Vorgänge um den Flugplatz Köthen zu Kriegsende

Diskutiere Vorgänge um den Flugplatz Köthen zu Kriegsende im Alte Flugplätze Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Gibts eigentlich Fotos zu Kriegsende vom Fliegerhorst Köthen? Weiß man, was da an fliegendem Material so herumstand? Über die Jahre habe ich...
Junkers-Peter

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Gibts eigentlich Fotos zu Kriegsende vom Fliegerhorst Köthen? Weiß man, was da an fliegendem Material so herumstand?

Über die Jahre habe ich größtenteils aus abgelaufenen ebay-Auktionen folgendes finden können:
  • Ju 388, wahrscheinlich die W-Nr. 300006, die am 31. März 1945 von Merseburg nach Köthen für das Ln-Vers.Rgt. überführt worden ist.
  • Ju 86 G, wahrscheinlich auch vom Ln-Vers.Rgt.
  • Ju 88 G, wahrscheinlich Bruch eines NJG-Flugzeuges
Die Fotos stammen von US-Truppen. Gibts da noch mehr Informationen über die vorgefundenen Flugzeuge? Wenn möglich nur faktenbasierte Aussagen, keine Infos über drei Ecken. :squint:
Vielen Dank.

 
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Viktor7

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Gibts eigentlich Fotos zu Kriegsende vom Fliegerhorst Köthen? Weiß man, was da an fliegendem Material so herumstand?
Hallo Peter,

es gibt schon eine Menge Bilder auf flickr. Wenn du dort mit Koethen 1945 recherchierst, müsste einiges noch zu sehen sein.

Das Bild mit Ju-388 ist insofern ungewohnt, da weder die Werft im Hintergrund, als auch Hangar Nr. 36 heute stehen.
 
FREDO

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Hallo Peter, es gibt Fotos mit Fw-190 und auch eines mit dem ausgebrannten Gerüst eines Ka-430
 

Jubernd

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Nun haben wir dankenswerter Weise einen neuen Faden, aber der alte ist zu und es findet zwangsweise eine Rückvermischung statt. Als "Urheber" der Misere möchte ich deshalb noch mal auf mein Anliegen, der Recherche bezüglich Vorgängen, die sich zu Kriegsende abspielten, zurück kommen. Wir haben also den Beweis, dass eine Fluchtbewegung von Institutionen aus dem Berliner Raum die Stadt Köthen tangierte und hier teilweise stecken blieb. Diese bekannten Institutionen forschten z.B. in den Bereichen Nachrichten-und Radartechnik, Waffentechnik, Kernwaffen und sogar in geringem Umfang auf dem Gebiet chemischer Kampfstoffe. Es ist also für manchen Leser etwas dabei. Es gab Vergleichsmessungen aller damals bekannten Radargeräte, mit denen sogar schon die Ionisation der Luft durch Raketen nachgewiesen werden konnte. Und auf dem Gebiet der Störung des Radars (Düppel). Damit ist eine gewisse Nähe zur Luftfahrt hergestellt.
Nachgewiesen konnte bisher nur die Anwesenheit der erstgenannten Kategorie. Dass diese Verlagerungen ursprünglich bis nach Bayern, zur Alpenfestung, gehen sollten, ist eine reine Vermutung. Der Kriegsverlauf verhinderte dies. Dass genau am zwangsweisen Endpunkt merkwürdige Tötungen festgestellt wurden, die nichts mit dem eigentlichen Kriegsverlauf zu tun hatten, lässt Zusammenhänge vermuten. Und hier geht es mir einfach mal um Meinungen, da die Untersuchungen ohne bekanntes Ergebnis blieben. Insbesondere der in der Bildzeitung 8/92 beschriebene Fall wirft Fragen auf: Heinz Bartels berichtete damals, dass mit ungewöhnlicher Brutalität vorgegangen worden war. Die Köpfe fehlten. Was könnte der Grund gewesen sein?
 
eggersdorf

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Dass genau am zwangsweisen Endpunkt merkwürdige Tötungen festgestellt wurden, die nichts mit dem eigentlichen Kriegsverlauf zu tun hatten, lässt Zusammenhänge vermuten. Und hier geht es mir einfach mal um Meinungen, da die Untersuchungen ohne bekanntes Ergebnis blieben. Insbesondere der in der Bildzeitung 8/92 beschriebene Fall wirft Fragen auf: Heinz Bartels berichtete damals, dass mit ungewöhnlicher Brutalität vorgegangen worden war. Die Köpfe fehlten. Was könnte der Grund gewesen sein?
Danke. Und nochmals Danke! Jetzt kann ich Teile der betreffenden Diskussion in seinen Details viel besser verstehen. 👍
(Hervorhebung im Zitat von mir)
 

Jubernd

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Danke. Und nochmals Danke! Jetzt kann ich Teile der betreffenden Diskussion in seinen Details viel besser verstehen. 👍
(Hervorhebung im Zitat von mir)
Das freut mich. Ich hoffe, dass die Diskussion zukünftig ohne persönliche Auseinandersetzungen weiter geht. Und ich betone nochmals: mir ist jede Meinung und jeder Beitrag auch ohne Quellenangabe recht.
 
Viktor7

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Dass genau am zwangsweisen Endpunkt merkwürdige Tötungen festgestellt wurden, die nichts mit dem eigentlichen Kriegsverlauf zu tun hatten, lässt Zusammenhänge vermuten
Mehr aber auch nicht... Wir wissen nicht, wann, warum und auf welche Art und Weise diese gestorben sind.

Variante 1. - es waren Hiwis, Legionäre o.ä., die auf der Seite der WH kämpften und starben. Bei einem unmittelbaren Granatentreffer, und davon hatten Amis genügend abgefeuert, wären fehlenden Körperteile keine Seltenheit. Warum hat man aber diese mit den anderen Toten zusammen begraben, sondern direkt an der Strasse?
Variante 2. - es waren Teilnehmer des Trecks, die um die Spuren zu verwischen erschossen wurden. Warum hat man diese nicht zusammen mit denen im Schlosspark begraben? Warum tauchen diese nirgends auf, als die Gemeinde alle Tote erfassen musste?
Variante 3. - es waren zufällig in das Geschehen verwickelten Zivilisten. In Porst ist bei den Kämpfen Mitte April auch ein älteres Ehepaar ums Leben gekommen.
Variante 4. - die Toten kamen zu einem anderen Zeitpunkt ums Leben, auch Heinz könnte sich in der Datierung sich geirrt haben.

Kann der Auszug aus dem Protokoll einen der Leichen betreffen? Auf Wasserzeichen habe ich verzichtet, bringt hier keinem was:



Mod-Edit: Anpassung des Beitrages um Sticheleien zu entfernen. Wollte nicht alles löschen wegen nützlichem Beitrag zum Thema. //Learjet
 
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Jubernd

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Variante 1. - es waren Hiwis, Legionäre o.ä., die auf der Seite der WH kämpften und starben. Bei einem unmittelbaren Granatentreffer, und davon hatten Amis genügend abgefeuert, wären fehlenden Körperteile keine Seltenheit. Warum hat man aber diese mit den anderen Toten zusammen begraben, sondern direkt an der Strasse?
Variante 2. - es waren Teilnehmer des Trecks, die um die Spuren zu verwischen erschossen wurden. Warum hat man diese nicht zusammen mit denen im Schlosspark begraben? Warum tauchen diese nirgends auf, als die Gemeinde alle Tote erfassen musste?
Variante 3. - es waren zufällig in das Geschehen verwickelten Zivilisten. In Porst ist bei den Kämpfen Mitte April auch ein älteres Ehepaar ums Leben gekommen.
Variante 4. - die Toten kamen zu einem anderen Zeitpunkt ums Leben, auch Heinz könnte sich in der Datierung sich geirrt haben.

Kann der Auszug aus dem Protokoll einen der Leichen betreffen? Auf Wasserzeichen habe ich verzichtet, bringt hier keinem was:
Zu 4. Das ist möglich. Allein an Hand der Schuhe ist eine jahresgenaue Datierung unmöglich.
zu 1. Die gefundenen Minen (Zeichengerät?) deuten eher auf zivil Beschäftigte hin.
zu 3. Dann hätte man die Köpfe dran gelassen bzw. daneben gelegt. Eine Wirbelsäule wies, nach Heinz, eine tiefe Verletzung auf. Die kann allerdings auch beim Eingraben von einem Spaten stammen.
zu 2. Es ging damals um absolute Geheimhaltung. Allerdings gehe ich nicht so weit, dass man dazu eigenes Begleit-Personal spurlos beseitigte. Aber es gibt keinen vernünftigen Grund für die absolute Unkenntlichmachung. Wären es zur unfreiwilligen Arbeit herangezogene Zivilisten oder Fremdarbeiter, hätte man sie auch normal vergraben können. Vielleicht tauchen die Köpfe irgendwann mal wieder auf. Vielleicht wurde ein unbeteiligtes Liebespaar unfreiwillig Zeuge der Vorgänge und reizte die Täter zu Wut-Reaktionen. Es bleibt ein Rätsel.
 
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zu 3. Dann hätte man die Köpfe dran gelassen bzw. daneben gelegt
Sofern vorhanden gewesen. Bei einem Volltreffer in den LS-Bunker bei Jumo-Werk Köthen am 16.08.44 wurde eine Leiche im Gestalt von dem kleinen Finger und eine mit dem Fuss begraben. Irgendwann mal später erfolgte ein Nachtrag mit dem Bleistift, um wen es sich dabei handelte. Wenn man bedenkt, dass die Amis Großpaschleben nicht nur mit Panzer, sondern auch mit Artillerie beschossen hatten, wäre alles möglich gewesen.

Wären es zur unfreiwilligen Arbeit herangezogene Zivilisten oder Fremdarbeiter, hätte man sie auch normal vergraben können.
Ich gehe davon aus, dass es niemanden in den Sinn käme, irgendwelche Leichen zu vergraben. Man war froh, halbwegs mit dem Leben davon zu kommen. Die Beseitigung der Leichen hatten dann die Besatzer angeordnet. Seltsamerweise ergingen in der Zeit nach den Kämpfen die Meldungen an die DD WASt, sprich aus der bereits durch die Amis besetzen Gebiete in die Reichshauptstadt! Ich frage mich immer wieder, wie das funktionierte!

es gibt schon eine Menge Bilder auf flickr. Wenn du dort mit Koethen 1945 recherchierst, müsste einiges noch zu sehen sein.
unter Koethen 1945 ist wohl nichts zu sehen. Ich habe jetzt unter Kothen probiert, schaut euch die Bilder an:

 

Jubernd

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Ich gehe davon aus, dass es niemanden in den Sinn käme, irgendwelche Leichen zu vergraben. Man war froh, halbwegs mit dem Leben davon zu kommen. Die Beseitigung der Leichen hatten dann die Besatzer angeordnet. Seltsamerweise ergingen in der Zeit nach den Kämpfen die Meldungen an die DD WASt, sprich aus der bereits durch die Amis besetzen Gebiete in die Reichshauptstadt! Ich frage mich immer wieder, wie das funktionierte!
Richtig. Also deutet alles auf einen Doppelmord hin, dessen Spuren restlos beseitigt werden mussten und dessen Motiv immer noch unklar ist. Die geringe Vergrabungstiefe von etwas mehr als 30cm zeugt davon, dass man entweder in Eile war oder einfach nur die schwere Erdarbeit scheute. Die Leichen im Schlosspark lagen angeblich fast unter der Oberfläche.
 
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Moin Jubernd,

kann es sein, dass bei der ganzen Betrachtung nicht beachtet wird, dass Geuz und Großpaschleben schon verschiedene Orte, wenn auch benachbart, sind? Diese wurden auch von den Vorgängen in unterschiedliche Art und Weise betroffen.

Zu 4. Das ist möglich. Allein an Hand der Schuhe ist eine jahresgenaue Datierung unmöglich.
zu 1. Die gefundenen Minen (Zeichengerät?) deuten eher auf zivil Beschäftigte hin.
Gibt es Grabungsdokumentation dazu und kennst du diese? Ich könnte ein Versuch unternehmen nachzuforschen, ob es diese ggf. existiert und was damals vor Ort gefunden wurde.
 

Jubernd

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Außer der sehr detaillierten Information von Heinz hatte ich keine Dokumente gesichtet. Aber besser, als er, hätte ich die Alterseinschätzung auch nicht vornehmen können. Und diese lautete auf "Kriegsende". Ich komme an dieser Stelle also nicht weiter, als auf mögliche unbequeme Zeugen des Transports zu tippen. Als Arbeitskräfte waren die beiden kaum brauchbar. Da hätte man sich wahrscheinlich eher Häftlinge heran gezogen und hinterher beseitigt. Es ist durchaus möglich, dass es eine Verbindung zu den Opfern im Schlosspark Großp. gab. Für mögliche Arbeiten hätte man nach unserer Erkenntnis 3 Kräfte benötigt.
Die Opfer wurden zwar relativ nahe er Hauptstraße verscharrt , aber dort soll eine Obstplantage gewesen sein. Seltsamerweise ist auf der nördlichen Straßenseite zur Stadt hin der Baumbestand dichter. Aber wir stießen dort nur auf leere flache Gruben.
 
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Ich hatte heute früh den Anfang der 90-er Jahre leitenden Beamten der K-Polizei des RP Dessau angesprochen, er konnte sich leider an diesen Fall nicht erinnern.

Wir werden uns in Denkweise der damals Beteiligten nicht rein versetzen können. Ich finde es ein wenig seltsam, dass man die Leichen ganz flach an Ort und Stelle verscharrt, obwohl der Geuzer Friedhof keine 500 m entfernt war. Und vor allem, zu der Zeit hat sich niemand Gedanken über den Verbleib der Leichen gemacht. Warum soll ich mir Arbeit und Mühe machen, unbekannte und unkenntliche (ohne Kopf) Leichen unter die Erde zu bringen?

Es bleibt zu hoffen, dass die Polizei die Fallakten nicht kassiert hat und das sie diese nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen dem zuständigen Archiv (Landesarchiv Sachsen-Anhalt) anbietet. Von den älteren Paschlewwer, die als Augenzeugen gelten könnten und die kannte, lebt keiner mehr. Alle anderen sind die Zugezogenen.

Der einziger der für Aufklärung sorgen könnte wäre der guter Freund und Kollege von Heinz - Karl J. Sagt dir der Name was? Er ist zwar schon um die 80 Jahre alt, aber vor einem Jahr am Telefon klang er recht vital und munter. Kennst du ihn? Er hatte seinerzeit in Libbesdorf den chinesischen Baum vor dem Haus von Heinz gepflanzt. Ich glaube der Baum, obwohl mehrmals herunter gefroren war, lebt und steht noch. Die beiden hatten es aus einem seltenen Samen gezogen.
 

Jubernd

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Wenn Du Karl, den Topfspezialisten meinst? Er war leider nach der Wende schwer in Ungnade gefallen. Aber Heinz dürfte ihm auch nicht viel mehr erzählt haben, als mir. Auch die Akten würden uns nicht weiterhelfen. Mein verstorbener Mitstreiter hielt damals den Kontakt zur Kripo, und dort hatte man keine Erklärung.
Man wollte absichtlich den Friedhof nicht benutzen, da es keine offizielle Handlung war. Auf der Straße fand natürlich eine erhebliche Transportbewegung statt. Man hätte die Leichen auch von weiter weg mitgebracht haben und am Ortsausgang unter den ersten besten Obstbäumen begraben können. Aber warum dann nicht nördlich im dichteren Gestrüpp? Wenn nicht durch Zufall bei Bauarbeiten noch etwas gefunden wird, ist die Sache nicht aufzuklären. Auch über Vermisstenmeldungen nicht. Ich weiss nicht einmal, wo die Überreste heute verblieben sind (z.B für Gentest)
Deshalb hatte ich ja nach den Häftlingen im Großp. Schlosspark gefragt. Was weiss man konkretes darüber: Datum, Anzahl, Grund und Methode für ihren Tod, Verbleib?
 

Jubernd

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Vielleicht können hier mal ein paar erfahrene Altgediente etwas beitragen. Nehmen wir an, der letzte LKW eines wichtigen Transportes (über die übertriebene Geheimhaltungspraxis z.B. bezüglich Radartechnik hat uns Viktor ja Beispiele genannt) ist neben dem Fahrer mit einem höheren Offizier besetzt. Die Fahrt ist zuende, der Gegner steht fast schon in Sichtweite. Neben dem angehängten Gerät darf auch die Ladung nicht in die Hände des Feindes fallen. Dieser darf auch keine Hinweise auf die verlegende Truppe und handelnde Personen erhalten. Das Gerät wird in einem geschlossenen Gehöft untergestellt. Die übrige Ladung wird, wie ähnliche Fälle zeigen, in der Regel eingegraben. Dazu sind einige tiefergehende Erdarbeiten erforderlich.
-Würden diese, aus Gründen des Geheimnisschutzes, von Fahrer und Offizier selbst ausgeführt?
-Würde man sich fremder Hilfe bedienen, wobei diese Hilfe dem anrückenden Feind natürlich nichts offenbaren dürfte?
-Außer anwesenden Frauen hätte man noch Fremdarbeiter eines Gutes zur Verfügung.
-In der Nähe gab es KZ-Häftlinge, die man mit entsprechender Machtbefugnis "ausleihen" konnte.
Immer im Blick auf die hundertprozentige Verhinderung der Offenbarung des Vorgangs: wie hätte ein solcher Offizier unter Berücksichtigung aller Randbedingungen vermutlich entschieden?
 

Jubernd

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Es gibt natürlich noch eine andere Möglichkeit: Das Begleitpersonal des Transports bestand aus mehreren untergeordneten Chargen, die zur Arbeit heran gezogen werden konnten. Leider hat sich die alte Dame dazu nicht geäußert oder sie hatte Zimmerarrest. Kürzlich kam ein Fernsehbericht über Vorgänge in der Nähe des Objekts "Riese". Auf einer Wiese waren Ju52 gelandet. Der Inhalt wurde von einem SS-Kommando, welches per LKW ankam, ausgeladen und irgendwie unter die Erde gebracht. Nach der Aktion ließ der Chef antreten und hielt eine Dankesrede, und, so der angebliche Augenzeuge, völlig unverhofft nahm der Fahrer seine MPi und erschoss sie. Vielleicht hat jemand den Beitrag gesehen. Ich hatte so einigen Zweifel an der Erschießungsgeschichte, aber bei sehr wertvollen Objekten wäre es nicht auszuschließen. Bis heute ist auch unbekannt, welche Dinge dort eigentlich verbracht wurden.
 

Jubernd

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Leider gab es bisher weder zweckdienliche Informationen noch persönliche Erfahrungen zum Problem. Das Drehbuch zum Film, der die Stadt Köthen ins Licht der Weltöffentlichkeit rücken würde, ist aber nicht schreibbar, bevor die Tötungsdelikte nicht aufgeklärt wurden, als wohl nie.
Für Interessenten der Radartechnik hier mal ein paar Infos aus einem aufgetauchten Forschungsbericht der erwähnten Institution. Im Sommer 1944 wurden auf Rügen Vergleichsmessungen der bekannten Radargeräte Rotterheim (9,1 cm), Eisvogel (21,2cm), Mannheim (53,6cm), Würzburg (55,1cm) und Seetakt (80cm) duchgeführt. Es ging um den Nachweis anfliegender Geschosse und Raketen auf Grund von deren Abmessungen oder Ionisation der Luft. Mit der Erkenntnis, dass die Ionisation im Abgasstrahl besser mit lang- als mit kurzwelligen Frequenzen messbar war. Dies widersprach den damaligen Erkenntnissen.
 
Jeroen

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Vielleicht können hier mal ein paar erfahrene Altgediente etwas beitragen. Nehmen wir an, der letzte LKW eines wichtigen Transportes (über die übertriebene Geheimhaltungspraxis z.B. bezüglich Radartechnik hat uns Viktor ja Beispiele genannt) ist neben dem Fahrer mit einem höheren Offizier besetzt. Die Fahrt ist zuende, der Gegner steht fast schon in Sichtweite. Neben dem angehängten Gerät darf auch die Ladung nicht in die Hände des Feindes fallen. Dieser darf auch keine Hinweise auf die verlegende Truppe und handelnde Personen erhalten. Das Gerät wird in einem geschlossenen Gehöft untergestellt. Die übrige Ladung wird, wie ähnliche Fälle zeigen, in der Regel eingegraben. Dazu sind einige tiefergehende Erdarbeiten erforderlich.

Immer im Blick auf die hundertprozentige Verhinderung der Offenbarung des Vorgangs: wie hätte ein solcher Offizier unter Berücksichtigung aller Randbedingungen vermutlich entschieden?
Ich wurde meinen man wurde möglichst grossere Sachen/Gerate/wichtige Technik durch Sprengung und oder Verbrennung vernichten.
Wenn diese nicht vorhanden die Gerate in tiefes Wasser oder Moor absenken waere ein Verfahren.
 

Jubernd

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Das wäre beispielsweise bei dem im Stadionteich "entdeckten" Funkwagen der Fall. Ich hoffe, dass Viktor 7 darüber noch etwas in Erfahrung bringen kann. Der Transport endete aber in dem genannten Gut. Da ist weder tieferes Wasser noch Moor in der Nähe. Es blieben tatsächlich nur Keller oder Erdarbeiten. Allgemein wird immer die Ansicht vertreten, dass die Institutionen ihre wichtigen Dinge zerstört hätten. Ich bin aber zu der Ansicht gekommen, dass man darauf verzichtet hat, weil man an eine Fortsetzung des Krieges oder eine Verwendung nach Friedensschluss geglaubt hat. Der Beweis für die Institution liegt vor. An ihrem Standort südlich von Berlin wurden vor ein paar Jahren Behälter mit Kartenmaterial der Umgebung freigelegt. Diese gingen nicht mit auf Transport, weil sie für eine Fortsetzung des Krieges an einem unbekannten Verbringungsort unbrauchbar waren.
 

Jubernd

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Auch aus der Nähe des Zerbster Flugplatzes wurde eine Vergrabungsaktion bekannt. Die gesamte Technik der Zerbster Nachrichtenschule lud man auf zwei LKW und vergrub sie in einem Waldstück westlich des dortigen Flugplatzes. Ein daran selbst Beteiligter war vor Jahren extra aus Westdeutschland angereist, um den Ort zu zeigen. Er konnte sich aber nicht einmal mehr an das betreffende Waldstück erinnern. Er saß auf der Ladefläche des zweiten LKW und hatte nur Sicht nach hinten, und seine berühmten "drei markanten Birken" waren längst vermodert. Auch seine Schätzung der Dauer der Fahrt war unbrauchbar. Die Funktechnik wäre auch nach Kriegsende nutzbar gewesen. Eine seltsame Heimlichtuerei und Gemunkel deutete auf Wehrwolf-Aktivitäten in diesem Gebiet hin, über welche natürlich auch heute noch niemand redet. Wir haben die Sache nicht weiter verfolgt, aber es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass auch die Nachrichtentechnik des FP Köthen verbracht wurde.
 
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