Das Beispiel Vietnam mit seiner Vielzahl von Optionen gegen einen mehrfach unterlegenen Feind ist eben ziemlicher Käse.
Naja, ich würde einen Luftangriff gegen den für lange Zeit bestverteidigsten Luftraum nicht als Einsatz gegen einen "mehrfach unterlegenen Feind" werten. Die Verlustraten sprachen für sich - wie übrigens auch die Verlustraten der Westalliierten '45 über Europa. In beiden Fällen war übrigens die feindl. Jägerflotte nicht mehr nennenswert.
Einsatzdauer in Vietnam (unter diesen Voraussetzungen) bis zu 8h. Mit mehrmaliger Luftbetankung und teils zu Monsunwetterlage. Landung u.Ust. bei Nacht.
Nicht unbedingt ein entspanntes Umfeld.
Mit anderen Worten: Wesentlich anspruchsvoller als ein einstündiger Ausflug mit dem Harrier.
Die SH wären im Ernstfall in Norwegen oder über dem Nordatlantik zum Einsatz gekommen. Die Bedingungen dort hätten sich kaum von denen Unterschieden, wie im realen Härtetest bei den Falklands.
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Wobei jemand ziemlich plump davon ab zu lenken versucht, das die SH ja nicht für den Falklandkrieg und die dortigen Bedingungen gedacht war.
Soweit ich mich erinnere, hat die USN eine Atlantikflotte, die unter genau jenen Bedingungen fliegt.
Vielleicht nicht unbedingt zu Friedensbedingungen mitten im Atlantiktief. In den 50ern und frühen 60ern dafür schon - das war bevor man eine gewisse Sicherheitskultur entwickelte.
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Ja was denn nun? War der Sea Harrier für die Bedingungen gedacht, der nicht?
Ich kann mich nicht erinnern, das ich irgendetwas zur Unfallrate geschrieben hätte.
Du wolltest aber von hinten durch die Brust ins Auge weismachen, dass die so enorm gestressten Piloten einfach auf der Wiese landen können, falls sie nicht mehr den Rückflug hinkriegen.
Dem stelle ich entgegen, dass auch unter schwierigsten Bedingungen aufgrund des gesteigerten Flugpensums die Unfallrate im Einsatz nicht ansteigt, sondern eher geringer ausfällt. Ergo die Trägerlandung trotz größtem Respekt seitens der Crews nicht ein prohibitiver Faktor war.
Für einen Harrier reicht jederzeit selbst eine Hubschrauber-Landefläche, um die Maschine sicher zu landen.
Theoretisch schon. Praktisch muss die aber auch erstmal gefunden werden und die Landung muss glücken.
Bei dem Wetter, das Flugzeugträger ausschaltet, ist auch das keine unbedeutende Aufgabe.
Vorteil Trägerflugzeug: Das kann diverten und den dafür nötigen Sprit in der Luft tanken. Auch der Träger kann das Mistwetter umfahren - durch die Tanker ist die größere Anflugstrecke nicht so ein großes Problem.
Der Harrier plumpste zur Zeit des Falklandkriegs wegen Spritmangels vom Himmel und *brauchte* daher die Außenlandefähigkeit eher als ein herkömmliches Trägerflugzeug.