Auch ein Thema mal wieder bei Sobolew und Schachurin zu lesen, was die SU von dem Zeitgewinn hatte und wie man sich einschätzte.
Als die russische Delegation im Dezember 1939 von ihrer Besichtigungs- und Beschaffungstour in Deutschland zurückkehrte und es noch den Winterkrieg in Finnland gab. Petrow kalkulierte die Deutschen Kapazitäten für den Flugzeugbau 1940 auf 70-80 Flg täglich. Das wären 2100-2400 pro Monat. Die es tatsächlich erst ab 1943 gab.
Die der SU auf 26 Kampfflugzeuge täglich.
Dabei verglich er einmal alle Arten von Flugzeugen auf deutscher Seite bei einer 24/7 Auslastung, die es erst ab 1943 in Deutschland gab. (In der SU schon ab Januar 1941).
Und die 12/6 Auslastung auf sowjetischer Seite für reine Kampfflugzeuge.
Bis 1939 gab es noch die 48 Stundenwoche in der Flugzeugindustrie und ab 1940 wurde sie schrittweise bis auf 70 Stunden erhöht. (Produktionsspitzen für Feldzüge)
Erst 1943 mit dem "totalen Krieg" gab es eine 24/7 Auslastung und keine Beschränkungen mehr für Frauen, wie in der SU seit Januar 1941.
Deutsche Rüstungsproduktion
1939 waren es in Deutschland etwa 2500 Flugzeuge aller Typen oder 7 täglich.
1940 waren es in Deutschland etwa 9900 Flugzeuge aller Typen oder 28 täglich.
Die USA fallen erst Ende 1940 als wichtigster Lieferant für Werkzeugmaschinen aus, so dass ab 1941 in Deutschland bestellt wird. Was kaum zum Tragen kommt und gegen Ende 1941 liefern wieder die USA. Die modernen Werkzeugmaschinen sind es auch, die bei der Verlagerung der Betriebe nach Osten kurzfristig abtransportiert wurden und dort schon an neu entstandenen Betrieben angegliedert wurden. Die Doublierung aller Kriegswichtigen Betriebe im sicheren Osten war ja zu Kriegsbeginn noch nicht abgeschlossen. Die verfügbare Anzahl der Werkzeugmaschinen war für die Kapazität entscheidend. Sie benötigten zudem weniger Arbeitskräfte für die Produktion ein gleichen Zahl. Die jeweils mögliche Zahl richtete sich in der SU primär nach der Anzahl der verfügbaren Flugzeug-Motoren aber auch verfügbaren Geldern.
Schon im Februar/März 1941 waren sämtliche Betriebe vom Takt-Betrieb auf die Fließbandarbeit umgestellt.
Stalin forderte für den Juni 1941 täglich 50 Flugzeuge und im Juli gab es 60 pro Tag. Stalin achtete auf die täglichen Soll- Ist-Zahlen und ab 1942 gab es nach den Erfahrungen auch eine dritte Spalte für Zahl der einsatzbereiten Maschinen.