Moin!
Soweit ich weiß, gab es bis in den zweiten Weltkrieg hinein kaum servounterstützte Ruderflächen, der Pilot musste also reine Muskelkraft aufwenden. Jedes eingesparte Gramm an den Rudern verringerte also die Betätigungskräfte.
Ich glaube, das stimmt so nicht ganz, weil der Löwenanteil der Ruderkräfte auf die aerodynamische Rückwirkung des Luftstroms auf die Ruder zurückzuführen war.
Kann es sein, dass Du an die Situation im beschleunigten Flug denkst, wo das Ruder dazu neigt, sich durch die Fliehkräft selbst zu verstellen? Der Effekt wäre bei schwereren Rudern tatsächlich größer, aber um dem gegenzuwirken, waren die Ruder damals meist vollständig "massenausgeglichen", d. h. sie hatten vor der Ruderachse so viel Gegengewicht, dass die Fliehkraft, die auf das eigentliche Ruder wirkte, vom Gegengewicht ausgeglichen wurde. (Sie wurde natürlich nicht Null, aber das Netto-Drehmoment aufs Ruder wurde Null, so daß keine Kraft auf den Piloten rückwirkte.)
Die Notwendigkeit zum Massenausgleich könnte man allerdings auch so formulieren, daß jedes am Ruder eingesparte Gramm auch ein Gramm am Gegengewicht einsparte :-) Ganz genau stimmt's nicht, weil auch der Hebelarm des jeweiligen Gramms berücksichtigt werden muß, aber es wäre tatsächlich ein zusätzliches Argument, warum stoffbespannte Ruder vorteilhaft sein können.
Tschüs!
Henning (HoHun)