Die NASA ist sehr unglücklich mit dieser Zwangspause, die sich daraus ergibt, dass nach der letzten Shuttle-Katastrophe von der CAIB-Kommission eine Rezertifizierung aller Shuttle-Systeme verlangt wurde, sollte das Shuttle länger als 2010 im Einsatz bleiben. Das Geld und den Aufwand will man bei der NASA lieber direkt in die Nachfolge-Systeme stecken. Die neuen Systeme (Orion) stehen aber bis dahin nicht zur Verfügung. Bis dahin wird die ESA zwar hoffentlich ihren Weltraum-Frachter im Einsatz haben, damit die Versorgung der ISS nicht nur an den Russen hängt, Astronauten werden aber nur per Sojuz zur ISS gelangen können.
Es gibt Stimmen innerhalb der NASA, die fordern, dass man die Re-Zertifizierung durchführt, statt einen Erfahrungsverlust von 5 (oder mehr, wenn es zu Verzögerungen beim Orion-System kommt) Jahren hinzunehmen. Die Unterbrechungen nach den beiden Shuttle-Unglücken hätte die Ausbildung schon arg durcheinander gebracht und die zukünftigen Konstruktionsmissionen werden eher noch anspruchsvoller. Ohne erfahrene Astronauten wird dies schwieriger. Die NASA will dies möglicherweise ausgleichen, indem man in den letzen Shuttle-Missionen vielleicht zusätzliche, junge Astronauten mitschickt, die dann für die Orion-Flüge das Rückrad der Besatzungen stellen können. Aber im Augenblick ist noch vieles ungeklärt.