Ein Besuch im Raumfahrtmuseum von RKK Energia in Korolev City bei Moskau

Diskutiere Ein Besuch im Raumfahrtmuseum von RKK Energia in Korolev City bei Moskau im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Hab gerade meinen Samstagnachmittag hiermit verbracht - und es nicht bereut. Klasse Infos und interessante Bilder. Eine Frage hab ich aber noch -...
Gabi

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Hab gerade meinen Samstagnachmittag hiermit verbracht - und es nicht bereut. Klasse Infos und interessante Bilder.
Eine Frage hab ich aber noch - warum kommen mir viele Anzeigegeräte und Schalter so unheimlich bekannt vor ;) Die passten auch überall hinein
 
DDA

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Alien
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Der Flug war komplett automatisiert und sämtliche Kontrollorgane waren blockiert und mit einer Zahlenkombination gesichert, um zu verhindern, dass Gagarin ungewollt die Kontrolle übernahm. Da man noch nicht wusste, wie ein Mensch psychisch auf einen Raumflug reagiert, wollte man sicher gehen, dass Gagarin nicht in einer allfälligen geistigen Umnachtung die Mission und sich selbst in Gefahr brachte.
Für den Notfall, dass er bei einem Ausfall der Automatik tatsächlich die Steuerung selbst hätte übernehmen müssen, hatte er einen versiegelten Umschlag an Bord, in dem ein Zettel mit der Zahlenkombination steckte.
Korolev persönlich soll jedoch kurz vor dem Start Gagarin die Kombination verraten haben.
Hey, Mist, warum hab ich den Thread erst heute entdeckt? Aber es ist die erste tolle Überraschung des neuen Jahres.
Der geheimnisvolle Code, den Gagarin eintippen mußte, war 125. Koroljow hat ihm wohl die Zahl am Tag vor dem Flug gesagt, Mark Gallai (ein Testpilot) die Ziffer in die Kartentasche hineingeschrieben, in der der Umschlag steckte.

Info nach
Mark Lasarewitsch Gallai "Über unsichtbare Barrieren Erinnerungen eines Testpiloten" Militärverlag der DDR

Axel
 
Airtoair

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Hey, Mist, warum hab ich den Thread erst heute entdeckt? Aber es ist die erste tolle Überraschung des neuen Jahres.
Der geheimnisvolle Code, den Gagarin eintippen mußte, war 125. Koroljow hat ihm wohl die Zahl am Tag vor dem Flug gesagt, Mark Gallai (ein Testpilot) die Ziffer in die Kartentasche hineingeschrieben, in der der Umschlag steckte.
Hallo und Danke für's Lob. :red: Tja, in den unergründlichen Tiefen des FF lauert wohl noch so manche Rosine. ;)
Wann genau Koroljow Gagarin die Zahl mitgeteilt hat, weiss ich nicht. (Ich kenne zwar jemanden, der es eigentlich wissen müsste, aber leider dauert's noch ein Weilchen bis ich ihn wiedersehe und danach fragen kann.)
Dass Mark Gallai, der als erfahrener und hoch angesehener Testpilot ja zu den Ausbildnern der ersten Kosmonautengruppe gehörte, den Code auch noch in die Kartentasche geschrieben hatte, wusste ich nicht. Wäre interessant zu erfahren, was aus dieser Tasche geworden ist und ob Gallai's Handschrift mit dem Code noch sichtbar ist.
Da Du das Buch von Gallai erwähnst, nehme ich an, dass Du es kennst und gelesen hast. Ist es interessant und könntest Du es empfehlen? Sind viele Fakten zur Geschichte der Raumfahrt darin zu finden, oder ist es eher mit sozialistischer Propaganda durchsetzt, "zur moralischen Stärkung der Jugend". ;)
 
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Ich habe Gallais Buch mehr als einmal gelesen und war wirklich immer wieder begeistert davon. Ich habe es auch seit der ersten Ausgabe (weil einmal ein Vorabdruck einer Teilgeschichte in der Fliegerrevue stand und ich daher ungeduldig auf die Erscheinug des Buches wartete).
Sicherlich beschreibt er die Zeit des Großen Vaterländischen Krieges und die dort gefällten Entscheidungen (auf einigen wenigen Seiten) aus seiner Sicht, auch ergeht er sich nicht in wilden Verurteilungen der stalinistischen Verfolgungen, er erwähnt sie immer lakonisch wie in einem Nebensatz, dies ist jedoch auch sicher weder Aufgabe noch Anspruch des Buches. Das eigentliche Thema des Buches, seine fliegerische Autobiographie liest sich ausgesprochen spannend und unterhaltsam, ich halte es für ein rundherum gelungenes Buch. Auch vermag er mit schelmischem Augenzwinkern gewisse Auswüchse in der Produktion und Entwicklung von Flugzeugen zu beschreiben (Warum hat ein Monat mal schnell 32, 33 oder gar 34 Tage?) Wirklich toll sind seine Geschichten über Beuteflugzeuge (Me163), die Entwicklung des ASch-82, das erste Jagdflugzeug mit TL- ANtrieb (MiG-9), den ersten Hubschrauber, ....

Zur Geschichte der Raumfahrt ist nur ein kurzer Teil enthalten, der mit dem Bericht über ein einzelnes Wort, "Pojechali", beginnt. Viele weitere Fakten sind jedoch nicht zur Raumfahrt zu lesen. Der Schwerpunkt des Buches liegt eher auf der fliegerischen Geschichte des Autors, die ja zu Beginn des bemannten Raumfahrtzeitalters schon fast beendet war.


Ich für meinen Teil kann das Buch uneingeschränkt empfehlen.

Die Geschichte mit der Fallschirmlandung Gagarins stand wirklich schon in einem meiner Kinderbücher,für mich war diese Tatsache seit dieser Zeit bekannt und eher eine Überraschung, daß es so geheim gewesen sein soll. Ich muß mal zu Hause nachschauen, was dort konkret stand. Ich werde zum geeigneten Zeitpunkt berichten.

Axel
 
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Es gibt noch ein weiteres Buch von Gallai, auf deutsch müsste es etwa so heißen:
"Ich dachte das währe längst vergessen..."
Da widmet er sich ausführlicher seiner Tätigkeit bei der Kosmonautenausbildung. Ich weiß allerdings nicht, ob es eine deutsche Ausgabe gibt, nach der russischen müsste ich auch erst suchen :red:

radist
 

Andi Wuestner

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Ich kenne ein Buch von ihm namens "Mit einem Menschen an Bord". Das heißt aber im russischen genau so, kann also nicht das von radist erwähnte Buch sein. Auf jeden Fall lesenswert. Ich meine, die Geschichte mit der Nummer ist dort auch enthalten. Wenn ich micht recht entsinne, spricht Gallai anschließend mit einer anderen Person (!= Koroljow), die dann auch zugibt, Gagarin die Nummer mitgeteilt zu haben. Müsste es mal wieder aus der Bibliothek ausleihen.

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@DDA und radist: Vielen Dank für Eure Antworten und Hinweise auf die Bücher von Mark Gallai. DDA hat mich mit seiner Beschreibung neugierig gemacht. ;) Ich habe mir soeben das Buch "Ueber unsichtbare Barrieren" bei einem Antiquariat online bestellt. :D

@radist: Wäre es möglich, dass das Buch von Mark L. Gallai, das Du meinst in der deutschen Ausgabe "Mit einem Menschen an Bord" heisst? Ich habe das Buch zwar leider nicht, aber ich weiss, dass Gallai darin eben von der Kosmonautenausbildung berichtet. Bei Amazon finden sich zumindest ein paar spärliche Angaben dazu: Klicke hier.
Leider scheint das Buch derzeit zumindest im Web nirgends erhältlich zu sein. Ich bin schon seit einiger Zeit auf der Suche danach, doch scheint es schwer aufzutreiben zu sein. Ich wäre ja schon froh, wenn ich es mal für ein paar Monate ausleihen könnte.

EDIT: Mein Posting hat sich mit dem von Andi Wuestner überschnitten, wo er das Buch auch erwähnt.

Soviel ich weiss, sind nur diese zwei Bücher von Gallai in Deutsch erschienen.

@DDA: Ja, die Geschichte von Gagarins Landung am Fallschirm und die Geheimnisse die darum gemacht wurden, sind tatsächlich eine Sache für sich.
Ich habe wirklich gestaunt, als ich zum ersten Mal hörte, dass Gagarins Fallschirmlandung in einigen Publikationen der DDR in den 60er Jahren ganz explizit erwähnt wurde. Denn, in einigen Publikationen wird das nicht ganz so detailiert beschrieben: Da wird dann ganz allgemein über den Ablauf eines Wostok-Fluges berichtet, ohne näher darauf einzugehen, ob Gagarin, wie offiziell behauptet, im Raumschiff gelandet ist oder eben doch nicht. Viele Autoren westlicher Bücher haben mehr oder weniger unbesehen die offizielle sowjetische Version übernommen und berichten, dass Gagarin als einziger Wostok-Kosmonaut im Raumschiff gelandet ist, die anderen nachher immer alle am Fallschirm. Das wird zum Teil auch ganz explizit so geschrieben.
Jedenfalls haben mir einige Leute, die in die sowjetische Raumfahrt involviert waren, ganz klar und zweifelsfrei bestätigt, dass in der UdSSR jahrzehntelang der tatsächliche Ablauf der Landung geheimgehalten wurde und nur über die offizielle Version gesprochen werden durfte. Auch sie selber waren natürlich zum Schweigen verpflichtet, sogar gegenüber ihren Angehörigen. All dies eben nur, weil befürchtet wurde, dass der erste Orbitalflug eines Menschen nicht anerkannt werden könnte von der FAI, wenn bekannt wird, dass der Pilot nicht ganz bis zum Aufsetzen in seinem Raumschiff geblieben ist.
Selbstverständlich wurde im Lauf der Zeit immer öfter darüber gemunkelt, wie es tatsächlich war, auch ausserhalb der UdSSR, aber offiziell zugegeben wurde es erst in den 90er Jahren.
Dies alles mag aus heutiger Sicht unglaublich, erstaunlich, vielleicht sogar lächerlich erscheinen. Zu Zeiten des Kalten Krieges sah man das halt anders und das Wettrennen ins All wurde auf beiden Seiten als wichtiges Propagandainstrument gesehen. Da ist es auch verständlich, dass man sich auf sowjetischer Seite keine Blösse geben wollte, nachdem der erste Flug eines Menschen geschafft war, und nicht riskieren wollte, dass dieser neue Rekord wieder aberkannt wurde.
Wie auch immer: Der erste Flug eines Menschen ins Weltall war von allen Beteiligten eine enorme Leistung. Da ist die Tatsache, dass Gagarin halt am Fallschirm gelandet ist statt im Raumschiff, nur ein Detail. Die Leistung und Bedeutung wird dadurch nicht gemindert. Heutzutage bestreitet dies auch niemand mehr, obwohl mittlerweile die Tatsachen ans Licht kamen, und Wostok 1 hat zu Recht den Platz in den Geschichtsbüchern.
 
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radist

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Ja, ja... Ihr habt alle völlig recht:
"Mit einem Menschen an Bord" ("С человеком на борту") absolut richtig - da berichtet er über die Raumfahrt.

Was habe ich denn da noch für ein Buch in Erinnerung???:?! :?!

Muss ich nochmal in mich gehen. :rolleyes:

radist
 
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Ein Kapitel heißt dort "Mit einem Menschen an Bord":?!

radist
Habe schnell mal nachgelesen, er beschreibt dort kurz den 7-jährigen Kampf mit Institutionen und Personen (u. a. Kamanin) bis 1985 sein Buch mit gleichlautendem Titel erscheinen durfte.

radist
 
Airtoair

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@radist: Danke für den Link und die kurze Zusammenfassung dieses Kapitels. Dieses Buch scheint interessant zu sein. Schade, ich kann leider kein russisch und die Uebersetzung mit dem Online-Translator, die dort angeboten wird, taugt leider nicht viel.
 
thud68

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Da Du das Buch von Gallai erwähnst, nehme ich an, dass Du es kennst und gelesen hast. Ist es interessant und könntest Du es empfehlen? Sind viele Fakten zur Geschichte der Raumfahrt darin zu finden, oder ist es eher mit sozialistischer Propaganda durchsetzt, "zur moralischen Stärkung der Jugend".
Das Buch ist auch nützlich für Auto- und Radfahrer. Ich denke, dass mich das mehrfache Lesen des Buches und der Versuch die darin gegebenen Tipps zu beherzigen, vor einigen Unfällen bewahrt hat. Ein Dankeschön an Mark Gallai.
 

Flusiklaus

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Gagarin landet am Fallschirm

Ich habe gerade den Bericht hier durchgelesen - sehr interessant und informativ.
Zur Landung von Wostok 1 habe ich auf die Schnelle folgendes gefunden:

Buchtitel: Kosmonautenchronik, Autor: Erwin Bekier, Redaktionsschluss 20.03. 1965; Kinderbuchverlag Berlin (DDR):

auf Seite 25 sind zwei Bilder der gelandeten Wostok-Kapsel abgedruckt. Auf dem ersten Bild sieht man die Kapsel als Kugel liegend im Gras. Auf dem zweiten Bild sieht man die Kugel mit geöffneter runder Luke und einem verdrehtem Fallschirmseil. Daneben folgende Bildunterschrift: "Der Pilot hat sich mit seinem Sitz zur getrennten Landung von der Wostok 1 abkatapultiert"

Im Typenbuch der Raumflugkörper, Deutscher Militärverlag Berlin 1964 (DDR), wird tatsächlich der Eindruck hinterlassen, dass Gagarin mit seinem Raumschiff gelandet wäre, während im gleichen Buch bei der Landung von Wostok 2,3 und 4 ausdrücklich davon gesprochen wird, dass sich die Kosmonauten in einer Höhe von ca. 7 km katapultierten und unweit des Raumschiffes landeten.

Eine detaillierte Beschreibung des Wostok-Raumschiffes, einschließlich der Beschreibung der Landetechnik findet sich in Meyers Taschenlexikon "Raketentechnik, Raumfahrt" erschienen 1967 (Redaktionsschluss Ende 1965) im VEB Bibliographisches Institut Leipzig. Dort wird unter anderem ausgeführt: "Im Normalfall landeten die Kosmonauten nicht in der Kabine, sondern trennten sich von dieser durch Herauskatapultieren ihres Sitzes.........Blieb der Kosmonaut während des gesamten Abstiegs in der Kabine , so hielt er die Ausstiegsluke geschlossen und öffnete sie erst nach der Landung. Dieses Verfahren wurde beispielsweise bei der Rückführung von "W.6" (W. Tereschkowa) angewendet."

Soviel zum Thema Veröffentlichungen zu Wostok-Landungen in der DDR.

Gruß Klaus
 
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