... und ich dachte, diese Diskussion wäre beendet .
- Von diesem "Typ" gibt es eine Frontansicht, bei der eine männliche Person am Propeller steht.
Selbst wenn das ein Hüne von ca. 2 Metern Körpergröße war, dürfte die Spannweite kaum über der,
der Fw 190 gelegen haben (knapp über 10 m). Prinzipiell kein Problem, aber zu diesem sicherlich
recht großen Triebwerk passt das m.E. nicht.
- Auch in den Diskussionen in anderen Foren wurde angemerkt, dass die Auspuffreihen, die eigentlich
doch recht dicht an den Zylindern sitzen, dicht hinter dem Cockpit beginnen. Große Motoren enden
aber nicht mit den Zylinderreihen, der Platz entweder für's Triebwerk, oder aber für's Cockpit wäre
doch
sehr begrenzt gewesen !
- Attrappen zur Darstellung von Projekten wurden sicherlich kaum in Splitterboxen abgestellt, neue
Projekte galten bestimmt als geheim und draußen hätte sie jeder gegnerische Aufklärer auf den Film
bannen können.
- Nach allem was ich gelesen habe, sollen die Fotos aus der Zeit 1944/45 stammen. Auf eigene Faust
ein Projekt am RLM vorbei wenigstens bis zum Attrappenbau zu bringen, hätte m.E. für die Beteiligten
in den jeweiligen Unternehmen viel Ärger bringen können, da die Fertigungs- und Entwicklungskapazitäten
von oben vergeben waren. In früheren Jahren ging so etwas wohl, aber später ?
- Der Anstrich passt m.E. in keiner Weise zu Prototyp oder Attrappe.
Wenn diese Fotos echt sind, dann erscheint mir eine Attrappe, bzw. ein Scheinziel am plausibelsten.
Vielleicht auch ein "Unikat" für eine UFA-Film ? Diese Vermutung wurde auch mal geäußert. Ich glaube, Hans
Werner Lerche hat in seinem Buch "Pilot auf Beuteflugzeugen" (gab's mal 'nen Auszug in einer FlugRevue) mal
über die Überführung einer Do 335 berichtet, während der er die Maschine einaml auf dem offenen Flugfeld ab-
stellen mußte. Bei einem Tiefangriff auf den Platz wurden gut getarnte Flugzeuge in den umliegenden Wäldern
getroffen, aber seine Do nicht ! Die alliierten Piloten hatten sie wohl für eine Attrappe gehalten ... die waren also
durchaus an gutaussehende Attrappen gewöhnt. Ein paar Altteile, vielleicht wirklich von He 280 und etwas anderer
Schrott und dann hatte die Lehrwerkstatt etwas sinnvolles zum Üben. Nur mal als vielleicht mögliches Szenario.
Wie JohnSilver schon vor 11 Jahren schrieb, können durchaus aus Fotos auf altem Fotopapier gefälscht sein. Als diese
Diskussion losging, hat jemand zu dem Thema ein paar Links eingestellt, die mich, der ich mich nicht mit diesem Thema
befasst habe, doch ziemlich verblüfft haben. Papierschleifmaschinen, Fotoemulsionen und -entwicklungsausrüstung
braucht man, aber wenn man die Preise sieht, die für "Originalfotos" und sogar für neuzeitliche Kopien gezahlt werden,
kann das schnell als gute Investition angesehen werden.
Wie gesagt, ein Scheinziel oder eine Filmrequisite, dass kann ich mir gut vorstellen, eine Attrappe zur Vorstellung eines
Projekts halte ich aber aus o.g. Gründen für äußerst unwahrscheinlich.
Und vor dem ursprünglich gemeldeten "unbekannten deutschen Jäger", da dürfte am ehesten noch die damalige deutsche
Bürokratie im Wege stehen. Auch als es keinen Sprit, keine Munition, kaum noch Piloten, etc., etc. mehr gab: Papier gab's
noch reichlich, wie mir mehrere männliche Anverwandte versichert haben ! Aufträge, Bestellungen, Testberichte, Beschwerden
über Nichteinhaltung versprochener Leistungen usw., irgend etwas hätte überstanden. "Papierflieger", sprich nie realisierte
Projekte mögen auch heute noch irgendwo auftauchen, aber tatsächlich gebaute Typen ? Ich kann's nicht glauben !
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, auch die "Junkers-Klagenfurt Kl 225" "fliegt" immer noch durch manche Internetseiten und
wohl auch Publikationen und war doch nur ein Aprilscherz der französischen Zeitschrift Le Fana d'Aviation !
Aber warum fliegen eigentlich so wenige britische, amerikanische und selbst russische "geheime Entwürfe" ?
"Deutsche Geheimprojekte" gehen wie geschnitten Brot, in die anderer Staaten kann man seine Frühstückstulle einwickeln !
Keiner hier hat böse Absichten, aber Jan van de Heuvel hat sicherlich 'ne Menge Geld für diese Fotos bezahlt. Dieses Thema
ist ein lukrativer Markt und wer sich nicht zu fein ist, selbst bei seinen Handyvertrag das Kleingedruckte zu lesen, sollte auch
hier mit einer angemessenen Skepsis an das Thema gehen.