VFW 614

[Schorsch]

Ein DC-3-Ersatz als Jet. Der 1968 im Spiegel genannte Bedarf von 1600 solchen Machinen (in der westlichen Welt) hat sich doch letztlich nie wirklich als Markt ergeben. Mir fällt auch kein erfolgreicheres anderes Modell dafür ein.

Das typische Betriebsregime, also die Kombination aus primitiver Infastruktur und geringer Kapazität pro Flugzeug war – so vermute ich – oft nur deshalb sinnvoll & wirtschaftlich, weil die dafür geeigneten DC-3 (und Ersatzteile) nach dem Krieg zu einem Schleuderpreis verfügbar waren. Eine einmalige Situation, aber offenbar kein wirtschaftlich tragfähiger Dauerzustand, Außer in Nischen mit noch kleineren Flugzeugen wie der Twin Otter.

Klingt für mich auch nach spätkolonialer Romantik. Kennzeichnend für die damalige Naivität, dass man Flugzeuge für Entwicklungsländer bauen wollte, und andere die Flugzeuge für die entwickelten Länder bauen ließ. Lufthansa flog seinerzeit die "brandneuen" B727 und B737-200.

 

[Kenneth]

In einer dänischen Facebook-Gruppe wurde der Jahrestag auch begangen. Hierzu schrieb ein ehemaliger Cimber-Mechaniker, dass die Triebwerke (speziell und nur für die VFW614 entwickelt) häufig Probleme machten und gewechselt werden mussten.

 

[Schorsch]

In einer dänischen Facebook-Gruppe wurde der Jahrestag auch begangen. Hierzu schrieb ein ehemaliger Cimber-Mechaniker, dass die Triebwerke (speziell und nur für die VFW614 entwickelt) häufig Probleme machten und gewechselt werden mussten.

Aber irgendwie scheinen da einige an diesen Markt geglaubt zu haben:
The VFW 614 was designed to operate over short sectors with up to a dozen flights a day. The engines were optimized for 30-minute sectors at a cruise altitude of 21,000 feet at Mach 0.65. Only a few minutes would be spent at the cruise rating and most of the flight would be at the higher climb rating or at a descent setting. The engine had a low turbine entry temperature and comparatively low rotational speed.

Schon nicht schlecht, wenn man ein Flugzeug auf transienten Betrieb optimiert.
Das Triebwerk basierte auf dem M45 Kern von Snecma, und der kam anscheinend nirgendwo anders zum Einsatz.
Bei der VfW-614 hat man an allen Stellen ordentlich Geld versenkt.

 

[Kenneth]

Ich kann schon verstehen, dass Cimber das Flugzeug genau aus diesen Gründen zuerst attraktiv fand.

Cimber bediente damals die Strecke Sönderborg-Kopenhagen in der Danair-Inlandsflugkonsortium, und das sind nur knapp 200 km Luftlinie. Da es aber damals keine Brücke über dem grossen Belt gab, lohnten sich diese kurze Strecken zeitlich sehr. Ich wohnte als Kind damals im Anflug von Kopenhagen, und habe sie täglich gesehen.

Man konnte sogar auch von Kopenhagen nach Odense fliegen, was noch kürzer ist...!

 

[airboß]

D-ADAM / DLR - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt / VFW-Fokker VFW 614 am Standort Braunschweig





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[airboß]

OY-TOR / Cimber Air / VFW-Fokker VFW 614 off Airport
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[Kenneth]

Von wann ist dieses Bild? Vor 3-4 Wochen war auf der Facebook-Seite des Museums zu sehen und zu lesen, dass sie zwecks Aufhübschung unten war.

 

[airboß]

Vom 19.10.2010

Gruß airboß

 

[airboß]

D-AXDB / Privat / VFW 614 im AERONAUTICUM

 

[HB-IDF]

In den Diensten der Flugbereitschaft hat die VFW 614 ja wesentlich länger überlebt als bei den Airlines - das Nordholzer Exemplar, dessen Innenraum vor Jahren auch begehbar war - habe irgendwo noch eine alte Bilderserie aus 2010 - legt davon Zeugnis ab. Wie bewährte sich dieses ursprünglich für ausgesprochene Kurzstrecken entwickelte Muster (Post #43) auf den etwas längeren Deutschland- und Europastrecken? (Im Grunde nahm es ja den modernen Regionaljet vorweg und eine mit der C-Series / A220 vergleichbare Fertigung könnte heute in Lemwerder statt in Montreal sein, wenn die damalige Politik zukunftsorientierter gewesen wäre.)

 

[Poze]

Einige meiner 2020 und 2023 aufgenommenen Fotos der VFW 614, Werk-Nr. G18, zuvor 17+02, zuletzt D-AXDB, nun im Museum Nordholz.

 

[Poze]

Ergänzend noch die Typenschilder der Werk-Nr. G18.





Von 2022 bis 2023 gab es im Aeronauticum eine Sonderausstellung zur VFW 614. Mittels umfangreicher Schautafeln wurde die Entwicklungsgeschichte und der Werdegang des Flugzeuges dargestellt. Neben vielen kleineren Objekten wurden als grösste Exponate eine Triebwerksgondel und ein Cockpit Instrumentenbrett ausgestellt, bei dem allerdings einige Instrumente fehlten und durch Fotos ersetzt wurden. Weiterhin waren originale Konstruktionszeichnungen zu sehen.

Sonderausstellung zur Geschichte eines besonderen Flugzeugs - Cuxverein

Unsere aktuelle Sonderausstellung “VFW 614 – Der Bremer Jet” beschäftigt sich mit der spannenden Geschichte eines besonderen Flugzeuges. Die Entwicklung …

www.cuxverein.de

 

[Aeroplan]

Die VFW 614 hat ein etwas eigenwilliges System bei der Seriennummerierung.
Da ist zum einen die Werk-Nr., hier z. B. G18. Daneben existiert eine Gerät-Nr., hier z. B. 2509 (schlecht lesbar).
Zudem gab es keine separte Nummerierung der Prototypen, wie oft üblich: V1, V2 usw. oder P1, P2 ...

Habe mal aus dem Kreis der 614-Entwickler gehört, dass das "G" in G18 "Gerät"
bedeuten würde.
Weiß hierzu jemand Näheres?

 

[airboß]

D-BABK / VFW-Fokker / VFW 614 in Bremen 07/2008