Wieso?Man tut gut Dassault nicht zu fragen, ...
Zusätzliche Eurofighter
„Aufbauplan“ des Bundesheeres: Gebrauchte Jets haben nicht nur Freunde
Auf der Einkaufsliste des Heeres stehen auch zusätzliche Eurofighter. Unter Offizieren ist der Plan umstritten.
Wien – Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat sich schon festgelegt: Mit dem milliardenschweren „Aufbauplan“ des Bundesheeres sollen auch die Flieger auf- und nachgerüstet werden. Noch fehlen die Entscheidungen, welche Typen das Bundesheer einkauft. Fix ist, dass neue Transportflugzeuge und Jet-Trainer kommen. Für manches Kopfzerbrechen sorgen aber Pläne, bei den deutschen Nachbarn auch vier gebrauchte Doppelsitzer-Eurofighter zu kaufen. Manche Offiziere befürchten, dass sehr hohe Kosten für nur wenige Jahre Nutzungsdauer anfallen – und sich das Bundesheer erst recht wieder der Industrie und damit dem Airbus-Konzern ausliefern würde.
„Airbus wird mich noch kennen lernen“: Dieser Satz Tanners kurz nach Start der türkis-grünen Regierung im Februar 2020 ist aus dem Zitatenschatz dieser Koalition nicht wegzudenken. Inzwischen hat sich die Ministerin längst damit abgefunden, dass die Eurofighter allen Korruptionsvorwürfen zum Trotz noch bis Mitte der 2030er-Jahre den rot-weiß-roten Luftraum sichern werden. Als Ergänzung sollen die Jet-Trainer kommen, Unterschalljets vermutlich aus Italien, vielleicht aus Tschechien.Auf der Einkaufsliste stehen aber auch die Doppelsitzer-Eurofighter. Diese waren schon bei der ersten Beschaffung vor 20 Jahren auf der Wunschliste der Militärs. Die Politik entschied dagegen. Jetzt würden sie in Deutschland gekauft, wo diese ältesten Maschine der „Tranche 1“ zur Ausmusterung anstehen. In Österreich sollen sie eine Lücke bei der Ausbildung schließen. Das Heer müsste dann weniger teure Trainingsstunden im Ausland buchen.
Die Doppelsitzer wären aber auch vollwertig für die Luftraumüberwachung einsetzbar, so wie die vorhandenen 15 Einzelsitzer-Jets. Die Einsatzbereitschaft der Fliegertruppe soll auf 24/7 ausgebaut werden soll, also sieben Tage die Woche, von 0 bis 24 Uhr. Mehr Flugzeuge zu haben ist vor diesem Hintergrund verlockend.
Der Plan hat aber mehrere Haken, meinen manche Offiziere. Vor allem könnte das scheinbare Schnäppchen sehr teuer werden. Zwar sind auch die vorhandenen 15 österreichischen Maschinen aus der Tranche 1. Bei aller Ähnlichkeit unterscheiden sich Doppel- und Einfachsitzer aber in mehr als 100 Bauteilen. Für diese ist eine eigene Ersatzteil-Logistik nötig. Und das kostet – vor allem dann, wenn praktisch nur noch Österreich diese Jets der ersten Baureihe betreibt. „Die Industrie“ – Eurofighter und Airbus – werde sich diese Teile fürstlich bezahlen lassen, befürchten Insider.
2035, vielleicht etwas später, muss das Heer seine Eurofighter durch neue Jets ersetzen. Viel Zeit bleibt dann nicht, damit sich die Investitionen in die Gebraucht-Jets rentieren. „Das werden die höchsten Ausbildungskosten, die wir je hatten“, seufzt ein Militär.
Dazu kommt, dass ein Teil der Ausbildung ohnehin auf den künftigen Jet-Trainern absolviert werden soll. Auf der Shortlist steht die tschechische L-39NG, für Tschechiens Staatspräsident Petr Pavel jüngst bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen lobbyiert hat.
Favorit der Fliegertruppe ist aber die M-346 aus Italien. Schneller und leistungsfähiger sei diese Maschine. Außerdem ähnle das Cockpit sehr dem des Eurofighter.
Nur weil es der Airbuschef sich wünscht ist es noch lange kein Grund sich damit zu beschäftigen.Und jetzt kommt´s: Der Chef von Airbus nennt Österreich als potentiellen Exportkunden des Eurofighter T5.
Scheinbar ist aber die frohe Kunde in Österreich noch nicht angekommen.
ja, das hörte sich zu Beginn des Ukrainekrieges ganz anders an.Mich wundert ein Bisschen wie ruhig die Situation in Österreich bezüglich Eurofighter derzeit ist.
…
Dass das Bundesheer sich mit der Beschaffung von Eurofighter T5 beschäftigen wird ist höchst unwahrscheinlich. Viel mehr ist doch die Frage, wie die österreichische Öffentlichkeit und insbesondere die Verteidigungsministerin ("Airbus wird mich noch kennenlernen") mit der demnächst (unausweichlich?) anstehenden Frage der Modernisierung der Eurofighter T1 umgehen wird. Bisher hat man das Thema umschifft, Airbus mehrfach wegen Korruption verklagt und jeden direkten Kontakt abgelehnt.Nur weil es der Airbuschef sich wünscht ist es noch lange kein Grund sich damit zu beschäftigen.
Ist die Öffentlichkeit wirklich airbuskritisch oder wünscht sich das die Politik, damit man nichts machen muss?Mal schauen ob die airbuskritische Öffentlichkeit ruhig hält