Del Sönkos schrieb:
Die Ju 287 mit ihren ihrem negativ gepfeilten Tragwerk. Sicher, die Triebwerke waren einfach zu schwach und auch das Fahrwerk war von alliierten Beuteflugzeugen:?!
Die Ju-287 war ihrer Zeit soweit voraus, dass mehr als 20 Jahre kein Flugzeug dieser Bauart mehr gebaut wurde. Die Nachteile überwiegen die Vorteile, jedenfalls meistens und speziell mit den Techniken der 40er. Eine technologische Sackgasse. Es ist anzunehmen, dass dies auch eher ein Erprobungsträger war.
Del Sönkos schrieb:
Dann haben wir da da noch die Me P. 1101. Sie hatte Schwenkflügel und der Prototyp stand schon quasi abflugbereit. Aus ihr wurde in fast 1:1 die Bell X.
Tatsächlich? Bauunterlagen, die das belegen? Ich könnte mir viele Unterschiede vorstellen. Waren die Systeme (Hydraulik, Steuerung) gleich, waren die fahrwerke gleich, Triebwerk, Profil, Höhen- und Seitenleitwerksfläche? Bitte niemals verschätzen, was den Aufwand von fertig gerechneter Skizze zu fertigen Prototyp betrifft: Beim A380 sind es mehrere Milliarden, der war 2000 de facto auch "fertig".
Del Sönkos schrieb:
Deine These von wenig Erfahrung in transsonischer Aerodynamik lasse ich nicht gelten.
Dann spezifiziere ich mich: Was im Windkanal dem Wissenschaftler bekannt ist, findet seinen Weg auch nicht ganz so schnell in die Anwendung. Aber: Ich bezweifle nicht, dass Deutschland führend war in vielen Bereichen. Ich zweifle aber an,
a.) dass dieser Vorsprung so groß war. Mit etwas monetären Aufwand war dies in einiger Zeit aufzuholen (Vergleiche: Entwicklung der A-Bombe durch Sowjetunion)
b.) dass der technologische Vorsprung irgendwie verzinst werden konnte. Die Validierung der "Entdeckungen" war noch längst nicht abgeschlossen. Zwischen "Entdeckung" und Technologie liegt ein weites Feld.
c.) dass selbst unter sehr günstigen Bedingungen da bis 1944 ein Sache daraus entstanden wäre, die einen messbaren Einfluss auf den Kriegsverlauf hat. Gegner reagieren auch. Jedenfalls wenn sie genügend Ressourcen haben.
78587 schrieb:
Jawoll, und da muss man noch eine Unterscheidung treffen. Knapp war der hochwertige "C3", desshalb hat man bei Daimler und Junkers auch die Motoren entsprechend angepasst, um auch "B4" verwenden zu können.
Vom "Fulsel" für die Turbos hatte man noch genug, nur der kam auch nicht mehr überall dahin, wo er gebraucht wurde.
Na, das glaube ich nicht. Schon 1940 war der Sprit knapp. Die ganze Zeit wurde gespart. Und als Mitte '44 die chemischen Benzinfabriken zerstört wurden, sagte doch selbst Speer, dass der Krieg nun "technisch" verloren sei. Zwar mag die eine oder andere Einheit noch ausreichend Sprit gehabt haben, aber strategisch war Deutschland eigentlich chronisch unterversorgt (seit Barbarossa und teilweise schon vorher).
"Wunderwaffe:"
Als Wunderwaffe könnte etwas bezeichnen, was dem Gegner extrem überlegen ist und praktisch eine deutlich höhere Wirkung auf dem Schlachtfeld erzielt als man von einer schlichten Verbesserung zu erwarten wäre.
Hätte man 1939 eine B-29 gehabt, wäre dies als Wunderwaffe eventuell durchgegangen. Eine B-47 wäre 1945 auch der Knaller gewesen. Eine V-2 war eine Wunderwaffe, weil sie technologisch so überragend war. Das muss aber nicht zwansläufig die erhoffte Wirkung haben: Ein Pentium I wäre 1945 auch der Kracher gewesen, aber wie sinnvoll nutzen.
Die meisten "Wunderwaffen" waren abr einfach nur "Wunderskizzen" und wurden anschließend von Dolchstoßern und Hitker-geilen Amis gehypt, bis tatsächlich manch einer glaubt, sie (die Amis) wären knapp an einer Niederlage vorbeigeschlitten.