Cardinal Jockey
Space Cadet
Liebe FF-Gemeinde....
freundlicherweise hat ein Bekannter von mir und alter Navy Phantom Pilot vom letzten "Tailhook-Meeting" ein paar interessante Zeitschriften für mich mitgebracht.
Ich berufe mich auf diverse Artikel aus "Proceedings", Ausgabe September 2010 des US Naval Institutes in folgenden Ausführungen...
Unter dem Titel "Mind the GAP" wird hier ausgeführt, dass die US Navy absolut und 100%ig auf die F-35 angewiesen ist. Verzögerungen im Programm können sich dramatisch auf die US Navy auswirken. Laut einer Prognose, die von Rear Adrmilar Allen Meyers aufgestellt wurde, leidet die Navy im schlimmsten Jahr (2017) unter einem Fehlbestand von 125 Jagd- und Jagdbombern, wobei hiervon 56 auf die US Marines entfallen. Diese Prognose steht allerdings unter der Bedingung, dass die Lebensdauerzeit der F/A-18 Flotte von 8.000 Flugstunden auf 10.000 Flugstunden verlängert werden kann. Die ursprüngliche Lebenserwartung der Maschinen liege bei nur 6.000 Stunden.
Andere Stellen innerhalb der US Navy gehen von einem Fehlbestand zwischen 50 und 243 Maschinen (bis zum Jahr 2018) für Navy und Marines aus.
Sollte das F-35 Programm unter größeren Zeit- oder Lieferproblemen leiden (die über die aktuellen Zeitplanungen hinausgehen), so sieht die Navy für die Zukunft unter Berücksichtigung aktueller Einsätze schwarz.
Die US Navy ist sich sicher, dass die USA die absolute Fighter- und Luftüberlegenheit innerhalb der nächsten 20 Jahre haben werden. Sie begründen dies mit den schlechten finanziellen Möglichkeiten der Russen und der technisch geringen Leistungsfähigkeit der Chinesen. Jedoch warnen die Strategen der US Navy davor, dass China innerhalb einiger Jahre technisch sehr hochwertiges Material (T-50) von den Russen beziehen könnten. Man spricht hier von bis zu 120 Flugzeuge der 5. Generation, die China bis zum Jahre 2025 im Einsatz stehen haben könnte.
Auch die fahrende Flotte macht momentan keinen wirklich guten Eindruck: Noch nie seit 1916 sei die US Flotte so klein gewesen. Von 566 Einheiten zum Ende des kalten Krieges sei die Flotte auf nunmehr 291 Schiffe reduziert worden. Man lebe heute von den Resourcen, die mit der Reagan Administration geschaffen wurde. Die Flotte ist überspannt - die Reduzierung der Carrier Battle Groups von vormals 15 sei nicht hinnehmbar, jedenfalls nicht bei der hohen Belastung durch weltweite Konflikte.
Auch die Reduzierung bei den Geleitschiffen stößt auf keine große Gegenliebe bei der Navy - schließlich wurden ihre O.H.P. Fregatten vor einigen Jahren geradezu Kastriert, als sie ihrer kompletten Schiff-Luft-Bewaffnung beraubt wurden und nur noch als ASW (durch SH-60 Komponente) und Kanonenboote taugen...
Die Ausflottung der F-14 und deren "Ersatz" durch F/A-18 E/F ist ebenfalls eine unweise Entscheidung, jedenfalls in den Augen der US Navy Veranwortlichen. Einzig aus Gründen der geringeren Betriebskosten (2 Flugstunden F/A-18 E/F im Vergleich zu 1 Flugstunde F-14) sei die Ausflottung vorgenommen worden. Ein richtiger Ersatz sei die Super Hornet keinesfalls.
Probelmatisch ferner sieht die US Navy die Überreizung des fliegenden Materials. Durch pausenlose weltweite Einsätze sei der Materialverschleiß geradezu explodiert. Die Betriebssicherheit der Flugzeuge (speziell der F/A-18) reiche bis mangelhaft. Die Mängel reichen hier von einfachem Systemversagen/ mangelnder Zuverlässigkeit über Schwächen in der Wartung bis hin zu mangelhafter Ausbildung der Piloten und Mechaniker. Die Unfallzahl sei mittlerweile bei rund einem Totalverlust pro Monat angelangt. Bereits vor einigen Jahren wurde gefordert, die Unfallrate zu halbieren - dafür getan wurde offenbar nichts.
Interessante Aussagen, wie ich finde...
freundlicherweise hat ein Bekannter von mir und alter Navy Phantom Pilot vom letzten "Tailhook-Meeting" ein paar interessante Zeitschriften für mich mitgebracht.
Ich berufe mich auf diverse Artikel aus "Proceedings", Ausgabe September 2010 des US Naval Institutes in folgenden Ausführungen...
Unter dem Titel "Mind the GAP" wird hier ausgeführt, dass die US Navy absolut und 100%ig auf die F-35 angewiesen ist. Verzögerungen im Programm können sich dramatisch auf die US Navy auswirken. Laut einer Prognose, die von Rear Adrmilar Allen Meyers aufgestellt wurde, leidet die Navy im schlimmsten Jahr (2017) unter einem Fehlbestand von 125 Jagd- und Jagdbombern, wobei hiervon 56 auf die US Marines entfallen. Diese Prognose steht allerdings unter der Bedingung, dass die Lebensdauerzeit der F/A-18 Flotte von 8.000 Flugstunden auf 10.000 Flugstunden verlängert werden kann. Die ursprüngliche Lebenserwartung der Maschinen liege bei nur 6.000 Stunden.
Andere Stellen innerhalb der US Navy gehen von einem Fehlbestand zwischen 50 und 243 Maschinen (bis zum Jahr 2018) für Navy und Marines aus.
Sollte das F-35 Programm unter größeren Zeit- oder Lieferproblemen leiden (die über die aktuellen Zeitplanungen hinausgehen), so sieht die Navy für die Zukunft unter Berücksichtigung aktueller Einsätze schwarz.
Die US Navy ist sich sicher, dass die USA die absolute Fighter- und Luftüberlegenheit innerhalb der nächsten 20 Jahre haben werden. Sie begründen dies mit den schlechten finanziellen Möglichkeiten der Russen und der technisch geringen Leistungsfähigkeit der Chinesen. Jedoch warnen die Strategen der US Navy davor, dass China innerhalb einiger Jahre technisch sehr hochwertiges Material (T-50) von den Russen beziehen könnten. Man spricht hier von bis zu 120 Flugzeuge der 5. Generation, die China bis zum Jahre 2025 im Einsatz stehen haben könnte.
Auch die fahrende Flotte macht momentan keinen wirklich guten Eindruck: Noch nie seit 1916 sei die US Flotte so klein gewesen. Von 566 Einheiten zum Ende des kalten Krieges sei die Flotte auf nunmehr 291 Schiffe reduziert worden. Man lebe heute von den Resourcen, die mit der Reagan Administration geschaffen wurde. Die Flotte ist überspannt - die Reduzierung der Carrier Battle Groups von vormals 15 sei nicht hinnehmbar, jedenfalls nicht bei der hohen Belastung durch weltweite Konflikte.
Auch die Reduzierung bei den Geleitschiffen stößt auf keine große Gegenliebe bei der Navy - schließlich wurden ihre O.H.P. Fregatten vor einigen Jahren geradezu Kastriert, als sie ihrer kompletten Schiff-Luft-Bewaffnung beraubt wurden und nur noch als ASW (durch SH-60 Komponente) und Kanonenboote taugen...
Die Ausflottung der F-14 und deren "Ersatz" durch F/A-18 E/F ist ebenfalls eine unweise Entscheidung, jedenfalls in den Augen der US Navy Veranwortlichen. Einzig aus Gründen der geringeren Betriebskosten (2 Flugstunden F/A-18 E/F im Vergleich zu 1 Flugstunde F-14) sei die Ausflottung vorgenommen worden. Ein richtiger Ersatz sei die Super Hornet keinesfalls.
Probelmatisch ferner sieht die US Navy die Überreizung des fliegenden Materials. Durch pausenlose weltweite Einsätze sei der Materialverschleiß geradezu explodiert. Die Betriebssicherheit der Flugzeuge (speziell der F/A-18) reiche bis mangelhaft. Die Mängel reichen hier von einfachem Systemversagen/ mangelnder Zuverlässigkeit über Schwächen in der Wartung bis hin zu mangelhafter Ausbildung der Piloten und Mechaniker. Die Unfallzahl sei mittlerweile bei rund einem Totalverlust pro Monat angelangt. Bereits vor einigen Jahren wurde gefordert, die Unfallrate zu halbieren - dafür getan wurde offenbar nichts.
Interessante Aussagen, wie ich finde...