Cardinal Jockey
Space Cadet
Hallo allerseits,
bei uns poppte kürzlich die Frage auf, wie die Druckkabinenregelung in Kampfjets funktioniert.
Mein Background sind 20+ Jahre Fliegerei, fliegerisch tätig auf PC 12 und C 525.
Ausführung der Fragestellung:
Im zivilen Bereich haben wir relativ träge Druckkabinen, die mit den gemäßigten Steig- und Sinkgeschwindigkeiten eines zivilen LFZ´s zumeist sehr gut zurecht kommen. Die Differenzdrücke bewegen sich üblicherweise zwischen ~ 5 und 9 PSI. Die Regelungen häufig halbautomatisch, d.h. die Besatzung setzt für den Steigflug die geplante Ziel-Reiseflughöhe, für den Sinkflug die Höhe des Landeplatzes (allgemein jeweils plus 500 ft Aufschlag um sicherzustellen, dass die Kabine definitiv drucklos ist, wenn das Flugzeug aufsetzt). Bei diesen Systemen ist es zusätzlich noch möglich, die Kabinen Steig- oder Sinkrate manuell anzupassen.
Bei anderen Systemen wird nur die nächste Landeplatz-Höhe eingestellt. Je nach Philosophie oder SOP´s die Höhe des Abflugplatzes (für ein etwaiges Re-Landing) oder die Platzhöhe des Zielflugplatzes.
Inzwischen geht der Trend immer mehr zu vollautomatisch regelnden Druckkabinen die die Zielplatzhöhe aus der Datenbank des FMS übernehmen und ansonsten (wenn alles läuft wie es soll) völlig automatisch alle Regelungen für Steig- und Sinkflug ausführen.
Soweit sogut.
Wie läuft dies bei Kampfjets? Hier sprechen wir nicht mehr von Steig- und Sinkraten im Bereich zwischen 1000 und 5000 ft pro Minute sondern unter Umständen 1000+ ft pro Sekunde. Klar, die Kabinenvoluminas in F-16 & Co sind wesentlich kleiner als selbst in den kleinsten Businessjets, die Regelung muss aber teilweise mit Druckänderungen bei Flughöhenwechseln von 50.000 Fuß in 1-2 Minuten klarkommen.
Nun die Fragen die mir auf der Seele brennen:
- Von welchen Differenzdrücken sprechen wir bei Jets der 3. und 4. Generation?
- Muss/ kann die Crew manuell in die Regelung des Kabinendrucks eingreifen?
->Wenn ja, wie sind hierfür die Verfahren?
- Wie sieht das im Luftkampf aus, in dem es zu extremen Flughöhenänderungen innerhalb sehr kurzer Zeitspannen kommen kann?
Danke im Voraus an Euch!
VG, CJ
bei uns poppte kürzlich die Frage auf, wie die Druckkabinenregelung in Kampfjets funktioniert.
Mein Background sind 20+ Jahre Fliegerei, fliegerisch tätig auf PC 12 und C 525.
Ausführung der Fragestellung:
Im zivilen Bereich haben wir relativ träge Druckkabinen, die mit den gemäßigten Steig- und Sinkgeschwindigkeiten eines zivilen LFZ´s zumeist sehr gut zurecht kommen. Die Differenzdrücke bewegen sich üblicherweise zwischen ~ 5 und 9 PSI. Die Regelungen häufig halbautomatisch, d.h. die Besatzung setzt für den Steigflug die geplante Ziel-Reiseflughöhe, für den Sinkflug die Höhe des Landeplatzes (allgemein jeweils plus 500 ft Aufschlag um sicherzustellen, dass die Kabine definitiv drucklos ist, wenn das Flugzeug aufsetzt). Bei diesen Systemen ist es zusätzlich noch möglich, die Kabinen Steig- oder Sinkrate manuell anzupassen.
Bei anderen Systemen wird nur die nächste Landeplatz-Höhe eingestellt. Je nach Philosophie oder SOP´s die Höhe des Abflugplatzes (für ein etwaiges Re-Landing) oder die Platzhöhe des Zielflugplatzes.
Inzwischen geht der Trend immer mehr zu vollautomatisch regelnden Druckkabinen die die Zielplatzhöhe aus der Datenbank des FMS übernehmen und ansonsten (wenn alles läuft wie es soll) völlig automatisch alle Regelungen für Steig- und Sinkflug ausführen.
Soweit sogut.
Wie läuft dies bei Kampfjets? Hier sprechen wir nicht mehr von Steig- und Sinkraten im Bereich zwischen 1000 und 5000 ft pro Minute sondern unter Umständen 1000+ ft pro Sekunde. Klar, die Kabinenvoluminas in F-16 & Co sind wesentlich kleiner als selbst in den kleinsten Businessjets, die Regelung muss aber teilweise mit Druckänderungen bei Flughöhenwechseln von 50.000 Fuß in 1-2 Minuten klarkommen.
Nun die Fragen die mir auf der Seele brennen:
- Von welchen Differenzdrücken sprechen wir bei Jets der 3. und 4. Generation?
- Muss/ kann die Crew manuell in die Regelung des Kabinendrucks eingreifen?
->Wenn ja, wie sind hierfür die Verfahren?
- Wie sieht das im Luftkampf aus, in dem es zu extremen Flughöhenänderungen innerhalb sehr kurzer Zeitspannen kommen kann?
Danke im Voraus an Euch!
VG, CJ
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