AW: Einige Informationen zur F-35 Lightning II und vieles andere drumrum
Da es für die meisten Leser schon überdeutlich wird, dass Du willkürlich differenzierst. Die F-22A steht für eine Klasse von Stealth-Flugzeugen, die ich salopp mit "weiße Elefanten" kategorisiere und die F-35 für eine smartere Lösung, die die Entwicklung der F-22A und der technische Fortschritt erst ermöglicht hat. Das sind z. B. die Fortschritte in der Rechenleistung für die interne Strukturierung der Zelle und die leichteren Materialien.
Eine F-16 oder Gripen stellt halt höhere Anforderungen und technologische Fähigkeiten als eine F-15 oder Su-27, wenn es um die Konfiguration einer Vielzahl von Fähigkeiten geht, die mit Gewicht und Volumen verbunden sind. 5% von 10 Tonnen sind 500 kg und 5% von 15 Tonnen sind 750 kg u.s.w. Bei der F-35 ist eigentlich nur die F-35B Variante bezüglich des Landegewichts kritisch. Ein F-35 kann in 90% aller Missionen, wie eine F-16 oder ein Eurofighter betrieben werden,entscheidend sind jedoch die kritischen 10%, wie zu Beginn eines Konfliktes, wenn der Kampf um die Luftüberlegenheit ansteht oder wenn ein hochwertiges Ziel kurzfristig abgeschreckt werden soll.
Eine F-35A der Norweger kann einen Kreuzer der Kirov-Klasse in der Barent-See jederzeit bis auf eine Reichweite für eine mögliche Bekämpfung anfliegen. Mit einer F-16MLU oder einer Gripen NG ist das nur eingeschränkt möglich. Nur ein Beispiel über das Potential zur Abschreckung. Jeder ernsthafte Militär kalkuliert die Erfolgsaussichten seines Verhaltens. Meist versucht man ja durch eine glaubhafte Drohung sein Ziel zu erreichen. Für die Norweger eine eigenständige Alternative für eine schnelle Reaktion, falls der "große Bruder" nicht sofort zur Hilfe eilen kann.
Wer wo, welche Streitkräfte ins Manöver ziehen lässt, der demonstriert damit immer auch seine aktuellen Fähigkeiten.
Also irgendwie hast du die Fähigkeit dein Fachwissen (das ich dir einfach mal unterstelle) häppchenweise in möglichst chaotischer Form durcheinander zu werfen. Das macht es unheimlich schwer eine themenorientierte Forenduskussion zu führen.
Ich denke im Prinziep ist ja auch schon alles dazu gesagt. Am Ende bleiben Meinungsverschiedenheiten was ja auch nicht schlimm ist.
Wo ich nun willkürlich differenziert haben soll bzw. was das bedeuten soll ist mir aber nicht klar.
Ich habe der F35 ihre grundsätzlichen Fähigkeiten auch nie abgesprochen. Ich halte es lediglich für sehr blauäugig dieses Flugzeug und das Konzept drum herum nun zum Gipfel der militärischen Weisheit zu verklären. Vor allem wenn man sich den geschichtlichen Hintergrung anschaut sollte klar sein, dass es sich im Grunde bestenfalls um eine genügende Notlösung handelt.
Die Limite dieses Flugzeuges liegen ja nun mal in der begrenzten Zuladung, begrenzten Reichweite, Wartungsintensität, hohen Kosten und den daraus entstehenden logistischen Problemen. Dabei können einige der genannten Nachteile für die ein oder andere Luftwaffe verkraftbar sein aber die Gesamtkombination ergibt für eine Eintypenflotte gewisse Beschränkungen. Wer um die Bedeutung von Logistik in Krieg weis würde diese Nachteile nicht auf die leichte Schulter nehmen.
All diese Nachteile habe ich hier im Forum schon öfter genannt. Aber die scheinbaren Fürsprecher hier im Forum (und zu denen zähle ich dich) sind auf diese Kritikpunkte nie wirklich eingegangen und haben nie versucht sie zu wiederlegen. Die einzige Reaktion war billige Polemik.
Bist Du Dir da sicher?
Das Teil hat einen recht filigranen Rumpf und zwei ordentliche Öfen. Es scheint optimiert auf Supercruise.
Das sind nicht unbedingt ideale Voraussetzungen für interkontinentale Reichweiten.
Nicht sicher daher ja die Verwendung des Wortes "scheinbar".
Genaue Daten haben wir ja zu keinem der Flugzeuge zumal beide ja noch in der Entwicklung sind. Wenn wir die nackten Flugzeuge nehmen scheint ein kleiner Vorteil für die T-50 vorzuliegen (gemäss den unsicheren Internetdaten). Der Vorgänger der T-50 die SU27 hatte eine ganz ordentliche Reichweite. Da Russland recht gross ist haben die Russen auch ein grosses Interesse an ausreichender Reichweite.
Bei dieser Art Flugzeug ist aber die Frage was mit Aussenlasten passiert. Darf man sie zählen oder nicht? Schliesslich punkten sie ja beim Flugzeugquartett mit "Stealth". Gerade bei der F35 wird ja jede Kritik sofort mit "Stealth" erstickt und bei jeder Erwähnung der T-50 wird deren Stealth Fähigkeit von selbigen sofort runtergespielt aber die besseren Flugleistungen werden sofoert akzeptiert oder gar als Beweis für das veraltete Design aufgeführt.
Wir können also mit Sicherheit sagen, dass eine T-50 mit Aussentanks weniger stealthy ist aber eine grössere Reichweite hat als eine F35 ohne.
Ich denke auch, dass die F-35 in Sachen RCS doch deutliche Vorteile haben dürfte. Die Amis haben damit wesentlich mehr Erfahrungen und die T-50 hat noch diverse rechteckige Panele und Klappen. Auch die Triebwerksgondeln sind wesentlich konventioneller. Wenn die Amis nicht total doof sind (und das würde ich ihnen im Bereich Luftfahrt und Stealth nicht unterstellen) werden die Russen sie mit einem wesentlich konservativeren Ansatz im Bereich RCS sicher nicht übertreffen oder auch nur annähernd einholen.
Grundsätzlich kennen wir die tatsächlichen Stealth Leistungen beider Flugzeuge nicht. Wir wissen aber bei der F35, dass nicht jeder Kunde das volle Stealth Paket bekommen wird. Wir wissen auch, dass die Stealth Leistungen der F35 der der F22 unterlegen sein wird.
Die Russen wiederum machen unterschiedliche Äusserungen. Zum einen geben sie an die T-50 sei kostenoptimierter auch im Bezug auf Stealth und zum anderen behaupten sie frech die T-50 sei das überlegene Konzept.
Ich denke auch, dass die T-50 kein extremer Stealth Jäger werden wird.
Die Russen haben ihren Ansatz ihren Möglichkeiten angepasst. Was ja nicht dumm ist. Ich würde aber nicht unbedingt daraus ableiten, dass es damit auch der generell beste Ansatz ist.
Das ist das Problem dieser Diskussion. Ich habe nicht behauptet die T-50 sei der bessere Ansatz. Sobald aber kritische Bemerkungen bezüglich der F35 gemacht werden und im gleichen Atemzug die T-50 genannt wird unterstellen einem einige hier im Forum sofort man würde genau das meinen. Diese Unterstellungen dominieren leider die Diskussionen allzusehr was schade ist und jede kontroversen Diskussion untergräbt.
Wir alle hier tappen ja im Dunkeln was diese Flugzeuge angeht. Einige scheinen sich damit aber nicht begnügen zu können sonder müssen unbedingt absolut über jeden Zweifel erhaben sein damit die schöne Welt nicht ins wanken gerät. Und so wird jeder in eine Ecke geschoben auf die sich ja schon alle mit ihren Argumenten eingeschossen haben.
Die Frage welches Flugzeug das bessere Gesamtkonzept hat ist aber offen für mich. Hier müssen ja Stealth, Avionik, Bewaffnung und taktische Einbindung zusammen bewertet werden. Das entzieht sich aber meiner Kenntnis. Zu dem kommt dann noch die ganze Logistik. Logistik ist mit der wichtigste Aspekt einer Kriegsführung. Man kann nicht ernsthaft ein Waffensystem beurteilen wollen ohne die logistischen Auswirkungen zu berücksichtigen. Aber auch hierzu wissen wir zu wenig.
Wenn du meine Meinung wissen willst.
Mir persönlich scheint die F35 etwas ein fauler Kompromis zu sein der sich für eine Eintypenflotte nicht sonderlich gut eigenet. Ausserdem ist sie zu teuer für das was sie bringt und nicht flexibel genug um auf die sich ändernde Technologien und Bedrohungslagen der nächsten 40 Jahre angepasst zu werden.
Die T-50 könnte ein kompromiss sein der den Trent stealth nicht ignoriert aber nicht so umfänglich in das Konzept übernimmt, dass Kosten und flexibilität zu stark leiden. Ob die T-50 tatsächlich solch ein Kompromis ist und ob die Russen daraus ein wirklich potentes Kampfflugzeug entwicklen werden weiss ich aber nicht.
Nö, 'Kriegsabsichten' ist für mich eine klare Formulierung für die Absicht, einen Krieg zu beginnen.
Genau so war es auch gemeint denn es beschreibt die Situation genau. Das ist das was die USA in der Vergangenheit gemacht haben und was sie auch weiterhin planen. Es scheint aber etwas Bewegung heisst Veränderung statt zu finden. Aktuell so hat es den Anschein sind die Kriegslust der Amerikaner und deren Kriegskassen erschöpft.
Besserwisserische Geschichtslektionen (auf die du ja eigentlich gar nicht eingehen wolltest, es dann aber doch nicht lassen konntest) benötige ich ebensowenig.
Da gebe ich dir recht. Da sind die Pferde etwas mit mir durchgegangen. Es ist immer besser erst mal nachzudenken bevor man was schreibt. Das jemand in Frage stellt ob die USA Kriegsabsichten haben war für mich überaschend.