man hat sich mit ca. 1 Mrd. € an den Entwicklungskosten beteiligt. Darüber hinaus trägt die Industrie bisher mit dem Festpreisvertrag das alleinige wirtschaftliche Risiko. 2,3 Mrd. € Rückstellungen bisher plus die im PWC Bericht/audit angemerkten zusätzlichen Risiken...
Es ist nun mal so, dass üblicherweise der Unternehmer das wirtschaftliche Risiko trägt. Dafür darf er dann auch Gewinne erzielen und dem Management entsprechende unternehmerische Gehälter zahlen, die es außerhalb der Wirtschaft nun mal nicht gibt. Deswegen hat Frau Kanzler auch weniger auf der Lohnabrechnung als Major Tom. Wir können das natürlich für EADS umstricken und neu anbieten, dass der Auftraggeber alles trägt, alles zahlt, natürlich auch dann, wenn der Auftragnehmer nicht liefert oder nicht angebotstreu baut. Wenn es aber funktioniert werden wir die Gewinne natürlich dem Auftragnehmer überlassen.. :D
Airbus hat sich mit 1 Mrd. an den Entwicklungskosten beteiligt. Sehr nobel! Die hat man aber im Kaufpreis natürlich einberechnet und damit natürlich nur vorfinanziert. Andere Unternehmen müssen erst mal ein Produkt komplett selbst entwickeln, Entwicklungkredite dafür aufnehmen, sich Risiko-Partner suchen (risk sharing) und sich dann über die Verkäufe refinanzieren. Das ist auch in der Luftfahrtindustrie ein durchaus übliches Verfahren. Deshalb müssen wir jetzt keinesfalls so tun, als ob Airbus die 1 Mrd. einfach mal so gnädig selbst übernimmt.
In der vergleichsweise kleinen Hubschrauberentwicklung bei Eurocopter beispielsweise musste EADS selbst erhebliche finanzielle Entwicklungsrisiken/Aufwendungen eingehen. Für den zivilen Markt gibt es nämlich vor Auslieferung des Produktes kaum Entwicklungsgelder vom Käufer. Obwohl sich Vater Staat auch hier nicht mit Förderung lumpen lässt. Deshalb hat man sich beispielsweise Japaner, Chinesen und andere risk sharing partner ins Boot geholt.
Bereits 1980 musste MBB 100Mio US-Dollar (man beachte den damaligen Umtauschkurs) selbst aufbringen um die BK 117 zu entwickeln. Damals gabs noch nicht einfach mal so ein paar hundert Mille vom Steuerzahler. Deshalb musste man Kawasaki bemühen. Für neue Hubschrauber wie EC-175 ist man mittlerweile bei selbstgetragenen Entwicklungskosten von mehr als einer halben Milliarde und verkauft damit zwangsgedrungen das hochgelobte deutsch-französische Hubschrauber-Know-How an die Chinesen.
Wie hoch ist denn der EADS-Eigenanteil an den Milliarden-Entwicklungskosten A380 und A350??? Da ist die eine Milliarde vom A400M Programm überhaupt nix.
Gerade beim A400M haben die Käufer
den wesentlichen Anteil der Vorfinanzierung übernommen. Haben Milliarden in Vertrauen auf Airbus in ein Projekt gesteckt, bevor Airbus überhaupt den ersten Rumpf auf der Helling hatte.
Verstehe, verstehe, damit haben sie natürlich wesentlich zum Finanz- und Entwicklungsdesaster beigetragen.