Die Airbus Military ist aus dem Rennen um einen Großauftrag der kanadischen Regierung. Dies teilte der europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS am Donnerstag mit. Damit muss der EADS-Geschäftsbereich offenbar dem US-Rüstungskonzern Lockheed Martin als Gewinner des Auftrages das Feld überlassen.
EADS sei von der kanadischen Regierung darüber informiert worden, dass die Einreichung eines formalen Angebots nicht erforderlich sei, sagte ein EADS-Sprecher. Damit ist offenbar so gut wie sicher, dass Kanada stattdessen von der Lockheed Martin das Militärflugzeug "C130-J" kaufen wird.
Airbus Military hatte Kanada die Lieferung der Transportmaschine "A400M" angeboten, die wesentlich größer ist als das Modell von Lockheed Martin. Nach einem Bericht der kanadischen Zeitung "National Post" liegt der Auftragswert bei 3,4 Mrd Euro. Es wird nun damit gerechnet, dass Kanada im Zuge ihrer Flottenmodernisierung 17 Flugzeuge des Typs "C130-Js" von Lockheed kaufen werde. Der EADS-Sprecher sagte, das Unternehmen sei "enttäuscht". Allerdings hätten die Bedingungen der kanadischen Ausschreibung effektiv eine Lieferung der A400M ausgeschlossen. Die A400M hätte nämlich bereits zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung zertifiziert sein müssen und nicht erst zum Lieferzeitpunkt. Er fügte hinzu, dass diese Maßgabe den Bieterprozess "ungewöhnlich schwer" gemacht habe. Weder Lockheed Martin noch die kanadische Regierung waren für eine Stellungnahme kurzfristig erreichbar.
Die kanadische Regierung muss das Geschäft noch offiziell bestätigen und Lockheed Martin ein formales Angebot einreichen. Mit der Regierung werde das Unternehmen eine Nachbesprechung abhalten, so der EADS-Sprecher weiter. .....