Nun, jeder kann sich seine Meinung selbst bilden
Naja, wenn man als Autor da keinen vollen Zugriff auf die Flugunfallberichte hat, dann ist es meiner Meinung nach unmöglich in diesem ehemals totalitär geführten Staatenbund genaueres dazu herauszukriegen.
Wenn man keine Inhalte hat, zwingt einen ja keiner gleich ein Buch herauszubringen! 108 Seiten in diesem Miniseitenformat für knapp 20,00 Eus, entspricht doch nicht mal den üblichen geklammerten Heftchen, die von verschiedenen historischen Vereinen ohne großen Anspruch und Werbung herausgegeben werden.
Den absoluten Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit kennzeichnet ja schon der Titel " Flugunfälle und Fliegergräber der Sowjetarmee in Deutschland" --- Eine Fahnenflucht, die ja gleich zwei der etwas ausführlicheren "Themenpunkte" bildet, ist aber kein Flugunfall!
Ich halte mal fest, es bestand praktisch kein Informationsbestand. Geheimdienstinformationen wurden ausgewertet (aus der Werbung von Aerolit), hört sich gut an, aber welche denn? Die zu den zwei Fahnenfluchten oder der einzelne Absturz in Westberlin? Wir haben im Wesentlichen zwei Fahnenfluchten in den Westen, einen Absturz auf Westberliner Gebiet, einen Hubschrauberabsturz nach dem Beitritt 1994 und einen Zusammenstoss mit einem westlichen Verkehrsflugzeug. Sonst praktisch nix von selbstbehaupteten 300 Unfällen. Da wich man offensichtlich auf diese
gaaaanz wenigen Vorfälle aus, bei denen man irgendetwas in westlichen Medien finden konnte. Und selbst davon ist die Hälfte Boulevardjournalismus der westlichen Seite.
Es fehlen nahezu ernsthaften Quellenangaben in diesem Buch. Wenn dann von etwa 300 Unfällen oder soundsoviel Toten und Verletzten die Rede ist, kann ich nur lachen! 300 Flugunfälle/Vorfälle hatte schon allein die NVA! Fast keine Hubschrauberunfälle der Sowjets! Und die Sowjets hatten die dreifache Anzahl von Luftfahrzeugen in Ostdeutschland stationiert. Und die gingen wesentlich schärfer an die Sache ran, als unsere ostdeutschen Preussen. Wenn aufgeführt ist, es hätte am xx.xx.xxxx diesen oder jenen Vorfall gegeben, dann fragt man sich doch woher diese Information stammt und welchen Grad von Vertrauenswürdigkeit sie hat? Fakt ist doch auch, dass in anderen Publikationen (Flugplatzchroniken) andere Infos zu Flugunfällen erscheinen, die in diesem Buch überhaupt nicht erwähnt werden. Hätte man noch 100 Vorfälle in der flachen Art und Weise wie in diesem Buch mehr aufgeführt, hätte das auch niemand überprüfen können und es wären 10 Seiten mehr geworden. "Am xx.xx.xxxx südlich von X-Stadt abgestürzt". Kein Flugzeugtyp, kein Ort, keine Besatzung, keine Art des Unfalles, einfach
nix! Vielleicht war es ja nicht südlich, sondern nördlich und überhaupt ist südlich oder nördlich völlig unbestimmt? Vielleicht war es ja gar kein Russe, oder ein ziviles Flugzeug?
Wenn dann noch aufgeführt wurde zu welchem Truppenteil dieser oder jener Absturz angeblich gehörte, dann frage ich mich doch woher diese Info stammt, wenn es keine russischen Unterlagen gibt :?! Das kann ja kein Augenzeuge wissen und in der Zeitung wird es nicht gestanden haben.
Tut mir leid, das ist dann auch
nix für mich! Nur belegbare Informationen sind auch wirkliche Informationen. Der Titel "Gerüchte, Spekulationen und unbelegbare Vermutungen über russische Flugunfälle in Deutschland" wäre angemessen.
Schreibst, dass es ganz gewaltig an Fakten und Material fehlt. Find ich auch! Aber - warum das so ist steht ja im Buch zu lesen.
Super!!! Erst bringe man ein Buch heraus, bewerbe es und dann schreibt man innen in dem Buch, man würde leider nix vom Thema so richtig wissen, denn es gäbe keine Informationen. ;)