WB2021BB - Morane-Saulnier Typ N, Special hobby, 1:32

[Albatros D.Va]

Laut der Bauanleitung von Copper-State-Models bei der Nieuport XXI waren sie aus Leder.
Zumindest sagen die dort, dass sie in Lederfarben bemalt werden sollen.
Du baust sie ja gerade Michi, schau doch mal schnell rein in die Anleitung.
Bilder von Flugzeuggurten aus einem französischem Museum zeigen ebenfalls Leder für den Zeitraum 1014-1915/16.

In der Tiefe des folgenden Links bin ich da drauf gestoßen:

les aviateurs de 14 18 - 14 18, LE 87EME RI, LA GRANDE GUERRE

L'entrainement: La plupart des pilotes, des observateurs et des mitrailleurs accomplissaient un stage en école d’aviation pour perfectionner l’apprentissage du tir à la mitrailleuse.La méthode la plus utilisée était le tir sur avions-cible. Ces avions-cible...

bleuhorizon.canalblog.com

Stimmt, CSM gibt in der Bauanleitung an, dass die Gurte in Leder Optik zu bemalen seien. Ich konnte mir das aber nur schwer vorstellen und habe sie deshalb wie Stoffgurte bemalt.
Die Gurte, welche auf den Bildern im von Dir angegeben Link zu sehen sind, sind auch eindeutig Gurte aus Stoff.

 

[Umlaufmotor]

@Albatros D.Va
Die Stoffgurte habe ich auch gefunden, aber eben auch welche aus Leder. Wie gesagt durch immer "tiefer klicken" bin ich da irgendwann drauf gestoßen.
Was an welchem Flieger dann tatsächlich verbaut war, weiß ich allerdings nicht - ich habe mich bei der "Bullet" für die ledernen Gurte entschieden.

 

[Albatros D.Va]

@Albatros D.Va
Die Stoffgurte habe ich auch gefunden, aber eben auch welche aus Leder. Wie gesagt durch immer "tiefer klicken" bin ich da irgendwann drauf gestoßen.
Was an welchem Flieger dann tatsächlich verbaut war, weiß ich allerdings nicht - ich habe mich bei der "Bullet" für die ledernen Gurte entschieden.

Da meine Nieuport nicht bei Nieuport gebaut wurde und swieso in russischen Diensten stand ist es eh fraglich, ob sie überhaupt französische Gurte hatte. Ich werde es also so lassen, wie es nun ist.
Der Link ist aber echt super.

 

[Umlaufmotor]

Ich habe mich heute mal dem Bereich ausserhalb des Rumpfes zugewendet. Der obere Spannturm und sein unteres Gegenstück, der Halterung für die undere Wippe der Tragflächenverwindung.
Generell sind an dem Modell alle Streben - sei es vom Fahrwerk oder den Spanntürmen - viel zu dick. Hier war also erst mal Material abtragen angesagt.

Vorher:


Nachher:

 

[Umlaufmotor]

Beim unteren Halteturm - dieser besteht am Modell incl. Wippe aus drei teilen - musste die Durchführung der Steuerseile freigestellt werden. Am den Bauteilen sind diese Durchführungen zwar angedeutet, aber eben nicht durchbrochen.

Neben den seltsam "V"-förmigen Steuerknüppelgriff ist die Bausatz-Wippe zu sehen. Diese wird aber vermutlich neu erstellt werden.


Hier eine der Turmstreben wie sie im Bausatz zu finden sind:


Nach der ersten Überarbeitung, also Materialabtrag, freistellen der Durchbrüche und einer Konturanpassung
:


Zur Befestigung am Rumpf habe ich an der richtigen Stelle je Strebe eine Fixier-Bohrung gesetzt:


So soll das später am Modell platziert werden:

 

[Umlaufmotor]

Damit später an dem Turm auch die Verwindungswippe artgerecht verbaut werden kann, wurde mit einer feinen Rundfeile eine Kerbe gesetzt und darin ein 0,5mm Messingrohr mit Sekundenklebergel eingeklebt.

 

[Umlaufmotor]

Nachdem das Sekundenklebergel gut durchgehärtet war, wurde das Messingrohr sauber an der Strebenkontur verschliffen. Das Gel diente hierbei wie eine Art Spachtel.

 

[Umlaufmotor]

Auch der obere Spannturm wurde deutlich abgedünnt. Natürlich wurden alle Streben in diesem Arbeitsgang auch entsprechend von der Kontur her gesehen angepasst.
Hier im Bild ein Streben-Ende, ist zwar etwas unscharf das Bild, aber die sich nach hinten verjüngende Kontur ist zu erahnen.


Dort wo sie beide Streben treffen wurde mit der resinsäge ein feiner Schlitz gesägt. Hier wird das Ätzteil eingesetzt in welchen später die Spannseile ihren Fixpunkt haben.


Das eingesetzte Ätzteil:




Kurze Anpassung am Modell (diese seltsamen Blasen sind die Ablösungen der oberen Plastikhaut, welche ich schon mal beschrieben habe):


Beim Studium der Originalbilder vom Spannturm ist mir aufgefallen, dass zwei Bohrungen zu wenig vorhanden sind am Ätzteil - also nachbohren mit 0,2mm war angesagt.

 

[Umlaufmotor]

Die Cockpitsequenz ist mittlerweile in der linken Rumpfhälfte eingeklebt - hier ein paar Bilder vom momentanen Bauzustand - die notwendigen Farbausbesserungen erfolgen später


Hier auch nochmals zu sehen, dass der Cockpitbereich extrem gut einsehbar ist - ich verstehe den Hersteller nicht, dass er sich dort so wenig Mühe gegeben hat hier zusätzliche Einbauteile wie Tank, Ansaugrohre und Instrumente zu spendieren.

 

[Taylor Durbon]

Also ich weiß ja nicht. Ist das vom Regelwerk her überhaupt erlaubt, dass Bausatzbauteile bis zur Unkenntlichkeit verfeinert werden? Hä?

 

[Umlaufmotor]

Also ich weiß ja nicht. Ist das vom Regelwerk her überhaupt erlaubt, dass Bausatzbauteile bis zur Unkenntlichkeit verfeinert werden? Hä?

Ich hoffe Du sitzt ab 31.12.2021 0:00Uhr nicht in der Jury so streng wie Du bist - Punkteabzug bei Nichtfunktion der Ruder und (fast) Rauswurf wegen Ändern untauglicher Bausatzteile..... ich glaub', ich hätte mir die Regeln besser durchlesen müssen

 

[Taylor Durbon]

Na ich behalt dich im Auge

 

[Umlaufmotor]

Das Durchfädeln und Sortieren der Steuerseile ist ganz schön Arbeit, das hätte ich so vorher nicht gedacht.
Es reicht ja nicht, dass sie "nur" im Rumpf verlegt werden, müssen sie ja auch noch ohne Knicke oder ohne ineinander verzwirbelt zu werden bis zu den Ruderhörnern geführt werden.

Hier ein kleiner "Überblick":


Ja ich weiß, viel zu sehen ist da nicht.
Wir dröseln da mal schnell auf.
Hier die erste Sequenz von Steuerknüppel und Seitenruderbetätigung zum Rumpfspant:


Hier dann weiterreichend zu einer Plastikwand, welche ich mit Bohrungen in verschiedenen Positionen zur Durchführung der Steuerseile in der richtigen Linie gesetzt habe.


Hier die gebohrte Seildurchführung zum Verständnis:

 

[Umlaufmotor]

Damit das von innen nach außen laufende Seil am Rumpfaustritt Richtung Ruderhorn keine Knicke macht, habe ich das im Inneren eben durch die gebohrte Wand geführt.
Hier im Beispiel die Seitenruderbetätigung, mit der roten Linie hab' ich den exakten Verlauf des Steuerseiles nochmals zur Erklärung verdeutlicht:


damit das aber auch tatsächlich sauber verlegt werden kann, musste extrem viel Plastik in Laufrichtung der Steuerseile vor dem Rumpfaustritt entfernt werden. Die Materialstärke hier am Modell teilweise 1,2mm.
Im richtigen Leben wären das dann mehr als eine 38mm Leinwand - das passt also nicht.
Hier die Freifräsungen - teilweise so weit abgedünnt, dass man fast schon durchschauen kann ... :

 

[Umlaufmotor]

Noch zur Flächenverwindung - diese wird über die Steuerknüppelwelle auf eine Wippe im inneren des Cockpits direkt nach dem Pilotensitz durch die Verspannung nach unten zur Wippe im unteren "Spannturm" geführt.
Im Modell fehlt hier quasi alles und muss "scratch" gebaut werden.
Die Wippe wurde recht simpel aus einem Stück Abfallplastik gebaut.
Im Bild nur mal lose draufgeschoben.
Die Bohrungen zur Montage der Steuerseile zur unteren Wippe sind ebenfalls schon angebracht.

 

[Umlaufmotor]

Zur Durchführung der Steuerseile von der inneren Wippe nach aussen zur unteren Wippe wurden die relevanten Öffnungen ermittelt, mit einem roten Filzstift angezeichnet und gebohrt.

 

[Umlaufmotor]

Natürlich war auch im inneren des Rupfes nochmals dünnerfräsen der Seildurchführung angesagt - man würde die Dicke des Plastikmaterials ja an der Bohrung erkennen - war bisserl heikel, aber ging zum Glück ohne Unfall.
Und wenn man genau hinschaut, direkt zwischen dem Spalt der Rückwand und dem Pilotensitz, sieht man auch von oben die Seildurchführungen.


Hier die erforderliche Materialabdünnung:




Und so sieht das dann von außen aus:

 

[Charly]

Ich verfolge diesen Baubericht und denke: Besser geht´s fast nicht mehr !
Und was passiert: Ich muss lernen, es geht doch noch .....

 

[Umlaufmotor]

Ich musste mit der Wippe nochmals nachbessern, denn so wie es aussieht wurde die Querruderverwindung von der inneren Wippe zur äusseren mit zwei Steuerseilen je Seite angelenkt.
Kein großes Drama, nur leider lässt mir der Beruf grade wenig Zeit zur Modellbau-Entspannung.
Egal - ein simples, zu einer Wippe zurechtgefeiltes Abfall-Plastikteil tut nun hier seinen Dienst.
Die Bohrungen zur Durchschlaufung der Steuerseile mit 0,2mm gebohrt und ein 0,10mm dickes "Seil" durchgefädelt - fertig.
Die stark mit Castor-Öl verschmutzte Leinwand im Rumpfinneren ist hier auch gut zu sehen.

Die "neue" Wippe im Inneren:




Hier bereits eingebaut aber noch nicht verklebt:




Und eine Seite der Steuerseile bereits hindurchgefädelt. Lange wird es nicht mehr dauern, dann können die beiden Rumpfhälften miteinander "verheiratet"
werden.

.

Hier die Rumpfunterseite mit den austretenden Steuerseilen:

 

[Umlaufmotor]

Die Geschichte mit den beweglichen Rudern und den entsprechend dafür nötigen Steuerseilen ist gar nicht mal so einfach. Die Angelleinen müssen sauber sortiert und auch noch im Rumpfinneren dem Vorbild gerecht verlegt werden. Allzu leicht verdrehen sie sich oder liegen über Kreuz. Damit der Steuerknüppel und die Seitenruderbetätigung nicht zu sehr belastet werden können in ihren Endanschlägen habe ich die Seile mit aufgefädelten Plastikrundstäben in ihrer Bewegung begrenzt.
Sollte ich das hinbekommen, dass die Ruder beweglich sind, dann wäre bei Vollausschlägen der Ruder der harte Endanschlag von den filigranen Teilen weggenommen.
Sieht halt etwas ulkig und rustikal aus im inneren des Rumpfes.