Ich glaube nicht, dass die Tu-114 für die gleiche Strecke so unsäglich viel länger gebraucht hat als die Il-62.
Man müsste mal die Cruise-Machzahlen vergleichen - die sollte nämlich bei der 114 recht hoch (für einen TP) sein.
Recht hoch, ja.
Laut
http://en.wikipedia.org/wiki/Fastest_propeller-driven_aircraft
immerhin M.75. Wobei das anscheinend eine Umrechnung der ominösen 830km/h ist.
Fakt ist, dass TP-Triebwerke ab ~M.65 stark an Boden verlieren. Hier knallt der ins bodenlose sinkende Prop-Wirkungsgrad voll ins Gewicht. Installiere ich ausreichend Leistung, kann ich mit dem Prop schon bis M.8 kommen. Dann ist aber wirklich Feierabend.
Ich hab mir dieses Jahr deswegen mal den Kopf zerbrochen (mit Tiefenschnüffeln in NASA Reports über Wirkungsgrade aus den 80ern). Wer sich da für Details interessiert, melden!
Der distanzspezifische Wirkungsgrad (also Sprit pro km) ist ab ~M.7 etwa gleich mit dem eines state-of-the-art Turbofan. Halte ich einen frühen Turbofan dagegen, dann kann es natürlich höher liegen. Der Abstand ist allerdings schmal. Dann muss ich sehen, wie schwer denn das drangeklebte Flugzeug ist.
Design Machzahl der IL62 hab ich auf die Schnelle nicht gefunden, aber sollte so bei .8-.85 liegen (passt etwa mit der Pfeilung).
Die Tu-114 ist recht fix für einen Prop, aber dafür zahlt sie einen Preis. Zum einen der infernalische Lärm eines Counter Rotating Prop. Eine Tu-114 wird eher mit M.65-M.7 fliegen, weil sonst die Reichweite nicht erreicht wird. Zum anderen ist die Antriebseinheit komplex.
Dolle Sachen wie die Propeller von heute (A400M, Q400) standen damals nicht zur Verfügung. Die NASA hat in den 80ern das Thema in Tiefe beackert. Man kann dort vieles nachlesen.