Ok, die meisten Thesen kenne ich:
- Laut seiner Aussage soll BA ihre sieben Concord-Flugzeuge für jeweils 1 UKP vom britischen Steuerzahler geschenkt bekommen haben.
So kenne ich das auch. Schuld war eine Investmentbanker, der bei BOAC (zu den Zeitpunkt IIRC schon British Airways) das Ruder in der Hand hatte - die britischen Staatsairlines waren im Allgemeinen der Untergang der brit. Flugzeugindustrie.
Zu dieser Zeit war die anfängliche Euphorie über das Flugzeug durch Ölkrisen und akuten politischen Widerstand in den USA (sowie Lärmgegnerschaft) merklich gesunken. Letztlich waren BOAC und AF die einzigen übrigen Kunden.
- BA habe den Flugticketpreis anhand einer Umfrage unter den Gästen, was sie denn meinen, was sie für den Flug bezahlt haben, festgesetzt.
Stimmt. Zuerst waren Tickets wesentlich preiswerter. Nach einer Umfrage, was die Passagiere denn meinten, was sie bezahlten, wurde der Preis dann (nach oben) angeglichen.
- in einigen Jahren hätten die Gewinne aus dem Concorde-Betrieb etwa 20 % der Gesamtgewinne der Fluggesellschaft ausgemacht.
Ist auch mir neu.
- Frankreichs Anti-Irak-Krieg-Haltung hatte zum Boykott der AF-Concorde-Verbindungen von NY nach Paris geführt, so dass der Flugbetrieb mit ca. 10 Passagieren pro FLug nicht mehr aufrechterhalten werden können. AF wollte aber nicht aufhören, solange BA nicht auch aufhört.
Durchaus möglich. Der größere Einschnitt war allerdings 9/11, bei dem ein nicht zu unterschätzender Anteil an Concordekunden wegfielen. Einerseits durch den Tod von Führungskräften selbst. Andererseits würden jene toten Führungskräfte in der Zukunft keine Concordeflüge für niedrigere Managementebenen mehr genehmigen.
Man darf nicht vergessen, dass die Strecke LHR-JFK wesentlich mehr Wirtschaftspotential hatte als die Strecke CDG-JFK.
Dazu flog Concorde ex Paris meist an der Payload-Range Grenze.
- Auf Bitten der AF, die die Concorde unbedingt loswerden wollten, habe Airbus den Preis für wichtige Ersatzteile so angehoben, dass sich der Weiterbetrieb nicht mehr gelohnt habe.
Bei AF flog Concorde bereits seit Jahren im Minusgeschäft. Der Unfall war dann nur noch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
Zum Concorde-Unglück vertritt er die Meinung, dass der eingetretene Schaden durch die Überladung der Maschine durch zusätzlichen Treibstoff und Gepäck noch deutlich verschlimmert wurde.
F-BTSC war die schwerste Serienmaschine.
Dazu kam ein vergessener Spacer am Fahrwerksbogie (und eine grenzwertige Rückenwindkomponente), der durch das ermöglichte Schlingern des später geplatzten Reifens zusätzlich zu Belastungen führte.
Der Schadensmechanismus war jedenfalls nicht gänzlich unbekannt - es gab schonmal einen Vorfall, bei dem sich der Treibstoff jedoch nicht entzündete.