AW: Zwei Wingsuit-Springer sterben bei Absturz in der Schweiz
@ Schorsch
Es gab ja auch keinen Grund sie im normalen Motorbau einzusetzen.
Als es sich lohnte (Steigerung der Effizienz, bessere Harmonisierung mit Katalysator, elektronische Einspritzsteuerung) machte man es. Die meisten Hersteller übrigens vollkommen ohne Rennerfahrung.
Also jetzt wird´s albern...!
Frage:
Wieso gab es keinen Grund, die Einspritzung im normalen (Serien)Motorenbau einzusetzen?
Antwort: Weil diese Technik zu diesem Zeitpunkt noch nicht für den "normalen Motorenbau" geeignet war.
Frage:
Ab wann lohnte es sich diese Technik einzusetzen..?
Antwort: Doch wohl erst dann, nachdem diese Technik bis zur Serienreife erprobt war...!
Dazu mussten die "meisten Hersteller" auch keine eigenen Entwicklungen betreiben oder gar Rennerfahrung haben. Erstens gab und gibt es zwischen ihnen Kooperationen und zweitens waren die Einspritzpumpen Sache der Zulieferer (vorwiegend Bosch, Kugelfischer...) und keine Eigenentwicklungen.
Dein ursprünglicher Punkt - der todesmutige Formel-1-Fahrer hat mir die 6l auf 100km mit einem 1.25t schweren Golf VII beschert - hängt damit aber weiterhin drei Meilen in der Luft, wie der ganze Rest der Argumentationskette.
Dieses "Argument" verdient es nicht erwidert zu werden - Ignoranz ist ja auch nicht strafbar...
Die ganze schöne Pinoierarbeit! Für einen wirklichen Fortschritt im Gebiet der Flugzeugtechnik hat niemand dieser Personen gesorgt. Somit ist der reale Mehrwert dieser "Mutproben" auch null. Oder vereinfacht: hätte Hanna Reitsch anstatt nach Ruhm nach dem deutschen Mutterorden gestrebt, der weltweite Luftverkehr wäre keine Millisekunde später gekommen.
Ich merke schon, Du kannst das absolut beurteilen...! Dann muss wohl die Luftfahrtgeschichte neu geschrieben werden...!
Ähem, klitzekleiner Unterschied: hier steckten Milliarden des Militärs dahinter. Es ging um die Erprobung einer konkreten Entwicklung. Die Motivation der Individuen mag vergleichbar sein, aber das hilft Deinem Argument nicht. Hätten die Personen beim Funride auf dem Raketenschlitten zufällig einen einsatzbereiten Schleudersitz hinbekommen, dann wäre das anders. Nebenbei: Stapp hatte eine ganz klare wissenschaftliche Aufgabenstellung. Und hat keinen Test aus Bock zweimal gemacht.
Was spielt die Tatsache, dass Militärs für eine konkrete Entwicklung dahintersteckten, im Rahmen dieser Diskussion für eine Rolle?
Im zweiten Satz schreibst Du richtig "
Die Motivation der Individuen mag vergleichbar sein"
Nur darum geht es...! Und wenn Stapp "
keinen Bock hatte", den Test zweimal durchzuführen (was so auch nicht richtig ist), so heißt das, dass er diese Grenzerfahrung nicht noch einmal durchleben mochte..
Aber er hat es riskiert - und das ist Gegenstand der Diskussion!
Worin besteht jetzt der Gegensatz zu dem von mir Gesagtem...?
Gut: jetzt können wir streiten über die Definition von "extrem". Aber anerkannte Extremsportarten wie Ironman haben kein besonderes Todesrisiko (abgesehen von verschleppten Herzfehlern). Hochrisikosportarten wie das Klettern auf den Mount Everest oder eben Flügelanzugfliegen bringt die Medizin sicher nicht weiter.
Ich gehe jetzt davon aus, dass Deine medizinischen Kenntnisse so profund sind, dass Du Dir Dein Urteil erlauben kannst...
Na ja, der Flügelanzugträger hat leider keine professionelle Unterstützung und keine Organisation, die seinen Verlust mit hohen Prestige-Verlust bezahlen muss. So gesehen ist er auf sich selbst gestellt, bei über 200 Toten muss man die Risikoeinschätzung des Individuums arg anzweifeln (oder so gesagt: eine sehr darwinistische Sportart).
Ach so, bei RedBull handelt es sich um keine derartige Organisation - das wusste ich jetzt nicht..
Und der "gemeine Flügelanzugträger" springt grundsätzlich ohne professionelle Unterstützung aus einem gerade greifbaren Flugzeug - und so einfach mal in´s Blaue...
Na dann...
Und im Übrigen: die 200 Toten bezogen auf was...? Wieviel Sprünge - wieviel Unfälle...in welchem Zeitraum und warum...?
Selbstüberschätzung und tödliche Fehler gibt es in jeder - sagen wir mal mechanisierten - Sportart. Betrachte z. B. die weit höhere Zahl verunglückter Motorradfahrer (auch im Verhältnis der absoluten Zahl der Motorradfahrer zu den Verunglückten).
Denkfehler! Du schreibst "gesamte Leistungssport" und nennst ausschließlich Sportarten mit hohem Todesrisiko. Beim Fussball oder Biathlon ist noch keiner ums Leben gekommen. Ich glaube die beiden Sportarten erzeugen auch deutlich mehr Umsatz als dieses alberne Flugzeugrennen in Reno.
Und tatsächlich bringen alle besagten Veranstaltungen keinen Mehrwert. Deswegen wird die Technik nicht besser
Denkfehler? Allenfalls eine zu pauschale Beschreibung. Dass beim Fußball und Biathlon noch keiner ums Leben gekommen ist, ist eine Mär!
Erstaunlicherweise gibt es an der an der Uni des Saarlandes ein weltweites "Register von plötzlichen Todesfällen bei Fußballspielern" und die letzte Biathletin ist bei den Olympischen Spielen in Sotschi umgekommen.
Und was dieses "alberne Flugzeugrennen in Reno" betrifft. Es mag für Dich albern sein, wohl eher aus Deiner grundsätzlich oppositionellen Haltung heraus, aber wohl kaum für die vielen davon Begeisterten.
Und im Übrigen, auch wenn du es nicht glauben willst - auch mit dieser hochgezüchteten Technik lassen sich Erkenntnisse gewinnen, die in Serienentwicklungen einfließen.
Eine scharfe Abgrenzung von albern zu nutzvoll, sinnlos zu sinnvoll ist sowieso nicht zu ziehen... es sei denn, man hält sich dafür für berufen...
Gruß