht nur den eigentlichen Luftraum über der Insel Taiwan, sondern auch Teile der chinesischen Luftüberwachungsgebiete und sogar Teile von Festland-China. Man kann sie als eine Art Pufferzone verstehen, in der einfliegende Militärmaschinen gehalten sind, sich zu identifizieren, und ihre Koordinaten fortlaufend zu melden.
Eine Adiz ist also nicht gleichbedeutend mit dem landeseigenen Luftraum, sondern dient im Idealfall der Entschärfung möglicher Konflikte durch Missverständnisse. Das funktioniert aber nur, wenn alle Seiten diese Adiz auch anerkennen, was im Falle der Zone um Taiwan jedoch nicht der Fall ist. Massenhafte Militärflüge Chinas im taiwanischen Adiz waren bislang dennoch selten.


aus dem Handelsblatt-Link
Chinesische Militärflugzeuge haben auch am Sonntag wieder die taiwanische Luftabwehr provoziert. Nachdem bereits in den zwei Tagen zuvor eine Rekordzahl chinesischer Militärjets in Taiwans Identifikationszone für die Luftverteidigung (ADIZ) eingedrungen war, berichtete das Verteidigungsministerium in Taipeh, dass am Sonntag tagsüber erneut 16 chinesische Flugzeuge die Luftverteidigung auf die Probe gestellt hätten.

Tja bis auf den Umstand, dass in den Medien dem unkundigen Leser suggestiv immer vorgegaukelt wird, eine ADIZ ist hoheitlicher Luftraum.
Ich wiederhole mich: Deine Meinung bleibt Dir unbenommen, sie lässt sich nur kaum belegen.
 

D-HUBI

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Alles klar ?? Unsere Qualitätsmedien.
Natürlich ist das (zumindest in den Überschriften) sehr vereinfacht und völkerrechtlich falsch dargestellt, warum soll man die normalen nicht luftfahrt-interessierten Leser mit dem Unterschied zwischen ADIZ und Luftraum behelligen ... nur ändert es etwas an der generellen Tatsache, dass sich China gegenüber Taiwan immer aggressiver verhält?

Was ist denn letztlich der ursprüngliche Grund der Errichtung von ADIZ-Zonen, der Schutz vor Überraschungsangriffen, in dem man einen Luftraum um das eigene Land definiert, in dem militärische Aktivitäten anderer Staaten genauer unter Kontrolle gehalten werden ... weit genug weg vom eigenen Territorium um die Möglichkeit einer rechtzeitigen Reaktion hinsichtlich von Verteidigungsmaßnahmen aufrecht zu erhalten. Militärische Einflüge in ADIZs sind nichts ungewöhnliches und seit dem Kalten Krieg übliches Verhalten, da ist nichts bedrohliches dabei, auch wenn die Medien das immer wieder falsch darstellen ... insbesondere gegenüber Russland, dass immer wieder einzelne Flugzeuge in westliche ADIZ einfliegen lässt (genauso wie es der Westen - von unseren Medien leider unerwähnt - in russischen ADIZ auch macht). Der qualitative Unterschied bei China vs. Taiwan ist die Massierung der beinahe täglichen Einflüge mit einer großen Zahl von Flugzeugen ... das hat es selbst in der Hochphase des Kalten Krieges nicht (selten) gegeben.
 
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hat Deino längst beantwortet
(ergibt sich aus dem Thread-Titel und ist auch in meinem Posting - letzter Satz - enthalten)
Da der zeitliche Zusammenhang nur bedingt gegeben ist, ein Erklärungsversuch durch die westlichen Unterstützer. Es ist eine unmissverständliche Machtdemonstration, in dem man von Zeit zu Zeit seine wachsenden Möglichkeiten gegenüber der Regierung Taiwans demonstriert. Mit dem bewussten ignorieren der von Taiwan eingerichteten ADIZ ist sichergestellt, dass dies auch in Taiwan und den Medien eine Beachtung findet. Im umgekehrten Fall kann sich auch China nicht darüber beklagen, wenn andere Staaten seine eingerichtete ADIZ ignorieren.
Die ADIZ sind ja Zonen, wo eine Nation aufzeigt, wo sie eine kontaktlose Annäherung als eine mögliche Bedrohung empfindet. Im Einzelfall ohne Relevanz und in Verbänden schon eine mögliche Gefährdung. Das Anfliegen von Verbänden ist ja immer mit einer möglichen Eröffnung von Kampfhandlungen verbunden.
PS
Manöver sind immer Demonstrationen der eigenen Fähigkeiten. Um Missverständnisse zu vermeiden sollten sie immer im voraus angekündigt werden und die daran beteiligten Verbände genannt werden. Kein Grund die eigenen Regelverstöße damit zu rechtfertigen.
 
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USA vrs. China

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