In Bücher über Volkswirtschaft wirst Du Kostenrechnungen und Analysen über
Marktpreise nicht finden. Ich empfehle Dir Lektüren über Betriebswirtschaft.
Im übrigen bitte ich um sachliche Anworten auf meine Beiträge.
Ach Airbus, wer eine Rollbahn nicht von der Landebahn unterscheiden kann, hat sich ja eigentlich eh schon disqualifiziert. Nun räts du einem Dipolmkaufann, sich betriebwirtschaftliche Literatur anzlesen. Da kann ich nur noch müde lächeln.
Der Ratschlag an dich, mal in ein VWL-Buch zu schauen, war denn auch alles andere als unsachlich und durchaus ernst gemeint angesichts einer solchen Aussage wie dieser:
Würde man die Sache dem "Markt" überlassen hätte SCN keine Chance.
Ich versuche mal, es ganz einfach zu erklären: Mit "dem Markt überlassen" meint man gewöhnlich, dass man etwas dem "freien Spiel der (Markt-)Kräfte" überlässt. Ich nehme einmal an, das wolltest du sagen. Freies Spiel heißt dann allerdings wirklich, dass niemand eingreift.
Du scheinst dir allerdings nicht im Klaren darüber zu sein, dass praktisch kein Flughafen in diesem Sinne dem Markt überlassen ist. Denn der Staat zahlt fleißig mit. Das ist schon das erste Problem. Würdest du nun ZQW oder auch SCN oder sogar beide da raus nehmen, hätten sie gegenüber den anderen ein Problem. Wenn, müsste man den echten Wettbewerb gleich in der Flughafenlandschaft der ganzen Republik einführen. Schön wäre es es aus volkswirtschaftlicher Sicht. Das Fliegen könnte sich dann vermutlich allerdings keiner von uns mehr leisten. Aber es wird wohl auch so nicht kommen.
Problem Nummer zwei: Gerade Airports, die auf Billilg-Carrier setzen, können das nur, weil sie besonders stark subventioniert werden. Ein Schotter-Parkplatz alleine und eine Schaschlikbuden-Halle (den Ausdruck würde ich übrigens nicht benutzen!) reichen lange nicht aus, um die Kosten niedrig genug zu drücken. Frankfurt-Hahn ist ein hervorragendes Beispiel für massive Subvenstionierung. Bei ZQW ist es nicht so ausgeprägt, aber ähnlich.
Damit wir nun keine Diskussion darüber anfangen müssen, dass ZQW ja gar nicht subventioniert werde - auch das hab' ich hier im Forum tatsächlich schon gelesen - hier doch noch ein kleiner Exkurs in die Wirtschaftswissenschaften:
Subvention. Finanzwissenschaftlicher Begriff für Transferzahlungen an Unternehmen, d.h. Geldzahlungen oder geldwerte Leistungen der öffentlichen Hand, denen keine marktwirtschaftliche Gegenleistung entspricht. [...] gefördert oder erwartet werden bestimmte Verhaltensweisen der Empfänger, die dazu führen sollen, die marktwirtschaftlichen Allokations- und/oder Distributionsergebnisse nach politischen Zielen zu korrigieren.
Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon, kursive Hervorhebungen von mir
Subventionen sind also nicht nur direkte Zahlungen, dazu gehört vielmehr auch die Schaffung einer Straßenverkehrsanbindung oder die Übernahme von Verlusten eines Unternehmens durch den Staat. Für den Zeitraum von 1991 bis 2002 hat das Land Rheinland-Pfalz alleine
8,4 Millionen Euro an Unterstützung für Investitionen am Flughafen Zweibrücken bewilligt. Im selben Zeitraum wurden zusätzlich
Verluste der Betreibergesellschaft in Höhe von 12,5 Millionen Euro vom Land übernommen (Quelle: Landtag Rheinland-Pfalz). Du glaubst doch angesichts solcher Zahlen nicht ernsthaft, ZQW sei ohne diese Zuwendungen, also "im Markt", konkurrenzfähig? Wohl auch dann nicht, wenn gleichzeitig auf alle Subventionen für SCN verzichtet würde.
Ich wage nicht einzuschätzen, wo SCN dann tatsächlich stünde. Soviel aber kann man wohl sagen: Ein bisschen mehr Substanz in der Argumentation, ein Paar mehr gemachte Gedanken vor dem Losschreiben, würden sicher einiges an Schärfe aus der Diskussion herausnehmen und helfen, das Thema etwas nüchterner zu betrachten.