Nachdem ich lange Zeit nur hier mitgelesen habe, will ich hier einpaar Anmerkungen machen, die die Ursache der kritisierten Schwächen vielleicht etwas erklären.
Wie ich von befreundeten Autoren weiß, "bietet" der Verlag der frx seinen Autoren Verträge "an", die die aus dem Urheberrecht resultierenden Regelungen massiv zu ungunsten der Autoren verschieben. So verlangt der Verlag eine zeitlich und räumlich unbegrenzte Abtretung der Rechte, d.h. der Autor kann nie wieder und nirgends auf der Welt nochmals etwas zu einem Thema veröffentlichen, das er bei frx behandelt. Das ist natürlich besonders befremdlich, da der provinzielle Gedudel-Verlag, der die frx jetzt herausbringt, in keinster Weise in der Lage ist, diese Rechte außerhalb Deutschlands zu nutzen. Hinzu kommt, dass das Honorar lächerlich gering ist. Im Ergebnis vermeiden es alle Autoren, die eigenes Bildmaterial besitzen oder die Möglichkeit haben, ihre Stoffe auch anderswo (d.h., in der Regel im englischsprachigen Ausland) zu publizieren, ihr Material in der frx zu "verbraten". Umgekehrt bedeutet das, in der frx werden nur noch Autoren veröffentlichen, die anderswo keine Chance hätten oder sie werden zumindest kein wertvolles Material verwenden. Die Ergebnisse kann man sich jetzt schon anschauen.
Die einzige Chance auf Besserung besteht bei Rückkehr zu den Regelungen des "normalen" Urheberrechts, sofern noch nicht zuviel Porzellan zerschlagen wurde ..
Das große Problem des neuen Eigentümers ist, daß er den Sinn des Urheberrechts gar nicht versteht. Denn dieses verbleibt immer beim Autor!
Der Verlag kann nur das Nutzungsrecht zu seinen Gunsten ändern.
Genau darin lag und liegt das Problem zwischen dem PPV und den zahlreichen Autoren, die nun zumeist abgesprungen sind.
Außerdem hat man bei den neuen Eigentümern auch die Usancen im Bereich Journalisten in der Luftfahrtbranche nicht ganz verstanden.
Auch ich habe mir das neue Heft, oder soll man sagen die alte FR Extra in neuem Kleid, aus dem PPV Verlag angesehen.
Fangen wir mit dem prinzipiell Positiven an:
Ein Quartalsheft in deutscher Sprache zu Luftfahrtthemen ist nicht verkehrt. Der Bedarf sollte dafür da sein.
Doch dazu bedarf es aber auch einer entsprechenden Redaktionsmannschaft, welche die vorhandenen Beiträge auf- und bearbeiten kann und einen interessanten Mix an den selben bieten kann.
Leider war dies bei der FR Extra und ist nun bei der Flieger Revue X nicht wirklich vorhanden.
Wie schon bisher sind die Artikel schlecht redigiert. Dies ist einzig und allein die Arbeit der Redaktion. Ferner sind die Bilder nicht bearbeitet bzw. für den Druck optimiert worden.
Bei den Bildunterschriften fällt auf, daß in einigen Fällen sehr wohl der Autor angeführt ist. In den meisten Fällen fehlt dieser Hinweis aber.
Bei den nun einheitlich in Blautönen gehaltenen Tabellen, wird die eigene Systematik nicht eingehalten.
Als positives Beispiel für eine Tabelle wäre jene auf Seite 41 anzuführen.
Als negatives Beispiel wäre die auf Seite 35 zu benennen. Warum? Weil nach jeder dunkelblauen Zeile eine weiße zu folgen hat. Dies ist Leser freundlich und hilft bei der schnellen Draufsicht.
Zu inhaltlichen Punkten ist im Forum schon einiges geschrieben worden. Deshalb nur ein paar Worte zum Artikel über die FACs in Vietnam ab Seite 78.
Die Idee zu diesem Thema ist an sich nicht schlecht, leider aber die inhaltliche Umsetzung.
Wenn ich über die verschiedenen FAC Flugzeuge wie O-1, O-2, OV-10, etc. spreche ist ein Bild einer T-37 vollkommen überflüssig, da diese in keinem Zusammenhang steht. Das gleich gilt auch für die zahlreichen B-52 Bilder. Es einmal zu erwähnen ist OK.
Wenn man schon über die anderen Luftwaffen in Indochian in diesem Artikel spricht, so sollte man sie auch im Bild zeigen und sich nicht nur auf US Archivbilder stützen.
Ich habe erst vor einiger Zeit ein Buch über Südvietnam gelesen, wo auch Bilder von VNAF O-1 und O-2 enthalten sind.
Bei allfälligen Interesse: das Buch heißt Fall of the Flying Dragon und ist von Albert Grandolini.
Der Link dazu
Harpia Publishing L.L.C.: FALL OF THE FLYING DRAGON
Außerdem finde ich, daß in einem größeren Artikel die Bilder den Text zu begleiten haben.
Wenn ich über die F-100 schreibe, aber die Bilder dazu schon 2 Seiten zuvor beginnen, ist dies eher unglücklich.
Es bleibt abzuwarten, wie die Leserschaft auf diese Änderungen reagieren wird. Ich bin skeptisch, was das Verwenden der Rubriken " Im Blickpunkt" und "Bücher" betrifft.
Wie schon von einigen bemerkt, kurze Artikel gehören in das Monatsheft. Wenn schon, dann kann man ein Thema im Monatsheft anreißen und dann in gewisser Tiefe (so möglich) in der X behandeln.
Ob denn der Verlag hier mit liest wie es die FR getan hat?
Dies wäre zu hoffen und so nötig wie richtig ...