Flugabwehr aktuell und in der Zukunft

[fire.air]

Hr. Wiegold berichtet gerade von einem hartnäckigen Gerücht zur Patriot in der Türkei.

Diese soll nach "twitter" Meldungen gehackt worden sein - die Bundesregierung kommentiert mit "hierzu ist uns nichts bekannt".

...schau mer mal - was dabei raus kommt.


http://augengeradeaus.net/2015/07/fact-oder-fiction-patriot-gehackt-oder-nicht/?utm_source=twitterfeed&utm_medium=facebook

 

[Tracer]

Na da wäre ich auch mal gespannt. So einfach hackt man sich da nicht rein.

 

[fire.air]

...das müsstest Du ja am besten Wissen

 

[Tracer]

naja ich bin seit 2 Jahren ja kein Patriotmann mehr, aber ich werd mal meine Ohren spitzen.

 

[Michael aus G.]

naja ich bin seit 2 Jahren ja kein Patriotmann mehr, aber ich werd mal meine Ohren spitzen.

Haben die nicht auch WIN 2000 aufm Rechner, wie die PzH 2000 auch?!

 

[Tracer]

Nein haben sie nicht.
Windows 2000 hatten wir damals nur auf den Erkundungs Rockys, aber die haben mit den WaSys nichts zu tun.

 

[Wolfsmond]

In welcher Form, wenn überhaupt, sind die Geräte denn eigentlich vernetzt ? Die werden doch kaum ans Internet angebunden sein...?

 

[Tracer]

Ne, Internetanbindung hat man nicht. Man nutzt die SWEF (Software Einsatzführung). Ist eine FlaRak-Netzwerkinsellösung.
Und dieses Nerzwerk ist nochmals mittels SINA-Boxen verschlüsselt.
Datenaustausch vom Feuerleitstand zu den Launchern findet entweder über Lichtwellenleiter, oder per Datenfunk mittels SEM 93 kryptiert statt.
Ob in der Türkei ein Remote Launcher eingesetzt wird weiß ich nicht, kann ich mir jedoch auch nicht vorstellen.

 

[Michael aus G.]

Ne, Internetanbindung hat man nicht. Man nutzt die SWEF (Software Einsatzführung). Ist eine FlaRak-Netzwerkinsellösung. Und dieses Nerzwerk ist nochmals mittels SINA-Boxen verschlüsselt.

Da würd ich mich nicht mehr drauf verlassen. Wie SICHER das System ist/war, sieht man ja an der Stukturkalypse des Bundestages. Und das ist nicht erst seit gestern so. Schon 2009/10 mussten bei uns die Boxen öfters mal von Netz genommen werden und/oder die Server in S. waren für 1-2Wochen nicht erreichbar. Und irgendwo ist immer ein "illegaler" zugang zum Netz gewesen...

 

[Tracer]

Soweit aus der Erinnerung heraus ist ein Internetzugang nie irgendwo eingeplant gewesen. Und der normale Nutzer konnte am System nichts verändern, das konnten nur die Konfiguratoren. Die SWEF hat außerdem keinen Einfluss auf das eigentliche Waffensystem und ist nur ein Führungsmittel. Andere Patrioten sehen auch keine Hackmöglichkeit von außen.
Also in der Türkei scheint alles ruhig zu sein. Nichts auffälliges. Also wurde wohl eher etwas übertrieben.

 

[Schorsch]

Ich habe mal eine Frage zum Thema Raketenabwehr.
Mit den Patriots erster Generation wurden ja 1991 leidlich die eine oder andere Rakete abgefangen.
Was kann man eigentlich mit einem System wie MEADS da besser machen?
Ist das Mehr an Fähigkeit auf die Elektronik oder auf die physikalischen Fähigkeiten des Effektors zurück zu führen? Weil man könnte ja sonst theoretisch einfach die Patriots nachrüsten.

 

[Philipus II]

Sowohl im Bereich Zielerfassung als auch im Bereich Leittechnik als auch beim Flugkörper sind massive Fortschritte zu erwarten. Alleine die Fortschritte bei Rechenleistung und Venetzung sollten die Leistungsfähigkeit massiv erhöhen.

 

[netvoyager]

Ist das Mehr an Fähigkeit auf die Elektronik oder auf die physikalischen Fähigkeiten des Effektors zurück zu führen?

Der Effektor (PAC-3 MSE) ist bei der aktuellsten Patriot Version und MEADS der gleiche. Insofern wird das schon an der Elektronik liegen, nicht am amerikanischen Flugkörper.
Oder daran, dass bei Beschaffung einer modernisierten Patriot bei MBDA in Schrobenhausen das Licht ausgemacht werden kann und das ganze Know-How aus Bayern verschwinden würde. Derart systemrelevante Unternehmen muss man aber mit Steuermilliarden stützen...

 

[Michael aus G.]

Oder daran, dass bei Beschaffung einer modernisierten Patriot bei MBDA in Schrobenhausen das Licht ausgemacht werden kann und das ganze Know-How aus Bayern verschwinden würde. Derart systemrelevante Unternehmen muss man aber mit Steuermilliarden stützen...

Das hat ja schon fast sozialistische/kommunistische Züge und widerspricht doch aber der Idee des Kapitalismus, das nur der Stärkere überlebt. Und wenn man nicht der Stärkere ist, wie kann man dann "systemrelevant" sein...?! [IRONIC OFF]

 

[Michael aus G.]

Na da wäre ich auch mal gespannt. So einfach hackt man sich da nicht rein.

Das Problem ist eher der Mensch der mit dieser Technik umgeht...

Die Bundeswehr befürchtet nach Informationen von SPIEGEL ONLINE, dass ausländische Geheimdienste ihre Soldaten ausspähen und dadurch illegal an sicherheitsrelevante Daten und Einsatzdetails gelangen könnten. Die militärische Führung warnte jetzt die Truppen im Auslandseinsatz vor möglichen Angriffen auf ihre Dienst- und Privatrechner durch die Späh-Software "Regin". In einem geheim eingestuften Rundschreiben werden alle Soldaten zur Vorsicht auch bei ihren privaten Computern aufgefordert.

Cyberangriffe: Bundeswehr warnt Soldaten vor Trojaner "Regin"

 

[Schorsch]

Der Effektor (PAC-3 MSE) ist bei der aktuellsten Patriot Version und MEADS der gleiche. Insofern wird das schon an der Elektronik liegen, nicht am amerikanischen Flugkörper.
Oder daran, dass bei Beschaffung einer modernisierten Patriot bei MBDA in Schrobenhausen das Licht ausgemacht werden kann und das ganze Know-How aus Bayern verschwinden würde. Derart systemrelevante Unternehmen muss man aber mit Steuermilliarden stützen...

Na ja, wer gerne eine Rüstungsindustrie und eine technologische Fähigkeit haben möchte, der muss auch hin und wieder etwas dort kaufen. Man kann das natürlich auch nicht wollen, und dementsprechend sein Kreuzchen machen. Das ist die freie Meinung.
Welche Sparte der ja doch recht breit aufgestellten deutschen Rüstungsindustrie durch das knappe Invesitionsvolumen beatmet werden sollte ist ebenso Ansichtssache.
Ich persönlich finde, dass Standort und industrielle Basis wichtige Ausschlaggeber für eine Entscheidung sind. Allerdings sollten sie nicht zu exorbitant teureren Systemen oder deutlich geringeren Fähigkeiten führen.

Das hat ja schon fast sozialistische/kommunistische Züge und widerspricht doch aber der Idee des Kapitalismus, das nur der Stärkere überlebt. Und wenn man nicht der Stärkere ist, wie kann man dann "systemrelevant" sein...?! [IRONIC OFF]

Totaler Quatsch. Das Gegenteil ist richtig: eine mit Augenmaß durchgeführte Standortpolitik sichert Arbeitsplätze und Fähigkeiten. Würde man alles immer nur beim Preissieger kaufen, ist man irgendwann ohne Alternative.

 

[Michael aus G.]

Totaler Quatsch. Das Gegenteil ist richtig: eine mit Augenmaß durchgeführte Standortpolitik sichert Arbeitsplätze und Fähigkeiten. Würde man alles immer nur beim Preissieger kaufen, ist man irgendwann ohne Alternative.

Uhhh, das riecht dann aber doch mehr nach Planwirtschaft, statt Marktwirtschaft. Ein durch Subventionen so verzerrter Wettbewerb bringt auch erfahrungsgemäß selten die besten Produkte hervor. Solch ein System neigt eher dazu mittelmäßiges zu hohen Preisen, bzw. Produkte ohne Markt für die selbiger dann wieder mittels Subventionen geschaffen werden muss, zu erzeugen, da hier der nötige Konkurenzdruck fehlt. Und immer schon alles zu Lasten des Verbrauchers, in dem Falle des Steuerzahlers.

Erinnert mich immer an den Spruch meines Profs zu solch einer Situation: Kapitalismus ja, aber bitte nicht bei mir...

 

[Gepard]

Das hat ja schon fast sozialistische/kommunistische Züge und widerspricht doch aber der Idee des Kapitalismus, das nur der Stärkere überlebt. Und wenn man nicht der Stärkere ist, wie kann man dann "systemrelevant" sein...?! [IRONIC OFF]

Du verwechselst planwirtschaftlich vs. marktwirtschaftlich mit sozialistisch/kommunistisch vs. kapitalistisch.
Das eine sind Wirtschaftssysteme, das andere politische Systeme. Kapitalistisch heißt nicht zwangsläufig marktwirtschaftlich und ein sozialistisches politisches System muß nicht unbedingt mit einem planwirtschaftlichen Wirtschaftssystem verbunden sein. Aber das ist jetzt ziemlich OT.


Ich bin der Meinung, dass die Erhaltung von Fähigkeiten im Rüstungssektor durchaus den einen oder anderen Euro wert sein sollte. Man muss aber den Auftragnehmern gehörig auf die Finger schauen, damit diese nicht Fettlebe auf Steuerzahlerkosten machen und für die Truppe nichts vernünftiges herauskommt.