WB2023BB – Latécoère 28-3 « Comte de la Vaulx », 1:72

[urig]

Was die Lackierung angeht, so kam mir der Gedanke, die großen Bauteile getrennt zu lackieren, um mir großflächiges Abdecken zu ersparen. Überall, außer am Motor, brauche ich weiße Grundierung. Dann können Flügel und Leitwerk weiß gespritzt werden oder weiß grundiert bleiben? Der Rumpf, die Schwimmer und Streben rot. Weiterer Vorteil (und Vater des Gedankens), ich kann die beiden großen Fenster im Rumpf verschlossen lassen und erst nach der Lackierung öffnen und dann mit dem Klarsichtteil verschließen. So laufe ich keine Gefahr, dass ich die Fenster aus Versehen in den fertigen Rumpf drücke. Am Cockpitfenster ist dies, trotz reichlich Kleber (s.o.), bereits passiert. Beim zweiten Mal habe ich dann Sekundenkleber verwendet anstelle von Weißleim.

So brauche ich nur Masken für die Cockpitfenster. Die Rahmen der Rumpffenster waren meines Erachtens in Alu. Vorher einkleben, maskieren und zusammen mit dem Rumpf rot lackieren würde also nichts bringen.



Die Silhouette hilft beim Erstellen der Masken.



Hier habe ich mal alles zusammengetragen, was im nächsten Schritt auf weiße Grundierung wartet.

 

[urig]

Das Dach bekommt aber vorher noch die Innenfarbe.



Was die Handlochdeckel auf den Schwimmern angeht, so bin ich mit SBS nicht einverstanden. Ich komme auf 14 Deckel pro Schwimmer. SBS bloß auf fünf. Mit der Lochzange kann ich Ersatz beschaffen.



Dabei hilft meine neueste Pinzette, ein tolles Werkzeug!



Auf Fotos konnte ich diese Positionen für die Handlochdeckel vage identifizieren.

 

[urig]

Als nächstes widmen wir uns der Farbe. Eine gleichmäßige Grundierung mit Mr Gunze Surfacer 1000 aus der Dose war gar nicht so einfach. Immer wieder fließt mir die Farbe davon, so dass ich erst nach zwei bis drei Durchgängen eine gleichmäßig weiße Grundierung bekomme. Was dabei zunächst ziemlich versifft und wie mit zu viel Grundierung versehen aussieht, klärt sich aber im Laufe der Trocknung. Die Farbe schrumpft ziemlich und ergibt eine schöne seidenmatte Oberfläche.



Dann geht’s ans Rot. Leider ist ja rot nicht gleich rot. SBS nennt „dunkelrot“, viele heutige Illustrationen sind „knallrot“, eine ältere Illustration „dunkel-orange-rot“. Wie wär’s denn mit einem „postrot“ wg. der Aéropostale?? Ich habe da so ein missratenes RLM-Rot (unten auf der Palette), das wie Ziegelstein aussieht. Das versuche ich mit orange und blau ein wenig zu pimpen (ganz oben bzw. Farbdöschen mit der silbernen 2 rechts unten)

 

[urig]

Nach dem ersten Durchgang erhalte ich „fitfty shades of red“. Ein zweiter soll’s richten.



Der Motor ist schwarz grundiert. Die Löcher, die schwarz bleiben sollen, habe ich mit Mr. Masking Sol maskiert.



Leider hatte ich vergessen die Zylinderkopfverkleidungen auch zu maskieren. Auch sie sollten schwarz bleiben. Also mache ich das nachträglich.



Der Erfolg meiner Maskiererei der Löcher ist bescheiden. Auf der anderen Seite sieht es besser aus als hier. Es geht nicht ohne Nacharbeit in Silber.

 

[Zivilist]

Mir ist es bisher auch nur gelungen, Flüssigmasken dort zu verwenden, wo der Übergang zur anderen Farbe geschnitten werden kann. Man (ich) kriegt das Zeug nie präzis limitiert beim Auftrag. Das Rot wirkt sehr überzeugend!!

 

[urig]

Die Farbe im Bild ist noch nicht "final"!

 

[urig]

Jetzt wird’s interessant! Eine andere Baustelle ist das Bearbeiten der weißen Flächen. Schminkpuder, Kreide und Ölfarbe hätte ich dafür, aber keinerlei Übung.



Ich beginne „unter dem Schwanz“ zu üben. Ich hätte gerne die Felder zwischen den Rippen abgedunkelt und helle Rippen. So direkt geht das nicht, weil Puder oder Ölfarbe immer an den erhabenen Rippen hängen bleiben und nicht im „Tal“.



Auf der Oberseite erst mal nur Kreide im Ruderspalt. Damit könnte ich leben.



Für die Tragfläche nehme ich anstelle der schwarzen Kreide das dunkelste meiner Schminkpuder. Dadurch wird der Kontrast nicht so streng wie auf dem inzwischen total versauten Leitwerk.



Beim Versuch, die erhabenen Rippen mit weißer Ölfarbe aufzuhellen stelle ich fest, dass man damit die Fläche reinigen kann. Das zu viel lässt sich also damit gleich wieder abwischen. Und siehe da, die erhabenen Rippen werden am hellsten! Und wenn ich im richtigen Moment damit aufhöre, ziemlich genau so, wie ich mir das gewünscht habe.

 

[urig]

Auch die Tragflächenoberseite und -Unterseite lassen sich so „bewettern“.



Gut dabei finde ich, dass die Hohlkehle der Querruder durch die Kreide so schön betont wird. Inzwischen ist die nämlich gar nicht mehr so hohl, weil da der Klebstoff drin ist, der das Querruder hält.

 

[urig]

Bei den Schwimmern finde ich erneut einen Unterschied zum Vorbild und weiche daher vom Bauplan ab. Mir erscheint eine Schutzfarbe gegen Seepockenbefall auf der Unterseite logischer als rot über alles. Auf einer Seitenansicht des Vorbilds meine ich zu erkennen, dass dieser Unterschied entlang der Wasserlinie am hinteren Ende des Schwimmers zu erahnen ist. Ich könnte also mit meiner Interpretation Recht haben. Graphitgrau wären demnach die Unterseite und das Stück am Heck, das ins Wasser eintaucht. Ein paar dunkle Schatten und silberne Kratzer auf der Oberseite sollten dazu beitragen, den Unterschied zwischen „Spielzeug“ und „Modell“ zu machen.



Jedesmal, so auch hier, erstaunt mich die Menge an Farben, die zum Einsatz kommen.

 

[Zivilist]

Oel und Tuschebewirken Wunder, sieht man ja bei Deinem Projekt: Glückwunsch!
Bei mir klappt manchmal, aber eben nicht immer....

 

[Swordfish]

Beim Versuch, die erhabenen Rippen mit weißer Ölfarbe aufzuhellen stelle ich fest, dass man damit die Fläche reinigen kann. Das zu viel lässt sich also damit gleich wieder abwischen. Und siehe da, die erhabenen Rippen werden am hellsten! Und wenn ich im richtigen Moment damit aufhöre, ziemlich genau so, wie ich mir das gewünscht habe.

ÜBUNG macht den Meister! So wie dein Endprodukt aussieht, gibts bei mir manchmal noch eine kleine Betonung mit hellem Farbstift, mit dem ich
sehr schräg gehalten, über die Rippen entlang streiche, und wenn es zuviel war, wische ich es wieder etwas mit dem "Wischer" schwächer, natürlich immer in Längsrichtung! ("Wischer" gibt es in Papeterien)

 

[urig]

Zur Probe habe ich meinen Wasservogel mal zusammengesteckt, um zu sehen, an welchen Nähten ich noch nacharbeiten muss.



Nach meinem Plan werden die Kabinenfenster erst jetzt geöffnet. Das erweist sich jedoch als schwieriger als gedacht.



Die Einbau-Fenster selber haben einen silbernen Rahmen bekommen und wie nicht anders zu erwarten, gibt es Farbabplatzer am Rand, …



… die man leicht zupinseln kann.

 

[urig]

Dann geht es weiter zur Taufe der Bauteile. Die Buchstaben haben einen dünnen Trägerfilm mit minimalstem Überstand. Aussparungen in den Buchstaben sind also nicht unter Folie und können daher später nicht silbern. Die Buchstaben lassen sich gut vom Träger schieben mit minimalem Verlust an einer Ecke und wenig Bruch.



Nicht so am Leitwerk. Eine Seite klappt, die andere faltet sich beim Übertragen und bricht bei meinen Korrekturversuchen unrettbar auseinander.



Da hilft nur Selbermachen. Ich suche mir in Powerpoint zwei Fonts die zu dem passen, was SBS verwendet hat und kopiere mir daraus Ersatz (oben im Bild).

 

[urig]

Dem leeren Innenraum wollte ich noch ein wenig abhelfen, weil er zwei Fenster hat, durch die man rein sehen kann.
Das hier ist keine Küchenzeile sondern mein Nachbau des Navigator-Tisches mit seinen Funkgeräten und einem archaischen Kabelkanal zum Generator auf dem Dach.



Man wird bei geschlossenem Dach nur wenig davon erahnen können. Daher habe ich die Konturen mit viel Silber betont und den Toilettensitz rechts daneben weggelassen. Dessen „Auswurf“ unter dem Rumpf will ich aber machen.

 

[urig]

Auf den ersten Blick ist das schon eine sehr elegante „Livery“, die die Aéropostale damals hatte!



Ein unerwartetes Problem, von dem ich nie in andern Bauberichten gelesen habe, besteht darin, dass der senkrechte gelbe Streifen nicht lang genug ist, um von oben bis unten zu reichen. Hätte man bei SBS nicht einfach einen langen gelben Streifen als Zugabe dazu geben können?



Die Entscheidung, die rechte Türe offen zu lassen, kommt mir aber entgegen. Dadurch bekomme ich die notwendige Reserve für das Heck.



Zu Masken habe ich ein gestörtes Verhältnis. Meine sind bombenfest einlackiert und gehen nur in Schichten ab, nicht ohne Kollateralschaden. Auch das Anbringen der gelben Streifen war kein Selbstläufer. Beim Geradeziehen können sie leicht reißen.

 

[Zivilist]

Ärgerlich - dass mir genau das auch immer wieder passiert, wird Dir kein Trost sein. Ich wünsche eine ruhige Hand bei der Rettung, schließlich sieht das ja alles prima aus - bis vorhin.

 

[Gilmore]

Ich finde auch, dass die Bausatzhersteller bei den Decals nicht so geizig sein sollten. Ein paar Extra-Streifen und andere kritische Bilder auf dem Bogen kosten meines Erachtens kaum etwas und ersparen dem Vertrieb außerdem kostspielige Ersatzlieferungen für den "Verbraucher". (sofern sie überhaupt eine Art Kundendienst haben).

 

[urig]

Ärgerlich - dass mir genau das auch immer wieder passiert, wird Dir kein Trost sein. Ich wünsche eine ruhige Hand bei der Rettung, schließlich sieht das ja alles prima aus - bis vorhin.

Tja, das Leben ist ein Kompromiss
Es wird bestimmt besser als jetzt aber nicht so gut wie gewünscht

 

[Kenneth]

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[urig]

Nein. War mir unbekannt.