Nur zu meinem Verständnis nochmal. Man sollte nur für die "Sonderfarben"
(Weiß, Silber, Gold) eine extra Farbebene erstellen. Der Rest kann auf einer Ebene bleiben.
Sorry, hab zwar schon einen Schritt zur Seite gemacht, stehe aber immer noch
auf der Leitung.
Wenn, du ausschließlich mit Tintenstrahler drucken würdest, dann lautet die Antwort nein.
Bei einer Kombination von Tinte und Thermodruck (um z.B per Thermodrucker das komplette Logo weiss zu unterlegen) muß zumindest diese Vorlage komplett in einer Ebene vorliegen und 100% scharz (K) eingefärbt sein. Wäre diese Vorlage z.B. nur 96% schwarz, dann würde der Thermodrucker mit einem Raster drucken, da er davon ausgeht, das dieses eine Mischfarbe ist. Man hätte dann Löcher in dem weissen Decal.
Bei einem kompletten Thermodruck teile ich mittlerweile jede Farbe in Ebenen auf. Thermodrucker besitzen einen Druckkopf, auf dem unzählige Heizelemente sitzen. Beim drucken werden diese erhitzt, das wachsartige Medium der Kasetten dadurch flüssig und auf das Papier übertragen. Der Drucker druckt quasi Dot für Dot die Farbe auf.
Der Thermodrucker selbst hat 4 Grundfarbkasetten für Farbdruck:
Schwarz, Cyan, Yellow und Magenta.
Möchte man jetzt sein Decal drucken, gibt es zwei Wege:
Mann belässt die farbige Vorlage wie sie ist und erstellt nur eine getrennte Ebene für das weisse Unterlegdecal, damit die farbige Vorlage beim anschliessenden Überdruck auch deckend wird.
Dann wird erst das weiss gedruckt: Man legt die weisse Kasette in den Drucker, wählt die 100% schwarz eingefärbte Vorlage aus und anschliessend im Treiber des Druckers die weisse Kasette. Der Drucker druckt nun alles, was in der Vorlage schwarz ist in weiss. Würde man die Vorlage weiss belassen (viele glauben nämlich das für weiss drucken auch eine weisse Vorlage nötig ist ;)) würde garnix gedruckt werden, da weiss auf weiss)
Im Druckermenü gibt es die Funtion "Overlay", d.h, der Drucker belässt nach jedem Druck, wenn man diese Overlayfunktion gewählt hat, das Papier fest zentriert im Drucker und fährt dieses dann nur zurück, anstelle es auszuwerfen. Das ist für den nachfolgenden farbigen Überdrück sehr wichtig, damit dieser passgenau über das weiss gedruckt werden kann.
Jetzt wählt man die farbige Vorlage in seinem Zeichenprogramm, legt die Farbbänder ein und druckt so die farbigen Logos passgenau über das weiss. Damit wäre das Decal fertig gestellt - und man freut sich...
.... oder auch nicht, denn die Thermodrucker drucken bedingt durch ihre Drucktechnik wie oben beschrieben Dot für Dot. Dadurch entsteht bei Mischfarben, z.B 80% Yellow und 20% Magenta, um ein rot zu erhalten, ein hässliches Raster. Dies entsteht leider bei allen Mischfarben, und fällt mal weniger, mal mehr auf.
Und hier liegt für mich der Grund, jede Farbe in separate Ebenen anzulegen.
Der Drucker besitzt nämlich auch die Möglichkeit, jede Farbe der Grundfarben auch einzeln zu drucken (CMYK) Diese Funtion nennt sich Spotcolor
Um mal bei Peters "Rega" Beispiel zu bleiben:
Dieses Logo enthält zwei Farben, rot und schwarz.
Die Vorgehensweise im Spotcolormodus wäre nun folgendermaßen:
1. Die Vorlage in ihre Farben aufteilen, das heisst eine Ebene für die roten Symbole, eine Vorlage für die schwarzen Symbole.
2. Die farbige Vorlage in 100 K einfärben.
3. Weisse Kassette einlegen im Druckertreiber Spotcolor "weiss" auswählen, die Overlay Funtion aktivieren, damit das Papier im Drucker zentriert bleibt anschliessend auf drucken klicken. Jetzt wird das weiss gedruckt, damit die farbigen Logos später deckens sind, anschliessend fährt der Drucker das Papier in die Startposition zurück.
4. Die gleiche Vorlage wird benutzt, um Farbe ins Spiel zu bringen. Da hier ein rot benötigt wird und sich rot aus Yellow und Magenta zusammen setzt, wird erst das Yellow, dann das Magenta gedruckt,also:
5:Farbbänder in den Drucker einlegen, Spotcolor Yellow im Treiber wählen, wieder die Overlayfuntion abhaken und drucken, Nun wird das gelb gedruckt, Drucker fährt Papier zurück.
6: Gleiche Vorlage, dieses Mal im Treiber unter Spotcolor die Magenta Kasette wählen, wieder Overlay aktivieren und anschliessend drucken. Der Drucker druckt nun passgenau das Magenta über das Yellow, man hat so ein kräftiges rot. Dieses Farbenspiel kann man übrigens variiren, in dem man z.B zwei Mal nacheinander rot oder gelb druckt. Dadurch werden die Farben dunkler oder heller. Farbiger Druck ist damit abgeschlossen.
7. Die Vorlage für den "Rega" Schriftzug nach vorne holen, im Treiber Spotcolor schwarz anwählen. Da dieses in dieser Vorlage die letzte Farbe ist, braucht man hier nicht die Overlayfuntion anwählen. Es wird die schwarze Farbe gedruckt (die übrigens immer deckend ist, genau wie silber, gold und weiss)
8: Das Decal wird ausgeworfen und man hat ein schönes, rasterfreies Decal!
Diese Vorgehensweise artet übrigens ziemlich in Arbeit aus und wäre bei einem Anbieter für Decaldruck wohl auch ziemlich teuer. Aber damit bekommt man Decals, die fast an die Qualität von Bausatzdecal /Siebdruck heranreichen.
Man muß nur ein wenig mit den Farben experimentieren. Am besten legt man sich dafür, wenn man so einen Drucker hat, eine Farbtabelle auf einem weissen Blatt Papier an, auf dem die diversen Spotcolorfarben übereinander gedruckt worden sind und man so eine Referenz hat.