Verkehrslandeplatzes Riesa-Göhlis in Gefahr der Schliessung

Diskutiere Verkehrslandeplatzes Riesa-Göhlis in Gefahr der Schliessung im Luftfahrzeuge allgemein Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Mal ernsthaft gefragt: Trägt sich der Flugplatz selber d.h. sind die Einnahmen größer als die notwendigen Ausgaben? mfg

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Fakt ist nun aber mal das es hier nicht um die Finazierung selber geht, das Argument ist nur vorgeschoben [...]
Mal ernsthaft gefragt: Trägt sich der Flugplatz selber d.h. sind die Einnahmen größer als die notwendigen Ausgaben?

mfg
 
banji

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Bei einer Förderung von 30€ pro Start dürfte diese Frage geklärt sein... übrigens auch eine der Argumentationen die sich nicht mit "Der OB hat sein Haus im Final" wegbrüllen lassen
 

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Mal ehrlich! Welcher Verkehrslandeplatz dieser Anlage trägt sich wirtschaftlich? Da dürfte es nur ca. 5 % geben. Ich verzichte bewusst auf Zahlenspiele, keiner kann sie belegen, genau wie ich die ca. 5 %.
Zum anderen, welche Straße, Autobahn, Bahnlinie oder Binnenwasserstraße wirft Gewinn ab?
Man könnte auch sagen alles weg und weiter mit dem Pferd (ohne Kutsche) um die Bäume rum, um die Pakete von Amazon am selben Tag auszuliefern.
Fälle von Grundstückskäufen in der Nähe von Verkehrseinrichtungen für wenig Geld gibt es zu Hauf. Dann werden alle unlauteren Mittel eingesetzt, um die Anlagen zu vernichten oder unwirtschaftliche Auflagen zu erlangen. Dann sind die auch platt!
Ich hoffe es gibt noch die ungelernten Kommunalpolitiker die sich für die Kommune oder den Landkreis einsetzen, was für ihre Wähler tun und nicht nur den Arsch an der Wand suchen!
 
banji

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Mal ehrlich! Welcher Verkehrslandeplatz dieser Anlage trägt sich wirtschaftlich? Da dürfte es nur ca. 5 % geben. Ich verzichte bewusst auf Zahlenspiele, keiner kann sie belegen, genau wie ich die ca. 5 %.
Zum anderen, welche Straße, Autobahn, Bahnlinie oder Binnenwasserstraße wirft Gewinn ab?
Man könnte auch sagen alles weg und weiter mit dem Pferd (ohne Kutsche) um die Bäume rum, um die Pakete von Amazon am selben Tag auszuliefern.
Fälle von Grundstückskäufen in der Nähe von Verkehrseinrichtungen für wenig Geld gibt es zu Hauf. Dann werden alle unlauteren Mittel eingesetzt, um die Anlagen zu vernichten oder unwirtschaftliche Auflagen zu erlangen. Dann sind die auch platt!
Ich hoffe es gibt noch die ungelernten Kommunalpolitiker die sich für die Kommune oder den Landkreis einsetzen, was für ihre Wähler tun und nicht nur den Arsch an der Wand suchen!
Du hast sicherlich recht. Und es gibt Beispiele die belegen dass es funktioniert. Die Bundesstraße 9 bei Speyer zum Beispiel. Hier wurde den ständigen Beschwerden der Anwohner einer Siedlung, erbaut am Verlauf der Straße und deutlich nach dieser, stattgegeben. Anfang 2012 war es glaub ich (Nehmt die Daten nicht genau, das ist aus dem Kopf) wurde dann schließlich die Geschwindigkeit entlang der Stadt durchgehend auf 70 reduziert. Mehrere Nutze der Straße haben daraufhin recherchiert und geklagt. Der Klage wurde statt gegeben und ein paar Wochen nach Anbringung waren die 70Km/h Schilder wieder verschwunden und die davor auch geltenden 100Km/h wieder eingeführt. Keiner der Wortführer die das durchgesetzt haben hat je geschrien "Die sind an die Straße gezogen und haben billig gekauft" Gedacht und unter vorgehaltener Hand gesagt wurde das natürlich reichlich aber argumentiert wurde sachlich und anhand von Fakten. Obwohl die Anwohnerschutz Lärmreduzierung onehin unrechtmäßig war, war man bei der Klage auch auf andere Argumentationen wie reale Lärmbelästigung, Verkehrsfluss - belegt durch Fallstudien etc vorbereitet.

Das soll hier einfach mal aufzeigen dass es geht. Aber da der Threadsteller auch nach sehr direkten Worten wieder nur seine Meinung paroliert und sich den Sachverhalten nicht stellt, sehe ich, sofern er hier Entscheidungsträger und Mitbestimmer oder sonstwie exekutiv ist keinerlei Chancen auf eine Rettung. Für mich gehe ich davon aus dass es hier doch nur um Meinungsmache geht.
 
Bechair

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Also ich denke mal,wenn sich die Platzanlieger nicht einig sind und hier gemeinsam (und nur so funzts) gegensteuern,wobei sich auch sicherlich einer den Hut aufsetzen muß,hat sichs mit Riesa (EDAU) bald erledigt.Wobei das auch noch auf jeden Fall ne Rechenaufgabe in punkto Kosten wird....Schade um den schönen Platz,war von der Infrastruktur her und vom Drumherum wirklich super-hab dort vor 16 Jahren viele Platzrunden gedreht und war auch später immer wieder gern da.War ja auch nach den Hochwässern 2002 bzw.2013 wieder alles neu gemacht und die Leute auf dem Turm super freundlich.
Also 99%ig wird der Platz wohl sterben....Hab vor gut 10 Jahren das selbe in Brandis erlebt-wobei der Pächter(Gott hab ihn selig)da auch nen großen Anteil dran hatte.Im nachhinein lag ich da ja mit meiner damaligen Entscheidung nach Roitzschjora zu gehen und nicht nach Riesa goldrichtig-aber das war wohl mehr Glück.....

Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr,hoffentlich mit besseren Nachrichten,

der Mike
 
Bechair

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Das hängt übrigens noch bei mir an der "Traditionswand":)und ich hab mich damals doch drüber gefreut-das gabs nicht überall:HOT:
 
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Mal ehrlich! Welcher Verkehrslandeplatz dieser Anlage trägt sich wirtschaftlich? Da dürfte es nur ca. 5 % geben. Ich verzichte bewusst auf Zahlenspiele, keiner kann sie belegen, genau wie ich die ca. 5 %.
Zum anderen, welche Straße, Autobahn, Bahnlinie oder Binnenwasserstraße wirft Gewinn ab?
Es gibt für derartige Infrastruktur durchaus Wirtschaftlichkeitsrechnungen. Gggfs. wird eine Straße dann auch mal zurückgebaut, wenn klar ist, dass sie in bisheriger Größe nicht lohnt im Unterhalt. Auch bei Bahnlinien wird gekürzt, wenn der Nutzen nicht groß genug ist.
Ein Flugplatz hat da genau so seine Berechtigung, aber auch Rechtfertigungspflicht. Er hat halt - aus meiner Sicht - zwei Probleme, dass er a) vergleichsweise teuer im Unterhalt ist und b) der Nutzen nicht so offensichtlich ist.
Zu Punkt a) gibt es ja z.B. eine Aussage der Stadtwerke, die pro Jahr 170.000 € zuschießen müssen. Dem wird ja hier - soweit ich das sehe - auch inhaltlich nicht widersprochen. Punkt b) muss dann halt sehr gut begründet werden.

Und gerade bei Punkt b) sehe ich das Problem. So ein Flugplatz ist ganz überwiegend eine Hobby-Veranstaltung. Gewerbliche Fliegerei ohne Schulung und allen damit zusammenhängenden Flügen scheint auch in Riesa-Göhlis nicht sehr stark vertreten zu sein.
200 Flugbewegungen in Spitzenzeiten hört sich nach viel an. Das Statistische Bundesamt listet im Bericht "Luftverkehr auf ausgewählten Flugplätzen - Fachserie 8 Reihe 6.1 - 2012" auf Seite 463 für Reisa-Göhlis 4621 insgesamt Starts, davon 3127 Schulflüge in Platzrunde und weitere 434 auf Strecke, also zusammen 77% aller Starts.
Ich bin kein Freund einer Neid-Debatte, aber ich verstehe schon, warum es Bestrebungen gibt, dass nicht von den Stadtwerken alimentieren zu lassen.

mfg
 

jbodenr

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Vorweg: War bisher noch nicht in EDAU. Aber es könnte leicht sein, dass ich in den nächsten Monaten dahin muss. Und es tut immer weh, wenn bestehende Infrastruktur zerstört/zurückgebaut wird. Kann die lapidare Abneigung mancher Foristi, insbesondere derer mit Fluglizenz und in einem FlugzeugForum, und wie ich mit begrenztem Hintergrundwissen, gegenüber der Sorge des Eröffners nicht ganz nachvollziehen.

@FlyingDoc: Was ich nicht verstehe: Wenn es Interessenten, wie z.B. eine gewerbliche Flugschule oder einen Verein gibt, die den Platz als VLP oder SLP betreiben möchten, und die SWR bzw. die Stadt dies ebenfalls möchte - wo liegt das Problem??? Es gibt eine Vielzahl anderer SLP, und sogar VLP, an denen der Betrieb durch am Platz ansässigen Unternehmen/Vereine abgedeckt wird. Schliesse mich daher (mit Einschränkung) der Einschätzung von schwarzmaier777 an: Dann muß auch irgendjemand sich jetzt !!! trauen....

Im Übrigen, mir hat der Klick auf den Link "Quelle" gleich in der 3. Zeile des Eröffnungs-Postings im Verständnis sehr geholfen.
Mir kam bspw. gleich der Hilferuf vor kurzem in einem anderen grossem fliegerrelevanten Forum, wo es um den Erhalt von EDTZ ging, in den Sinn. Die Verständnisfragen in den ersten Antworten wären z.B. nicht notwendig gewesen. Der eingangs angebrachte Vergleich zu Lübeck (VFH vs. VLP) war m.E. von vorneherein nicht angebracht. Auch die Diskussion um die "Wirtschaftlichkeit" von Verkehrsinfrastruktur ist müssig. Bei der ang. Quelle ist auch die Antwort auf die Frage zu finden, was es mit den zu erneuernden Markierungen als Grundlage des Widerrufs der Betriebsgenehmigung auf sich hat - die UL-Flugschule gibt an, diese finanzieren bzw. selbst erledigen zu wollen.
 
cool

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Kann die lapidare Abneigung mancher Foristi, insbesondere derer mit Fluglizenz und in einem FlugzeugForum
Naja, vielleicht sind mache auch in der Lage zu differenzieren und die dunkelrote Brille mal abzunehmen.

Ist doch nicht schwer, irgendjemand muss die Brieftasche aufmachen und das querfinanzieren, sprich die 30€ pro Bewegung (die bezuschusst werden) kommen ja mehr oder weniger aus der öffentlichen Hand und sind dann nicht mehr woanders einsetzbar.
Da stellt sich die Frage, in wie weit das tolerierbar ist, respektive, ob dies einen Nutzen bringt, der im allgemeinen/öffentlichen Interesse liegt, oder ob es um "Bespassung" einzelner geht.
Wär die Frage, ob der Platz sonst eine Relevanz hätte, die es nötig macht, diesen zu tragen, sprich ist es ein notwendiges Element der Infrastruktur oder gibt es einen Pilotenmangel ohne die Flugschule vor Ort?
 
FlyingDoc

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@FlyingDoc: Was ich nicht verstehe: Wenn es Interessenten, wie z.B. eine gewerbliche Flugschule oder einen Verein gibt, die den Platz als VLP oder SLP betreiben möchten, und die SWR bzw. die Stadt dies ebenfalls möchte - wo liegt das Problem???
Das Problem liegt einfach daran das es nicht gewollt ist seitens ein paar bestimmten Leuten und diese hintenrum die Hebel ziehen.
Schau einfach mal mei Google Earth den Platz an und schau dann in die Verlängerung der Piste 30. Da findest du neu gebaute Häuser. In einem wohnt ein gewisser Herr Marco Müller.

Bei der ang. Quelle ist auch die Antwort auf die Frage zu finden, was es mit den zu erneuernden Markierungen als Grundlage des Widerrufs der Betriebsgenehmigung auf sich hat - die UL-Flugschule gibt an, diese finanzieren bzw. selbst erledigen zu wollen.
Aus den Schreiben ist aber auch ersichtlich das dieses Angebot wissentlich ausgeschlagen wird.
Genau so wie andere Vorschläge die von Angestellten des Flugplatzes gemacht wurden. Diese werden einfach nicht beantwortet.


@jbodenr
Diese 30€ pro Start halte ich persönlich für falsch.
Wenn dem so wäre, hätte man sämtliche Plätze schon lange geschlossen.

Und wie ich schon geschrieben habe, hatte mir ein Flugleiter schon gesagt das sie die Finanzen selber (nicht die Stadt) durchgerechnet haben und da haben sich die Kosten fast gedeckelt. Sie vermuten aber das da Leute auf der Gehaltsliste standen die mit dem Platz überhaupt nicht zu tun haben.
Bevor die Flugzeugbesitzer vergrault wurden, waren sehr viele Maschinen da fest stationiert und haben Hallenmiete bezahlt. Vor ein paar Jahren waren es meines Wissens im Monat um die 100€.
 

jbodenr

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Nun ja FlyingDoc, da greife ich wieder eine Frage aus einem früheren Beitrag auf: Was gedenkst du zu tun?
Du beschreibst hier die Probleme, die zu einer Schliessung des Flugplatzes führen können/werden. Aber gibt es um dich herum jemand mit einem Plan? Den könnte man dann hier im Forum bewerten und im Rahmen der Möglichkeiten ggf. unterstützen. Beispielsweise hatten in dem anderen von mir erwähnten Forum so gut wie alle Foristi eine Petition unterzeichnet. Oder du kannst in der Öffentlichkeit und bei den Pro VLP-Bürgern um Spenden werben (ACHTUNG: Ich sage nicht, dass das FF zum Betteln benutzt werden soll!), um damit z.B. ein Gutachten in Auftrag zu geben und dem Stadtrat vorzulegen (wenn es nicht schon zu spät ist). Oder es gibt einen flieger-/flugplatzaffinen Unternehmer mit einem fertigen Konzept, der den Betrieb ohne viel Sums von den Stadtwerken kurzfristig übernimmt, vgl. EDAJ. Oder, oder, oder. Denn da hat mein Vorschreiber recht: Nur hier im Forum die Probleme zu posten und möglichst blumig/dramatisch zu beschreiben bringt nichts.
 
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GorBO

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Ich denke es ist falsch eine Verkehrslandeplatz ob seiner Bedeutung für die Verkehrsinfrastruktur der Region zu beurteilen. Diese Landeplätze dienen in der Regel der Freizeitbeschäftigung. Von ihnen wird nicht erwartet, dass man die Welt erreicht oder die örtliche Wirtschaft durch Luftfracht von ihnen profitiert. Dafür gibt es Flughäfen. Dort sind aber ganz andere Voraussetzungen zu erfüllen, viel mehr Personal zu beschäftigen und zu qualifizieren und auch technisch ist aufzubohren. Und dann dürfte man auch über die Kosten und im Gegenzug die Bedeutung des Platzes für die Region diskutieren.
Auch finde ich die angeblichen 30€ pro Landung äußerst suspekt. Plätze ähnlicher Größe verlangen als Landegebühr für
E-Klasse Flugzeuge ca. 20€ und da sind Flugplätze dabei die sich selbst tragen.

Überhaupt erinnert mich die Argumentation des defizitären Flugplatzes an die Situation in Magdeburg. Ich schildere die Situation dort mal aus Sicht des Außenstehenden, der die lokale Presse verfolgt hat. Magdeburg-City EDBM war bis vor einigen Jahren noch von der Stadt betrieben worden und musste jährlich mit 1,5Mio € bezuschusst werden. Nach dem dann im Stadtrat die Zukunft des Platzes diskutiert wurde, erinnerte man sich an das Angebot eines Geschäftsinhabers am Flugplatz den Betrieb zu übernehmen. Schweren Herzens und unter heftigstem Protest des bisherigen Geschäftsführers der städtischen Flugplatz-GmbH, hat man sich dafür entschieden dieses Angebot anzunehmen. Nach einigen schmerzlichen Umstrukturierungen im Personalbereich läuft der Flugplatz heute und man denkt an einen Ausbau. Wo die 1,5Mio € früher hingegangen sind, kann aber immer noch niemand sagen.
 

jbodenr

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Der Beitrag von Gordon geht meiner Meinung nach in die richtige Richtung. Es scheint tatsächlich Parallelen zwischen EDBM, EDAJ und evtl. auch EDAU zu geben. In EDAJ übernahm der ortsansässige Unternehmer buchstäblich in der letzten Minute vor Entzug der Betriebsgenehmigung den Betrieb des VLP von den in Insolvenz gegangenen Stadtwerken/Flugplatz-GmbH. Auch dort fragt man sich, wieviel besser man einen VLP auch schon vorher hätte führen können.

Also kurz gesagt: Hier ist sicherlich Eigeninitiative vor Ort gefragt. Was die angesprochenen politischen Machenschaften angeht ist durch Einbeziehung der Öffentlichkeit, eines Schlichters oder überhaupt eine sachliche Diskussion mit Verweis auf den geäusserten Willen zu einer privaten Betreiberschaft zu führen.

@GorBO: Grundsätzlich bin ich mit dir einer Meinung, stimme deiner Argumentation in Bezug auf die Bedeutung eines VLP (Freizeitbeschäftigung) jedoch nicht zu. Dies ist von VLP zu VLP unterschiedlich. Beispiel meine Home Base EDTM: Dort gibt es: 1.) viel Schulbetrieb von auswärtigen Flugschulen, u.a. FFH aus Augsburg, aus der Schweiz, etc.; 2.) Charterverker mit Jets, Werksverkehr mit SET und Geschäftsflug mit SEP; 3.) Zollabfertigung; 4.) super Gastronomie & Hotel; usw.
 
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Ich denke es ist falsch eine Verkehrslandeplatz ob seiner Bedeutung für die Verkehrsinfrastruktur der Region zu beurteilen. Diese
Aber du tust doch genau das, mit dem Ergebnis, dass eben keine oder nur geringe Relevanz vorhanden ist, was leider eine Förderung durch die öffentliche Hand weniger rechtfertigt. Nichts anderes habe ich auch "festgestellt", allerdings in Form einer rhetorischen Frage stehen lassen. Ist scheinbar nicht so angekommen.
 

diver

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Das Flugplatzsterben im "Osten" beginnt erst. Nirgendwo wurden so viele Fehler in Struktur und Förderung gemacht wie dort. Mehr als 20 Jahre wurden Millionen und Abermillionen an leicht erreichbaren Fördermitteln aufgrund von euphorischen Gutachten oder politischer Strippenzieherei in Plätze gepumpt. Aber auch dort gilt der alte Spruch: Das Geld ist nicht weg, es haben nur andere. Baufirmen, Ausrüster, Gutachter, Beschäftigte, Behörden... Spätestens mit dem Ende oder der Einschränkung der Ostförderung in den nächsten Jahren geht an einigen Plätzen das Licht aus. An vielen Plätzen glimmt es jetzt bereits nur noch.

In Riesa war der erste Kardinalfehler vor 25 Jahren, dass eine Stadt mit 30.000 Einwohnern und dünn besiedeltem Umland glaubte man könne sich 2 Flugplätze am Stadtrand, Göhlis und Canitz, leisten, statt sich auf einen Platz mit gebündelten Aktivitäten von Segelflug bis Geschäftsreise zu fokussieren. Dass das nicht zielführend war wussten viele, aber solange es irgendwie funktionierte hatte niemand etwas dagegen. Nach der ersten Kreisfusion hatte der Landkreis mit Großenhain den dritten und besonders großen Platz am Hals, der natürlich auch unbedingt "zur Wirtschaftsförderung" erhalten werden musste. Als nach dem Hochwasser 2002 die Motorflug AG, jetzt ja Teil von Airbus Helicopter, als größter Arbeitgeber und bis dahin mit viel Hubschrauberbetrieb und auch viel Jet A1 Konsum den Riesaer Platz verließ und der völlig überschwemmte Platz ein infrastruktureller und wirtschaftlicher Totalschaden war, war eigentlich klar wohin die Reise ging, aber nein, die Hochwassergelder sprudelten ja reichlich. Eigentlich war das die Chance, die Struktur mal gerade zu ziehen und sich auf die beiden verbliebenen Plätze zu konzentrieren. Jedoch wieder viel gebaut und so die nächsten Jahre gerettet. Ohne die Hochwassergelder wäre der Platz vermutlich schon lange am Ende.

In diesen Sachverhalten kann es meiner Meinung nach auch nicht um "Fliegersolidarität" gehen, das wäre nur Augenwischerei. Viele dieser Plätze werden sich auch mit einer neuen Chance nicht halten. Die Gelände sind oft viel zu groß, die Infrastruktur zu unpraktisch, teuer oder sanierungsbedürftig. Viel zu wenig Flugbetrieb in der gesamten Region um den sich verschiedene Plätze streiten und wenn dann mit erheblichem Anteil an Flugschulung mit Klein- und Kleinstmaschinen mit minimalen Gebühreneinnahmen. Wie Gordon geschrieben hat, besteht der Flugbetrieb mehrheitlich aus Freizeitsportlern, in den Wintermonaten und bei Schlechtwettern kommt der Betrieb fast zum Erliegen. Verkehrslandeplätze haben aber eine Betriebspflicht und das heisst die Kosten laufen weiter. Da wird dann die Bahn geräumt, der Flugleiter bezahlt, die Gebäude beheizt. Nach dem Winter müssen die Winterschäden beseitigt werden. Spätestens wenn nach ein paar Jahren die mit Fördermitteln gebaute Bahn in größerem Umfang saniert werden muss, kommen erhebliche Kosten - die trägt wer?

Die allgemeine Luftfahrt geht schweren Zeit entgegen, immer härtere Vorschriften, immer teurer, deutlich weniger Flugaufkommen. In den 90ern hatte Riesa doppelt so viele Starts und der Schulungsanteil war wesentlich geringer.

Da muss man den Tatsachen halt auch mal ins Auge sehen. Das ganze verbunden mit schlechter Haushaltslage der Kommunen und Landkreise. Für die dort Beschäftigten oder Aktiven ist das bitter, das ist klar.
 
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jbodenr

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Das Flugplatzsterben im "Osten" beginnt erst.
Da könntest du leider recht haben. Der Sächsische Rechnungshof schreibt in seinem Jahresbericht 2014: Der Landesverkehrsplan 2025 für Sachsen - ein informelles Planungsinstrument der Staatsregierung - schränkt gleichwohl abweichend vom rechtsverbindlichen LEP den Erhalt der Verkehrslandeplätze auf „wettbewerbsfähige“ Plätze ein, deren Infrastruktur an den zukünftigen Bedarf angepasst werden soll.

Nirgendwo wurden so viele Fehler in Struktur und Förderung gemacht wie dort. Mehr als 20 Jahre wurden Millionen und Abermillionen an leicht erreichbaren Fördermitteln aufgrund von euphorisch-idiotischen Gutachten oder politischer Strippenzieherei in Plätze gepumpt. Aber auch dort gilt der alte Spruch: Das Geld ist nicht weg, es haben nur andere.
Auch da hast du sicherlich nicht unrecht. :TOP:

Spätestens mit dem Ende oder der Einschränkung der Ostförderung in den nächsten Jahren geht an einigen Plätzen das Licht aus. An vielen Plätzen glimmt es jetzt bereits nur noch.
Welche Förderung speziell für SLP oder VLP meinst du genau? Förderungen von der öffentlichen Hand sind seit 2014 wegen Europa-Rechts ohnehin schwieriger geworden. Das Problem besteht vielmehr in der schwindenden Kapitalkraft der Flugplatz-Gesellschafter. Das sind Kommunen, Landkreise UND (evtl. besteht auch hier eine Parallele zu EDAJ) den Stadtwerken, denen in der 1990ern "Verlustbringer" wie ÖPNV, Flugplatz, Bäder, usw. gerade recht waren, um hohe Gewinne aus der Energieerzeugung steuersenkend zu mindern.

In Riesa war der erste Kardinalfehler vor 25 Jahren, dass eine Stadt mit 30.000 Einwohnern und dünn besiedeltem Umland glaubte man könne sich 2 Flugplätze am Stadtrand, Göhlis und Canitz, leisten, statt sich auf einen Platz mit gebündelten Aktivitäten von Segelflug bis Geschäftsreise zu fokussieren. Dass das Idiotie war wussten viele, aber solange es irgendwie funktionierte hatte niemand etwas dagegen. Nach der ersten Kreisfusion hatte der Landkreis mit Großenhain den dritten Platz am Hals, der natürlich auch unbedingt "zur Wirtschaftsförderung" erhalten werden musste. Als nach dem Hochwasser 2002 die Motorflug AG, jetzt ja Airbus Helicopter, als größter Arbeitgeber und bis dahin mit viel Hubschrauberbetrieb und auch viel Jet A1 Konsum den Platz verließ und der völlig überschwemmte Platz ein infrastruktureller und wirtschaftlicher Totalschaden war, war eigentlich klar wohin die Reise ging, aber die Hochwassergelder sprudelten ja reichlich. Also wieder viel gebaut und die nächsten Jahre gerettet.
Da es in Grossenhain auch nicht sonderlich rosig um die Zukunft aussieht würde es meiner Meinung nach Sinn machen (auch angesichts der geringen Entfernung), sich auf einen Platz zu konzentrieren. Dann hätte eventuell sogar die öffentliche Hand wieder etwas Spielraum, um potentielle private Betreiber, sei es Stein oder Bothur, zu unterstützen. Und dass so etwas funktionieren kann zeigen viele Plätze in Deutschland, im Westen wie im Osten.

In diesen Sachverhalten kann es meiner Meinung nach auch nicht um "Fliegersolidarität" gehen, das wäre nur Augenwischerei. Diese Plätze werden sich auch mit einer neuen Chance nicht halten. Die Gelände sind viel zu groß, die Infrastruktur zu unpraktisch, teuer oder sanierungsbedürftig. Viel zu wenig Flugbetrieb in der gesamten Region und wenn dann mit erheblichem Anteil an Flugschulung mit Klein- und Kleinstmaschinen mit minimalen Gebühreneinnahmen.

Die allgemeine Luftfahrt geht schweren Zeit entgegen, immer härtere Vorschriften, immer teurer, weniger Flugaufkommen. Da muss man den Tatsachen halt auch mal ins Auge sehen. Das ganze verbunden mit schlechter Haushaltslage der Kommunen und Landkreise.
Dieses Statement in einem FlugzeugForum halte ich - mit Verlaub - für armselig und kommt einer Selbstaufgabe gleich. Dann können ja gleich alle Plätze dicht machen, alle Piloten ihre Lizenzen zurückgeben, alle Vereine ihre Flieger verkaufen, die dann aber niemand mehr haben will. Sorry, das kann ich so nicht stehen lassen, trotz oder auch wegen der 3x Danke. Zumal es praktikable Lösungen für den Platz gibt, um den es hier eigentlich geht. Und auch im Grossen bewegt sich etwas, z.B. bei der EASA, die gerade dabei ist, überzogene Vorschriften für die AL wieder auf ein vernünftigeres Mass zurückzuschrauben. Übrigens nicht, weil Piloten, Halter, Vereine, Unternehmen resigniert haben, sondern weil sie z.B. über AOPA fachlich argumentiert und sich eingebracht haben. Was auch hier zu wünschen wäre.

Übrigens, FlyingDoc scheint sich ausgeklinkt zu haben.
 
schwarzmaier777

schwarzmaier777

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is zwar off topic - aber als Ergänzung

........... Und auch im Grossen bewegt sich etwas, z.B. bei der EASA, die gerade dabei ist, überzogene Vorschriften für die AL wieder auf ein vernünftigeres Mass zurückzuschrauben. ..........
Grob zusamnmengefasst läuft es so:

Es ist nicht die EASA die Blödsinn verzapft - vorher bringen sich Länderbehörden ein - dann setzt dies die EASA in ein Regelwerk mit gewissen Spielräumen bzw. der Möglichkeit in engen oder weiten Grenzen um - und das nimmt dann jedes Mitgliedsland als Basis.

Und erwartungsgemäß werden dann - logischerweise - die Spielräume vor allem in Deutschland auf das Minimum gesetzt und Alles auf die EASA geschoben. Vor allem bei Vergünstigungen/Erleichterungen für die AL - die das LBA und Airlines schon lange weg haben wollen ....

Gewisse Punkte bei Part med der EASA- und zwar für Bewerber Ungünstige haben wir einer Fr. Dr ...... DLR Köln und Flugmedizinische Institut der Luftwaffe (FlMedInstLw) in Fürstenfeldbruck zu verdanken.

Genauso so wie das LBA strikt gegen LAPL war .....

Und das gilt auch für andere Bereich beim Gesetzgeber - es ist nie die EU - sondern immer !!!! die jeweilige Staats/Landesbehörde.

Bestes Beispiel - die wie Pilze geschossenen 30er Zonen an unmöglichen Stellen !!!

Is genug...... bin dann wieder weg :)

Ingo
 

diver

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Förderung beginnt schon dort, wo eine millionenteure öffentliche Immobilie einem privaten Nutzer = Betreiber für einen Appel und n Ei zu Verfügung gestellt wird ohne das damit anfallende Finanzierungs-, Abschreibungs-, Bau- und Instandhaltungskosten erwirtschaftet werden können. Anders formuliert, wenn die Einnahmen aus der Verpachtung vorsätzlich geringer angesetzt werden, als die realen Kosten.
 
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jbodenr

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In keinem deiner angeführten Argumente zur Sache (die du inzwischen leider gelöscht hast) könnte dir jemand ernsthaft widersprechen, auch ich nicht. Das sind Tatsachen. Punkt.

Aber was folgt daraus? Am besten beide Plätze zu?

Was ich eben nicht verstanden habe war die eingenommene Opferrolle, auch die der Danke-Sager. Du weisst schon: Wer nicht kämpft...
Wie erwähnt, auch anderswo begehren Flieger gegen Schliessung von Plätzen auf, mal mit, mal ohne Erfolg. Und wenn dir das Beispiel der EASA mit den vereinfachten Wartungsvorschriften, Stichwort Part-ML, nicht gefällt ein anderes: Erfolgreich haben sich Piloten gegen die hanebüchene Überwachung der Platzrunde in Bonn-Hangelar mittels eines nicht amtlich geeichten Laser-Messgerätes und der Erteilung saftiger Strafen gewehrt. Nichts wäre passiert, wenn man es nur beim zahlreichen Beklagen belassen hätte. Daher bekräftige ich meine Meinung: Eigeninitiative vor Ort ist gefragt.

Im Übrigen: Was ist so falsch daran, wenn ein privater Betreiber einen Platz für die restlichen Flieger-Kameraden, Vereine, Gäste, usw. noch offen hält? Und was ist schlimm daran, wenn dies durch teilweise Förderung passiert, welche jedoch bei weitem geringer ist als bei öffentlicher Trägerschaft? Über die von dir angeführten Instandhaltungskosten wird zu reden sein, aber da sollte die "Daseinsvorsorge" der öffentlichen Hand greifen, wenn sie denn schon von der Bürde der Betreiberschaft erlöst ist. Der Vergleich zu diversen Freizeitbädern ist hier m.M. nach nicht unangebracht, sollte aber in einem FlugzeugForum nicht erfordelrich sein.
 
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