obwohl mir die Sache wie Schrammi auch spanisch vorkommt, will ich mein bestes tun:
Die Firma FROG begann in den 30er Jahren des 20.Jhd. Gummimotormodelle in Bausatzform herzustellen.Der Name stand einerseits für das Flugverhalten der Modelle (mehr als ein paar Hüpfer waren nicht drin), andererseits als Abkürzung für Flies Right Off the Ground. Da sich Modellbauer vorbildgetreue Standmodelle in Bausatzform wünschten, erweiterte Frog kurz vor Ausbruch des WWII sein Angebot um die Reihe FROG-Penguin (Pinguin, ein Vogel der nicht fliegen kann). Die Modelle wurden in geringer Stückzahl per Hand hergestellt, was entsprechende Kosten verursachte und galten als Rich Boy's Toys. Mit Ausbruch des WWII wurden Flugzeugmodelle kriegswichtig.
FROG wurde konfisziert und wurde verpflichtet, Flugzeugerkennungsmodelle herzustellen. Diese brauchte man in Massen und in einem einheitlichen Maßstab. FROG fertigte diese aus einem Proto-Plastik in einem primitiven (aus heutiger Sicht) Spritzgußverfahren im Maßstab 1/72 an. Nach Ende der Kriegshandlungen hatten genügend Menschen überlebt, die mit diesen Modellen während des Krieges in Kontakt gekommen waren, dass es sich für FROG lohnte, diese Art von Modellen als Bausätze weiter herzustellen und zu vertreiben. Ein deutliches Zeichen , dass Modellbau süchtig macht.
Die Firma verbesserte die Qualität ihrer Bausätze ständig und wechselte das Material, nun benutzte man Polystyrol, PVC wurde niemals für diesen Zweck verwendet. Die Modelle wurden so populär und der Modellbau dieser Art war in Großbritannien so anerkannt, dass er sogar Anfang der 70er Jahre des 20. Jhd. in der BBC Fernsehserie "Monty Python's Flying Circus" im Sketch "The Golden Age of Balloning" karikiert wurde.
In einer erbitterten Abtauschschlacht um Marktanteile mit der Firma Airfix wurden die wildesten Typen als Bausatz auf den Markt geworfen. Dabei vergaßen beide Seiten, sich qualitativ zu verbessern und einst als filigran geltende Bausätze konnten in ihrer Attraktivität mit der sich entwickelnden Glitzerwelt nicht mehr mithalten. Außerdem hatte man sich zu sehr darauf beschränkt, militärische Objekte in Bausatzform darzustellen. Da einerseits die Käuferschicht der Kriegsgeneration aus natürlichen Gründen geringer wurde, andererseits durch den Vietnamkrieg die Menschen von Gegenständen mit miltärischem Charakter zunehmend angeekelt waren, gingen die Absätze zurück und beide Firmen lagen am Ende der 70er am Boden. Es gab noch andere Faktoren, die zum Untergang führten. Die Spritzgußformen der Firma FROG wurden daraufhin hinter den Eisernen Vorhang verscherbelt. Wie es genau dazu kam dämmert in den Tiefen der Geschichte. Jedenfalls wurden die Formen über die gesamte UdSSR aufgeteilt und unter dem Namen NOVO begann man unter teilweise chaotischen Bedingungen die Bausätze wieder aufzulegen, meist ohne konkrete Typenbezeichnung und Abziehbilder. Die alten englischen Formen sind fast unverwüstlich und haben sogar die Perestroika überlebt und werden noch heute zur Herstellung von Bausätzen benutzt. Ein Großteil der Modellbauer in West wie Ost sind somit mit diesen Modellen groß geworden und auch heute noch kann man Meister sehen, die aus diesen Bausätzen, allerdings mit gewaltigem Aufwand, noch Prachtstücke zaubern können.
So, RAF, ich hoffe, der kurze Abriß zur Geschichte des Plastikmodellbaus hat dich aufgeklärt.