Zukünftiger strategischer Lufttransport: Europa und weltweit

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MX87

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Im Zuge der Umwälzungen im transatlantischen Verhältnis und dem wahrscheinlichen Rückzug der US-amerikanischen Militärpräsenz in Europa, wird der strategische Lufttransport in Expertenrunden als eine der Hauptfähigkeiten gesehen, über welche Europa aktuell nur unzureichend verfügt. Sinn dieses Threads ist hierzu und strategischen Lufttransport weltweit zu diskutieren.

Was macht ein strategischer Transporter?
Vereinfacht gesagt sollen damit in kurzer Zeit, schnell große Lasten von A nach B verlegt werden. Klassischerweise handelt es sich dabei um Fahrzeuge, Truppen und allerlei weitere Infrastruktur. Normalerweise landen die strategischen Transporter hierbei regulären Flughäfen/Flugplätzen. Landungen auf Schotter/Sand/Eis sind eher die Ausnahme, auch wenn es einzelne Muster beherrschen und für bestimmte Missionen dies auch nutzen.

Aktuell befindet sich in der westlichen Welt kein strategischer Lufttransporter in Produktion:
  • C-5 Galaxy - letzte wurden 1989 gebaut
  • C-17 Globemaster - Produktion endete 2015

Darüber hinaus:
  • An-124: Letzter neues Flugzeug datiert auf das Jahr 2004
  • Il-76: Offiziell in Produktion, aber keine Option für westliche Staaten
  • Xi'an Y-20: In Produktion, aber poltisch keine Option.

Die A400M ist per se kein klassischer strategischer Transporter und in Nutzlast und Profil eher zwischen den taktischen Transportern à la C-130 und den strategischen Transportern angesiedelt. Die Embraer C-390 ist noch kleiner und ein wenig größer als die C-130.

Wie wird es mit dem strategischen Lufttransport zukünftig aussehen?

EUROPA
Wie oben erwähnt, ist es klar, dass hier eine Fähigkeitslücke klafft und die bei Bedarf bisherige Kooperation mit den USA ist zukünftig alles andere als in Stein gemeißelt. Die in Europa vorhandenen Fähigkeiten beschränken sich auf:
3 x C-17 der Strategic Airlift Capability (Multinational) Strategic Airlift Capability – Wikipedia
8 x C-17 der Royal Air Force (Vereinigtes Königreich)
Zeitweise via Antonov Airlines geleaste An-124, aktuelle Verfügbarkeit und Stückzahl ist unklar (ich habe keine Infos dazu gefunden)

Wie in anderen Bereichen wäre hier die Beschaffung von entsprechenden Fähigkeiten sinnvoll. Dumm nur: Es ist gerade kein beschaffbares Muster in Produktion oder gar in Entwicklung. Hier wäre wohl ein potentielles neues Programm für Airbus Defense & Space zu sehen. Erfahrung von A380 und A400M wären hier sicher nutzbar und das Risiko ggf. niedriger, da der strategische Transporter weniger ein Multitalent à la A400M sein müsste.
Eine europäisierte Neuauflage der An-124 sehe ich weniger. Das Tooling des Musters soll sich in Russland befinden und eine Produktion in der Ukraine in der derzeitigen Situation wäre wohl mehr als schwierig.

USA
Die USA haben mit der C-5 Galaxy (ca. 50 Stück) und der C-17 Globemaster (ca. 220 Stück) die weltweit größte Flotte an strategischen Transportern. Diese werden ausgiebig genutzt und die USAF meldete vor einigen Monaten, dass idealerweise sogar noch mehr C-17 benötigt werden würden um die aktuellen Anforderungen abzudecken. Die C-5 Galaxy soll bis mindestens 2040 in Dienst stehen. Dennoch ist ggf. eine Überlegung für ein Nachfolgemuster bald nötig, auch wenn aktuell andere Programme (B-21, F-47 etc.) viele Entwicklungs- und Finanzresourcen benötigen.

CHINA
Die Chinsen bauen gerade ihren strategischen Lufttransport massiv aus. Aktuell sollen 55 in der Transporterversion in Diensten der chinesischen Luftwaffe stehen.

RUSSLAND
Zwar hat Russland auf Kriegswirtschaft umgestellt, allerdings liegt der Fokus hier nicht auf Transporter. Die vorhandenen An-124 (12 in Dienst, 14 in Reserve) sollen mit nachgebauten Triebwerken (originale stammen aus der Ukraine) nachgerüstet werden und die Il-76 wird in geringen Stückzahlen noch gebaut. Ein neues Muster ist hier nicht in Sicht.
 
atlantic

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Hier wäre wohl ein potentielles neues Programm für Airbus Defense & Space zu sehen.
Wer soll denn die Entwicklungskosten tragen? Und was würde dann wohl ein Flugzeug kosten von dem Airbus höchstens 50 Stück an die EU-Länder verkaufen könnte.
Also für die EU eigendlich unbezahlbar.
Pech für die EU, das wird nichts mit Stategischen Transportern.
 
Kenneth

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Wozu wird sowas bei den relativ kurzen Wegen innerhalb Europas gebraucht, auch mit unserer Straßen- und Eisenbahnstruktur? Soll hier was entwickelt werden, dann ist mit einer Einsatzfähigkeit in etwa 20 Jahren zu rechnen, nach dem alle Sitze auch für schwangere Soldatinnen genehmigt sind und die Funkgeräte in die bestellten Halterungen reinpassen. Für Europa sollte es jetzt nur um Europa gehen. Trump und Vance hat mehr oder weniger die NATO-Partnerschaft aufgekündigt, so eigentlich ist es hier uninteressant und irrelevant was dort zu diesem Thema geschieht. Russland und China sowieso.
 

MX87

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Nun die EU sollte idealerweise noch ein paar andere non-EU Partner als Kunden mit ins Boot holen. Größere Stückzahlen im höheren dreistelligen Bereich sind auch mit allen möglichen Exporten nicht denkbar. Von der C-5 wurden insgesamt 151 Exemplare gebaut und das im Kalten Krieg als Geld kaum eine Rolle spielte

Wenn man die Fähigkeit braucht und will, dann muss man als EU in den sauren Apfel beißen und die Entwicklungskosten eben zahlen.
Die Alternative ist im Worst-Case (Kriegsfall) eine extrem wichtige Fähigkeit nicht zur Verfügung zu haben: “Waffen gewinnen Schlachten, Logistik gewinnt Kriege.”

Letztlich kann ein ähnlicher Deal wie zwischen Embraer und der brasilianischen Luftwaffe gemacht werden: Da wurde der Großteil bzw. eventuell sogar die kompletten Entwicklungskosten der C-390 direkt von der Luftwaffe übernommen und dadurch der Stückpreis der Export-Flieger deutlich gesenkt.
 
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Ich möchte hier nur kurz ein paar Punkte zu dem Thema beitragen. Als ehemaliger Ausbilder im bzw des NATO-Lufttrsp- Systems kann ich die o.a. Ausführungen nicht so stehen lassen.

1. Die hier angegebene Definition von einem strategischen Lfz stimmt leider nicht mit der der einschlägigen nationalen und NATO- Vorschriften überein. Auch ein A-321 oder A-330 und A400M sind z.B. ein strategisches Lfz. Ich nehme an, dass hier eher auf das Thema Oversized- und Outsized Cargo Bezug genommen werden soll, denn darin besteht der eigentliche Mangel. Aber, wohin möchte man denn z Zt zB einen Leopard 2 verlegen, welches ein derartiges Lfz erfordern würde? Diese immer wiederkehrende Idee und Anmerkungen, man kann ja nicht einmal eine Panzer im Lufttrsp verlegen kommt ja immer mal wieder auf. Diese Vorstellung ist aber abwegig. Weder die USA, noch Russland, können eine Panzerkompanie im Lufttrsp verlegen!

2. Der A400M ist das derzeit einzigste in Produktion befindliche Trsp Lfz, welches sehr wohl als strategisch und taktisches Lfz eingestuft wird.
3. Die strategischen US- Lufttrsp- Kapazitäten waren nur sehr selten für andere Nationen verfügbar, und sind auch derzeit in keiner multinationalen Übereinkunft verbrieft. Im ATARES (Air Transport Air Refueling Exchange System), welches Anfang der 80er zwischen Deutschland und den USA aufgestellt wurde, sind die USA nicht mehr vorhanden, wenngleich dieses System der gegenseitigen Vergütung von Leistungen in Europa sehr aktiv genutzt wird, so zB als Businessmodell des EATC. Somit hat diesbezüglich die eventuelle Reduzierung der US- Streitkräfte keine Auswirkung auf den Lufttrsp. Europa ist, was den Lufttrsp angeht, schon lange erwachsen geworden. Einzig die Beteiligung der USA am Strategic Airlift Capability mit den drei C-17 ist hier noch erwähnenswert.
 

MX87

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Wozu wird sowas bei den relativ kurzen Wegen innerhalb Europas gebraucht, auch mit unserer Straßen- und Eisenbahnstruktur?
Weil es im Krisenfall auch um entscheidende Stunden gehen kann und Straße sowie Schiene im Ernstfall zu den ersten Zielen eines Angriffs zählen würden. Strategischer Lufttransport ist schneller organisierbar und flexibler als Straße und Schiene. Ein sog. “Enabler” und Teil einer abschreckenden Fähigkeit: “Der Gegner kann innerhalb kurzer Zeit massiv Material und Menschen von A nach B zum Einsatz bringen.”

Selbst jetzt werden innerhalb Europas Flugzeuge genutzt um Material für die Ukraine zu transportieren (Fahrzeuge aktuell trotzdem noch via Bahn).
 
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Strategischer Lufttrsp kann nur durchgeführt werden, wenn die Lufthoheit gegeben ist! Dieser ist mitnichten schnell zu organisieren.
Lufttrsp an sich ist die schnellste Möglichkeit Pers und Mat zu transportieren, keine Frage. Aber in einem wirklichen Gefecht wird der StratLufttrsp nur bis zu einem gesicherten Hub fliegen, um dann Pers/Mat im Takt Lufttrsp ins Einsatzgebiet geflogen zu werden.
Unser Einsatzgebiet ist nun wieder Europa, und nicht zB Afghanistan.
Und da kommt der A400M ins Spiel, er kombiniert nämlich beides und macht das sehr aufwendige Konzept von Hubs zum Umschlag von StratLufttrsp auf TaktLufttrsp nahezu unnötig.
Aus diesen o.a. Gründen wird es auf absehbare Zeit kein größeres TrspLfz mehr in die Entwicklung schaffen.
 

MX87

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Danke LoadiB707C für die Ergänzungen und Konkretisierungen.
Zu 1.: Ja, die A330 und Co hatte ich außen vor gelassen, da ich es mehr auf Outsized Cargo bezogen habe.
Prinzipiell können C-17 und C-5 auch Schützen- und Kampfpanzer transportieren, was die USAF zumindest immer mal wieder übt:

Zu 2.: Ich las immer wieder, dass die A400M als “Zwischending” zwischen beiden Kategorien eingeordnet wurde, wobei man natürlich sie dann auch in beide einordnen kann.

Zu 3.: Ja, wobei die USA ihre Airlifter im Krisenfall schon für ihre Verbündeten eingesetzt haben, siehe Operation Nickel Grass:
Das bisherige Verständnis in Europa scheint wohl gewesen zu sein, dass in einem Krisenfall in Europa ähnliches von den USA zu erwarten wäre - auch wenn es für genau sowas keine Vertragsgrundlage besteht. Meistens wurde bisher ausgegangen dass die USA dann auf ähnliche Weise eigene Truppen und Material nach Europa schaffen würden.
 
LoadiB707C

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Natürlich können C-5 und C-17 derartiges transportieren, ich bin u.a. auch auf diesen beiden Lfz -Typen als Austausch- Loadi gelfogen, und habe auch solche Missions mitgeplant in diversen Verwendungen.
Das war und ist ja auch für die US Streitkräfte vorgesehen und stammt aus der Zeit von REFORGER, aber eben auch hier gilt, und galt schon immer, America first. Sonst brauchte ja auch keiner so etwas weit zu verlegen, wir waren ja das Einsatzgebiet und schon mittendrin. Dennoch würde eine Verlegung zB einer PzKp oder einer Patriotstaffel nahezu alle derzeitig vorhandenen C-5 erfordern.
Die Europäer haben nicht damit geplant, denn wir waren ja, und sind nun wieder, das Einsatzgebiet hier in Europa. Wir benötigen ein derartiges Lfz nun nicht, dass stellen auch die Briten gerade fest. Zu Zeiten des Afghanistaneinsatzes war das wirklich ein Thema, hat aber schnell seine Grenzen für alle Nationen aufgezeigt. Daher wurden ja überall Seehäfen genutzt, oder Hubs ausserhalb vom Einsatzgebiet.
Wir haben was wir brauchen, A400M, A-330 MRTT und C-130J, wir brauchen aber noch mehr davon!
Nebenbei erwähnt, hat sich die USAF den A400M mehrmals vor Ort in den USA zeigen lassen, denn diese würden sehr gerne den A400M nutzen, auch für Special Ops. Kein anderes TrspLfz kann so vielfältig eingesetzt werden, dazu mit diesen Nutzlasten, auch die KC390 nicht.
 
sixmilesout

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Wer soll denn die Entwicklungskosten tragen? Und was würde dann wohl ein Flugzeug kosten von dem Airbus höchstens 50 Stück an die EU-Länder verkaufen könnte.
Also für die EU eigendlich unbezahlbar.
Pech für die EU, das wird nichts mit Stategischen Transportern.
Vom Beluga gibts wie viel? Man braucht ja nix neues Entwickeln. Die B747 stand auch schon mal als C-5 Ersatz zur Diskussion.
Aber davon mal ab, Europa ist zu blöd und zu Feige für sowas.
 
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Natürlich können C-5 und C-17 derartiges transportieren, ich bin u.a. auch auf diesen beiden Lfz -Typen als Austausch- Loadi gelfogen, und habe auch solche Missions mitgeplant in diversen Verwendungen.
Das war und ist ja auch für die US Streitkräfte vorgesehen und stammt aus der Zeit von REFORGER, aber eben auch hier gilt, und galt schon immer, America first. Sonst brauchte ja auch keiner so etwas weit zu verlegen, wir waren ja das Einsatzgebiet und schon mittendrin. Dennoch würde eine Verlegung zB einer PzKp oder einer Patriotstaffel nahezu alle derzeitig vorhandenen C-5 erfordern.
Die Europäer haben nicht damit geplant, denn wir waren ja, und sind nun wieder, das Einsatzgebiet hier in Europa. Wir benötigen ein derartiges Lfz nun nicht, dass stellen auch die Briten gerade fest. Zu Zeiten des Afghanistaneinsatzes war das wirklich ein Thema, hat aber schnell seine Grenzen für alle Nationen aufgezeigt. Daher wurden ja überall Seehäfen genutzt, oder Hubs ausserhalb vom Einsatzgebiet.
Wir haben was wir brauchen, A400M, A-330 MRTT und C-130J, wir brauchen aber noch mehr davon!
Nebenbei erwähnt, hat sich die USAF den A400M mehrmals vor Ort in den USA zeigen lassen, denn diese würden sehr gerne den A400M nutzen, auch für Special Ops. Kein anderes TrspLfz kann so vielfältig eingesetzt werden, dazu mit diesen Nutzlasten, auch die KC390 nicht.

...Schön wäre noch ein großes Frachttor beim A330MRTT für sperrige Lasten und große Krankentragen
 

K.B.

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Wer sich für frühere Diskussionen zum Thema interessiert:

My 2cents:
Jetzt in die Entwicklung eines Flugzeugs für outsized cargo einzusteigen, was in der 2. Hälfte der 30er Jahre fertig wird, wäre eigentlich sinnvoll. Die An-124 sind irgendwann abgeflogen, der Markt hätte auch noch einige C-17 mehr abgenommen.
Nur ob mit Blick auf die (geringen) Stückzahlen die Entwicklungskosten lohnen, darf insbesondere vor dem Hintergrund der Konzentration auf LV/BV in Europa bestritten werden.
 

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My 2cents:
Jetzt in die Entwicklung eines Flugzeugs für outsized cargo einzusteigen, was in der 2. Hälfte der 30er Jahre fertig wird, wäre eigentlich sinnvoll. Die An-124 sind irgendwann abgeflogen, der Markt hätte auch noch einige C-17 mehr abgenommen.
Nur ob mit Blick auf die (geringen) Stückzahlen die Entwicklungskosten lohnen, darf insbesondere vor dem Hintergrund der Konzentration auf LV/BV in Europa bestritten werden.
Eine Lösung für die Entwicklungskosten wäre ja eine wie oben beschrieben der Ansatz den Embraer und die brasilianische Luftwaffe für die C-390 gewählt haben. Dann hätte Airbus am Ende ein Muster bei dem nicht die gesamten Entwicklungskosten auf die Flugzeuge umgelegt werden, was dem Stückpreis für den Export hilft. Wichtig wäre halt, dass man sich auf ein Lastenheft einigt, ohne allzu große unterschiedliche und spezieller Anforderungen einzelner Staaten. Es sollten nicht die Fehler von NH90 und A400M wiederholt werden.

Strategischer Lufttransport wird aktuell auf EU Ebene als eine der Fähigkeiten (Stichwort: Strategic Enabler) gesehen, die auf Grund des perspektivischen Rückzugs der USA aus Europa fehlen. Im Krisenfall hätten die USA zB für die Verteidigung des Baltikums ins kurzer Zeit via Lufttransport Material und Personal nach Osteuropa verlegt. Dabei ging es nicht nur um Transport aus den USA sondern auch Transport der bereits in Europa stationierten Truppen.
Für Truppen allein, reicht der A400M, aber für noch weiteres schweres Gerät kommt auch dieser an die Grenzen. Die Fähigkeit auch Großgerät innerhalb Europas schnell zu verlegen hat ja auch eine Abschreckungskomponente.

Ist die SATOC-Studie abgeschlossen oder läuft diese noch?
 

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Eine Lösung für die Entwicklungskosten wäre ja eine wie oben beschrieben der Ansatz den Embraer und die brasilianische Luftwaffe für die C-390 gewählt haben. Dann hätte Airbus am Ende ein Muster bei dem nicht die gesamten Entwicklungskosten auf die Flugzeuge umgelegt werden, was dem Stückpreis für den Export hilft. Wichtig wäre halt, dass man sich auf ein Lastenheft einigt, ohne allzu große unterschiedliche und spezieller Anforderungen einzelner Staaten. Es sollten nicht die Fehler von NH90 und A400M wiederholt werden.

Strategischer Lufttransport wird aktuell auf EU Ebene als eine der Fähigkeiten (Stichwort: Strategic Enabler) gesehen, die auf Grund des perspektivischen Rückzugs der USA aus Europa fehlen. Im Krisenfall hätten die USA zB für die Verteidigung des Baltikums ins kurzer Zeit via Lufttransport Material und Personal nach Osteuropa verlegt. Dabei ging es nicht nur um Transport aus den USA sondern auch Transport der bereits in Europa stationierten Truppen.
Für Truppen allein, reicht der A400M, aber für noch weiteres schweres Gerät kommt auch dieser an die Grenzen. Die Fähigkeit auch Großgerät innerhalb Europas schnell zu verlegen hat ja auch eine Abschreckungskomponente.

Ist die SATOC-Studie abgeschlossen oder läuft diese noch?
Europa ist jetzt nicht wirklich gross und hat eine gute und dichte Infrastruktur (Schiene, Strasse). Für das Verlegen von Grossgerät haben wir die Bahn oder Tieflader. Dafür brauchts weiss Gott keine neuen Transporter. Ins Baltikum kommt man auch sehr gut mit Schiffen.
 
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Bahn und Lkw unterliegen auf ihren Transportwegen aber mehr Manipultaions- und Sabotagepotential durch eingeschleuste "Agenten" auf eigenem Gebiet.
 
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Europa ist jetzt nicht wirklich gross und hat eine gute und dichte Infrastruktur (Schiene, Strasse). Für das Verlegen von Grossgerät haben wir die Bahn oder Tieflader. Dafür brauchts weiss Gott keine neuen Transporter. Ins Baltikum kommt man auch sehr gut mit Schiffen.
Dieser Tage kam im TV eine recht interessante Reportage in der auch der ehemalige Kommandeur der US Streitkräfte in Europa, Lt. Gen. Hodges, sich zum Thema Verlegung und Logistik innerhalb Europas geäußert hat. Seinem Wortlaut nach ist die Verlegung, insbesondere von Großgerät via Bahn und Strasse quer durch Europa ein logistischer und bürokratischer Alptraum, weil es wohl immernoch unterschiedliche Schienenstandards und Verkehrsbeschränkungen gibt und man vor allem eine Tonne an Zetteln und Anträgen beim Überqueren von Ländergrenzen etc. bearbeiten muss, was dazu führt, dass ganze Verbände bei der Verladung und an Bahnhöfen udn Habs oft ewig lang warten müssen und immernoch aus Stunden Tage, und aus Tagen Wochen werden. ... Fragt sich, was einfacher und billiger ist, dieses Durcheinander und die europäische Bürokratiewut in den Griff zu bekommen, oder einen A380 oder Beluga umzubauen?!
 

MX87

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Europa ist jetzt nicht wirklich gross und hat eine gute und dichte Infrastruktur (Schiene, Strasse). Für das Verlegen von Grossgerät haben wir die Bahn oder Tieflader. Dafür brauchts weiss Gott keine neuen Transporter. Ins Baltikum kommt man auch sehr gut mit Schiffen.
Bezüglich Schiene und Straße haben die beiden vorherigen Posts bereits erklärt, was hier die Nachteile sind. Und man sollte trotzdem die Alternative haben schnell unabhängig von bodengebundener Infrastruktur Material und Menschen zu verlegen. Bürokratie und Sabotage sind schon zwei gewichtige Gegenargumente. Letzteres ist auch ohnehin schon etwas auf das der Westen aktuell schon getestet wird.
Schiffe sind in der Ostsee sehr anfällig. U-Boote und Minen würden die Ostsee bei einem heißen Konflikt schnell quasi unbenutzbar machen. Davon abgesehen: Woher sollen auf die Schnelle Schiffe zusammengezogen werden, welche auch schweres Gerät an Bord nehmen können?
Dazu kommt noch, dass es ein wahrscheinliches Szenario für den aktuell Diskutierten Krisenfall im Baltikum gibt: Eine Seeblockade der baltischen Staaten.
 

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Ich finde das Thema interessant, glaube aber nicht daran, dass es im Konfliktfall noch möglich sein wird große Menge Material per Lufttransport ins Baltikum zu bringen.
Bereits eine Handvoll S-XXX können da zum Spielverderber werden.
Diesen Umstand sollen die neuen mittleren Kräfte ja adressieren, welche explizit darauf ausgelegt sind, im Straßenmarsch größere Entfernungen zurückzulegen.
Schweres Gerät und Munition müssen vor Ort eingelagert werden (PzBrig 45), da die entsprechende Infrastruktur für den Transport im Kriegsfall wohl relativ schnell unbrauchbar sein wird.
Haben die USA im KK ja genau so gemacht, die ganzen C-5 und C-141 hätten ja keine Panzer eingeflogen, sondern vor allem Soldaten, welche ihr Material dann hier übernehmen sollten.
 
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Zukünftiger strategischer Lufttransport: Europa und weltweit

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