F-16-Kampfjets überfliegen US-Militärfriedhof
Sechs Minuten Flugzeit von "Air Base" Spangdahlem bis Luxemburg / Großherzog Henri wohnt Gedenkzeremonie bei
Letzte Aktualisierung: 28-05-2004 09:44
Cl.F. - Am 6. Juni 1944 landeten die alliierten Truppen in der Normandie und befreiten das Großherzogtum schließlich am 10. September 1944. Zum 60. Jahrestag der Befreiung Luxemburgs soll der jährliche "Memorial Day" fest im Erinnerungsvermögen der Luxemburger und US-Amerikaner verankert werden. Um 14 Uhr werden morgen Samstag vier F-16-Kampfjets vom 22. "Fighter Squadron" der "US Air Force" über den Militärfriedhof in Luxemburg-Hamm fliegen und den 5 076 gefallenen und dort beerdigten GI's die letzte Ehre erweisen .
Captain Matt Allen, leitender Pilot der Flugformation, erklärte in diesem Zusammenhang bei einem Rundgang über die "US Air Base" Spangdahlem gestern gegenüber dem "Luxemburger Wort", dass er selbst und drei weitere Piloten mit ihren Jets die "Missing Man"-Formation über der Gedenkstätte vollführen werden: Das unerwartete senkrechte Starten eines der Flugzeuge während des Überflugs symbolisiert das plötzliche Verschwinden eines Jagdfliegers während eines Gefechtes.
"Eine ganz besondere Ehre"
"Für mich ist es eine ganz besondere Ehre, an diesem Tag der Erinnerung zu fliegen", sagte der 26-jährige Captain Matt Allen aus Nashville/Tennessee , der kürzlich den US-Militärfriedhof in Hamm besichtigt hatte. "Der Besuch hat mich emotional stark geprägt. Erst in Hamm wurde mir klar, wie stark die Verbundenheit der Luxemburger mit den US-Amerikanern ist."
Der Gedenkzeremonie morgen Samstag werden u. a. Großherzog Henri und der US -Botschafter in Luxemburg, Peter J. Terpeluk jr., beiwohnen.
Airbase "Spangdahlem"
Lediglich sechs Minuten vor dem Überflug in Hamm heben die Kampfjets auf der "US Air Base" in Spangdahlem ab, wo derzeit 5 000 US-Soldaten ihren Dienst verrichten. Zusammen mit ihren Angehörigen und weiteren zivilen Mitarbeitern werden 14 000 Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder gezählt. Jedoch wohnen nur mehr die wenigsten auf der Militärbasis. Der Großteil wohnt in den umliegenden Ortschaften, woraus auch das freundschaftliche Verhältnis zwischen Einheimischen und US-Militärs erwächst.
Spangdahlem, 1950 von den Franzosen gebaut und 1953 von den US-Truppen übernommen , ist kein x-beliebiger exterritorialer Militärstandort der USA. Die "Air Base" Spangdahlem stellt zusammen mit jener in Ramstein eine wichtige Größe innerhalb der amerikanischen Militärstrategie dar. Nicht umsonst gilt Rheinland -Pfalz als größter US-amerikanischer Luftwaffenstützpunkt außerhalb der USA. Im Zuge der Schließung der Rhein-Main-"Air Base" in Frankfurt bis 2005 und der Verlagerung dieser Kapazitäten nach Ramstein und Spangdahlem wird zudem eine Erweiterung dieser Standorte vorgenommen. In den Kriegen der Zukunft soll Ramstein als Personaldrehkreuz und Spangdahlem als zentrales Munitions- und Treibstofflager dienen, und damit eine wesentliche Schlüsselposition einnehmen .
Nicht nur Luxemburg wird am "Memorial Day", der sich über das Pfingstwochenende erstreckt, Schauplatz eines Überflugs von US-Kampfjets sein. Nach dem "Flyover" in Luxemburg-Hamm werden die vier F-16-Maschinen morgen Samstag nach einer Zwischenlandung zum Auftanken in Spangdahlem um 16 Uhr in Henri-Chapelle in Belgien zu sehen ... und zu hören sein. Am Sonntag um 11 Uhr überliegen die Jets den Militärfriedhof im französischen Saint-Avold. Die "Flyovers" am Sonntag und am 6. Juni in der Normandie übernehmen A-10-Kampfjets.
Quelle
http://web.saint-
paul.lu/ContentManagement/SilverStream/Pages/lw_index.html?from=headlines&type=detail&id=4056609&column=1