In vielen, meist englischsprachigen Foren wird häufig auf die Verwendung von fotogeätzten Lackierschablonen hingewiesen wenn man die Modellbauer auf die Machart der Holzmaserung ihrer Modelle anspricht - oder besser gesagt, anschreibt.
Ich für meinen Teil muss dagegen immer zur Antwort geben, dass ich - ganz old school - Ölfarben in diversen Farbnuancen auf dem Plastik verschmiere um dieses dann mit einem flachen Pinsel so zu verteilen, bis es für meine Augen einer Holzmaserung irgendwie ähnlich sieht.
Einige verwenden auch Decals mit Holzoptik, seien es nun welche von HGW, Old-Propeller, Uschi v.d. Rosten oder von wem auch immer.
Gut, mit Decals hab ich's gar nicht so, ich bin kein Tapezierer, ich versuche das flächige Bekleben von Modellen mit nassem, bunten Papier auf ein Minimum zu beschränken.
Decals mit Tarnstoff für die Tragflächen, fremdsprachlich auch "Lozenge" genannt, sind da tatsächlich die Ausnahme - aber nur weil ich bisher für mich selbst noch keine bessere Lösung dafür gefunden habe.
Egal, jetzt hab ich mir mal zum testen solch eine geätzte "Holzschablone" besorgt ..... man is ja doch neugierig.
War auch nicht zu teuer.
Ein Klick und schon lag sie für knappe 12.-Euro in meinem Warenkorb.
Als Versuchsobjekt musste die Achsverkleidung einer Wingnut Wings Albatros D.V herhalten (ich hab ja eh vor noch mehrere davon zu bauen
).
An der Achsverkleidung wurde wie üblich die fehlenden Nagelreihen so wie die Mittelgravur zur Unterteilung der Verkleidung in zwei Hälften ergänzt.
Danach Grundierung in einem hellen, beigen Farbton - Gunze "Radome" ist da meine bevorzugte Wahl.
Danach feines übernebeln mit aufgehellter Grundfarbe.
Die Holzmaserung selbst hab ich dann dünn mit Tamiya "Desert-Yellow" in nahezu senkrechtem Winkel zur aufgelegten Schablone auflackiert.
Dabei auch aufgepasst, dass jedes Panell für sich alleine lackiert wird, aber das ist bei der Ölfarbenbemaserung nicht anders.
Nach dem Farbauftrag noch zusätzlich eine hauchfeine Maserung mit Ölfarbe "Siena Natur" aufgetragen .... ich konnte es mir nicht verkneifen.
Die Schablone muss nach getaner Lackierarbeit mit einem weichen Pinsel, getränkt in Alkohol, oder anderweitigem Lösungsmittel gereinigt werden.
Vorsichtig, damit man sich nicht in den eingeätzten Schlitzen verhakt um die Schablone nicht zu beschädigen - schon etwas nervig, ehrlich gesagt.
Nun zum Ergebnis:
Ich muss sagen, fürn Maßstab 1/32 finde ich, ist die Körnung bzw. die Maserung schlicht etwas zu grob.
Ich hab vorsorglich eh schon aufgepasst, dass nicht unternebelt wird weil die Schablone so richtig plan aufliegen lassen ging auf dem minimal rundlich gegossenem Bauteil nicht.
Aber wenn ich lese, dass diese Schablone laut Hersteller vom Maßstab 1/35 bis runter zum 1/72er verwendet werden kann, dann mag ich das nicht glauben.
Für 1/28, 1/24 oder größer mag es ja ganz propper funktionieren, aber bei 1/72?
Egal, hier zu den Bildern - frisch lackiert und hauchdünn mit "Siena natur" behandelt.
Die verwendete Schablone:
Die Unterseite der Achsverkleidung:
Und die Oberseite:
...... auch mit seitlichen Streiflicht: