Basisschulungshubschrauber der Heeresfliegerwaffenschule

Diskutiere Basisschulungshubschrauber der Heeresfliegerwaffenschule im Hubschrauberforum Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Die Variante "zivil registrierte Lfz mit militärischen FLB´s" wird alleine aus Luftfahrtrechtlichen Bestimmungen nicht funktionieren. Inhaber...

Huey

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Die Variante "zivil registrierte Lfz mit militärischen FLB´s" wird alleine aus Luftfahrtrechtlichen Bestimmungen nicht funktionieren.

Inhaber eines MFS-H sind NICHT berechtigt, zivil zugelassene Luftfahrzeuge zu führen, geschweige denn, auf ihnen auszubilden.
Dazu ist immer noch ZWINGEND ein CPL(H) mit FI(H)-Berchtigung notwendig.

Den wird ein militärischer FLB aber nicht bekommen-da die notwendigen Voraussetzungen gem. Jar-FCL 2 nicht von militärischem Personal erfüllt werden (jedenfalls nicht ohne Umschreibungen, Prüfungen und Schulungen "unter Aufsicht").
 
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Quod licet bovi, non licet iovi!?

.
Die Variante 2 "zivil registrierte Lfz mit militärischen FLB´s" wird alleine aus Luftfahrtrechtlichen Bestimmungen nicht funktionieren. … da die notwendigen Voraussetzungen gem. JAR-FCL 2 nicht von militärischem Personal erfüllt werden (jedenfalls nicht ohne Umschreibungen, Prüfungen und Schulungen "unter Aufsicht").
Genau das hat einer der Bieter schon 2005 beim 2ten Interessensbekundungsverfahren dem BWB und der HFlgWaS klargemacht und die daraus resultierenden Mehrkosten (inkl. Weiterbildung, Lizenzerhalt, Regenerations- bedarf, Overheadkosten aus ziviler AOC, FTO und TRTO samt Dokumentations- und QM-Wesen, etc., etc.) den Herren betriebswirtschaftlich detailliert vorgerechnet.

Hieraus resultierte ein Zusatzangebot „Balkenkreuz auf die Maschinen, Sale & Lease-Back, mil. Zulassung, mil. Ausbildungspersonal, mil Sprit, mil. Infrastruktur und ziv. BWI- Vertrag“, als wirtschaftlich günstigste Lösung!

Zunächst hieß es, dass man das Lizenz-Problem mal Sorge der Bundeswehr sein lassen solle, diese würde sich schon mit dem LBA(!) einig werden. Dann war aber offenbar bis Mitte 2007 der „Lernprozess“ der Beschaffer samt HFlgWaS wohl doch noch abgeschlossen, als man ein Teilnehmerverfahren für die BSHS-Kauflösung samt BWI- Vertrag europaweit ausschrieb (Offenbar nach zusätzlich veranlasster „Nachhilfe“ für einige Herren der Bundeswehr durch die EASA?). Nachdem aber zwischenzeitlich mehr als 5 Jahre vergangen sind, befinden sich diese Herren entweder in anderen Verwendungen, neuen Ämtern oder gar im Ruhestand, und nun geht das gelinde gesagt „Affentheater“ von vorne los!?

Es bleibt zu hoffen, das wenigsten noch in 2012 das „nichtöffentliche Verhandlungsverfahren“ aus 2010 mit den verbliebenen drei ehemals angebotsbereiten Bietern wieder aufgenommen wird!? Man könnte natürlich auch erneut ein europaweites BSHS-Teilnehmerverfahren ausschreiben, nochmals und wahrscheinlich die selbe „Spreu vom Weizen trennen“, dann nochmals ein Jahr über ein Leistungsverzeichnis nachdenken und das macht dann – wie gehabt – nochmals drei Jahre bis zur Angebotsaufforderung! Der Realisierungsbeginn für das seit 2002 anhängige BSHS-Beschaffungsverfahren wäre damit ca. Mitte 2017. Allerdings könnte es bis dahin soweit sein, dass 2 der 3 potentiellen Bieter dann "keine Lust mehr haben"(*) und dann greift mangels Wettbewerb die sogenannte "Selbstkostenregelung" samt Offenlegung der internen Kalkulation des Herstellers und des BWI-Vertragspartners. Dann möge bitte die Bundeswehr mit dem übriggebliebenen BSHS-Modell glücklich werden. (feix³):drunk:

Auch die Variante 2 „Insourcing“ (aus 2004) und die Variante 4 „Qutsourcing bzw. komplette externe Vergabe“ funktionieren nur sehr bedingt und auch das wurde den Herren Beschaffern schon in 2004 vorgedacht und vor- gerechnet. Was hat ein ziviler Fluglehrer (womöglich noch im „Hawai-Hemd samt Jesus-Latschen“ und auch nicht mit „Jeans, Rolli und Lederjacke“) mit militärischer Taktik, mit der ZDV 20/6 Personelle Auswahlmittel, dem Erlass Erzieherischer Maßnahmen, oder mit der WDO und WBO zu tun? Garnichts! Und so entstand bei den Beschaffern in 2005 die Variante 3, das sogen. „Teilinsourcing“, welches wie HUEY schon schrieb, auch nicht funktionieren kann. Da darf man sich schon fragen, ob da in den Ämtern lauter ehemalige „Wehrersatzdienstleister“ sitzen bzw. saßen?:FFTeufel:

Man bedenke jeder Grade-Slip nach jeder Flugstunde, jeder Checkflug und jeder Theorietest ist letztendlich eine Laufbahnbeurteilung bzw. ein solcher Beurteilungsbeitrag! Z.B. Übermüdung, Unrasiertheit, dreckige Fliegerstiefel sollen ja auch mal anfallen und zu einem Re-Check, Cross-Check, einer Bordverhandlung (im Ablösefall) kann es ja auch kommen. Ergo bräuchte man in einer zivilen FTO/TRTO neben dem zivilen Ausbilderkader zumindest zusätzlich zwei militärische Gruppenfluglehrer und einen zusätzlichen militärischen Hörsaalleiter (mit zivilen Lizenzen bitte, Rest siehe vorgenannt).:wink-new:


Gruß@all, Vtg-Amtmann

___________________________________________________________________________________________
* es soll 2 Bieter geben, welche auf den BSHS-Auftrag nicht angewiesen sind, sehr wohl aber den Charme des BSHS-Vergabeverfahrens erkannt haben, nämlich ein Monopol - trotz einer bislang "sehr monopolhaltigen BSHS-Leistungsbeschreibung" zu durchbrechen. Es kann also nur noch alles besser werden, fargt sich nur wie lange noch?!
 
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Funktioniert das nicht bei der Ausbildung der Transportflugzeugführer der BW schon lange? Sprich, zusätzlich zur militärischen Lizenz erhält der Aspirant nach bestandenen Prüfungen den CPL/IFR mit ATPL Theorie Credit.Eben weil die Ausbildung an einer zivilen Ausbildungseinrichtung absolviert wird (LHFT)

Warum will man also das Fahrrad neu erfinden?
 
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Rühmt sich nicht die HFlgWaS mit ihrer an zivilen Standards angelehnten Ausbildung?
Meiner Meinung nach sollte die Erteilung eines CPL (H) IR für die Absolventen dieser Einrichtung nicht das größte Hindernis sein.
Und dann könnte man auch die Ausbildung der Fluglehrer um einen zivilen Teil ergänzen und ihnen diese zivile Lizenz erweitern.

Die Frage ist dann nur, wer dann noch beim Bund bleibt...

Zur zivil-militärischen Kooperation: Es ist zwar schon etliche Jahre her, aber ca 2004 oder 2005 war eine Delegation der HFlWaS in Shawbury (DHFS), um sich das dortige Ausbildungsmodell anzusehen.
Dort werden zu gleichen Teilen militärische und zivile (alle ex Militär) Lehrer eingesetzt.
Übrigens ebenso in der fixed-wing Schulung.

Nach eigener Erfahrung funktioniert das prächtig und ohne jegliche Probleme mit der Disziplin oder der "Wertigkeit" der Urteile der Zivilisten.
Staffelkapitän, Spieß und mindestens ein stv. Chef (Flight Commander) sind Militärs.

Zusätzlich erhält man sich so die Kompetenz der ehemaligen Militärflieger.
(Zugegeben: Die Verpflichtungszeiten sind bei den Briten bei Weitem nicht so starr wie bei uns. Aber warum sollte jemand nach seiner Pensionierung mit 56/57 Jahren nicht noch einige Jahre als Fluglehrer arbeiten?)

Außerdem sind auf der Insel auch die Luftfahrzeuge für die Schulung (Firefly / Grob Tutor, Squirrel, Tucano und Hawk) zivil zugelassen und fliegen nach militärischen Regeln, gewartet ausschließlich von einer zivilen Firma mit einem entsprechenden Vertrag was die Verfügbarkeit angeht.

Eigentlich eine sinnvolle Idee. Und daher hier wahrscheinlich nicht umsetzbar.

Thomas

Nachtrag:
1 EFTS
DHFS
 
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Vielleicht doch "Quod licet iovi, non licet bovi" in Sachen BSHS!?

.
Funktioniert… bei der Ausbildung der Transportflugzeugführer der BW … Sprich, zusätzlich zur militärischen Lizenz erhält der Aspirant nach bestandenen Prüfungen den CPL/IFR mit ATPL Theorie Credit. Eben weil die Ausbildung an einer zivilen Ausbildungseinrichtung absolviert wird (LHFT)
… Nach eigener Erfahrung funktioniert das prächtig und ohne jegliche Probleme mit der Disziplin oder der "Wertigkeit" der Urteile der Zivilisten. Staffelkapitän, Spieß und mindestens ein stv. Chef (Flight Commander) sind Militärs. Zusätzlich erhält man sich so die Kompetenz der ehemaligen Militärflieger .
LHFT und EFTS / DHFS sind unbestreitbar eine Klasse für sich und die Britische Lösung ist im wahrsten Sinne des Wortes eine para-(halb-) militärische Lösung. Da müssten das BWB und die HFlgWaS (als "bovi") aber erst einmal zu den „Göttern“ aufschließen und zuvor ebenso pragmatisch denken wie Luftwaffe und Marine!


Also Beurteilung der Lage im Schnelldurchgang:


  • „Feld-, Wald- und Wiesen-Hubschrauber-Flugschulen scheiden m.M.n. a-priori aus, denn die Qualität, Kontinuität und auch das erforderliche Umfeld für die Ausbildung von Militär-Hubschrauberführern kann derart nicht gewährleistet werden.

  • LHFT scheidet für die HGA aus, weil ‚Fixwing-FTO/TRTO“,

  • EFTS / DHFS würde prima funktionieren, aber was kostet der Spaß auf Basis AS 350B (inkl. Overhead-Kosten sowie eigenes Stammpersonal vor Ort, Auslandsaufenthalt der Student-Pilots, Trennungsgelder, Familienheimfahrten, etc., etc.) ?

  • Heli-Dax (le Luc) – sicherlich weniger paramilitärisch als EFTS / DHFS und schon das Deutsch-Französiche Ausbildungszentrum für UH-TIGER ist für uns ein „Draufzahlgeschäft“ – ansonsten Overhead-Kosten wie in Großbritanien (... nur die Truppenverpflegung dürfte vielleicht etwas besser gegenüber England sein).

  • Fort Rucker (USA) war schon einmal da, dürfte noch mehr kosten als die zuvor genannten Lösungs- ansätze und die Jungs müssten wie schon in den 70ern gehabt erst einmal „europäisiert“ werden, weil diese nur auf Beton autorotieren können und im Geländeflug den „Kaktus am Horizont“ als unfehlbare Orientierungsmarke vermissen!

  • Air Force Academy Deblin (Polen) könnte einen erstklassige mil. Ausbildung auf AW-PZl- SW-4 sicher- stellen und auch die EASA- / JAR-Standards erfüllen! Aber um Himmels willen, egal wie wirtschaftlich das wäre, doch bitte nicht dorthin, und Frau Dipl. Physikerin müsste dann auch noch in einer Materie mitreden, wovon diese wiedereinmal absolut nichts versteht ... !.


Konsequent müsste also die neue BSHS-AF/ReG samt Leistungsbeschreibung lauten:

Für das "internationales Hubschrauber Ausbildungs-Zentrum der Bundeswehr in Bückeburg / Flugplatz Achum sind im Rahmen einer zu etablierenden PPP-Lösung für "n" Einheiten (z.B. 5, 7, 9) an BSHS per Sale & Lease-Back, samt Generationswechsel und BWI-Vertrag vorzuhalten sowie ein Consulting durch den Leasing- und BWI-Vertragspartner sicherzustellen, welches der Anerkennung der militärischen Ausbildung - weil auch die Kriterien einer LBA approved Training Organisations gemäß JAR-FCL erfüllend -, die Erteilung der (zivilen) Lizenzen gewährleistet“!

Das würde nämlich nicht nur dem BFD (Berufsförderungsdient der Bundeswehr), als auch der Fachvermittlungsstelle für Luftfahrtpersonal der Bundesagentur für Arbeit in Frankfurt-Airport und damit dem Bund sowie dem Steuerzahler horrende Summen für eine eher formalistische Lizenzumschreibung samt Type-Ratings ersparen, sondern wäre auch ein sinnvoller Beitrag zur Bundeswehr-Strukturreform, weil dem Personalabbau und der damit einhergehenden Fürsorgepflicht entsprechend.

Genau solches und nichts Anderes würde zudem den Anspruchs- und Qualitätsstandarts eines „Internationales Hubschrauber Ausbildungs-Zentrums“ anstehen und dessen Glaubhaftigkeit sowie dessen unabdingbarem Selbstverständnisses untermauern! Ansonsten bliebe es nämlich bei diesem "Strukturreform-Namen" und der seit Jahrzehnten bekannten "Lachnummer", dass die HFlgWaS das Hubschrauberfliegen für die professionelle und zivile Luftfahrt relativ bedeutungslos "zum 2ten Male erfunden hat".

Bislang entsprach allerdings genau der Beitrag der HflgWaS zum BSHS-Beschaffungsvorhaben samt dessen erster geplatzter BSHS- Leistungsbeschreibung leider nur dieser vorgenannten „Lachnummer“, bei welcher spätestens dem Minister „der nächste Kümmel“ kommen müsste, wenn der zigste und terminlich längst festgeschriebene Bericht zum Beschaffungsvorhaben BSHS an den Bundesrechnungshof bzw. den Rechnungsprüfungsausschuss fällig ist und erneut das BMVg "angezählt" wird!


Gruß@all, Vtg-Amtmann
 
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Zustimmung.

Aber mein ursprünglicher Gedanke:
Warum die deutschen Schüler nach UK schicken? Warum nicht das Konzept kopieren und in D aufziehen? Babcock, Serco und wie sie alle heißen würden sicherlich auch 15 AS350 nach Bückeburg stellen. (Meiner Meinung nach eine sub-optimale Lösung, aber man hat sich ja von der Auslandsausbildung weitestgehend verabschiedet. Warum auch immer...?)

Man hätte einen geeigneten single-engine Hubschrauber für die Schulung, einen vertraglich garantierten Klarstand, usw. Das alles eingebettet in einen deutschen Standort, deutsche Fluglehrer, Meteorolügen, ATC, etc.

Ob man bereit ist, auch zivile (ex-Militärs) Fluglehrer zu beschäftigen, dürfte an der "Das haben wir noch nie gemacht...."-Haltung scheitern. Ist aber in diesem Falle auch zweitrangig.
2 Staffeln, AS 350 für die Grundschulung, EC 135 für die "advanced" Schulung multi-engine und IFR.
Und schon ist die Wurst gar...

Thomas
 
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Zustimmung. ... 15 AS350 nach Bückeburg stellen. (Meiner Meinung nach eine sub-optimale Lösung ...Thomas
@thomas, @all:

Thomas hat ja so fürchterlich recht!

Aber gleich 15 Eichkater in Bückeburg geht schon mal gar nicht gegenüber 14 EC 135 T1, auch nicht für ein „Internationales Hubschrauber Ausbildungs-Zentrum" bei dem es "so richtig brummen würde".

Sagen wir mal als solider Anfang "7 Mini-Eichkater" (in nachfolgender Grafik die Mitte) und keinen BSHS, welcher bei weniger als "5° Noose-up Attitude" Gefahr läuft, einen "verpatzten Rittberger" hinzulegen (d.h. vorwärts Überschlag, seitliches Rollen wg. Fenestron und bei mehr als 7,2° die herstellerseitige Sollbruchstelle des Stingers zu beanspruchen)! Verbleiben doch da dem armen FI samt Student nur noch 2,2° Toleranz bei der AR und beim Quick-Stop!


(Quellen: http://www.bfu-web.de/cln_030/nn_223970/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2008/Bericht__08__3X006__EC120__Bonn-Hangelar,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Bericht_08_3X006_EC120_Bonn-Hangelar.pdf).


Gruß @all, Vtg-Amtmann

P.S.
1.) Und den passenden sowie längst bewährten BSHS (siehe http://www.bredow-web.de/ILA_2010/Helikopter/PZL_SW-4_-_Mehrzweck-Hubschrauber/PZL_SW-4_Cockpit.jpg) könnte man auch sofort liefern, sogar mit Mäusekinos, statt Eieruhren.
2.) Vtg-Amtmann trägt bei Messen Jackett und blau-grau gestreifte PZL-Krawatte.
 
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Praetorian

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Vielleicht könnte ja ein Mod diesen Thread in "SW4-Verkaufsveranstaltung" umbenennen?
 
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Vielleicht könnte ja ein Mod diesen Thread in "SW4-Verkaufsveranstaltung" umbenennen?
Kaufen bzw. Leasen samt BWI-Vertrag wird die Bundeswehr, nicht FF!

Es geht hier schlichtweg um rationale Argumente, wie z.B. den Heckrotor-Freiwinkel und die Autorotionseigen- schaften (bei denen z.B. auch der Schweizer S 434 absolut überlegen ist), auch wenn dies vielleicht etwaigen Sympathisanten für einen bestimmten Hersteller nicht unbedingt gefällt.

Gruß @all, Vtg-Amtmann
 
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n/a

Guest
Bo 105



Und warum nicht erstmal noch die weiterhin nutzen?

+ zuverlässiger und robuster Hubschrauber
+ gibt noch genug davon
+ auch noch genug Ersatzteile
+ ausgebildete und erfahrene Techniker
+ augebildete und erfahrene Piloten

- 2 Triebwerke (höhere Warung + Kraftstoffverbrauch)
 
Thone

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Und warum nicht erstmal noch die weiterhin nutzen?

+ zuverlässiger und robuster Hubschrauber
+ gibt noch genug davon
+ auch noch genug Ersatzteile
+ ausgebildete und erfahrene Techniker
+ augebildete und erfahrene Piloten

- 2 Triebwerke (höhere Warung + Kraftstoffverbrauch)
Man müsste dann die Frage stellen, ob der Aufwand gerechtfertigt ist, dieses alte und doch einigermaßen komplexe Muster (wie Du schon schreibst, ein Triebwerk zu viel) "nur" für die Schulung, also in sehr geringer Zahl, am Leben zu halten.

Das kann ich nicht beurteilen, denke aber dass bei einer ergebnisoffenen und neutralen Betrachtung eine Neubeschaffung / Leasing günstiger wäre.

Thomas
 
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Systemimmanenz oder etwa Systemresistenz?

... Das kann ich nicht beurteilen, denke aber dass bei einer ergebnisoffenen und neutralen Betrachtung eine Neubeschaffung / Leasing günstiger wäre. Thomas
Dem darf man nur noch hinzufügen
.... Ansonsten halte ich absolut jeden Quatsch für möglich. Wie immer wird es darum gehen irgendwie die deutsche oder französische Lobby zu befriedigen und mit einem wenigstens halbwegs brauchbaren Produkt wäre man bereits hoch zufrieden. Vor diesem Hintergrund ist auch der kurz- bis mittelfristige Weiterbetrieb der BO105 Variante zwar idiotisch, aber letztendlich nicht ausgeschlossen. Dank diesem Weiterbetrieb fließen ja immer noch genug Gelder in die deutsche Industrie, auch wenn ein Neukauf natürlich mehr Geld bringen würde. ...
Der SHS ist ein gutes, wenn auch kleines Beispiel, in welche völlig verstrickten Sackgassen diese idiotischen Lobbyspiele mit ihrem ganzen Lug und Trug und der bewussten Schönfärberei für die Öffentlichkeit führen.
sowie den Fakt, dass bereits seit Jahren der Rechnungsprüfungsausschuss des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages und dies nach mehrfachen sowie sich regelmäßig wiederholenden Vorlagen des Bundesrechnungshofes, nur die unverzügliche Bechaffung der BSHS sowie die baldmöglichste Ausmusterung der veralteten und damit überteuerten BO 105 P1M als einzig gebotene Lösung sieht. Entsprechend werden ebenfalls seit Jahren jeweils neue Termine für die Vorlage der Stellungnahme des BMVg festgelegt, bzw. solche verlängert.

Gruß @ all, Vtg-Amtmann
 

K.B.

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Also ich verstehe gar nicht, was hier alle gegen den EC-135 als Schulungshubschrauber haben:

"Boeing, Thales Select EC135 for Helicopter Aircrew Training System"

Es geht dabei um einen neuen Schulungshubschrauber für Australien.

Insbesondere folgende Textpassagen sind interessant:

“The EC135 is an ideal training helicopter for defence forces operating new-generation multi-role or combat helicopters, with great maneuverability, high visibility and the most advanced technologies to help instructors perform training missions safely,” said Olivier Lambert, Eurocopter senior vice president, Sales & Customer Relations.

“Thorough flight and ground assessments of the EC135 and its suitability for both ab initio training and as a lead-in trainer to more complex and larger helicopters made it clear the EC135 was the optimum platform to meet the ADF’s requirements,” said Gillis [managing director of Boeing Defence Australia]. “The aircraft’s support base, both locally and internationally, presents a significantly lower cost of operation than other aircraft in its class, reducing project-establishment and through-life-support risk.”
(Eigene Hervorhebung)

http://defpro.com/news/details/31716

Der zentrale Satz auf Deutsch:
Der EC 135 ist die optimale Plattform sowohl für die Anfängerschulung als auch für die Fortgeschrittenenschulung.

Die interessanten Fragen hierbei:
Warum nutzt Boeing einen EC-Hubschrauber statt ihren eigenen AH-6i als Trainer anzubieten? (Offensichtlich muss er ja entscheidende Vorteile bieten...)
Gibt es Ähnlichkeiten in der Flugsteuerung o.ä. des EC 135 zu NH-90 und Tiger?
Hofft man vielleicht, die Beschaffungsbehörden über eine Endmontage der EC 135 auf der Tiger/NH-90-Linie in Brisbane zu ködern?
 
Thone

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“The EC135 is an ideal training helicopter for defence forces operating new-generation multi-role or combat helicopters, with great maneuverability, high visibility and the most advanced technologies to help instructors perform training missions safely,” said Olivier Lambert, Eurocopter senior vice president, Sales & Customer Relations.
Und wer hats gesagt?
Natürlich will er sein eigenes Produkt verkaufen.

Wir haben die Vor- und Nachteile schon so oft durchgekaut. Nur mal ein paar um sie sich ins Gedächtnis zurück zu rufen:

Multi-engine ist für eine Grundschulung ungeeignet, da es eine gedankliche Auseinandersetzung mit Notlandefeldern etc von vornherein obsolet macht.
In der Grundschulung sind Autorotationen bis zum Boden bei tatsächlich zurückgeregeltem Triebwerk unerlässlich. Dies kann die EC135 nicht leisten.
Die Betriebskosten sind unnötig hoch verglichen mit einem günstigen single-engine Hubschrauber.

So viel fällt mir jetzt spontan ein. Gibt sicherlich noch mehrere, lies einfach mal in diesem Thread.

Thomas
 

K.B.

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Vorsicht, der erste Satz enthielt Ironie. ;-)
Dass der EC 135 sich NICHT für die Grundschulung eignet und auch etliche Nachteile (z.B. Kosten als multi-engine) in der Fortgeschrittenenschulung hat, möchte ich gar nicht anzweifeln.
Ich habe den Thread gelesen. :-)

Was ich halt interessant finde ist die Tatsache, dass mit Thales und Boeing zwei Fremdfirmen den EC 135 als Schulungshubschrauber, insbesondere auch für die Grundschulung, gewählt haben.

Klar, der EC-Verantwortliche muss sein Produkt natürlich "hypen"...
 
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Trommeln gehört zum Handwerk!

.
... Klar, der EC-Verantwortliche muss sein Produkt natürlich "hypen"...
Es trommeln aber auch noch Andere:

Übersetzung:

Lockheed Martin [NYSE: LMT] und Bristow Hubschrauber Australien, eine assoziierte Gesellschaft der Bristow Gruppe Inc [NYSE: BRS], gaben heute ihre Partnerschaft bekannt, um den Australischen Verteidigungskräften eine Komplett-Lösung für deren Anforderungen im Zuge des „Project Air 9000 Phase 7 Helicopter Aircrew Training System (HATS) - Anforderungen“ anzubieten.

Das HATS-Programm wird die Hubschrauber-Ausbildungs-Befähigungen für die Luftfahrzeugbesatzungen der Königliche Australische Marine und des Australischen Heeres durch eine integrierte lernbezogene Ausbildungskonzeption nebst eines nachgewiesenermaßen wirtschaftlichen Back-up an Hubschrauberfähigkeiten sicherstellen.

"Das Team von Lockheed-Martin und Bristow vereinigt den führenden Entwickler und Hersteller bewährter Aircrew-Trainings-Systeme mit dem weltweit und Australisch führenden Produzenten für Offshore-Hubschrauber-Komponenten und deren Instandhaltung“, sagte Allan Blake, der CEO von Bristow Helicopters Australien. "Ich bin erfreut, dass dieses Team zueinander gefunden hat, um mit all seinen gemeinsamen Erfahrungen und Fähigkeiten die Unterstutzung Australiens militärischer Hubschrauberbesatzungen auszubauen.“

Quelle bzw. englischer Originaltext: http://www.lockheedmartin.com/us/news/press-releases/2011/march/LMBristowTeam.html
Das Lockheed-Martin – Bristow -Team hat die HS-Plattform für welche sich dieses entschieden hat, noch nicht publiziert. Bislang wurden – weil ein 2-motoriger Hubschrauber gefordert wird – EC AS 355N, MD 902E und AW 109 P bei Insidern gehandelt. Die interne Entscheidung muss aber gefallen sein, denn der RFT (Aufforderung zur Abgabe eines Angebots gemäß der anzufordernden Vergabeunterlagen wurde am 6. Januar 2012 veröffentlicht.
(vgl. https://www.tenders.gov.au/?event=public.advert.show&AdvertUUID=43A83A4D-C5CF-D2F1-4F3BB7E94DD32448 )



Übersetzung:

Mittels des HATS-Projektes werden die Australischen Verteidigungskräfte die Kiowa- und die AS350BA Squirrel-Trainingshubschrauber durch ein völlig neues Ausbildungssystem ersetzen.

Im Juli 2010 gab Raytheon Australien bekannt, dass man mit BELL-Helicopter ein Team gebildet hat, um im Air 9000 Phase 7 HATS-Programm anzubieten, dies auf Basis der engen bestehenden Kundenbeziehungen, der innovativen Ausbildungslösungen und der stolzen Bilanz an vertragsgerecht Leistungerfüllungen des Teams.

Es wurde offen gelegt, dass die Gesamtausbildungskonzeption des Teams um die fliegerische Plattform-Lösung Bell 429 konzentriert wird, dem modernsten und wirtschaftlichsten leichten zweimotorigen Hubschrauber im heutigen Markt, welcher eine wesentliche Steigerung des Fähigkeitspotentials für die Hubschrauber- ausbildung und für den Universaleinsatz (leichter Hubschrauber) bietet.

Mit der Aufforderung zur Angebotsabgabe für das Air 9000 Phase 7 HATS-Programm, wie binnen der nächsten Monate absehbar, ist die Vertragsvergabe in 2013 – 2014 zu erwarten. Es wird davon auszugehen sein, dass die einzelnen Elemente des Ausbildungssystems im Laufe der folgenden zwei bis drei Jahre bereitzustellen sind und die vollen Ausbildungsfähigkeiten der gemeinsamen (streitkräfteüberschreitenden) Hubschrauberschule in 2020 erreicht werden. Im Wissen, dass diese Aus- bildungskonzeption dann für 25 Jahre durchgeführt wird, erfordert dies eine treue Partnerschaft und eine zuverlässige (System-) Plattform, welche die Anforderungen über den ganzen Zeitraum bis 2045 erfüllt.

Quelle bzw. englischer Originaltext: http://www.raytheon.com.au/airshow2011/capabilities/aerospace/index.html

Übersetzung:

AgustaWestland
, ein Unternehmen der Finmeccanica, haben heute zusammen mit CAE Inc. und BAE Systems, die Bildung einer Industrie-Konsortiums bekannt gegeben, um im AIR 9000 Phase 7 Programm in Australia zu forcieren. Das AIR 9000 Phase 7 Programm, auch Helicopter Aircrew Training System genannt, ist dafür vorgesehen, Australiens Marine und Heer Hubschrauber-Schulungsfähigkeiten zu erschließen, welche den zukünftigen Hubschrauber-Ausbildungsbedarf der Australischen Verteidigungskrafte (ADF) decken.

Ziel des Programms ist, eine umfassende Ausbildungskonzeption bereitzustellen, welche die praktische, simulatorgestützte und theoretische Hubschrauberausbildung zur Schulung der Piloten, der Waffensystemoffiziere und der Unterstützungskräfte umfasst. Die neue Hubschrauberbesatzungs-Ausbildungskonzeption wird darauf ausgelegt sein, die Hubschrauberbesatzungen der ADF für die fortschrittlichen Einsatzhubschrauber im gegenwärtigen und zukünftigen Bestand der ADF besser auszubilden und vorzubereiten.

"Mit diesem Team haben wir den führenden ’Rotorcraft Fähigkeitsversorger’ der Welt AgustaWestland, den Weltmarktführer für simulatorgestützte Trainingssystem CAE Inc. und einen der leistungsfähigsten Instandhaltungs- und Systemversorgungs-Partner der Welt, BAE Systems, zusammengebracht," sagte Giuseppe Orsi, CEO, AgustaWestland. "Wir freuen uns darauf, das ganze Spektrum unserer vereinigten Fähigkeiten zur Unterstutzung Australiens AIR 9000 Phase 7 und dessen Anforderungen zu beweisen."

AgustaWestland würde einen leichten Zweimotorigen Hubschraubertyp und die dazugehörigen luftfahrttechnischen Versorgungsleistungen als Teil des AIR 9000 Phase 7 Programms anbieten. CAE Inc. würde die primäre Verantwortung für die Konzeption des simulatorgestützten Training-Programms zukommen. BAE Systems würde die gesmammten Wartungs- und Unterstützungsdienstleistungen ausführen.

Quelle bzw. englischer Originaltext: http://www.agustawestland.com/news/agustawestland-teams-cae-and-bae-systems-pursue-air-9000-phase-7-australia
AW - CAE- BAE bieten übrigens als Plattform den AW 109SP GrandNew an und nicht den AW 109LUH (vgl. http://australianaviation.com.au/2011/08/aw109-grandnew-demonstrated-for-air-9000-phase-7/ )


Insgesamt stehen also im „Project Air 9000 Phase 7 Helicopter Aircrew Training System (HATS) – Beschaffungsvorhaben“ absolut nicht zu vernachlässigende Wettbewerber und damit u.a. der größte Produzent militärischer Hubschrauber der Welt, neben weltweit reputierten Marktführern in simulatorgestützten Trainingssystemen sowie international anerkannte Dienstleister im Bereich Bereitstellung, Wartung und Instandhaltung, nebst längst bewiesener Vertragstreue und anerkannten Logistik-Fähigkeiten samt Auslands- und Einsatzerfahrungen, der EADS / der EUROCOPTER gegenüber.

Auch wird spätestens bei der fliegerischen und technischen Evaluierung der angebotenen Hubschraubertypen festgestellt werden, dass diese in Australien ganz bestimmt nicht besser autorotieren, höher fliegen und wirtschaftlicher sein werden, als in ihren Ursprungsländern.

Gruß @all, Vtg-Amtmann
 
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Unglaublich, aber wahr! Aktueller Stand Fliegerische Grundausbildung 2004 -2012:

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Seit Ende März 2012 liegt dem Rechnungsprüfungsausschuss auch der „Zwischenbericht“ des BMVg zum Konzept für die fliegerische Grundausbildung der Hubschrauberpilotinnen und -piloten sowie zur Ablösung des Hubschraubers B0 105 P1M vor.

Bereits in 2004 hatte der Bundesrechnungshof (BRH) in seinen Bemerkungen u.a. festgestellt, dass die Neukonzeption der fliegerische Grundausbildung (Verbund EC135T1 + Simulator) gescheitert ist und immense vermeidbare Mehrausgaben verursachte. Der BRH hatte schon damals empfohlen, die fliegerische Grundausbildung der Hubschrauberpilotinnen und –piloten für Heer, Marine und Luftwaffe zusammenzufassen und dabei auch zivile Schulungseinrichtungen mit zu berücksichtigen.

Schon im September 2004 bei einem Besuch einer 10-köpfigen Bundeswehrdelegation in Swidnik / Polen – dort wurde der erste Vorserienhubschrauber PZL SW-4, wie längst ab 2005 mittlerweile mit 24 SHS (VFR & IFR) an der Air Force Academy in Deblin erfolgreich eingesetzt, der BW vorgestellt – zeichnete sich ab, dass die Kauflösung und der Eigenbetrieb der BSHS die wirtschaftlichste Lösung sein wird.

Spätestens im Herbst 2005 war dem BWB und auch dem Heeresamt dies endgültig bewusst, sofern parallel ein PPP-BWI-Vertrag für die ca. 7 – 9 BSHS vergeben wird. Voraus gingen zwei sogen. Interessensbekundungsverfahren über ein „Outsorcing an eine zivile Flugschule“ und über ein „Insourcing, sprich Einzug einer zivilen Flugschule samt Technik in Bückeburg“, was im Ergebnis und aus sehrguten Gründen zum Verwerfen derartiger Lösungen führte.

Überschneidend hatte der Rechnungsprüfungsausschuss am 18.03.2005 die Bemerkungen des BRH zustimmend zur Kenntnis genommen. Die Ausbildungskapazitäten sollten dem künftigen Bedarf der Bundeswehr angepasst werden und das BMVg wurde aufgefordert, die Reorganisation der Hubschrauber-Grundausbildung voranzutreiben, Einsparmöglichkeiten frühzeitig zu nutzen und bis Ende 2006 zu berichten.

Am 26.01.2011 (!) legte dann das BMVg den Erfahrungsbericht Teil 1 vor.
Demgemäß habe sich die Neukonzeption der fliegerischen Ausbildung bewährt!


Zur Ablösung des Hubschraubers B0 105 P1M führte das BMVg aus, es habe im September 2010 aufgrund hoher Nutzerforderungen (im Klartext „Eierlegende Wollmilchsau“, welche trotz sehr „ECD-freundlicher Leistungsbeschreibung“ selbst ECD nicht liefern konnte) kein wirtschaftliches Angebot zur Beschaffung eines neuen Basisschulungs-Hubschraubers erhalten.

Daher werde noch bis Ende 2012 der Hubschrauber B0 105 P1M für die Ausbildung eingesetzt und das BMVg müsse erst noch den neuen Bedarf an Basisschulungs-Hubschraubern aufgrund der Neustrukturierung der Bundeswehr ab 2011 überprüfen.


Bewertung des BRH:

Das BMVg ist bislang der Forderungen des Rechnungsprüfungsausschusses, den veralteten und teuren Hubschraubertyp B0 105 P1M für die Ausbildung schnellstmöglich abzulösen, nicht nachgekommen.

Dies, obwohl ein neuer, handelsüblicher und geeigneter, d.h. voll autorotationsfähiger BSHS sich bereits aus Betriebskosten- ersparnis binnen 7 – 9 Monaten amortisiert hätte!

Das BMVg hat auch nicht mitgeteilt, wie es diese längst gebotene Lösung umsetzen will. Es macht vielmehr das weitere Vorgehen zur Ablösung des B0 105 P1M von belastbaren Strukturentscheidungen sowie vom gebilligtem Regenerationsbedarf und damit vom Bedarf an Lehrgangsplätzen abhängig. Das BMVg äußert sich auch nicht dazu, wann diese Voraussetzungen vorliegen werden, um die benötigte Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zur Bedarfsdeckung durchführen zu können.

Der BRH bemängelt, dass das BMVg den Ersatz des teuren Hubschraubertyps für die Ausbildung nicht mit dem gebotenen Nachdruck angeht. Das Abwarten von belastbaren Strukturentscheidungen und einem gebilligtem Regenerationsbedarf ist nicht notwendig.
Die zu leistenden Flugstunden in der Basisschulung sind im Ausbildungskonzept aus 2005 festgelegt. Ein Mindestbedarf an jährlich auszu- bildenden Hubschrauberpilotinnen und -piloten und damit an Lehrgangsplätzen kann aus der Anzahl der künftig zu nutzenden Hubschraubertypen abgeleitet werden. Die funktionalen Forderungen an einen ggf. zu beschaffenden Basisschulungshubschrauber sind längst geklärt. Damit liegen alle lnformationen vollständig vor, mit denen das BMVg die benötigte Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zur Bedarfsdeckung hätte durchführen können. Das BMVg hatte zudem bereits in seinem Erfahrungsbericht Teil l vom 26.01.2011 zugesagt, den Bedarf an Basisschulungs- Hubschraubern noch in 2011 zu überprüfen.

Das BMVg sollte nunmehr unverzüglich Angebote für mögliche Alternativen, wie Outsourcing der Ausbildung, Miete oder Beschaffung eines handelsüblichen Schulungshubschraubers einholen und auf dieser Grundlage anhand einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung abschließend über die Bedarfsdeckung entscheiden. Das BMVg bleibt aufgefordert, den B0105 P1M schnellstmöglich für die Ausbildung abzulösen (wiederum im Klartext: "Read back all after Good Morning, since 2005").

Der Rechnungsprüfungsausschuss nimmt den Zwischenbericht des BMVg zur Kenntnis. Er erwartet weiterhin, dass das BMVg den veralteten teuren Hubschraubertyp BO 105 P1M schnellstmöglich ablöst und dem Rechnungsprüfungsausschuss auf der Grundlage einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung bis 30.09.2012 berichtet, wie dies umgesetzt wird.


Kommentar von Vtg-Amtmann:

Wir reden von „nur“ ca. 1,8 bis 2 Mio. € an vermeidbarer Mehrausgaben pro Monat an der HFlgWaS und seit April 2004 sind 108 Monate bzw. damit 194 – 216 Mio. € vorbei! Dafür hätte man eigentlich viele Verteidigungsminister samt Staatssekretäre längst feuern und in Regress nehmen müssen (… und von der restlichen Pension könnten sich diese immer noch ihre Bananen - mit nach deutscher und EU-Lebensmittelnorm festgelegter Durchnittskrümmung - leisten)!


Gruß @all, Vtg-Amtmann
 
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Er erwartet weiterhin, dass das BMVg den veralteten teuren Hubschraubertyp BO 105 P1M schnellstmöglich ablöst

Die BO-105 mag zwar ein relativ teurer Schulungshubschrauber sein, für veraltet halte ich sie aber als Schulungshubschrauber keinesfalls.
 
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Die BO-105 mag zwar ein relativ teurer Schulungshubschrauber sein, für veraltet halte ich sie aber als Schulungshubschrauber keinesfalls.
Eine etwas unglückliche Formulierung des BRH und des RPA. So echt veraltet ist m.M.n. der BO 105 P1M wirklich nicht, entspricht er doch vom Flugwerk her der 105 CB (CBS) "Super Five". Veraltet ist aber mit Garantie das "BW-Wartungs- und Instandsetzungsmanagement", kostet dieses doch ein Mehrfaches des auch "zivil bzw. gewerblich" auch recht teuren BO 105. Wenn man den BO 105 P1M ordentlich als "Utility Helicopter" modifiziert, was der BO 105 ja originär ist (stärkere Engine, zeitgemäßes Eqmt und moderne Bewaffnung), sehe ich durchaus einen 2ten Lebenszyklus bei anderen Nationen bzw. u.a. bei EU- und NATO-Beitrittsstaaten.

Aber ein 2-mot Grundschulungshubschrauber, bitte schön, das ist doch absoluter Nonsens, genauso wie die seinerzeitige Beschaffung des SHS EC 135 T1, was sich nur die reichen Schweizer und die arme Bundeswehr als Einzige auf der Welt leisten können. :headscratch:

Gruß @all, Vtg-Amtmann
 
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Aber ein 2-mot Grundschulungshubschrauber, bitte schön, das ist doch absoluter Nonsens, genauso wie die seinerzeitige Beschaffung des SHS EC 135 T1, was sich nur die reichen Schweizer und die arme Bundeswehr als Einzige auf der Welt leisten können.
Ich wollte nur dem Punkt "als Schulungshubschrauber veraltet" widersprechen.

Zweimotorig muß natürlich nicht sein und die Beschaffung der EC-135 als Schulunghubschrauber war eh ein Wahnsinn!
 
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