Zurück zu den Wurzeln 2020

Diskutiere Zurück zu den Wurzeln 2020 im Sonstiges - z.B. Deutschland aus der Luft etc.. Forum im Bereich Bilderforum; ...und weiter gehts mit dem Werben... ...Oha, das hat ja nun echt ned lang gedauert, schon hat sich ein Interessent zu ihr gesellt.
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boxkite

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Ich will's Euch gleich sagen: Es gibt im Folgenden kein einziges Vogel- oder Insektenfoto zu sehen. Aber die Aktion vom vergangenen Samstag, die trotz aufkommender böiger Winde durchgezogen wurde, hat mir viel Spaß bereitet, sodaß hier ein paar Momente zum Besten gegeben werden sollen.

Vorausschicken muß man, daß es in unserer Kleinstadt schon einen seit Jahren erfolgreich genutzten Storchenhorst gibt. Aber da sich im letzten Jahr immer mal ein Storch auf einem alten Fabrikschornstein niederließ, habe ich der Firma, zu deren Gelände besagte Esse gehört, anonym einen Nestbauplan in den Briefkasten gesteckt - obwohl ich fast alle Mitarbeiter der Firma gut kenne :biggrin: . Ich wollte ja nicht drängeln, deshalb das Ganze ohne Absender :smile1: .

Nach einiger Zeit schien die Idee auch einem der Firmeninhaber zu gefallen, zumal er ein guter Kletterer ist und dabei zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte. Der Bauplan wurde der Situation vor Ort angepaßt, der Horstunterbau nahm Gestalt an. Einer der Mitarbeiter - ein guter Kumpel von mir - setzte die Zeichnung um. Am oberen Teil durfte ich mitwerkeln, weil es für manche Handgriffe doch von Vorteil ist, wenn man zu zweit in der Werkstatt steht. Noch ein bißchen Vogelkacke-Imitat aufgebracht, dann sieht das so aus (es fehlen aus Montagegründen die Verschlußplatte und die restlichen Leisten, die der Vermeidung von Staunässe dienen werden):


Da hinauf muß letztendlich alles - Scheitelhöhe 22 Meter über Grund :crying: !


Zum Glück weist der Schornstein in seinem Innern noch sehr gut erhaltene Eisenbügel auf, durch die A. St. sich in luftige Höhen schwingt:


Der Plan sieht vor, die Spreizen mit der Grundplatte zu verbinden, dann durch die kleine Öffnung (siehe 1. Bild) auf die Grundplatte zu klettern, den Lukendeckel zu verschrauben, damit durch eventuelle Zugluft in der Esse das Storchengelege nicht von unten auskühlt (ein langjähriger Grund für das Scheitern der Brut im alteingesessenen Horst in ca. 1,8 km Entfernung), die restlichen Hölzer zu fixieren und - da der Rückweg nunmehr verbaut ist, sich am Schornstein abzuseilen :whistling: .
Im Bild der Horstunterbau, der auf dem Betonring positioniert werden muß. Der geht vom Gewicht her ja noch ...


Wir können unten mit zwei oder auch drei Mann ziehen - oben sieht die Sache für einen Einzelnen und angesichts des heftigen Windes schon etwas schwieriger aus. Gut zu sehen die integrierte Gerüststange, die als Umlenkrolle für die nächsten Materialtransporte dient und der nachher zum Schluß noch eine wichtige Rolle für's Abseilen zukommt.


Zu diesem Zeitpunkt ist das Teil bereits mit den unter dem Betonring befindlichen Spreizen verbunden.


=== Fortsetzung folgt ===
 
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(Ich weiß, sechs Bilder pro Tag, aber ob der besonderen Situation erlaube ich mir mal, dagegen zu verstoßen.)

Im Inneren befand sich bis dahin noch eine Gerüststange, die für den weiteren Ablauf nicht mehr gebraucht wurde bzw. regelrecht im Weg war, also raus damit. Man stelle sich vor: In über 20 Meter Höhe bei beginnendem Sturm Halt suchen und finden, diese Stange aus der Esse fädeln, sie also nur an einem Ende halten zu können(!), dem angreifende Wind trotzen und sie langsam in Abseilposition bringen. Ich nehme an, daß A. St. am Abend knülle war.


Wir haben uns inzwischen am Boden Gedanken gemacht, wie herum das größte (und mit geschätzten 30 kg auch schwerste) Teil nach oben muß, um dem Monteur die Arbeit nicht zusätzlich zu erschweren. Mit anderen Worten, die Stehbolzen müssen in Richtung Schornstein zeigen, laufen jedoch Gefahr, beschädigt zu werden (verbogen oder lädierte Gewindegänge) - und oben gibt es keine Möglichkeit, das zu beheben. Demzufolge entscheiden wir uns, mit einem zweiten Seil das Segment vom Schornstein fernzuhalten, währenddessen die Anderen es hochziehen.


Ob seiner Größe bekam es aber Höhenflüge und hielt sich für etwas Besseres - ein Segel! - und drehe sich in den Wind. Die beiden am Aufzug hatten plötzlich seeeehr viel Mühe, das Teil hinaufzuziehen. Es blieb nichts anderes übrig, als mittendrin das zweite Seil der Fotografin zu übergeben und zu dritt zu ziehen. Hier das letzte Foto vor diesem "Rollentausch".


Am Rand hätten wir's schon mal ...


Aber nun muß es noch an Ort und Stelle gezogen, geschoben und gedrückt werden - ohne die Stehbolzen zu malträtieren!


Hier sitzt der Meister schon mal zur Probe :thumbup: .
 
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Etwas Verzögerung gab es beim Anbringen eines Stahlseiles, das es später ermöglichen soll, bei Bedarf ein Kletterseil über die Umlenkrolle zu hieven.


Auf die Platte zu klettern, die Luke zu schließen und die restlichen Hölzer anzubringen - ich hätte in diesen Momenten um nichts in der Welt mit dem Monteur tauschen wollen.


Als alles fertig war, ging's ans Abseilen. Die Öse zum Einhängen des Seils befand sich aber nicht am Rand, sondern unter diesem und mit ein wenig Einzug, was die Angelegenheit auch für den Kletterer noch ein wenig aufregender machte.


Ein weiteres Foto gibt's nicht, aber ich kann Euch versichern, er ist heil unten angekommen. Dreieinhalb Stunden Arbeit, die sich hoffentlich lohnen - insofern der Horst den Sonntagssturm schadlos überstanden hat. Muß nachher gleich mal nachsehen ...

An dieser Stelle herzlichen Dank allen Helfern dieses Nachmittags, womit vor allem der Orgelbau (zukünftig Orgel- und Storchenhorstbau :biggrin: ) Waltershausen und der Storchenbeauftragte unseres Landkreises gemeint sind.

Drückt die Daumen, daß der Vorjahresstorch den Schornstein nicht nur als Warte und Ruheplatz angesehen hat, sondern "ernste Absichten" hegt :TOP: .
 
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