Friedarrr schrieb:
Wenn Du die Zeitung als Quelle nennst kann so nichts passieren!
Zu dem betrifft es nicht nur aktive Soldaten, sondern auch diejenigen die nach ihrem Ausscheiden zu Stillschweigen verpflichtet sind! Das sind eigentlich alle!
Deweiteren haben wie keine Feinde mehr und damit auch keine Geheimnisse mehr nötig!
Und wenn jetzt noch ein paar Büche von Generälen veröffentlicht werden, schaffen wir noch den MAD ab!
Zu blöd, aber dagegen gibt es Einspruch. Für alle ex. NVA Soldaten gibt es jene Verpflichtung seit dem 3. Oktober 1990 nicht mehr oder ist mit jenem Datum erloschen. Auch für die Bundeswehr stimmt das so nicht. Nur wenige Spezialisten müssen solche Erklärungen unterschreiben. Deren Dauer ist auch begrenzt und gilt nur für wenige Bereiche. Dinge die schon publiziert wurden, dürfen mit Angabe der Quelle jederzeit wiederholt werden. Auch für die Soldaten gilt das Grundrecht der freien Meinungsäußerung. 'Blindes' Schweigen im vorauseilendem Gehorsam hat nichts mit dem Menschenbild des Staatsbürgers in Uniform zu tun.
Die einzige Besonderheit die es zu beachten gilt ist die, daß es innerhalb des Kasernenbereiches und in Uniform besondere Regeln im Umgang miteinander gibt. "Dienstweg" und Ansprechpartner um dortige Mißstände an zu prangern oder Dienstverfehlungen auf zu decken. Befehle die gegen Gesetze oder die Genfer Konvention verstiessen, durften so wie so nicht befolgt werden. Damit wollte man ja auch Vermeiden, daß nicht, wie im WK2, handelnde Personen sich auf einen Befehlsnotstand berufen können.
In Privatklamotten und in der eigenen Wohnung kann man sich freier äußern solange man nicht die Persönlichkeitsrechte anderer verletzt und diese Informationen jenen geschützten Bereich verlassen. Auch der MAD muß jederzeit innerhalb der vom Gesetzgeber vorgesehen Grenzen bleiben und sein Tun rechtfertigen können. Erst für Krisenzeiten kann der Bundestag eine Verschärfung beschließen. Veröffentliche Informationen können jederzeit zitiert werden. Aktuelle Vorkommnisse innerhalb der Einheit gehören nicht dazu, wenn man auch den genauen Ort und die Namen dazu angibt. Doch auch das gilt nur innerhalb einer "Verjährungsfrist".
Von 'Voyager' hätte ich noch gerne gewußt, ob der Freund zu Hause oder in der Kaserne im Internet war?
(Die "Werksinstandsetzung" des Tornados und des EF war nie ein Geheimnis, weil jene Information auch nur bedingt stimmte. Es gibt da schon deutliche Unterschiede zwischen dem Friedensbetrieb und dem Betrieb im Spannungsfall. Die schönste Form des "zivilen Ungehorsams" innerhalb der BW war der Dienst nach Vorschrift, weil er alle kreativen Möglichkeiten beim Soldaten ansprach. Natürlich wurde er nie zu weit getrieben, aber oft genug hat man das verkrustete System mit seinen eigenen "Waffen" geschlagen.
Die Beschaffung eines Ersatzteiles war und ist vermutlich immer noch ein entnervender Papierkrieg. Jeder Offizier hat im Sinne seiner Laufbahnentwicklung die Mechaniker vor Ort "gehätschelt". Zu mindest zum Meldezeitpunkt stand meist die von der NATO-Norm geforderte Anzahl der Maschinen zur Verfügung. Wobei letztere immer noch einen "gewissen" Gestaltungsraum zu ließ. Im Spannungsfall wäre jene Form des "Papierkrieges" den Gegebenheiten gewichen. Ob eine Maschine normgerecht 100% Einsatzfähig war und alle Formen gewahrt blieben, das wich dann sehr schnell einer praktmatischeren Einstellung. Wer bei den Soldaten war und noch die früheren NATO-Wettbewerbe und Manöver kannte, erlebte immer mit leichtem Erstaunen, was plötzlich möglich war. Die Verfügbarkeit und Einsatzbereitschaft stieg und wuchs fast noch mit jedem Tage. Das zermürbende 'Klein-Klein' der "Prinzipienreiter" verschwand fast völlig und der "kurze Dienstweg" erlebte seine besten Zeiten. Jetzt ging es ja im Wettbewerb gegen die "Anderen". Leider gibt es diese fast echten Leistungsvergleiche kaum noch. Die meisten Wettbewerbe sind multnationale Teamwertungen und dort fallen nationale Versäumnisse nicht so auf.
" Wie schön war es doch noch, als man es den "Anderen" so richtig zeigen konnte". Danach gab es eine zünftige Feier, reichlich Sonderurlaub und eine frühere Beförderung brachte auch mehr Geld. Auch im letzten Irak-Krieg zogen es die Briten und Amerikaner vor in nationalen Verbänden zu kämpfen.)
Mir ist jedoch vollkommen klar, daß heute an bewaffnete "Polizeikräfte" oder formaler 'Kriseninterventionskräfte' andere Anforderungen gestellt werden. Da im 'Ausland' die soziale Kontrolle der Gesellschaft 'schwindet' sind die Anforderungen zur Transparenz innerhalb der Bundeswehr noch gestiegen. Keiner liebt sie wirklich doch die "wistle-blower" sind ein wünschenswertes Korrektiv.
Dem unbekannten Soldaten wünsche ich alles Gute.
Bei dieser Gelegenheit hätte ich auch eine Sachfrage. Wie viele Atoll LL-Raketen gehörten zu einem MiG-21 Geschwader mit 40-50 Maschinen.
Ich gehe mal davon aus, daß das damals nur die wenigsten Soldaten wissen durften, obwohl die meisten Beteiligten das auch so ganz gut abschätzen konnten.