Bleiente
Alien
"Unglaublich", sagt Karl Hasse, guckt auf den Hubschrauber und schüttelt mit dem Kopf. So etwas hat der Techniker noch nicht erlebt - "und ich bin schon lange in dem Beruf", erzählt er.Wie am Samstag berichtet, war der Rettungshubschrauber am Freitagabend "wetterbedingt" aus Sicherheitsgründen auf der Anschüttung für das Gewerbegebiet Mixsiepen gelandet.
In der Nacht zu Sonntag hatten Unbekannte eine Seitenscheibe des Helikopters eingeschlagen und ein Navigationsgerät gestohlen. "Das waren keine Profis", ist sich Hasse sicher. Mit dem gestohlenen Navigationsgerät kann nämlich niemand etwas anfangen. "Die Seriennummer ist registriert und das Gerät als gestohlen gemeldet. Es kann also unmöglich verkauft werden." 15 000 Euro kostet ein neues Navigationsgerät. Außerdem muss die Spezialfensterscheibe des Hubschraubers ersetzt werden. "Das eigentlich Schlimme ist aber der Verdienstausfall", erklärt Hasse. "So ein Hubschrauber bringt rund 50 Euro pro Minute ein, wenn er in der Luft ist." Das sind 3 000 Euro pro Flugstunde. Seit Sonntag wird der Helikopter rund um die Uhr von einem privaten Sicherheitsdienst bewacht - zu spät, um den Aufbruch zu verhindern. "Die Polizei war über die Landung informiert. Keine Ahnung, warum nicht sofort eine Bewachung organisiert wurde", beklagt Hasse.
Fliegen kann der Hubschrauber aber auch ohne das Navigationssystem noch. "Ein Hubschrauber hat mehrere Navigationsgeräte", erläutert Hasse. Gemeinsam mit zwei Kollegen hat der "Prüfer für Luftfahrtgeräte" alles überprüft. "Zum Fliegen reicht es erstmal. Aber aufgrund der fehlenden Seitenscheibe zieht es halt ein bisschen. Das wird unbequem für den Piloten", sagt Hasse und schmunzelt. Auf der Baustelle des Gewerbegebiets Mixsiepen wirkt der Hubschrauber wie ein Fremdkörper. Und er lebt gefährlich: Beim Entladen kippt ein LKW beinahe um. Gebremst wird er nur durch einen schräg vor dem Helikopter stehenden Container - sonst wäre es endgültig mit der Flugtauglichkeit des Helis vorbei gewesen. Aber ein neues Problem tut sich auf: Der Hubschrauber springt nicht an! Offenbar hat die nächtliche Kälte der Batterie zugesetzt. "Jetzt kriegen wir langsam Probleme" äDie Techniker werkeln erneut am Motor, derweil ärgert sich Baustellenleiter Wolfgang Keller über die Verzögerung: "Eigentlich sollte der Hubschrauber längst weg sein. Jetzt kriegen wir langsam Probleme." Die Lastwagen, die ihre Ladung los werden wollen, stauen sich bereits an der Straße. Doch letztlich gibt es ein Happy End. Der Pilot, bekleidet mit warmer Jacke und Pudelmütze, klettert in den Hubschrauber. Ein letzter Sicherheitscheck, dann steigt der Helikopter laut knatternd in den Remscheider Himmel und verschwindet Richtung Dortmund.
http://www.rga-online.de/lokales/remscheid.php?userid=&publikation=2&template=phparttext&ausgabe=34140&redaktion=2&artikel=107977689
In der Nacht zu Sonntag hatten Unbekannte eine Seitenscheibe des Helikopters eingeschlagen und ein Navigationsgerät gestohlen. "Das waren keine Profis", ist sich Hasse sicher. Mit dem gestohlenen Navigationsgerät kann nämlich niemand etwas anfangen. "Die Seriennummer ist registriert und das Gerät als gestohlen gemeldet. Es kann also unmöglich verkauft werden." 15 000 Euro kostet ein neues Navigationsgerät. Außerdem muss die Spezialfensterscheibe des Hubschraubers ersetzt werden. "Das eigentlich Schlimme ist aber der Verdienstausfall", erklärt Hasse. "So ein Hubschrauber bringt rund 50 Euro pro Minute ein, wenn er in der Luft ist." Das sind 3 000 Euro pro Flugstunde. Seit Sonntag wird der Helikopter rund um die Uhr von einem privaten Sicherheitsdienst bewacht - zu spät, um den Aufbruch zu verhindern. "Die Polizei war über die Landung informiert. Keine Ahnung, warum nicht sofort eine Bewachung organisiert wurde", beklagt Hasse.
Fliegen kann der Hubschrauber aber auch ohne das Navigationssystem noch. "Ein Hubschrauber hat mehrere Navigationsgeräte", erläutert Hasse. Gemeinsam mit zwei Kollegen hat der "Prüfer für Luftfahrtgeräte" alles überprüft. "Zum Fliegen reicht es erstmal. Aber aufgrund der fehlenden Seitenscheibe zieht es halt ein bisschen. Das wird unbequem für den Piloten", sagt Hasse und schmunzelt. Auf der Baustelle des Gewerbegebiets Mixsiepen wirkt der Hubschrauber wie ein Fremdkörper. Und er lebt gefährlich: Beim Entladen kippt ein LKW beinahe um. Gebremst wird er nur durch einen schräg vor dem Helikopter stehenden Container - sonst wäre es endgültig mit der Flugtauglichkeit des Helis vorbei gewesen. Aber ein neues Problem tut sich auf: Der Hubschrauber springt nicht an! Offenbar hat die nächtliche Kälte der Batterie zugesetzt. "Jetzt kriegen wir langsam Probleme" äDie Techniker werkeln erneut am Motor, derweil ärgert sich Baustellenleiter Wolfgang Keller über die Verzögerung: "Eigentlich sollte der Hubschrauber längst weg sein. Jetzt kriegen wir langsam Probleme." Die Lastwagen, die ihre Ladung los werden wollen, stauen sich bereits an der Straße. Doch letztlich gibt es ein Happy End. Der Pilot, bekleidet mit warmer Jacke und Pudelmütze, klettert in den Hubschrauber. Ein letzter Sicherheitscheck, dann steigt der Helikopter laut knatternd in den Remscheider Himmel und verschwindet Richtung Dortmund.
http://www.rga-online.de/lokales/remscheid.php?userid=&publikation=2&template=phparttext&ausgabe=34140&redaktion=2&artikel=107977689