Moin!
Stürzen (bei der Me-262 war es, mangels Luftbremse ein schneller Sinkflug)
Die Luftbremse beim Meteor hatte nach Einschätzung des Central Fighter Establishment im Kampf nur sehr beschränkten Nutzen:
"124. Aus den oben angegebenen taktischen Gründen ist die Verwendung der Luftbremsen nur zu ausgewählten Gelegenheiten anzuraten. Zwei solche Gelegenheiten sind die Vermeidung eines direkten Angriffs durch ein überholendes Flugzeug und beim Überschießen eines Ziels, wenn keine unmittelbare Gefahr besteht, selbst angegriffen zu werden. Zu jedem anderen Zeitpunkt ist die Aufrechterhaltung einer hohen Geschwindigkeit erforderlich, für den Fall, daß es nötig wird, den Kampf abzubrechen."
(Quelle:
http://www.wwiiaircraftperformance.org/meteor/Meteor-CFE.pdf )
Die Vorstellung, daß der Meteor durch seine Luftbremse besser stürzen konnte als die Me 262, ist irrig ... bei Mach 0,74 war der Meteor praktisch manövrierunfähig, während die Me 262 noch keinerlei Kompressiblitätseffekte zeigte. Die Luftbremse änderte (anders als die Dive Recovery Flaps, wie sie von der P-38 und der P-47 verwendet wurden) nichts an dieser Zahl, sie führte nur dazu, daß der Meteor durch den höhen Widerstand nicht so schnell beschleunigte.
Da die Me 262 bei Mach 0,74 noch sehr gut manövrieren konnte, konnte ihr Pilot durch Manöver, wie zum Beispiel das Fliegen einer langgezogenen Kurve, sehr gut den Widerstand erhöhen, auch ohne Luftbremsen einzusetzen. Der Meteor konnte das nicht, weil er bei Mach 0,74 nah (oder jenseits) seiner Grenzgeschwindigkeit war:
"91. Sofort wenn das erste Anzeichen von Kompressibilität festgestellt wird, sollten die Triebwerke gedrosselt und das Flugzeug sanft aus dem Sturz abgefangen werden. Die Verwendung übermäßiger 'G's beim Abfangen verstärkt die Kompressibilitätseffekte und führt zu 'Holpern*' bei einer niedrigeren Machzahl als unter stationären Flugbedingungen."
*Zitat zum "Holpern":
"528 mph angezeigte Fahrt, Höhe 6.000 ft, Mach 0,73: Heftiges 'Holpern' (Auf-/Ab-Vibration), Steuerknüppel vibriert ebenfalls stark und ist vollkommen unwirksam und unbeweglich. Nach Drosseln wurde die Steuerung nach einer kurzen Pause wieder wirksam."
In den meisten Höhenbereichen ist die Me 262 schon im normalen Horizontalflug schneller, als die Meteor III im Sturz werden kann, ohne außer Kontrolle zu geraten, und die Marge zwischen der Höchstgeschwindigkeit der Me 262 und der Machzahl, bei der sie unsteuerbar wird, ist etwa doppelt so groß wie beim Meteor.
Beim Stürzen ohne Luftbremse, das nach den taktischen Empfehlungen des Central Fighter Establishments der Normalfall zur "Aufrechterhaltung einer hohen Geschwindigkeit" der Normalfall sein dürfte, gilt:
"90. [...] Die Geschwindigkeitsbegrenzung wird in einem 15°-Sturz erreicht."
Wenn Du der Me 262 eine Unfähigkeit zum Sturzflug unterstellst ...
Stürzen (bei der Me-262 war es, mangels Luftbremse ein schneller Sinkflug)
... dann muß ich Dir die folgenden Fragen stellen:
1.) Wie lautet Deine Definition eines Sturzfluges?
2.) Aus welcher Quelle stammt sie?
3.) In welchem Winkel kann die Me 262 mit Grenzgeschwindigkeit stürzen?
4.) In welchem Winkel kann der Meteor bei ausgefahrenen Luftbremsen mit Grenzgeschwindigkeit stürzen?
Wenn Du all diese Fragen nicht beantworten kannst, solltest Du vielleicht erstmal weiter recherchieren, statt hier weiter unbelegte Behauptungen rauszuhauen.
Tschüs!
Henning (HoHun)