Zahlenjongleure am Werk
Vtg-Amtmanns Auszüge aus den VM-Blättchen sind recht interessant, auf den ersten Blick. Allerdings steht hinter jedem Kostenverlauf eine ganz individuelle Geschichte zu den einzelnen Waffensystemen (NDV-Programme, Einsätze, Verwendungszweck etc.). Man müsste zu jedem Muster alle Materialerhaltungsmaßnahmen und -vorhaben kennen, deren Einsatz- und Aufgabenspektrum individuell mit einem Kostenmultiplikator versehen und die Personal-STAN der Verbände miteinander vergleichen usw., um halbwegs die Kurven miteinander vergleichen und bewerten zu können.
Der reine Aufwand im Verhältnis Wartungsstunde zu Flugstunde gäbe vielleicht mehr Aufschluss über die "Wirtschaftlichkeit", wenn man es so nennen darf, eines Musters, allerdings räume ich ein, auch nur bedingt, denn ein Long Range Nav über Land ist deutlich materialschonender als bspw. ein mehrstündiger ASW-Einsatz über der Nordsee oder ein Gebirgsflug im Norden Afghanistans.
Man ist also schnell verleitet, die Äpfel mit den Apfelsinen zu vergleichen. Und noch weniger Sinn macht es in diesem Zusammenhang, Fregatten ins Spiel zu bringen, wo die Schraube ein paar Cent kostet und die Elfer jeden Rost grau übermalen. Warum nicht gleich Aufklärungssatelliten mit Geländewagen vergleichen. Das führt doch zu nichts und rückt die ernsthafte Recherche in die Nähe plumper Polemik.
Die VM-Blättchen bieten der Innenwelt BMVg vielleicht qualitativ mittelwertige Kenngrößen über die Kostenentwicklungen ihrer Waffensysteme. Für die Außenwelt sind die Zahlen jedoch kaum interpretierbar, behaupte ich mal.
Aber trotzdem schön, neben dem A400M noch Zeit für die Nebenkriegsschauplätze zu haben.;)
Hubschrauber - my favourite!