Hi,
ich hab mal ein wenig in meiner Literatur gesucht, und auch was gefunden.
Ken Walsh ist ja eine recht illustre Person beim USMC gewesen, daher sollte auch googeln gute Resultate bringen.
Nachdem er als Unteroffiziers-Pilot bei der VMF-121 (F4F Wildcat) dort im Oktober 1942 in den Offiziersrang aufgestiegen und zur VMF-124 (F4U) gewechselt ist , hat er mit dieser einen siebenmonatigen Einsatz in den Salomonen durchgestanden. Für diese Zeit von Februar bis September 1943 wurde ihm die Congressional Medal Of Honor und sechs DFC verliehen. Den Ace-Status (5 Abschüsse) erlangte er am 13. Mai 1943.
In jener Zeitspanne errang die Staffel laut Barrett Tillman (im Buch "Corsair") 68 Luftsiege bei 11 eigenen Verlusten. Insgesamt verlor die Staffel 32 F4U-1 und -1A (Unfälle, Abschüsse, Totalschäden usw.). Walsh selbst verlor wohl einige Male seine(also die gerade von ihm geflogene) Corsair unterm Hintern. Also, wie eigentlich schon bekannt, hatte keiner der Piloten eine "eigene" Maschine, da wurde oft zugeteilt, wie es der Klarstand erlaubte, auch gerne mal staffelübergreifend (ich lese grad The First Team And The Guadalcanal Campaign).
Für besagten Zeitraum hätte man auf folgende Corsairtarnungen stoßen können -wir bleiben mal bei der F4U-1 Variante- :
2-tone scheme Blue Grey/Light Grey mit einfachen Sternen in 6 Positionen
3-tone scheme Sea Blue/ Intermediate Blue/ White mit einfachen Sternen in 4 Positionen (Direktive ab Febr. 43)
-die VF-17 Corsair vom 1/48er Tamiya-Deckelbild ist m. E. daher im Übrigen nicht richtig-
Diese beiden Tarnschemata bestanden ab Februar 43 also nebeneinander her, abhängig vom Auslieferungsdatum ab Werk. Eine Umlackierung der "alten" ,also der einige Wochen älteren, war unökonomisch, im Feld überflüssig oder gar unmöglich.
Ab Juli 43 kamen laut Anordnung bekanntermaßen die weißen Vierecke dazu, alles umfasst mit einem roten Rand.
Im pazifischen Kriegsschauplatz verzichtete man aber gern mal auf das Rot, und auch nicht alle Sterne bekamen zwangsläufig die Vierecke. Überflüssige Sterne der alten Bemalung wurden (manchmal) überpinselt. Also großer Variationsspielraum... Eine blaue Umrandung, die die rote ersetzte, kam erst im September zur Anwendung.
Also sehr lange Rede zur kurzen Antwort: Ja, sowohl diese Bemalung, als auch andere davon abweichende, wären für eine Maschine, die mal von Ken Walsh geflogen wurde, realistisch, sofern sie im o.g. Rahmen bleiben.
Ich habe zwei Fotos gefunden, das eine zeigt eine Walsh-Nahaufnahme im Cockpit, zu sehen sind 5 Abschußmarkierungen. Das zweite zeigt tatsächlich eine F4U-1 mit Zweitonlackierung und einem Stern mit weißen Vierecken an der Steuerbordflächenunterseite. Leider sieht man die anderen Sterne nicht, auch nicht die Nummer.
Laut Bildunterschrift aber die 13, geflogen von Ken Walsh, datiert 01. Sept 43. (F4U-Corsair in Color, Seite 4).
Ich gehe davon aus, dass es sich um den 1/72er Bausatz handelt?
Solltest Du also möglichst ooB bauen wollen, so würde ich empfehlen, die (meist nur für ein Foto angebrachten) Abschussmarkierungen wegzulassen und überlegen, ob wohl noch Sterne extra auf die Steuerbordtragflächenoberseite und Backbordunterseite gehören (alternativ Übermalungsspuren). Oder Du datierst zurück, gehst auf Nr. sicher und baust eine 2-tone Corsair mit 6 einfachen Sternen (im 1/72er Bausatz nur 4 einfache vorhanden, da heißt es schnippeln). Die 13 -oder irgendeine andere Nummer von 1 bis ?- dabei dichter vor den Rumpfstern setzen, feddisch. -Ach ja, und gut einsauen und ausbleichen.
MfG
888