Hallo -
eine interessante Diskussion, die hier geführt wird - auch wenn sie so ähnlich schon einmal vor der Entscheidung pro P3 entstanden war. Trotzdem mal eine kurze Zwischenfrage von mir: Das die Engländer ihre MPA`s an den sprichwörtlichen Nagel gehängt haben kommt für mich - aufgrund ihrer besonderen geografischen (Insel-) Lage - einer Sensation gleich und zeigt wahrscheinlich, wie finanziell ausweglos die Lage auch bei den Briten sein muss. Was aber ist mit den Franzosen, die - wie wir gerade in Libyen erleben - auch ganz gerne mal militärische Stärke demonstrieren. Ich will mir beim besten Willen nicht vorstellen können, dass man in Paris auch nur ansatzweise die Idee äußert - zumindest in absehbarer Zeit - auf MPA-Fähigkeiten verzichten zu wollen, zumal Frankreich immer noch territorielle Interessen in zahlreichen afrikanischen Ländern mit "Meeresanschluss" zu wahren hat. Warum der weite Bogen? Nun - Frankreich fliegt (noch) die Atlantic II und wird sich auch mit einer Nachfolgelösung befassen müssen. Ich verstehe nicht so ganz, wieso Deutschland seinerzeit - als jahrzehntelanger "Atlantic"-Betreiber - nicht gemeinsam mit Frankreich eine Nachfolgerlösung auf Atlantic-Basis ins Auge gefasst hat. Auch wenn eine potentielle Neu- bzw. Weiterentwicklung zeitlich betrachtet nicht rechtzeitig zu realisieren gewesen wäre, hätte es noch immer die Möglichkeit einer zeitlich begrenzten Überlassung oder Mitnutzung der französsischen Atlantic II-Flotte gegeben. Weiterer Vorteil: In Nordholz hätte baulich kein Stein bewegt werden müssen, die Personalausbildung im fliegerischen wie im technischen Bereich wäre bei weitem weniger umfangreich ausgefallen und man hätte es mit einem Flugzeug zu tun bekommen, dass sich über Jahrzehnte in der Bundesmarine bewährt hat. Vielleicht ein wenig zu einfach gedacht - aber Pragmatiker sind halt manchmal doof.
Da der Thread aber der P3 geschuldet ist noch eine kleine Einschätzung von mir: Als Spotter finde ich sie ganz ok - so`n qualmender Vierprop macht schon was her, aber ich denke allmählich, dass sie das Image des Sorgenkindes nur noch sehr schlecht loswerden wird. Allerdings liegt das wohl auch an den sich stetig verändernden / verschlechternden Begleitumständen und den allgemein zu beklagenden technischen Klarständen, was leider auch bei anderen Flugzeugmustern vermehrt zu beobachten ist. Meiner Meinung nach nicht nur eine Frage der Finanzen, sondern auch des (schlechten) Managements innerhalb der Kommandostrukturen. Alle "Kameraden", die sich hier über mangelnde Rückendeckung und ausbleibende Anerkennung beklagen müssen den ganzen Mist (ganz exklusiv meine Betrachtungsweise) ausbaden und das Kind irgendwie ins Schaukeln bringen. Das ihnen dieses in einem recht ansprechenden Maße zu gelingen scheint, verdient in der Tat mein ungeteiltes Lob.
Viele Grüße
Maik