Zeitzeugen WK II in Luxemburg und Umgebung

Diskutiere Zeitzeugen WK II in Luxemburg und Umgebung im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Ein kleines Land mit viel GEschichte. Ein sehr interessanter Bericht, vorallem für Geschichtsinteressierte wie mich :TOP Die Inschrift auf dem...
Erdferkel

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Ein kleines Land mit viel GEschichte. Ein sehr interessanter Bericht, vorallem für Geschichtsinteressierte wie mich :TOP

Die Inschrift auf dem Panzer Blood&Guts heisst übersetzt Blut&Eingeweide, und ich denke mal das ist der Name des Panzer o.ä. Die Panzertruppe hat ja in jedem Land immer etwas martialische Namen für ihr Grossgerät.
 
Husar

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Zahlreiche gefallene Angehörige der RAF, zumeist vom Bomber-Command sind auf dieversen luxemburgischen Dorffriedhöfen beerdigt.
 
Husar

Husar

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Das im Großherzogtum keine schwere Flakgeschütze zurück blieben, hat einen einfachen Grund: Es wurden keine eingesetzt. Die einzige Einheit, bei der ich 8,8cm Flak nachwesien, gehört zu einem Flaksturmregiment der Fallschirmjäger. Die zuckelten so ab Januar 1945 über Dasburg nach Deutschland zurück, blieben hier und da mal ein bis zwei Tage in Stellung. Und überall dort, gibt es Abstürze von Maschinen der 9th Airforce, die auf deren Konto gehen. Den bemerkenswertesten Abschuß gelang der Einheit im Febr. 1945 mit einem einzigen Schuß aus einer 8,8 auf eine P-47. Die Maschine wurde von Major Dahlberg, 354th FG, einem Fliegerass mit 18(?) Luftsiegen geflogen. Er mußte aussteigen und geriet in deutsche Gefangenschaft.
 

Raybin

Guest
@ Erdferkel
Naja, komische Form von Humor

@ Husar.
Die meisten Gräber wurden aufgelöst und wer nicht amerikanisch oder Deutsch war wurde vom roten Kreuz in die Heimat überführt. Es gibt einen Verein in Luxemburg der sich um solche Dinge kümmert, dort sagte man mir dass auch die Liegezeit eine Rolle spielt und heute kaum noch solche Gräber zu finden seien. Des weiteren wurde anscheinend nie eine vollständige Liste dieser Grabstätten erstellt.
Was die Flaks betrifft, in Belgien findet man auch kaum eine.
Eine P-47 mit einem einzigen Schuss abzuschiessen ist schon eine reife Leistung!
Gruss
Ray
 

Raybin

Guest
Der ostermontag neigte sich gen Abend als ich die letzte Station meiner Reise erreichte. Die Ortschaft Sandweiler, direkt am Flughafen Findel gelegen beherbergt die 2 grössten Friedhöfe des Landes, den amerikanischen und den deutschen Soldatenfriedhof.
Beide Friedhöfe haben ausser der Lage noch einige Gemeinsamkeiten.
Was einem als erstes auffällt ist die penible Sauberkeit die hier herrscht. Ebenso auf beiden Friedhöfen ist ein reger Publikumsverkehr zu bemerken, was nach so langer Zeit doch erstaunt.Eine weitere Gemeinsamkeit ist der gute bis sehr gute erhaltungszustand der Grabstätten und Friedhofsanlagen.
Unterschiede gibt es auch, vor allem sticht ins Auge dass der amerikanische Friedhof weitaus pompöser aufgemacht ist als der deutsche. Ein grundsätzlicher Unterschied ist auch der dass am amerikanischen Friedhof eine Wache ist, bei dem deutschen nicht.
Als ich als letzter Besucher den amerikanischen Friedhof verliess schloss ein junger Mann hinter mir das Tor von innen ab. Er dankte mir in Englisch für den Besuch und vor allem trug er den typisch militärischen Kurzhaarschnitt sowie einen Pullover mit dem Aufdruck " US Air Force", so dass ich davon ausgehe dass er tatsächlich aktiver amerikanischer Soldat ist.
Nun zu den ersten Bildern.
Beim Betreten des Friedhofs geht man am Wachhaus vorbei, dann öffnet sich ein Platz vor einem der durch ein sehr hohes Gebäude und 2 riesige Steintafeln geprägt wird.
Das Gebäude ist eine Art Kapelle, die beiden Steinblöcke tragen auf der Innenseite Karten mit Operationsdarstellungen der amerikanischen Armeen und aussen die Namenslisten der vermissten Soldaten die laut Aufschrift in unbekannten Gräbern ruhen.
Bild 1 zeigt die Seitenwand der " Kapelle"
 
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Raybin

Guest
Die Aussenseite einer der beiden Steintafeln die man auf dem ersten Bild vom Friedhof links von der Kapelle erkennen kann.
 
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Raybin

Guest
Ein Ausschnitt der Namensliste der unbekannterorts begrabenen Soldaten.
Wie man bereits an diesem kleinen Teil erkennen kann werden Soldaten aller Waffengattungen vermisst, was auffällt sind die vielen Bomberbesatzungen darunter.
 
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Raybin

Guest
Kommen wir nun zu den Innenseiten der Tafeln.
Die von der Kapelle aus gesehen linke Tafel zeigt etwas detaillierter die Operationen während der Ardennenschlacht, die rechte ist etwas allgemeiner gehalten.
Zuerst eine Gesamtansicht der rechten Tafel
 
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Raybin

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Einige Details dieser Karte:
Die dünnen Linien zeigen die Flugwege der Bomberströme bei ihren Angriffen auf das 3. Reich, verschiedene Farben der Pfeile stehen für verschiedene Armeen der Allierten.
 
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Raybin

Guest
Noch einige Details:
Pikanterweise haben die Gestalter dieser Karten die Bewegungen der deutschen Armeen mit schwarzen Pfeilen gekennzeichnet.
 
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Raybin

Guest
Wie man an den vielen Pfeilen sehen kann war die Ardennenoffensive ein sehr grosses und aktives Schlachtengetümmel.
Da dies sich alles in fast unmittelbarer Nähe meines Wohnortes abspielte bin ich fast schon gezwungen mich dafür zu interessieren.
Ich habe viele Gespräche mit älteren Leuten hier in der Gegend geführt um herauszufinden wie das damals wirklich war und muss gestehen nicht wirklich etwas erfahren zu haben.
Dies mag einerseits daran liegen dass die Leute sich nicht erinnern können oder wollen, andererseits auch daran dass es einfach unvorstellbar war.
Noch einige Details der Karte:
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Raybin

Guest
Der folgende Kartenausschnitt liegt mir besonders am Herzen da die Spitze des roten Pfeiles genau auf meinen Wohnort zeigt.
In Gesprächen mit meinem inzwischen leider verstorbenen Nachbarn erfuhr ich dass mein Dorf im Krieg von genau 3 Bomben getroffen wurde. Dabei wurden 2 Häuser völlig zerstört sowie einige schwer beschädigt. 2 Menschen kamen bei dem Bombardement direkt ums Leben, einige Verwundete sind scheinbar später ihren Verletzungen erlegen.
Das Bombardement wurde übrigens durch die Amerikaner veranstaltet die eigentlich deutsche Truppen angreifen wollten die einige hundert Meter Luftlinie weiter hinter dem Grenzflüsschen Our lagen.
Ein Originalzitat meines Nachbarn: " Ansonsten war der Krieg hier im Ort eine ruhige Angelegenheit, ein paar Kilometer weiter war es die Hölle"
Dass an den Darstellungen der Schlachten und Armeeoperationen immer noch gearbeitet wird zeigen die Löcher in der Karte wo Pfeile entfernt wurden.
 
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