9.2.24 Absturz Bombardier Challenger Naples/USA

Diskutiere 9.2.24 Absturz Bombardier Challenger Naples/USA im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Eine mit 5 Personen besetzte Challenger 604 verunfallte kurz vor der Landung auf dem Flughafen von Naples/Florida. Die Crew meldete doppelten...
Chopper80

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Eine mit 5 Personen besetzte Challenger 604 verunfallte kurz vor der Landung auf dem Flughafen von Naples/Florida. Die Crew meldete doppelten Triebwerksausfall und führte eine Notlandung auf einem Highway durch. Dabei kollidierte die Maschine erst mit einem Auto und dann mit einer Betonwand. Beide Piloten starben, drei Passagiere konnten das brennende Flugzeug offenbar unverletzt verlassen.

Accident Bombardier Challenger 604 N823KD,



C80
 
scapegrace

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Selbst da fingert der Letzte noch an seinem Handgepäck rum, unglaublich.
 
Chopper80

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Selbst da fingert der Letzte noch an seinem Handgepäck rum, unglaublich.
Das ist kein Passagierflugzeug mit hunderten von Passagieren die auf einen Notausgang zustimmen, eine Rutsche gibt es auch nicht. Also da die vielleicht neben einem liegende Tasche mit herausnehmen halte ich nicht für verwerflich

C80
 
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Hop-A-Jet 823 meldete sich um 15:08 beim Naples Tower an und meldete Gegenwind von rechts für einen Fünf Meilen Endanflug zur Landebahn 23. Der Tower reagierte, indem er eine Rechtskurve zurück zum Flughafen anwies und den Flug zur Landung freigab. Nach einem abfliegenden Jet meldete er Wind aus 220 Grad mit 12 Knoten. Böen bis zu 16 Knoten. Bis zum nächsten Funkspruch verging mehr als eine Minute.
„Okay, ah, Challenger, ah, Hop-A-Jet 823, beide Triebwerke verloren, Notfall, ich mache eine Notlandung.“ Der Fluglotse antwortete, indem er die Landeerlaubnis des Fluges auf die Landebahn 23 wiederholte. „Äh, wir haben die Landeerlaubnis, aber wir werden die Landebahn nicht erreichen. Wir haben beide Triebwerke verloren.“
Den ADSB Daten mit Zeitstempel zufolge befand sich das Flugzeug zum Zeitpunkt der letzten Übertragung in einer Höhe von 725 Fuß, 3,75 Seemeilen von der Landebahnschwelle entfernt.
Die nach Süden führenden Fahrspuren der stark befahrenen Autobahn blieben bis zum 11. Februar gesperrt und das NTSB entsandte am 9. und 10. Februar Ermittler um den Unglücksort zu untersuchen und das Wrack zu bergen, so ein Sprecher der Behörde, de Zeugen auffordert sich mit den Ermittlern in Verbindung zu setzen.
Laut NTSB und anderen Onlinequellen wurden mehr als 1000 Flugzeuge der Challenger-600 Serie gebaut und nur eine Handvoll davon war in tödliche Unfälle verwickelt. Keines davon wurde offenbar durch eine gleichzeitige Fehlfunktion der Turbofan-Triebwerke der CF34-Serie von General Electric verursacht, die laut FAA-Aufzeichnungen in dem Unfallflugzeug verbaut waren.
Der heftige Brand, der nach dem Unfall ausbrach, lässt darauf schließen, das Treibstoffmangel ein unwahrscheinlicher Grund dafür ist, dass zwei Triebwerke, die sich in der Vergangenheit als Zuverlässig erwiesen haben, gleichzeitig ausfielen, obwohl ein durch Treibstoffverunreinigung verursachter Ausfall zweier Triebwerke in jüngster Zeit nicht ohne Präzedenzfall gewesen wäre.
Die FAA gab 2018 Warnungen und Alarmmeldungen heraus, nachdem mehrere Flugzeuge durch das Einbringen von Dieselabgasflüssigkeit (DEF) in den Treibstoff beschädigt wurden. Das nicht für den Einsatz in Flugzeugen vorgesehene Additiv führt zur Bildung von kristallinen Ablagerungen im Treibstoffsystem und führte 2019 dazu, dass zwei Jets nach einem Triebwerksausfall im Flug notlandeten.
Das NTSB teilte mit, dass ein vorläufiger Bericht zum Unfall vom 9. Februar in 30 Tagen erwartet wird. Bis dahin hätten die Ermittler dann eventuell auch Beweise (sofern vorhanden) für einen Vogelschlag gefunden, ein Szenario, das zum Ausfall zweier Triebwerke von US Airways Flug 1549 führte, de am 15. Januar 2009 im Hudson River landete nachdem er beim Steigflug einen Schwarm Gänse getroffen hatte.

Quelle:
 

jackrabbit

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Hallo und Moin,

hat eine Challenger 604 einen Flugschreiber oder ein ähnliches Gerät, das technische Daten aufzeichnet oder überträgt?

Grüße
 
The Duke

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Das ist sogar vorgeschrieben, dass die Maschine so etwas an Bord haben muss.
 

Tyno

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Wäre eigentlich ein besserer Flugwinkel zur Autobahn zu schaffen gewesen? Der Flieger kam schon sehr von der Seite angeschossen.
 

Tyno

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Naja, man hätte ja den Winkel in größerer Höhe mit noch mehr Speed anpassen können statt in letzter Sekunde.
 

jackrabbit

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@Tyno
eine Notlandung ist situationsbezogen und beruht auf schnell getroffenen Entscheidungen von Piloten aufgrund Ihrer Erfahrung und Einschätzung (Flugzustand, Umgebung, verbliebene technische Möglichkeiten usw.).
Auch Sullenberger hätte - nach Meinung einiger hier im Forum - manches besser/ anders machen können.

Grüße
 
Kenneth

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Naja, man hätte ja den Winkel in größerer Höhe mit noch mehr Speed anpassen können statt in letzter Sekunde.
Welche praktische Erfahrungen hast Du mit Notlandungen in Folge eines Triebwerksausfalls, hier vor allem eines doppelten Triebwerksausfalls in einem grösseren/schweren Biz-Jet in niedriger Höhe....???
 
The Duke

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mit noch mehr Speed
Es gibt für einen kompletten Triebwerksausfall eine vorgegebene Geschwindigkeit, die der VMD (velocity minimum drag) entspricht/nahekommt, und die wird geflogen. Da wird nicht mit irgendwelchen Stunts versucht, Kurven zu fliegen, während man vermutlich gleichzeitig auch noch damit beschäftigt ist, vielleicht ein Triebwerk wieder starten zu können.
 
mcgyvr81

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Schoß der Kolchose
Zu diesem Unfall ein Video von Blancolirio (die Verlinkung zum Preliminary Report vom NTSB dazu steht in der dortigen Videobeschreibung):


Es scheint (nach ersten Ermittlungsergebnissen seitens NTSB) alles auf beidseitigen Schubverlust aufgrund Wassereintrag im Treibstoff hinzudeuten. Es wurden demnach bisher keinerlei signifikante Hinweise auf sonstige Fremdkörper gefunden, die ansonsten den Treibstoffzufluss zu den Triebwerken hätten unterbinden können.
 
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lutz_manne

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Prüft man bei so einem Jet nicht auch vor dem Flug, durch Kraftstoffablassprobe, ob sich Wasser abgesetzt hat? Und das Wasser setzt sich doch unten ab und würde doch schon am Anfang angesaugt werden? Oder ist es bei Kerosin anders?
 
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