WK II, Technik im detail, Unterschiede Reich, Gegner?

Diskutiere WK II, Technik im detail, Unterschiede Reich, Gegner? im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; die Entwicklung war vergleichweise einfach, das Triebwerk wurde wie gesagt als billiger Antrieb für Zieldrohnen entwickelt (die hießen damals...
Doppelnik

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Natürlich war das ein gewaltiger Aufwand.
Entwicklung, Produktion und Abschuß - und das Ganze um eine einzige 800kg-Sprengladung ungenau ins Ziel zu bringen.
Darüber kann jede B-17/B-24 Besatzung nur lachen.
die Entwicklung war vergleichweise einfach, das Triebwerk wurde wie gesagt als billiger Antrieb für Zieldrohnen entwickelt (die hießen damals sicherlich noch anders) und der Einsatz war viel einfacher als der von einem Bomber mit Geleitschutz. die Ausbildung des Personals war mit Sicherheit auch einfacher als die Pilotenausbildung, einige wenige Handgriffe musste man können und dann konnte man die Dinger starten, absolute Lowtec. Um Bomberangriffe im großen Stil durchzuführen benötigt man Luftüberlegenheit, diese Option hatte Deutschland damals gar nicht mehr. Die einzige Chance "drüben" nenneswert noch etwas kaputt zu machen war seinerzeit die V1.

Natürlich wäre es sinnvoller gewesen, einfach die weiße Fahne zu hissen und zu kapitulieren, aber nach der damaligen Logik gab es diese Option nicht. Das 3. Reich hätte keinen Tag länger existiert, wenn sie statt der V1 noch sinnloser Bomberverbände gegen England verheizt hätten...Was glaubst du wieviel Prozent der deutschen Bomber wären nach einem Englandausflug wieder heil zurückgekommen?
 

Sens

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Aber auch nur, weil Männer fehlten. Als der Krieg wieder vorbei war kamen die Männer zurück und eine neue konservative Zeit brach an, wo Fraule brav dahoam zu bleiben hatte. War nicht viel anders als in Europa.
In der SU war das anders, wie auch nach 1945 im Ostblock.
 
Hagewi

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.....wenn sie statt der V1 noch sinnloser Bomberverbände gegen England verheizt hätten...Was glaubst du wieviel Prozent der deutschen Bomber wären nach einem Englandausflug wieder heil zurückgekommen?
Das hat man ja tatsächlich auch versucht. Das "verheizen" von Besatzungen war eine übliche Vorgehensweise. Auch zu anderen Zeiten und an anderen Orten. Kannst du hier mal für ein Beispiel zusammengefasst nachlesen: Unternehmen Steinbock – Wikipedia
 

Sens

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die Entwicklung war vergleichweise einfach, das Triebwerk wurde wie gesagt als billiger Antrieb für Zieldrohnen entwickelt (die hießen damals sicherlich noch anders) und der Einsatz war viel einfacher als der von einem Bomber mit Geleitschutz. die Ausbildung des Personals war mit Sicherheit auch einfacher als die Pilotenausbildung, einige wenige Handgriffe musste man können und dann konnte man die Dinger starten, absolute Lowtec. Um Bomberangriffe im großen Stil durchzuführen benötigt man Luftüberlegenheit, diese Option hatte Deutschland damals gar nicht mehr. Die einzige Chance "drüben" nenneswert noch etwas kaputt zu machen war seinerzeit die V1.

Natürlich wäre es sinnvoller gewesen, einfach die weiße Fahne zu hissen und zu kapitulieren, aber nach der damaligen Logik gab es diese Option nicht. Das 3. Reich hätte keinen Tag länger existiert, wenn sie statt der V1 noch sinnloser Bomberverbände gegen England verheizt hätten...Was glaubst du wieviel Prozent der deutschen Bomber wären nach einem Englandausflug wieder heil zurückgekommen?
Das letzte Kriegsjahr forderte die meisten Opfer und gerade die Soldaten kannten die Konsequenzen der Verlängerung von Kampfhandlungen erkennen. Ab 1943 sahen sich ja auch die Deutschen als Kriegsopfer und blendeten aus, dass sie schon seit 1933 diesen Weg beschritten haben.
 
Doppelnik

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da sind wir uns einig, aber so gesehen läuft jede Disskussion über die Sinnhaftigkeit deutscher Waffen ins Leere....
 
Doppelnik

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Das hat man ja tatsächlich auch versucht. Das "verheizen" von Besatzungen war eine übliche Vorgehensweise. Auch zu anderen Zeiten und an anderen Orten. Kannst du hier mal für ein Beispiel zusammengefasst nachlesen: Unternehmen Steinbock – Wikipedia
Angesichts dieser Bilanz wird deutlich, dass der Einsatz der V1 relativ gesehen, noch rationaler war als die Bomberverbände gegen England, auch wenn die Bemühungen den Krieg noch zu gewinnen insgesamt ilusorisch und irrational waren.
 
Monitor

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die Entwicklung war vergleichweise einfach, das Triebwerk wurde wie gesagt als billiger Antrieb für Zieldrohnen entwickelt (die hießen damals sicherlich noch anders) und der Einsatz war viel einfacher als der von einem Bomber mit Geleitschutz. die Ausbildung des Personals war mit Sicherheit auch einfacher als die Pilotenausbildung, einige wenige Handgriffe musste man können und dann konnte man die Dinger starten, absolute Lowtec. Um Bomberangriffe im großen Stil durchzuführen benötigt man Luftüberlegenheit, diese Option hatte Deutschland damals gar nicht mehr. Die einzige Chance "drüben" nenneswert noch etwas kaputt zu machen war seinerzeit die V1.

...
Aber Du musst doch zugeben, dass das alles nichts gebracht hat. Das Ergebnis war militärisch Null wenn man mal von der Beschießung Antwerpens absieht.
 
Hagewi

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Angesichts dieser Bilanz wird deutlich, dass der Einsatz der V1 relativ gesehen, noch rationaler war als die Bomberverbände gegen England, auch wenn die Bemühungen den Krieg noch zu gewinnen insgesamt ilusorisch und irrational waren.
Ja, noch mehr: Wenn man rationale Erwägungen angestellt hätte, hätte man den Krieg gar nicht begonnen.
 

Sens

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da sind wir uns einig, aber so gesehen läuft jede Disskussion über die Sinnhaftigkeit deutscher Waffen ins Leere....
Das funktioniert nur, wenn man sich auf die Technik oder das Organisatorische beschränkt. Dazu Vergleiche mit ähnlichen Entwicklungen anstellt und erkennt, was die andere Seite dabei besser machte.
Monitor hat es ja ganz gut beschrieben. Mit einer V-1 den Acker in England zu pflügen und gar ein Wohnhaus zu zerstören entwertet so ein System. Erst in der Nachkriegszeit reichte die Technik aus, sie so weiter zu entwickeln, dass sie tatsächlich gegen militärische relevante Ziele eingesetzt werden konnten.
Das sich die Modellbauer damit beschäftigen und auch der geschichtliche Hintergrund über ihre Einsatzzeit aufgearbeitet wird, das bleibt ja davon unberührt. Wenn man die V-1 dagegen als Kostengünstiges Einsatzmittel für eine asymmetrische Kriegsführung samt fragwürdiger Zielsetzung sehen will, dann hat man ein Problem.

Auf Youtube oder in Fernsehproduktionen ist es ein Privileg der Sieger, die reklamierten Gefahren zu publizieren, ohne in den Verruf zu geraten, für falsche Zielsetzungen zu werben. Ich habe auch kein Problem vergleichbare Simulationen zu nutzen, als Beispiel der Link, da sie auch zahlreiche technische Details bieten.
Jedes weitere Detail hilft gerade beim Lesen von Memoiren-Literatur. Was beschreibt der Autor und was lässt er weg. Dazu lese ich gerade wieder A.W. Woroshejkin Jagdflieger. Beim Verfassen seines Buches kannte er ja nicht die technischen Möglichkeiten, die wir heute zur Verfügung haben, um seine Angaben zu verifizieren. Selbst dort gibt es immer Details, die ich einst überlesen hatte, fragwürdige Aussagen oder erkannte Fehler. Sie können ja ignoriert werden, ohne sein Werk zu entwerten. Das Gedächtnis ist ein flüchtiger Speicher und das Buch schrieb er in der Rückschau der Ereignisse etwa 16 Jahre nach Kriegsende.
 
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Doppelnik

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Aber Du musst doch zugeben, dass das alles nichts gebracht hat. Das Ergebnis war militärisch Null wenn man mal von der Beschießung Antwerpens absieht.
nee, die V1 war eine gewonnene Schlacht in einem verlorenen Krieg. Sie hat sicherlich ein Stückchen dazu beigetragen die Niederlage nach hinten zu verschieben, ob man das jetzt als Erfolg bewertet oder nicht bleibt jedem selber überlassen.
 
HoHun

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Moin!

das ist bekannt, aber 1944 entsprach die Anzahl der berufstätigen Frauen in Deutschland in etwa noch dem Vorkriegsstand (+ ca. 300.000).
Danke, das ist eine interessante Zahl.

Was mir aufgefallen ist: Im Bildband über die Produktion der Me 109, der vor dem Krieg vom Propaganda-Fotografen Heinrich Hoffmann ( Heinrich Hoffmann (Fotograf) – Wikipedia ) veröffentlicht wurde, sind auf relativ vielen Bildern auch in den Messerschmitt-Werken weibliche Arbeiter zu sehen.

Tschüs!

Henning (HoHun)
 

jackrabbit

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Hallo,

Danke, das ist eine interessante Zahl.
okay, letztes OT:
1939 und 1944 gab es ca. 15 Mio. berufstätige Frauen in D, wobei ja ab 1936 schon aufgerüstet wurde und es in der Rüstungsindustrie Bedarf an Arbeitskräften gab.

Interessant dazu:
Mütter als Arbeiterinnen
...
Trotz der vermeintlich gegenteiligen Ideologie der Nationalsozialisten stieg die Erwerbstätigkeit der Frauen um 36,5 % zwischen 1932 und 1938. 1939 lag der „Anteil der Frauen an den Berufstätigen (…) bei 40%“.[18] In den ersten beiden Kriegsjahren gingen 2,5 Million Frauen weniger arbeiten, was zum Teil an widersprüchlichen familienpolitischen Maßnahmen lag: Der Staat zahlte der Familie eines Soldaten bis zu 85% seines Lohnes aus. „Da der Verdienst der Frauen in der Regel geringer war als der Männerlohn, ermöglichte das Familienunterhaltsgeld einigen Frauen, ihre Erwerbstätigkeit aufzugeben“.[19]

Quelle: Mütter und Arbeiterinnen im NS

Viele Grüsse
 

Ledeba

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Was mir aufgefallen ist: Im Bildband über die Produktion der Me 109, der vor dem Krieg vom Propaganda-Fotografen Heinrich Hoffmann ( Heinrich Hoffmann (Fotograf) – Wikipedia ) veröffentlicht wurde, sind auf relativ vielen Bildern auch in den Messerschmitt-Werken weibliche Arbeiter zu sehen.
Was daran lag, daß der Anteil der Frauen in der Rüstungsindustrie beständig stieg. So lag der Anteil der Frauen bei der Erla Maschinenwerk GmbH bei allen Werken (also auch FRB) 1941 insgesamt bei 11,2%, 1942 bei 12,1%, 1943 bei 14,8%, 1944 Tendenz vermutlich steigend (hier liegen mir keine Zahlen vor). Der Frauenanteil in den Stammwerken I - V lag 1943 bei insgesamt 25,4% (bei den Gehaltsempfängern 40,7% und den Lohnempfängern bei 22,1%). Der Anteil der zum damaligen Zeitpunkt eingesetzten ausländischen Arbeiter in der reinen Flugzeugfertigung (KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter, Freiwillige) betrug 42 %, hier in erster Linie Männer.
 
Monitor

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ich glaub da kommst Du selber drauf...
Das übersteigt mein Wissen.
Ab Mitte 1943 war die Wehrmacht sowohl im Westen, wie auch im Osten auf dem strategischen Rückmarsch. Da wurde nichts mehr gewonnen.
Also die Alliierten können es nicht gewesen sein.
 
Doppelnik

Doppelnik

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ich unterstelle zu Deinem Gunsten, dass Du dich blöder anstellst als Du bist. Die V1 war ein militärischer Erfolg (=gewonnene Schlacht) die aber den Ausgang des Kriegs nicht mehr umdrehen konnte
 

jackrabbit

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Hallo,

Die V1 war ein militärischer Erfolg (=gewonnene Schlacht) die aber den Ausgang des Kriegs nicht mehr umdrehen konnte
ja, wenn man das nur fantasievoll oder kleinräumlich genug betrachtet, war fast jede deutsche Entwicklung, auf die die Allierten reagiert haben,
ein militärischer Erfolg (also eine gewonnene Schlacht, die aber den Ausgang des Kriegs nicht mehr umdrehen konnte). Viel Spaß damit :wink2:

Grüsse
 

Sens

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nee, die V1 war eine gewonnene Schlacht in einem verlorenen Krieg. Sie hat sicherlich ein Stückchen dazu beigetragen die Niederlage nach hinten zu verschieben, ob man das jetzt als Erfolg bewertet oder nicht bleibt jedem selber überlassen.
Durch die nur vermutete zeitliche Verschiebung wären dann zig Tausende zusätzlich gestorben.
 
Thema:

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