Die Flughöhen sind ja nur Bezugsgrößen. Tatsächlich ist die wirklich interessante Größe Reichweite bei "NOE". ... Diese Hubschrauber müssen Masse machen, keine Klasse! ...
Lustige Abkürzungen erklärt: NOE: Nap of the Earth ... Konturenflug
Und wiederum besteht Konsens (fast?). NOE - zumindest wie seit Jahrzehnten von den Heeresfliegern mit runter bis zu 10 ft über Grund bzw. Hindernis und in der Geländekulisse mit bis zu ca. 80 kts (oder auch mehr) auf speziellen Tiefflugstrecken praktiziert - ist nicht gerademal eine Viertelstunde herumtoben, sondern Fliegen mit absoluter Konzentration und an den Leistungsgrenzen von Personal sowie Material und damit auch an den Limits wie DA, PA, OAT und W/V. So brauchte man z.B. für die Rother-Tiefflugstrecke (Labertal) ca. 40 min und meist wurde diese gleich zweimal hintereinander durchflogen.
Bei dem
"Masse machen, keine Klasse" darf ich 'Schorsch' aber zumindest in Teilen widersprechen. "Masse" ist etwas für die zweite Welle, z.B. für UH-60/70, NH-90, CH-53 und CH-47. Die ARH-/AAH-Missions (i.d.R. Aufklärung mit Kampfauftrag) sind ebenso wie Einsätze in den Bereichen PersRecovery, SOF, KSK und fliegerisches SOF-Element, als um Einiges individueller und damit anspruchsvoller zu sehen. So zumindest meine Informationen aus erster Hand. Dies erfordert aber "Klasse" und wohl oder übel Innovationen und damit auch eine gewisse Komplexität beim Material. Wieso also nicht auf die militärisch längst bewährte "russische" KoAx-Technologie zurückgreifen, welche sich ohnehin weltweit im Arbeitsflug seit zig Jahrzehnten bewährt hat?
Mal sorgfältigst und präzise vorbereitet ein Warlord- oder Taliban-Nest auszuheben, ein Waffenlager zu kassieren bzw. zu eliminiern, die bösen Buben festzusetzen oder ....., ist längst noch nicht Kriegs- geschichte. Ebenso wenig wie das Drama oder die Pleite in Ruanda, die KSK-Einsätze in Bosnien-Herzegowina und im Kosovo, in Somalia, in AFG (z.B. Tora Bora, Anaconda, OEF) sowie in Aegypten und Libyen, etc. zu den Akten gelegt werden können. Somalische Piraten demnächst auch an Land zu ärgern, ist nur ein weiteres aktuelles bzw. zukünftiges Szenario.
Frage ist damit, was kostet der Spass bzw. die Komplexität und "rechnet" sich diese auf Dauer? Das mit dem "Sich-Rechnen" ist aber so ein Problem bei den Militärs. Im Vorfeld wird das meist unter den Tisch gekehrt, weil man die "eierlegende Wollmilchsau" haben möchte und im Nachhinein sagt man, war doch eine hervoragende Investion, auch wenn dem absolut nicht so war bzw. ist. Die Beispiele hierfür kann man regelmäßig in den Berichten des Bundesrechnungshofes oder des US- Court of Audit nachlesen.
Insofern halte ich den neuerdings von den USA beschrittenen Weg "Design-Awards" auszuschreiben (= Preise für Entwicklungs- und Konzeptions-Studien) und im 'Low-Budget-Bereich' derartiges "externes Brain-Storming" zu honorieren für einen sehr guten Ansatz. Hier zeigt die Industrie den Militärs auf, wie man deren benannte Bedarfslücken schließt, ohne dass die Militärs sich in technische Vorgaben oder gar Lösungen verlieren! Da ist die AVX-Aircraft-Company - welche sich nicht nur in Sachen AHR/AAH betägigt (vgl.
http://www.suasnews.com/2011/12/10356/fort-worth-firm-avx-aircraft-joins-bid-for-navy-contract/) nur ein Beispiel von vielen.
Zumindest erscheint mir dieser neue Weg effizienter, zielführender und wirtschaftlicher, als die bislang zwischen den Militärs - via einer gegenseitigen Lobby - und der Industrie (i.d.R. dem "Haus- und Hoflieferanten) schon im Vorfeld "abgekartelten" Markterkundungen samt "Alibi-Interessensbekundungs- verfahren" bis hin zu "Teilnehmerverfahren", welche z.B. beim BWB sich bis zu 10 Jahre hinziehen können (... frei nach dem Motto,
Medikamentensuche und Therapieplanung einstellen, Patient ist zwischenzeitlich im Zuge der Bundeswehrreform verstorben)!?
Gruß @ll, Vtg-Amtmann