Produktion NH90

Diskutiere Produktion NH90 im Hubschrauberforum Forum im Bereich Luftfahrzeuge; AW: Produktion NH90 Sorry wenns ein Doppelpost ist, hab gesucht aber nichts gefunden. Augengeradeaus hat einen Link zur Mängelliste inkl...
fire.air

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Thone

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AW: Produktion NH90

Der australische Rechnungshof zeigt sich wenig begeistert von der Beschaffung des MRH90:

http://www.aviationtoday.com/the-checklist/Audit-Office-Slams-Australias-MRH90-Acquisition_82572.html#.U7xNMlawJUs

Ganz kurze Zusammenfassung:
4 Jahre hinter dem Zeitplan (ist doch zeitnah??), 11 wichtige Meilensteine immer noch nicht erreicht.
Verteidigungswaffe und der Kabinenboden sowie der Außenlasthaken sind unter den Problemen, Verfügbarkeit (Klarstand) und Wartungsfreundlichkeit mangelhaft.

Hauptsächlich seien die Beschaffungsentscheidungen und Fehler in der Programmentwicklung verantwortlich. So sei bei der Entscheidung die Reife der beiden konkurrierenden Produkte NH-90 und Black Hawk nicht genügend berücksichtigt worden.

Im April 2019 will man endgültig die FOC erreicht haben, das wären dann 57 Monate zu spät.

Thomas
 
Fighter117

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AW: Produktion NH90

Das ist nicht deren Ernst, oder? Wie alt ist diese Maschine? Dieser Hubschrauber ist mit diesen Materialien ja völlig ungeeignet für den Betrieb in der Nähe von Salzwasser. Wie will man diese Mängel beheben ohne die halbe Konstruktion zu verändern? Zum Glück ist ein großer Teil vom Hubschrauber aus Kunststoff, sonst würde die Zelle wahrscheinlich auch noch rosten. Man muss ja befürchten das auch die NH90 vom Heer nach vielleicht der dreifachen Zeit so anfangen zu rosten. Ich bin echt gespannt wie NHI das ändern möchte, sofern es überhaupt möglich ist.
 

Jumo 004

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Das ist nicht deren Ernst, oder? Wie alt ist diese Maschine? Dieser Hubschrauber ist mit diesen Materialien ja völlig ungeeignet für den Betrieb in der Nähe von Salzwasser. Wie will man diese Mängel beheben ohne die halbe Konstruktion zu verändern? Zum Glück ist ein großer Teil vom Hubschrauber aus Kunststoff, sonst würde die Zelle wahrscheinlich auch noch rosten. Man muss ja befürchten das auch die NH90 vom Heer nach vielleicht der dreifachen Zeit so anfangen zu rosten. Ich bin echt gespannt wie NHI das ändern möchte, sofern es überhaupt möglich ist.
Wäre möglich indem man das Material vorher behandelt oder andere Werkstoffe nimmt. Die Mängel zeigen sich ja gerade noch rechtzeitig, bevor die Maschinen der Deutschen Marine in die Fertigung gehen. Ich rechne da nicht mehr mit so großen Kinderkrankheiten, zumal EC/Airbus ja auch die Anfangsprobleme bei den Maschinen der Heeresflieger zum großen Teil abstellen konnte. Darüber spricht doch gar keiner mehr. Es sei denn, dass das Gejammere über die Prototypen aus der Mottenkiste geholt und als neue Nachricht verkauft wird (wie es hier immer wieder gerne gemacht wird). Das hängt dem Produkt immer irgendwie nach, wie z. B. der Elchtest bei der A-Klasse. Tatsächlich dürften aber nach der Überarbeitung des Serienfahrzeugs die meisten anderen Minivans dann häufiger umgekippt sein, als gerade dieses Auto. Dass Vtg-Amtmann die Hubschrauber von EC niedermacht und damit Werbung für die Produkte eines anderen namhaften Herstellers, weil er irgendwie mit dem in engerer Verbindung stand/steht, muss man im Hinterkopf behalten. Es gibt sicherlich viele Verkäufer, die einem einreden können, dass z. B. ein Dacia, Lada, Fiat oder Renault besser ist, als ein Mercedes oder BMW oder was auch immer :FFTeufel:
 
jockey

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Das ist nicht deren Ernst, oder? Wie alt ist diese Maschine? Dieser Hubschrauber ist mit diesen Materialien ja völlig ungeeignet für den Betrieb in der Nähe von Salzwasser. Wie will man diese Mängel beheben ohne die halbe Konstruktion zu verändern? Zum Glück ist ein großer Teil vom Hubschrauber aus Kunststoff, sonst würde die Zelle wahrscheinlich auch noch rosten. Man muss ja befürchten das auch die NH90 vom Heer nach vielleicht der dreifachen Zeit so anfangen zu rosten. Ich bin echt gespannt wie NHI das ändern möchte, sofern es überhaupt möglich ist.
Das kommt dabei raus, wenn man noch nie Marinehubschrauber geabaut hat. Da reicht es nicht in einen Grundentwurf Marine-Ausrüstung einzubauen... Hat ja Thone schon erläutert.
Die Niederländer sprechen nicht umsonst von Designfehlern. Ich glaub als Marinehubschrauber kann man das Teil vergessen.
 
TomTom1969

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AW: Produktion NH90

(...) Ich bin echt gespannt wie NHI das ändern möchte, sofern es überhaupt möglich ist.
Hast Du den Report gelesen? Zu jedem einzelnen Korrosions-Fall gibt es Vorschläge für "Corrective and/or preventive measures". Die lesen sich auch ganz vernünftig und kommen nicht von NH, sondern vom Verfasser des Reports, dem National Aerospace Laboratory NLR.

Sicher, das ganze ist ärgerlich, ja peinlich, wird NH auch Geld kosten. Ich finde aber beim schnellen Überfliegen des Reports nichts, was nicht mit vertretbaren Aufwand gelöst werden könnte. Zum Teil steht sogar geschrieben, dass die Industrie bereits Massnahmen eingeleitet hat - z.B. Materialänderungen.

Just my 2 Cents, Thomas
 

Praetorian

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AW: Produktion NH90

Zum Problem könnten dann eher die Dinge werden, die noch nicht aufgefallen sind.
 
Hubi53

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Heideck
AW: Produktion NH90

Beziehungsweise gerade auffallen wie die Triebwerksprobleme.
Früher haben wir über MBB (MünchnerBastelBude) gelacht, aber das ist zum Heulen und davonlaufen.
 
Thone

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AW: Produktion NH90

Ob man die genannten Probleme alle zeitnah in den Griff bekommt oder nicht ist zwar wichtig, aber für mich interessanter sind zwei weitere Überlegungen:

- Warum (selbsterklärend) und von wem (schon spannender) wird dieses Dokument gerade jetzt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht? Man bedenke die sich gerade konstituierende Gruppe unter KPMG, die sich mit eben auch diesem Rüstungsprojekt befasst.

- Warum will man von einem Hersteller, dessen Produkte in Serienmaschinen (denn hier geht es eben gerade NICHT um Prototypen oder Vor-Serienfertigungen) solche massiven Fehler aufweisen, mit Druck weiteres Gerät beschaffen?

Man mag diese Dinge ja in den Griff bekommen, aber wie @Praetorian schon sagte: Was ist denn da noch alles im Argen? Hier scheint es doch um ein grundlegendes Missverständnis vom zukünftigen Einsatzgebiet des "neuen" Hubschraubers zu gehen und eben nicht darum, dass hier und da eine Schraube statt aus NirRo aus schlichtem Stahl gefertigt war. Oder ist es vielleicht doch nicht die Goldrandlösung, Heereshubschrauber und Nachfolger der Huey "einfach so" zum Marinehubschrauber umzupönen?

Thomas
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Rhönlerche

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AW: Produktion NH90

Hatten eigentlich die Lynx oder Sea King auch solche Probleme mit dem Seewetter? Nur mal zum Vergleich. Es gibt doch haufenweise EC/Airbus-Hubrschrauber im Bohrinseleinsatz. Das müssten die doch also perfekt im Griff haben? (bis vielleicht auf einige Getriebe, aber das ist ein anderes Thema)
 
Sjöflygplan

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AW: Produktion NH90

Vom King kenne ich aus einem Buch (Neuber: Über uns der Himmel und unter uns die See) die Geschichte, dass er zu Beginn Probleme mit Salzwasser in den Triebwerken hatte. Dadurch kam es bei zwei (?) Kings zu Triebwerksausfällen und Notlandungen.

Das soll aber schon behoben worden sein, als man Abweiser vor den Einlässen angebracht hatte. Das Problem ist wohl auch schon bei der Umschulung der ersten Crews in Großbritannien aufgetreten, sodass bei der "richtigen" Einführung des Kings in Deutschland dieses Problem schon nicht mehr vorhanden war.

Aber Thomas kann wahrscheinlich genaueres berichten.
 

Huey

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AW: Produktion NH90

Es ist ein riesenunterschied, ob ein Hubschrauber "Offshore" Bohrinseln anfliegt (also an Land startet, auf Höhe geht, auf der Bohrinsel landet und dann zurückfliegt), oder ob er als Marinehubschrauber z.B. eingeschifft ist.

Zudem hat JEDER Hubschrauber im Salinen Umfeld mit Korrosion zu kämpfen-die Frage ist nur, wie viel Arbeitsaufwand muss die Technik nach jedem Flug betreiben (und was kostet das)-und welchen Einfluss hat dies auf die Lebensdauer einzelner Komponenten (z.B. Triebwerktausch alle 500 statt nur alle 1000 Stunden)…
 

Jumo 004

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AW: Produktion NH90

Ein Problem ist sicherlich, dass von diesen sündhaft teuren Fluggeräten nicht wie früher eine größere Zahl als Baumuster für jedweden Zweck hergestellt werden, sondern wenige Exemplare beim Testen die eventuellen Mängel aufzeigen müssen. So gab es nur einen einzigen Prototypen für die Marineversion. Ist der jedoch unter Einsatzbedingungen für mehrere Monate z. B. als Bordhubschrauber einer Fregatte getestet worden? Das, was z. Z. bei der niederländischen Marine fliegt, sind jetzt die eigentlichen Prototypen, die erst die Mängel aufzeigen, um dann ein vernünftiges Fluggerät herzustellen. Bei Heer hat das Gezeter über den neuen Hubschrauber, den zuerst keiner wollte, spürbar nachgelassen. Man merke: EC/Airbus kann vernünftige Hubschrauber bauen, wenn man sie dann lässt und konkrete Vorgaben macht. Bei diesem Projekt kommt jedoch eher der Verdacht auf, dass es von den Fachleuten der Besteller nur unzureichend begleitet wurde. Warum z. B. hat man sonst so spät bemerkt, wie schwer ein Soldat aktuell mit vollständiger Ausrüstung ist und die Bodenbleche in zu schwacher Ausführung eingebaut wurden? Meistens sind es dann sehr "eigenartige" Fachleute, die entscheiden, was der Nutzer (die Einsatztruppe) zu benötigen hat. Schlauer wäre es sicherlich, die Anwender von Anfang an mit ins Boot zu nehmen. Dass dann ggf. auch Reisekosten von "normalen" Soldaten entstehen und abzurechnen sind (und nicht nur von den gut dotierten Stelleninhabern aus dem Beschaffungsapparat :FFTeufel:), spielt bei den Gesamtkosten dann keine Rolle mehr. Im Gegenteil - es wird später keiner zugeben, dass er an etwas nicht gedacht hatte und das dann auch selbst mit zu verantworten hat. Die Kommunen sind zwischenzeitlich so weit und lassen ihre Feuerwehrleute (vom Fach und nicht aus der Parkettetage) entscheiden, was sie auf ihren Fahrzeugen benötigen. Deshalb sind später alle zufrieden, und das Material wird viel besser behandelt, als ein Auto, das einem wie eine Wundertüte vor die Tür gestellt wird. An dem Teil nörgelt dann mindestens die Hälfte der Belegschaft herum - mit allen negativen Folgen.
 
Friedarrr

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AW: Produktion NH90

Wenn man jetzt mal schaut wer an diesem multinationalen Projekt alles Beteiligt ist, wird man sehr schnell auch AW und Fokker nennen müssen, um wenigstens die Konstruktionsfehler aufzuteilen. Wenn man jetzt noch weiß wo die NNLN´s zusammengenagelt werden bleibt bei qualitativen Fehlern der größte Prozentsatz in Italien! ;)

Und wer Hubis fliegt muss noch lange kein Durchblick in Sachen Fertigung und Wartung haben. Bei einem Besagten scheint das nur für selbst unbedarfte anders.

Nicht nur Augen gerade aus, sondern auch Augen auf!
 
vossi79

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AW: Produktion NH90

Manchmal kann es auch einfach daran liegen, dass 200 Anzugträger aus mehreren Bereichen und noch mehreren Staaten ihre Interessen in ein einziges Produkt packen wollen. Was will man dann als Hersteller anderes machen, als einen Riesenkompromiss zu bauen, anstatt 5 verschiedene Muster. Es darf nicht mehr viel kosten, muss aber alles können und am besten auch noch von einem minderstrukturierten Schimpansen repariert werden können.
 

hmd

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AW: Produktion NH90

Man merke: EC/Airbus kann vernünftige Hubschrauber bauen, wenn man sie dann lässt und konkrete Vorgaben macht. Bei diesem Projekt kommt jedoch eher der Verdacht auf, dass es von den Fachleuten der Besteller nur unzureichend begleitet wurde. Warum z. B. hat man sonst so spät bemerkt, wie schwer ein Soldat aktuell mit vollständiger Ausrüstung ist und die Bodenbleche in zu schwacher Ausführung eingebaut wurden? Meistens sind es dann sehr "eigenartige" Fachleute, die entscheiden, was der Nutzer (die Einsatztruppe) zu benötigen hat.
Ausser dem Hersteller hat in dem Fall niemand Schuld. Der Hersteller ist unfähig die Anforderung der Praxis (vermutlich keine Erfahrung) in ein funktionstaugliches Gerät umzusetzen. Das Problem mit den Herstellern ist immer, dass sie Knowhow auf Kosten des Staates sich einverleiben möchten. Generell wird also eher der Ferrari konstruiert, statt dem Käufer (Bundeswehr) den Volkswagen zu empfehlen. Sprich, es wird möglichst hoher Einsatz von exotischen Werkstoffen angestrebt, damit man die auf dem Papier effizienteste Zelle bauen kann. Dass man das Gerät dann wegen den hohen Kosten nicht mehr exportieren kann, ist offensichtlich nicht wichtig, Hauptsache man konnte in der Entwicklungsabteilung wieder etwas Grundlagenforschung betreiben.

Schlauer wäre es sicherlich, die Anwender von Anfang an mit ins Boot zu nehmen. Dass dann ggf. auch Reisekosten von "normalen" Soldaten entstehen und abzurechnen sind (und nicht nur von den gut dotierten Stelleninhabern aus dem Beschaffungsapparat :FFTeufel:), spielt bei den Gesamtkosten dann keine Rolle mehr.
Meines Wissens hindert niemand den Hersteller seine Konstruktion schon in der Planungsphase realen Tests zu unterziehen. Z.B. wenn man schon an einer Rampe diesbezüglich scheitert, ist ganz bestimmt nicht der Beschaffungsapparat daran Schuld. Den Vorwurf den man denen machen kann, dass der Hersteller vom Beschaffungsapparat nicht abgestraft wird. Leider sind die beiden Elemente häufig so ungesund eng verflochten, dass hier nichts Preisgünstiges und zugleich Funktionsfähiges entstehen kann.
 
vossi79

vossi79

Testpilot
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AW: Produktion NH90

Aha, du denkst also, dass ein Hersteller lieber sagen sollte: Nein sie brauchen mein gutes Produkt nicht, ich baue ihnen lieber eins, an dem ich ganz ganz wenig verdiene.
Du arbeitest wohl nicht in der Industrie oder du bist in einem sehr eigennützigem Unternehmen tätig.
Die Vorgaben macht immernoch der Kunde und der Hersteller sagt, was technisch möglich ist und was es kostet.
Warum sollte also der Hersteller schuld sein, wenn der Kunde zu hohe Träume hat und die Vorgaben permanent ändert oder zu spät in den Prozess einbringt?

Und weil beide Globalplayer in der Luftfahrt auf neue teure Werkstoffe setzen, sind sie auch bald pleite.
Also deine goldene Meinung über den Beschaffungsapparat kann ich, mangels Erfahrung auf dieser Seite, nicht teilen.
 

Jumo 004

Astronaut
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Ausser dem Hersteller hat in dem Fall niemand Schuld. Der Hersteller ist unfähig die Anforderung der Praxis (vermutlich keine Erfahrung) in ein funktionstaugliches Gerät umzusetzen. Das Problem mit den Herstellern ist immer, dass sie Knowhow auf Kosten des Staates sich einverleiben möchten. Generell wird also eher der Ferrari konstruiert, statt dem Käufer (Bundeswehr) den Volkswagen zu empfehlen. Sprich, es wird möglichst hoher Einsatz von exotischen Werkstoffen angestrebt, damit man die auf dem Papier effizienteste Zelle bauen kann. Dass man das Gerät dann wegen den hohen Kosten nicht mehr exportieren kann, ist offensichtlich nicht wichtig, Hauptsache man konnte in der Entwicklungsabteilung wieder etwas Grundlagenforschung betreiben.
Bitte (trotz Applaus von Sens) nicht völlig vergessen, dass hier ein Hubschrauber für die nächsten vierzig+ Jahre konstruiert wurde. Das Teil beinhaltet nun einmal modernste Technik und ist sicherlich den billigeren und bewährten Konstruktionen um Jahre voraus. Da die Bundeswehr sich nicht so häufig neue Flugmuster zulegt bzw. zulegen kann, muss doch klar sein, dass der Besteller dann auch etwas verlangt, das viele Jahre eingesetzt werden kann und auch zukünftig technisch immer noch mithalten kann. Es wäre schon etwas fatal, hier noch die Einführung eines jetzt schon veralteten Hubschraubers eingeleitet worden wäre. Nur zur Erinnerung: viele hier im Forum forderten die Einführung des UH-60, einem Hubschrauber, dessen Bau schon seit VIERZIG Jahren läuft. Einmal ganz ehrlich - wäre es dann wirklich sinnvoll, solch ein Muster noch für die nächsten 40 jahre zu beschaffen? Wer das mit ja beantwortet, möchte sicherlich auch, dass statt des Eufis die F-4F noch einmal neu aufgelegt worden wäre und die Intercitys mit Dampfloks (auch bewährte Technik :FFTeufel:) bespannt werden.
Ein weiterer Aspekt ist, dass natürlich jeder Staat, der Industriebetriebe für Rüstungstechnik im eigenen Land hat, durch Aufträge für sein eigenes Militär dafür sorgt, dass diese entwicklungstechnisch nicht abgehängt werden. Meinst Du wirklich ernsthaft, dass z. B. die USA das nicht machen würden? Insofern wird immer etwas fortschrittliches gefordert und die höheren Entwicklungskosten werden, wenn auch zähneknirschend, hingenommen. Auch wenn der NH-90 selbst nicht so gut verkäuflich sein sollte, werden viele seiner Innovationen in zukünftige Typen einfließen. Ich denke da z. B. an die Fly-by-wire Steuerung. Im Endeffekt zahlt sich das schon aus, wenn man bereit ist, über den Tellerrand hinaus zu schauen.
 

Sens

Alien
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AW: Produktion NH90

Aha, du denkst also, dass ein Hersteller lieber sagen sollte: Nein sie brauchen mein gutes Produkt nicht, ich baue ihnen lieber eins, an dem ich ganz ganz wenig verdiene.
Du arbeitest wohl nicht in der Industrie oder du bist in einem sehr eigennützigem Unternehmen tätig.
Die Vorgaben macht immernoch der Kunde und der Hersteller sagt, was technisch möglich ist und was es kostet.
Warum sollte also der Hersteller schuld sein, wenn der Kunde zu hohe Träume hat und die Vorgaben permanent ändert oder zu spät in den Prozess einbringt?

Und weil beide Globalplayer in der Luftfahrt auf neue teure Werkstoffe setzen, sind sie auch bald pleite.
Also deine goldene Meinung über den Beschaffungsapparat kann ich, mangels Erfahrung auf dieser Seite, nicht teilen.
Die freie Marktwirtschaft und ihre Regeln haben nur dann Gültigkeit, wenn es Konkurrenz gibt.
Nicht der Kunde macht die Vorgaben sondern der Hersteller bewirbt seine Möglichkeiten. Spätestens zur Halbzeit der geplanten technischen Lebensdauer trifft "man" sich "unverbindlich", um ein Nachfolgeprogramm zu planen. Da ist noch jedes Versprechen fast kostenlos und entsprechend irreal ist die Kalkulation. Zum gleichen Preis soll es dann fast die doppelte Leistung geben. Die zu beschaffende Stückzahl wird möglichst hoch angesetzt und besser noch es ist ein multi-nationales Projekt, damit der Anteil der immer zu niedrig kalkulierten Entwicklungskosten akzeptabel erscheint. Sind die Gelder für das Programm erst einmal genehmigt, dann kommen nach einer Schamfrist die Nachforderungen. Der Kunde hat ja immer noch die Möglichkeit auf Fähigkeiten zu verzichten, um im vereinbarten Preisrahmen zu bleiben.
Hat schon jemand ein Autotest gelesen, wo tatsächlich nur die Basis-Variante getestet wurde, wo all die schönen Assistenz-Systeme fehlen, aber so getan wird als wären sie der Stand der Technik, die zum Basispreis zur Verfügung steht.
 

hmd

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Und weil beide Globalplayer in der Luftfahrt auf neue teure Werkstoffe setzen, sind sie auch bald pleite.
Also deine goldene Meinung über den Beschaffungsapparat kann ich, mangels Erfahrung auf dieser Seite, nicht teilen.
Ich versteh deine Argumentation nicht. Wenn du ein technisches Gerät kaufst, trägst du die Schuld wenn sich das Gerät viel zu früh in seine Einzelteile zerlegt? Solche Kunden gibt es nirgends, die wegen offensichtlichen Herstellerfehlern die Schuld auf sich nehmen, da bist du die absolute Ausnahme.

Aha, du denkst also, dass ein Hersteller lieber sagen sollte: Nein sie brauchen mein gutes Produkt nicht, ich baue ihnen lieber eins, an dem ich ganz ganz wenig verdiene.
Welches gute Produkt? Wenn es nicht innerhalb des vereinbarten Preisrahmens repariert wird, wirst du ganz bestimmt nicht wieder bei diesem Hersteller einkaufen. Und das ist hier ein Teil des Problems, dass man den Hersteller nicht wechseln kann. So wie es aussieht eben auch in Zukunft nicht, so kann sich der Hersteller alles erlauben.

Du arbeitest wohl nicht in der Industrie oder du bist in einem sehr eigennützigem Unternehmen tätig.
Bei uns ist der Kunde König, denn er hat das Recht jederzeit bei einem anderen einzukaufen, wenn ihm die Qualität, der Preis oder die Beratung nicht passt. Wir können doch nicht etwas anbieten, dass nur uns nutzt. Wenn wir den Kunden langfristig behalten möchten, müssen wir manchmal auch etwas Günstigeres anbieten.

Die Vorgaben macht immernoch der Kunde und der Hersteller sagt, was technisch möglich ist und was es kostet.
Auf keinen Fall, der Hersteller kann einen Preis und seine projektierte Technik vorschlagen, aber ob man das kauft, ist doch die Sache des Kunden. Wenn das zu teuer ist oder dauernd Fehler auftreten, die Ware nie zum vereinbarten Zeitpunkt fertig ist, muss man nicht beim Hersteller bleiben.

Warum sollte also der Hersteller schuld sein, wenn der Kunde zu hohe Träume hat und die Vorgaben permanent ändert oder zu spät in den Prozess einbringt?
Ich glaube nicht dass die Bundeswehr brechende Laderampen bestellt hat.



@Jumo 004
Ein weiterer Aspekt ist, dass natürlich jeder Staat, der Industriebetriebe für Rüstungstechnik im eigenen Land hat, durch Aufträge für sein eigenes Militär dafür sorgt, dass diese entwicklungstechnisch nicht abgehängt werden. Meinst Du wirklich ernsthaft, dass z. B. die USA das nicht machen würden?
Ich glaub dass der BlackHawk ein sehr guter Kompromiss aus Leistung Preis ist. Unnötig hohes Risiko wurde hier vermieden.

Insofern wird immer etwas fortschrittliches gefordert und die höheren Entwicklungskosten werden, wenn auch zähneknirschend, hingenommen. Auch wenn der NH-90 selbst nicht so gut verkäuflich sein sollte, werden viele seiner Innovationen in zukünftige Typen einfließen. Ich denke da z. B. an die Fly-by-wire Steuerung. Im Endeffekt zahlt sich das schon aus, wenn man bereit ist, über den Tellerrand hinaus zu schauen.
In den USA gab es auch andere Hubschrauber-Projekte die eingestampft wurden. Der Wind ist dort sicher rauer, weil man auch mehr Hersteller zur Auswahl hat. Auswahl ist wichtig damit die Produkte insbesondere preisbewusster konstruiert werden.
 
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