bastelalex stellt vor...

[bastelalex]

Das was ich sonst mit Pastelkreide mache, habe ich derzeit im Versuch mit stark verdünntem Lack - eher Verdünnung mit 2-4 Tropfen Lack, das geht auch ganz gut....

Hi @viper16341 , das ist interessant, dann bin ich mal auf Deine Ergebnisse gespannt.

Nun nochmal ein Nachtrag zum Washing auf glatter Modelloberfläche. Das dient bei mir zum einen der Konturierung tiefer liegender Details (Niet- und Panellines, Klappenspalten, Gitteröffnungen etc.), zum anderen dient es auch ein wenig der Alterung (Spuren von Schmierstoff, Ablagerung von Schmutz etc.). Hier zwei Schnappschüsse dieser Schritte.

 

[bastelalex]

Kleiner Exkurs zum Thema "FOD"-covers. Zunächst die Abdeckplanen der Lufteinlässe. Ich fertigte sie aus zurechtgeschnittenem Zellstoff (Kosmetik-/Gesichtsreinigungstücher) und reichlich Weißleim an, hier am Beispiel der linken Flugzeugseite. Ich legte diese "Pampe" auf die gewünschten Stellen, modellierte sie ein wenig mit Q-Tips und Zahnstocher, und ließ sie durchtrocknen. Überschüssige Reste des Weißleims auf der Modelloberfläche können dabei ganz einfach mit einem kleinen Fetzen eines trockenen Tuchs oder mit einem Wattestäbchen aufgenommen werden, leicht angetrocknete Reste lassen sich mit einem angefeuchteten Tuch o.ä. prima entfernen.

 

[bastelalex]

Durch die Konsistenz des getrockneten Weißleim haben die Covers eine schöne, glatte Oberfläche. Revells Acryl-Aquacolors in seidenmattem Rot unterstützen den Eindruck der gummierten Kunststoffoberfläche des Originals.
Nun fehlen nur noch die Verzurrriemen an den Enden der Abdeckungen.



Und was ist mit den beiden roten Hütchen rechts vom Flieger? Dieses Geheimnis werden wir beim nächsten Mal lüften.

Bis dahin!

 

[Intruder]

 

[Airbutsch]

Danke für den Exkurs

 

[bastelalex]

Immer wieder gerne, @Airbutsch !

<...>
Und was ist mit den beiden roten Hütchen rechts vom Flieger? Dieses Geheimnis werden wir beim nächsten Mal lüften.<....>

Es handelt sich um die FOD-Abdeckkappen der Triebwerksöffnungen. Beim Original sind das meist stark verwitterte Kunststoffdeckel mit Verspannmechanismus, Handgriffen und einem FOD-Wimpel, der hier noch angebracht werden muss...

 

[bastelalex]

Die Zutaten sind überschaulich: Selbstklebende Kupferfolie, die kranzförmig um eine Rundform (ausgestanztes Plastikplättchen) gelegt wird, ein wenig Draht, und Plastikreste. Das Ganze Hellrot/Orange angemalt, eingesetzt, FOD-Wimpel dran. Fertig!

 

[Zivilist]

Wo gibt es selbstklebende Kupferfolie, bitte?

 

[T6G]

Das sieht aus wie Zubehör vom Glaser, wird bei Tiffany -arbeiten zum einfassen der Glaselemente benutzt

 

[bastelalex]

Vielleicht kann @Intruder weiterhelfen!?
Er war mal meine Bezugsquelle...
Lieber Norbert - Hilfe , bitte.

 

[Intruder]

gerne Alex: also ich habe vor vielen Monden den Tip von Bekim bekommen. Das ist ein ultradünnes (0,04mm glaub ich), stark klebendes Kupferband, 10mm breit. Kupferband aus dem Tiffanybereicht ist erheblich dicker und nicht ganz so stark. Mittlerweile gibt es diverse Anbieter und Breiten wie Ihr hier seht. Gibt bei Google ein: Kupferband oder Kupferfolie selbstklebend, dünn . Dann könnt Ihr selbst auswählen was passt. Das eine hier ist 0,035mm "dick"

 

[Zivilist]

Danke sehr!!!

 

[bastelalex]

Bei der Prowler ist das dezent goldfarben getönte Canopy (zur Strahlenminimierung für die Besatzung) ein wesentliches Kennzeichen des Cockpits. Ich habe die lasierenden Tamiyafarben X19 (smoke) und X24 (clear yellow) etwa im Verhältnis 1:5 mit reichlich Tamiya Thinner vermischt und nach gründlicher Reinigung der Cockpitkanzel von innen dünn mit dem Pinsel aufgestrichen. Ein Versuch mit dem Airbrush war zuvor gescheitert; es bildete sich ein matter, grober Sprühnebel. Pinseln geht besser, zumindest bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Das übernächste Bild zeigt es noch besser...



Es ist bei diesem Modell übrigens ein kniffliges Thema für sich, die beiden Hälften des in der Mitte geteilten Canopies zusammenzufügen und fest zu verbinden. Hier kam wieder die selbstklebende Kupferfolie mit reichlich von oben eingelassenem Sekundenkleber zum Einsatz...
Auf dem Bild sieht man bereits die nächsten Detaillierungsversuche, in diesem Fall den Mittelsteg (aus Plastikresten) im Innern der Cockpitkanzel.

 

[bastelalex]

Außerdem darf man natürlich nicht die vier Kabellampen vergessen, die am jeweiligen Mittelsteg im Canopy hängen, zwei im vorderen und zwei im hinteren Cockpitbereich. Ich nutzte die Hülle eines ca. 1mm dünnen Elektrokabels als Lampenkörper und aufgerollten Bleidraht (0,2mm) als Kabel. Links sind sie bereits montiert.

 

[bastelalex]

So langsam komme ich zum Endspurt. Eine der letzten Detaillierungshandlungen ist das Anbringen der insgesamt sechzehn (je Seite acht) Verriegelungsbolzen auf den Cockpiträndern, die ich hier aus gefaltetem Alublech darstellte, dazu die jeweiligen Verriegelungsmechanismen, angedeutet durch Ätzteilreste. Auf dem Bild ist das alles noch naturfarben/unlackiert.
Im Cockpit sind zahlreiche Remove Before Flight-Fähnchen zu finden, die ich teils mit Eduard-Wimpeln, teils scratch aus doppelt gelegtem Tamiya-Klebeband oder auf Papier kopierten Decals sowie dünnem Silberdraht als Zugleinen anfertigte.
Die geöffnete Trittklappe auf der Backbordseite wird von einer hauchdünnen Konstruktion aus teils gefaltetem, teils gerade zurechtgeschnittenem Alublech gehalten.

 

[Zivilist]

das ist schon sehr professionell, weit weg vom für normalos Machbarem. Großer Applaus, der Herr des Plastiks!

 

[Airbutsch]

Das Cockpit ist eine Augenweide

 

[Gelli]

Einfach Klasse...
gefällt mir richtig gut !

 

[bastelalex]

Danke, @Airbutsch , @Gelli , für euren Zuspruch! @Zivilist - danke für die Beförderung, Herr der Ringe ist out - Plastik ist in!

Vor dem Rollout (ich muss dafür noch einigermaßen gutes Licht erwischen in diesem herbstlichen Ambiente da draußen) möchte ich euch noch ein kleines Feature zeigen, was sich aus einer Zufallsbegegnung im örtlichen Supermarkt ergab. Dort stieß ich vor längerer Zeit in der Haushaltswarenabteilung auf ein Päckchen mit acht ungewöhnlichen Klebebändern. Allesamt metallisch und hochglänzend, in verschiedenen Tönungen, von silbern über golden bis hin zu blaumetallisch (hier nicht im Bild), ca. 6mm breit. Zugegriffen, eingekauft... und erstmal herumliegenlassen. Ein typisches Modellbauernutzungsphänomen - "Die Dinger kann man doch bestimmt irgendwann nochmal gebrauchen...."

 

[bastelalex]

Doch in diesen Tagen ließ sich damit das Problem lösen, wie ich denn am besten die goldene Einfassung der Canopies gestalten könnte. Decals dafür gibt es nicht, mit dünnem Pinsel und Metallicfarbe wird es zu wacklig und ungenau werden. Aber das Band zurechtschneiden und aufkleben - das könnte gehen. Also, das güldene Material geschnappt, und los ging's!