Weltraumteleskop "Hubble"

Diskutiere Weltraumteleskop "Hubble" im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Bei NASA und ESA macht man sich mittlerweile Gedanken, wie man das Hubble Teleskop in ein paar Jahren, wenn es endgültig seine Funktionsfähigkeit...
mcnoch

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Bei NASA und ESA macht man sich mittlerweile Gedanken, wie man das Hubble Teleskop in ein paar Jahren, wenn es endgültig seine Funktionsfähigkeit verloren hat, aus seinem Orbit zurück zur Erde holt. Eine Bergung via Space Shuttle - wie ursprünglich geplant - hat sich ja erledigt. Auf seiner Umlaufbahn kann es auch nicht bleiben. Möglicherweise werden Hubble auf NASA-Seite und Envisat auf ESA-Seite die Testobjekte für die neuen Rückhol-Systeme werden, bei denen ein kleiner Satellit das Zielobjekt anfliegt, einen festen Verbund mit dem Satelliten herstellt und diesen dann in einen kontrollierten Absturzorbit bringt.
 
Airtoair

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Zumindest die NASA macht sich in Bezug auf Hubble dazu schon länger Gedanken. Deshalb haben die Astronauten von STS-125, der letzten Hubble Wartungsmission mit dem Shuttle im Mai 2009, u.a. den "Soft Capture Mechanism" (SCM) am Hubble installiert. Damit ist es einem Raumschiff (bemannt oder unbemannt), das mit einem entsprechend kompatiblen Gegenstück ausgerüstet ist, möglich, direkt an Hubble anzudocken und eben einen solchen festen Verbund herzustellen. Theoretisch könnte der SCM auch für eine weitere Wartungsmission, z.B. mit einer Orion, verwendet werden.

Zwei Bilder vom SCM: Das erste zeigt eine Seitenansicht von einem Test, mit dem Hubble SCM oben, und einem passenden, mit Dämpfern, usw. ausgestatteten Gegenstück, das an einem Raumschiff montiert werden kann unten. Das zweite ist eine Frontansicht des SCM, wo u.a. das visuelle Docking Target im Zentrum zu sehen ist.
(Fotos: NASA)
 
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Und noch ein Bild von Hubble, das beim Aussetzen des Teleskops nach der Wartung gemacht wurde und das SCM zeigt. Zu sehen ist das untere (oder auch hintere) Ende von Hubble mit dem SCM in der Mitte.
(Foto: NASA)
 
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Grimmi

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Alien
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Die NASA hat sich nun auch offiziell darauf festgelegt die Forschungsmission von Hubble bis mindestens 2021 weiter zu finanzieren. Damit würde die Hubble-Mission über 30 Jahre laufen! Dies ist nicht nur ein großer Gewinn für die Hubble-Forschungsgemeinde, weil man viel vergleichbares Material angesammelt hat, sondern es würde auch einen Parallelbetrieb von Hubble und James Webb Weltraumteleskops mit Parallelbeobachtungen ermöglichen, so dass man dann auch eine gewisse Umrechnung von Daten erzielen kann.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Weltraumteleskop-NASA-verlaengert-Hubble-Mission-bis-2021-3248960.html
 
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Nächstes Sorgenkind an Bord des Hubble Teleskops ist die Wide Field Camera 3, die nach Hardware-Problemen erstmal außer Betrieb gesettz wurde. Wann sie wieder genutzt werden kann ist offen, auch weil die für die Reparatur notwenidgen NASA_Spezialisten derzeit wegen der Haushaltssperre nur noch betriebswichtige Tätigkeiten durchführen dürfen. Eine Fehleranalyse und anschließende Reparatur gehört nicht dazu. Die übrigen Systeme laufen aber derzeit normal weiter, d.h. die (tw. ebenfalls nicht mehr bezahlten) WIssenschaftler sitzen nicht komplett auf dem Trocknen.
 
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Nachdem das vom Regierungsstillstand ausgenommene Betriebsteam von Hubble festgestellt hatte, dass es zeitgleich mit den auffälligen Werten von der Stromversorgung, die zur Stilllegung der Wide Field Camera 3 geführt hatten, auch in Werten von anderen Instrumenten Auffälligkeiten gab, hat man sich der Sache doch annehmen können und dabei festgestellt, dass es wohl tatsächlich nur einen Fehler in der Telemetrie gab und die Geräte in Wirklichkeit normal funktioniert hatten. Die Kamera wurde daraufhin wieder eingeschaltet und man macht jetzt eine Reihe von Tests, was dann vorausssichtlich morgen dazu führen wird, dass man bestätigen kann, dass es nur ein Fehler in der Telemetrie war und die Kamera ihren Betrieb für die Wissenschaft wieder aufnehmen kann.
 
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Die aktuelle Folge des Raumzeit-Podcasts dreht sich um einen Rücklick welche Herausforderungen beim Hubble-Teleskope zu bewältigen waren und was so die Highlights der Betrachtungen waren.
Ich würde jetzt mal sagen, nicht die beste Folge bislang, aber für einen interessierten Laien gut brauchbar.
 

Sczepanski

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immer wieder für Schlagzeilen gut
 
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Eigentlich schon längst überfällig, aber man hofft immer noch, dass man James Webb und Hubble zumindest für einige Monate parallel im Betrieb haben kann, um bestimmte Konstellationen parallel zu betrachten und so Rückschlüsse zu gewinnen, wie bestimmte Dinge, die man mit dem JWT sieht, wohl in einer Hubble-Aufnahme ausgehen hätten und umgekehrt.
 
mcnoch

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Alien
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Die technischen Analysen der NASA haben ergeben, dass die Störung, die zur Abschaltung des Teleskopes geführt hat, nicht auf die Speicherbänke zurückgeht, sondern von einer anderen Komponenten verursacht wurde, die dann die Speicherbänke in Mitleidenschaft gezogen hat. Im Verdacht steht dabei das Standard Interface (STINT), sozusagen das Mainboard, welches die unterschiedlichen Komponenten miteinander verbindet. Die NASA setzt nun Tests auf, die die Fehlerquelle dort näher eingrenzen sollen. Sollte sich der Verdacht bestätigen und sich keine Lösung dafür finden, wird man auf das Reserve-System umschalten. Bei dem Reservesystem handelt es sich um einen baugleichen NASA Standard Spacecraft Computer-1 (NSSC-1), welcher im Science Instrument Command and Data Handling (SI C&DH) Modul verbaut ist. Im Mai 2009 war dieser von der STS-125 Mission erneuert worden nachdem sein Vorgänger nach 18 Jahren im All durch einen Schaden ausgefallen war. Seitdem war der Reservecomputer nicht im aktiven Einsatz, sondern lief immer nur mit. Im Prinzip handelt es sich seit der Erneuerung um einen 486er PC mit vier Speicherbänken zu je 64 K CMOS-Hauptspeicher. Wobei aber immer nur eines der Speichermodule gleichzeitig genutzt wird. Hier findet sich eine kurze technische Referenz des Systems.
 

Sczepanski

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Eigentlich schon längst überfällig, aber man hofft immer noch, dass man James Webb und Hubble zumindest für einige Monate parallel im Betrieb haben kann, um bestimmte Konstellationen parallel zu betrachten und so Rückschlüsse zu gewinnen, wie bestimmte Dinge, die man mit dem JWT sieht, wohl in einer Hubble-Aufnahme ausgehen hätten und umgekehrt.
nu funzt es wieder:
Hubble: Defektes Weltraumteleskop sammelt wieder Daten - DER SPIEGEL
...
Voraussichtlich im Herbst soll mit dem »James Webb«-Teleskop eine Art Nachfolger für »Hubble« starten. Beide Teleskope beobachten das All jedoch in weitgehend unterschiedlichen Bereichen der elektromagnetischen Strahlung. Auch wenn »Webb« im Bereich des Infrarotlichts deutlich sensibler als »Hubble« sein soll, wird das alte Teleskop vor allem im sichtbaren und im UV-Licht noch lange gebraucht. Der Senior sollte nach den aktuellen Problemen also möglichst noch lange durchhalten.
 
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Weltraumteleskop "Hubble"

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