Heute vor 20 Jahren ...

Diskutiere Heute vor 20 Jahren ... im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Mooooment, das muss berichtigt werden :) 007 hat oft gegen Böseste Kapitalisten (Goldfinger usw.) gekämpft Rocky hat zuerst gegen BÖSE Amis...

sdsr

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Mooooment, das muss berichtigt werden :)

007 hat oft gegen Böseste Kapitalisten (Goldfinger usw.) gekämpft
Rocky hat zuerst gegen BÖSE Amis gekämpft
Landser.. die sind immer nur gestorben oderhaben verloren bei 30-1 überlegenheit, meist gegen Amis :-)

Und außerdem hat das sicher niemand als Beispiel für einen Oste/West Konflikt gesehen...
Im Westen war die Angst den Osten zu verärgern viel zu groß, sonst hätte der Osten nicht so viel Geld (DDR) und Weizen (UDSSR) bekommen... :D


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Alien
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...Er kann sich dann in Maßen davon emanzipieren, aber das erfordert auch Bewusstsein. Das so nebenbei...
Oder dazu stehen, was ebenfalls Bewußtsein erfordert.
Deinen "gelernten" DDR-Bürger habe ich schon verstanden ;) und was Deine Frage nach dem "Einzigen" betrifft:
1. warum soll ich nicht zu meiner Einstellung stehen und 2. müßtest Du das eher die anderen fragen.
In diesem Sinne hoffe ich hier noch auf viele interessante Beiträge. :TOP:
 
anspren

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Bevor die Herren aus den Gegenden westlich von Elbe und Werra noch eine Rauchvergiftung erleiden bei ihrer Selbstbeweihräucherung würde ich gern zu meiner eingangs gestellten und oben nochmals angeführten Frage zurückkehren. Die natürlich nur gediente Reservisten der NVA beantworten können ... :)
@Mig-21 - Ich denke, daß die Beiträge hier im Thread durchaus alle zum Thema "Neuvereidigung" zielführend sind.

Denn gerade daß, was von den Herren westlich von Elbe und Werra hier kommt, kennzeichnet doch auch 20 Jahre danach durchaus noch den Konflikt, in dem sich zumindest jeder Berufs- und Zeitsoldat in der NVA zu diesem Zeitpunkt befand.

Stichwort Feindbild: Wir gedienten Reservisten der NVA wissen, wo damals der Feind stand: gen Westen.

Zumindest für alle Berufssoldaten und den größten Teil der UaZ/SaZ war das ein verinnerlichter Fakt.

Wenn man mir heute erzählen will, daß dies auf der anderen Seite anders gewesen wäre, entlockt mir das entweder ein müdes Lächeln, oder ich müßte unterstellen, daß die BW permanent unter Drogen stand und in diesem Zustand vielleicht der Meinung war, alle Ausbildung diene nur der Belustigung und organisierten Freizeitgestaltung.

Fakt ist, daß die politische Führung - und hier meine ich sowohl die alte, als auch die zum Zeitpunkt der Neuvereidigung neue - ihre Armee im Stich gelassen hat.

Fakt ist aber auch, daß wir unserem Vaterland gedient haben, und nicht irgendeinem Minister.

Daß aber unser Vaterland sterben wird, zeichnete sich bereits Anfang '90 ab.

Wie gesagt - ich stand nicht vor der Entscheidung einer Neuvereidigung.

Aber ich ziehe den Hut vor all jenen, die vorher gegangen sind, denn es ist für mich eine Frage des Charakters, einen Fahneneid nur einmal im Leben zu schwören.
 
Nummi

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Ich fuehlte mich bis zum 02.10.90 an meinen Eid gebunden. Deshalb hab ich den Abschlussappell mit Fahne einrollen mitgemacht. Etwas Anderes waere fuer mich gar nicht in Frage gekommen.
Aus meiner damaligen Sicht waren die Offiziere die ganz schnell am naechsten Tag in neuer Uniform die andere Fahne hochzogen Charakterschweine.
Aus heutiger Sicht kann ich es teilweise nachvollziehen. Viele hatten fuer eine Familie zu sorgen und genauso Angst vor der Zukunft. Im Endeffekt hatten sie es am Ende sogar schwerer in der "freien Wirtschaft" Fuss zu fassen. Da waren viele Stellen schon besetzt. Wimre wurde ein Grossteil der Stabsoffiziere Ende Dezember 90 kurzerhand an die frische Luft befoerdert. Der Mohr hatte seine Schuldigkeit getan...
 

bebe_flusi

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Glückwunsch erstmal. Dadurch das Du den Aufsatz nicht geschrieben hast, hast Du bewiesen das Du standhaft warst, daß waren nur sehr wenige und das rechne ich Dir hoch an. Ich hoffe Du musstest deshalb nicht allzu große Repressalien über Dich ergehen lassen. Toll. :TOP: Ach übrigens, der Bundeswehroffizier war damals unser Feind, umgekehrt war es nicht anders. Es war der "Kalte Krieg" und niemand glorifiziert hier was. ;)
getroffene hunde bellen halt...
es gab leute, die damals wegen weniger (ungesetzliche Kontaktaufnahme oder öffentliche Herabwürdigung) eingefahren sind, die in der fahne halt nach schwedt. jeder wußte was das heißt.
es geht nicht um mich, ich war 1984 16,5 Jahre alt und hatte das glück am tage meiner musterung zur fahne ausreisen zu können. über den rot anlaufenden reservehauptmann, der mich kielholen wollte, kann ich nunmehr lauthals lachen...
mich stört einfach der tenor der beiträge. die flieger hatten in der NVA die pöstchen (na klar noch vor 1989); nich später eppelmann, da scheinen einfach ein paar die maßstäbe zu verlieren... natürlich gab es auch bei den offizieren der NVA oder (wie ich erlebt habe bei der VP) mit dem kopf denkende menschen mit sed-parteibuch - überhaupt kein thema - aber reichlich gesät waren sie nun gerade auch nich.
 

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Fluglehrer
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20 Jahre , laaaaaange Zeit...

Ich kann Mich an die Erstvereidigung nbur noch schwach erinnern,wurde auf dem Sportplatz vom JG-1 durchgeführt.
Das war es auch schon, an irgend welche Gefühle/Gedanken und so weiter, nö keine Erinnerung .
An die Richtige von Z2 auf Z12 ist auch nur soviel hängen geblieben , das Mich der Geschwaderkomo Manfred Menge etwas komisch ansah , als ich nur "Ich schwöre" sagte und nicht "So war Mir Gott helfe"

Sonst hat wohl jeder diese Zeit etwas anders gesehen , Wir haben eben bis zum letzten Tag Flugdienst gemacht , war eigentlich das beste , was uns damals passieren konnte.

Und als ehemaliger NVA'ler war es schon manchmal lustig , was man Mir dann so beim FW-Lehrgang beibringen wollte .Kammeradschaft , hey mein ganzer Dienst bei der NVA bestand aus Kammeradschaft und gegenseitiger Unterstützung , also nichts neuen für Mich damals.
Das größte Problem bestand beim FW-Lehrgang aber beim Marschieren , wenn Unser Ausbilder "Achtung " rief , Junge , Junge , Mir taten die Orginal-BW-Soldaten immer leid , die vor einen Ehemaligen NVA'ler Marschierten !
Ich sage da nur 80 cm und gestrecktes Bein !
 

sdsr

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ienten Reservisten der NVA wissen, wo damals der Feind stand: gen Westen.

Zumindest für alle Berufssoldaten und den größten Teil der UaZ/SaZ war das ein verinnerlichter Fakt.

Wenn man mir heute erzählen will, daß dies auf der anderen Seite anders gewesen wäre, entlockt mir das entweder ein müdes Lächeln, oder ich müßte unterstellen, daß die BW permanent unter Drogen stand und in diesem Zustand vielleicht der Meinung war, alle Ausbildung diene nur der Belustigung und organisierten Freizeitgestaltung.
.
Und genau da liegt der Hund begraben ! Scheinbar ist es nicht zu "euch" durchgedrungen , das der Westen nicht, durch und durch politisiert war.
Die Führung /Vereinsleitung wusste sicher woher eine objektive/subjektive bedrohung kommen konnte, aber wir , die Soldatenn sahen die BW tatsächlich als eine Form der "organisierten Freizeitgestaltung" , mann ging halt hin wenn man keine Lust auf Zivildienst oder THW hatte hatte.
Klar waren da die "Russen", aber die waren ja weit weg....
Erst als ich lange vor der Wende mal durch die DDR nach West Berlin gefahren bin und Wachen mit MP und Hunden in , sorry für den Begriff,
"WW2-Uniformen" sah wurde mir schon unwohl

Die politisierung im politischen Bereich war eine Sache des einzelnen und das führte oft gerade zu einer Glorfizierung oder zumindest einem wohlwollenden betrachten des Ostens (siehe Friedensbewegung in den 80ern, oder Gründung der Grünen mit weitestgehend linken Wurzeln)

Es gab bei uns (im übrigen mochte ich die , wie hier öfters gesagt wird "BRD" trotz ihrer Fehler gerne), keine militärische Früherziehung und kein schon in der Schule aufgebautes Feindbild.

Ist vieleicht schwer zu kapieren , ist aber so.

Ich verstehe immer noch nicht das Problem , das der Eid auf den Sieg des Sozialismus nach seinem Untergang nun halt nicht mehr ganz zeitgemäß war. Mir kommt das Festhalten an dem alten Eid irgendwie etwas so vor , als wäre das eine Trotzreaktion, zumal der Inhalt des neuen Eides ja durchaus akzeptabel war. Was hat am neuen denn so gestört, bzw was war am alten Eid noch so.... bindend

sdsr
 
anspren

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bzw was war am alten Eid noch so.... bindend

sdsr
....die Idee, die dahinter stand. Auch wenn sie von einigen Wenigen zuschanden geritten und auf Jahre diskreditiert wurde. Die "Eliten" treiben weiter ihr Spiel und die "Kleinen" dürfen es ausbaden.

"Früher durfte man vielleicht nichts sagen und es hat sich nichts geändert - heute darf man alles sagen, aber es ändert sich auch nichts!"

Mahlzeit!
 
tucano

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Es gab bei uns (im übrigen mochte ich die , wie hier öfters gesagt wird "BRD" trotz ihrer Fehler gerne), keine militärische Früherziehung und kein schon in der Schule aufgebautes Feindbild.
Ist vieleicht schwer zu kapieren , ist aber so.

sdsr

Na da spricht ein Experte, ich beuge mich Deinem Wissen, das nun eindeutig aus den "freien Medien" herrührt . Wir kapieren es einfach nicht und sind die ewig Gestrigen.
Was ist nun wieder falsch an "BRD"? So heißt dieses Land hier nunmal offiziell, da brauchst Du keine Anführungsstriche. Ist vielleicht schwer zu kapieren, ist aber so! :D
 
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Tracer

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Anfang der 1970er-Jahre begann eine Kontroverse um die Abkürzung, als in einigen Bundesländern der Gebrauch untersagt wurde, da sie durch die häufige Verwendung in der DDR als „kommunistische Erfindung“ und „Agitationsformel“ verfemt sei. Mit der Vermeidung der Abkürzung BRD wollte sich die bundesdeutsche Seite vom Sprachgebrauch in der DDR abgrenzen und verhindern, dass west- und ostdeutscher Staat durch analoge Abkürzungen auf eine Stufe gestellt werden. Die Bundesrepublik Deutschland betrachtete sich trotz aller Lockerungen im deutsch-deutschen Verhältnis stets als völkerrechtlich einzig legitimer deutscher Staat (keine völkerrechtliche Anerkennung der DDR). Die Bezeichnung „Deutschland“ beanspruchte sie für Gesamtdeutschland und dafür stellvertretend für sich selbst. Durch die fortdauernde Verwendung dieses Begriffs sollte die Existenz einer deutschen Nation – Deutschland als Ganzes – im öffentlichen Bewusstsein gehalten werden, um das Staatsziel der Wiedervereinigung nicht zu gefährden.

Seit dem 4. Oktober 1976 gibt es z. B. einen Erlass der Schulbehörde Schleswig-Holstein, der die Abkürzung BRD für nicht „wünschenswert“ erklärt. Die Schreibweise „BRD“ wurde bis in die 1990er-Jahre hinein an einigen westdeutschen Schulen als Schreibfehler gewertet. Die amtliche Auffassung zu BRD ist einer der wenigen Fälle (siehe auch Orthographie), in dem auf diese Weise direkt in den bundesdeutschen Sprachgebrauch eingegriffen wurde.
(Quelle: Wikipedia)

So wie Sdsr schon schrieb verstehe auch ich das Problem nicht einen nicht mehr bindenden Eid gegen einen neuen Eid zu ersetzen.

Was hättet ihr gemacht, wenn die DDR sich - durch eigene Reformen - bis Mitte der 90er Jahre politisch wie wirtschaftilch wieder gefangen hätte und die Staatsführung hätte beschlossen den Eid abzuwandeln. Hättet ihr dann auch gesagt: "Nein danke, dann geh ich lieber. Einmal Eid immer Eid!"?

Oder liegt es stumpf an der Tatsache, dass es doch nicht sein kann, dass einem doch 40 Jahre lang ganz klar gesagt wurde dort ist euer Feind, dann rennen ein paar Idioten auf die Straße, rufen einfach mal "Wir sind das Volk" und schon wird man vom Gegner kassiert und soll dann noch auf seinen Eid schwören - egal, ob dieser Eid gut oder schlecht ist.

Bei einem Eid geht es doch um den Inhalt - wem man dient.

Im Umkehrschluss darf ich dann auch daraus schließen, dass niemand der hier nicht neu vereidigten gewillt war/ist der Bundesrepublik Deutschland treu dienen zu wollen, das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen? Waffengewalt lasse ich jetzt mal außen vor, sondern meine eher das Eintreten für die freiheitlich demokratische Grundordnung.

Wenn dem so ist, na dann Prost Mahlzeit.
 
Nummi

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Im Umkehrschluss darf ich dann auch daraus schließen, dass niemand der hier nicht neu vereidigten gewillt war/ist der Bundesrepublik Deutschland treu dienen zu wollen.
Nee, war ja auch nicht mein Vaterland... Diesem Land darfst Du dienen. Da ich ein boeser boeser Kapitalist geworden bin, haette ich auch gar keine Zeit mir in afghanischen Landen die Lebenslampe auspusten zu lassen:TD:
 
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Alien
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...
Mir kommt das Festhalten an dem alten Eid irgendwie etwas so vor , als wäre das eine Trotzreaktion, zumal der Inhalt des neuen Eides ja durchaus akzeptabel war. Was hat am neuen denn so gestört, bzw was war am alten Eid noch so.... bindend

sdsr
Wie @anspren bemerkt, es ist wichtig zu wissen, was hinter dem Eid steckt. Das ist gerade bei einer deutschen Armee recht wichtig.

Die Deutschen sind ja immer recht fleißig gewesen beim Mitmachen bzw. Anfangen von Kriegen. Meistens gehört man dann regelmäßig zu den Verlierern.
Das letzte Mal, als eine deutsche Armee einen Krieg gewinnen konnte, ist schon rund 140 Jahre her, wenn man mal den Sieg über die Hereros beiseite läßt.
Und wenn man mal nachfragt, wann hat zuletzt eine deutsche Armee ihr Vaterland verteidigt, dann kommt man ja vollkommen ins Schwimmen. Das war zu Napoleons Zeiten, also noch länger her.
 
radist

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Aus der Eingangsfrage von @MiG-21.de ist nun doch leider eine Wertediskussion DDR BRD geworden.
@bebe_flusi hat dazu seine Meinung geäußert - das sei ihm unbenommen. Da ich allerdings, genau wie @ESPEZ, der Meinung bin, dasser sich mit seinen Formulierungen weit im Bereich der persönlichen Beleidigung bewegt gehe ich auch inhaltlich nicht weiter darauf ein.

@sdsr
Dass "der Westen" nicht so politisch durchdrungen war gilt meiner Meinung nach so allgemein ncht- im privaten/öffentlichen Leben hast Du da sicherlich recht. Eingebunden in ein Bündnis war aber eine klare Ausrichtung gegeben, die von den politisch habndelnden auch für die Gesellschaft mit aller Konsequenz umgesetztz wurde.
Deutlich wird der Unterschied eben genau bei der Werhrerziehung in der DDR. Ich hatte an anderer Stelle schon auf das Problehm "Wehrpflicht Armee" hingewiesen. In der DDR sollte auf dem genannten Weg bei den Wehrpflichtigen eine bewusste Haltung zum Wehrdienst für den Sozialismus erreicht werden. Über Sinn und Notwendigkeit dessen gibt es auch heute noch unterschiedliche Ansichten. Dass das nicht gelungen ist, der Ansatz milde ausgedrückt "unglücklich" war ist aus meiner Sicht heute unstrittig - damals war ich aktives Mitglied (in der GST) in diesem Prozess.
Mit dem Wehrersatzdienst, das war sicherlich in der BRD einfacher. Aber bitte bedenke, dass Bedingungen dafür 1980 gänzlich andere waren als heute, wo man wirklich, wie Du schreibst, die freie Wahl hat. Damals gab es auch bei der Bundeswehr nicht unerhebliche Hürden.


@Tracer
Interessant Deine (Wikis) Erklärungen zum BRD Begriff. Einerseits zeigt es mit "Alleinvertretungsanspruch" usw. doch auch die Realität der empfundenen Bedrohung aus der Richtung. Andererseits finde ich es schon traurig, wenn ein Land plötzlich die sich selbst gegeben Bezeichnung nicht mehr tragen möchte und eine Schulbehörde plötzlich darüber entscheiden darf.
Einige (viele?) der Betroffenen waren zu dem Zeitpunkt noch keine 40 Jahre alt, die Zeit der Beeinflussung war individuell länger oder kürzer - genau wie die Geisteshaltung und Gefühlslage. Ich stimme aber mit Dir überein, dass so wie Du es formulierts: klar gesagt wurde dort ist euer Feind, dann rennen ein paar Idioten auf die Straße, rufen einfach mal "Wir sind das Volk" und schon wird man vom Gegner kassiert und soll dann noch auf seinen Eid schwören - egal, ob dieser Eid gut oder schlecht ist. wohl bei vielen die Stimmung war.
Beim "Verteidigen", im Sinne des Fahneneides, geht es um Waffengewalt und nicht um ein nebulöses "Eintreten", da gibt es keine andere Ausdeutung.

Um den Kreis zu schließen, am Anfang wurde eine Frage gestellt, auf die Beteiligte/Betroffene mit einer Beschreibung ihrer damaligen Motive und Stimmung geantwortet haben. Das kann man auch einfach mal hinnehmen, ohne diesen dann gleich bewisen zu müssen wie kurzsichtig und indoktriniert (manche sprechen sogar Intelligenz ab) sie waren. Gefolgt von der Botschaft - in der BRD war das alles viel besser.

P.S. Ich habe bewusst den Weg gewählt, auf einige Aussagen konkret einzugehen, nicht zuletzt um zu unterstreichen, dass man gerade bei diesem Thema auch (z. B. mit @Tracer oder @sdsr) mit Sachlichkeit und Argumenten diskutieren kann.
 
anspren

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(Quelle: Wikipedia)

Im Umkehrschluss darf ich dann auch daraus schließen, dass niemand der hier nicht neu vereidigten gewillt war/ist der Bundesrepublik Deutschland treu dienen zu wollen, das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen? Waffengewalt lasse ich jetzt mal außen vor, sondern meine eher das Eintreten für die freiheitlich demokratische Grundordnung.

Wenn dem so ist, na dann Prost Mahlzeit.
...soweit es mich betrifft: Ich würde eher eine Haftstrafe in Kauf nehmen, als für die BRD eine Waffe in die Hand zu nehmen.
Die einzige Ausnahme wäre ein militärischer Angriff auf das Staatsgebiet von außen (und damit meine ich nicht die omnipräsenten "Terroristen"). Das ist aber zum Einen unwahrscheinlich, da wir ja von lauter Freunden umzingelt sind. Zum Anderen würde ich dann meine Heimat verteidigen, und nicht mein Vaterland - denn dieses ist am 03.10.1990 gestorben.
Auf diese Differenzierung lege ich Wert!
 

jackrabbit

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Hallo,

...soweit es mich betrifft: Ich würde eher eine Haftstrafe in Kauf nehmen, als für die BRD eine Waffe in die Hand zu nehmen.
Die einzige Ausnahme wäre ein militärischer Angriff auf das Staatsgebiet von außen
nur mal so gefragt: das wäre zu DDR-Zeiten doch nicht anders gewesen?
Oder gegen wen hättest Du die Waffe in die Hand genommen (außer gegen eine Bedrohung von außen)? :?!

Grüsse
 
anspren

anspren

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Hallo,



nur mal so gefragt: das wäre zu DDR-Zeiten doch nicht anders gewesen?
Oder gegen wen hättest Du die Waffe in die Hand genommen (außer gegen eine Bedrohung von außen)? :?!

Grüsse
....entscheidend ist das, was nach dem von dir verwendeten Zitat kommt, weswegen ich auch Wert auf diese Differenzierung lege. Und auch wenn ich das große Aufheulen schon jetzt höre: Mein VATERLAND hätte ich damals gegen JEDE Bedrohung - ob von AUSSEN oder INNEN - mit der Waffe in der Hand verteidigt, wenn der entsprechende Befehl erteilt worden wäre (wobei, wie ich heute ebenso klar sage, es gut so ist, daß er nicht erteilt wurde).

Meine Heimat würde ich gegen Angriffe von außen verteidigen - niemals jedoch bei Interventionen in fremden Ländern oder im Innern (und nun sage bitte keiner, das wäre nicht vorgesehen - ein gewisser Schäuble hat in seiner Zeit als Innenminister die gesetzlichen Weichen schon angefangen zu stellen), um den Machterhalt der heutigen Bonzen zu sichern, gegen deren politisches Gangstertum sich die vielgeschmähten "Ex-Eliten" der DDR ausnehmen wie kleine Lausbuben.

Ich denke, daß damit meine Position ausreichend klar gemacht wurde......

Gruß
 

sdsr

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@Radist

Das es ein "Feindbild" , gerade bei den älteren (und nicht nur aus der Zeit vor 45 gab) ist unbestritten. Aber gerade die Generationen nach dem Krieg (so auch z.B meine Geschwister) und alle anderen die ich kannte sahen das anders.Durch die Informationen über den Osten sahen es einige als lohnenswerten Versuch...... (Mein ältester Bruder sogar bis er da war..)
Da war vor allem die Angst vor einem Atomkrieg, wer auch immer Schuld sei. Es ist eigentlich egal , wessen A-Bombe dich tötet.
Der Ausstieg aus der BW war defacto immer einfach, auch 1970 oder 1980, ich kenne viiiele , die es ohne Problem geschafft haben (sogar als ihr Wehrdienst schon begonnen hatte, und das 1973). Wer keinen Bock hatte , ging nicht hin.Natürlich haben die Kreiswehrersatzämter Versucht, genügend "Nachschub" bereitzustellen , aber eine berufung auf das Urteils des Bundesverfassungsgerichtes von 1960


" Es ist bezweifelt worden, ob angesichts dieses Wortlauts der Dienst mit der Waffe im Frieden, die Ausbildung mit der Waffe, verweigert werden dürfe. Die Frage ist zu bejahen. Durch den Art. 12,2 GG wird aber der Art. 4 dahin verdeutlicht, daß er jedenfalls nunmehr – d. h. nach Einführung der allgemeinen Wehrpflicht – das Recht umfaßt, den Dienst mit der Waffe schon im Frieden zu verweigern. Das ist auch sinnvoll – nicht nur, weil der Staat kein Interesse daran haben kann, Wehrpflichtige mit der Waffe auszubilden, die im Kriegsfall die Waffenführung verweigern werden, sondern auch vom Standpunkt des Einzelnen aus, dem eine Ausbildung nicht aufgezwungen werden darf, die einzig den Zweck hat, ihn zu einer Betätigung vorzubereiten, die er aus Gewissensgründen ablehnt."

***** "BRD" ist übrigens ein begriff, der ansich als Abkürzun richtig ist, aber durch die Benutzung durch z.B "Karl Eduart von Schni..." einen seltsamen Beigeschmack hat
@anspren
Wenn ich lese was anspren schreibt fällt mir das auch wieder ein...
"Mein Vaterland ist am 3.10 1990 gestorben" , aha... Was ist denn deine Heimat, Thüringen ?? Oder dein kreis , oder deine Stadt....??
Verteidigst du deinen Kreis mit der Waffe in der ??

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PS:Ich bin froh das mein Heimatland (Vaterland hört sich Sch... an) weiterlebt
 
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Wer keinen Bock hatte , ging nicht hin.Natürlich haben die Kreiswehrersatzämter Versucht, genügend "Nachschub" bereitzustellen , aber eine berufung auf das Urteils des Bundesverfassungsgerichtes von 1960


" Es ist bezweifelt worden, ob angesichts dieses Wortlauts der Dienst mit der Waffe im Frieden, die Ausbildung mit der Waffe, verweigert werden dürfe. Die Frage ist zu bejahen. Durch den Art. 12,2 GG wird aber der Art. 4 dahin verdeutlicht, daß er jedenfalls nunmehr – d. h. nach Einführung der allgemeinen Wehrpflicht – das Recht umfaßt, den Dienst mit der Waffe schon im Frieden zu verweigern. Das ist auch sinnvoll – nicht nur, weil der Staat kein Interesse daran haben kann, Wehrpflichtige mit der Waffe auszubilden, die im Kriegsfall die Waffenführung verweigern werden, sondern auch vom Standpunkt des Einzelnen aus, dem eine Ausbildung nicht aufgezwungen werden darf, die einzig den Zweck hat, ihn zu einer Betätigung vorzubereiten, die er aus Gewissensgründen ablehnt."



Ähem,...tschuldigung...Ich war als Wehrpflichtiger bei der Bundeswehr. Ich hatte mir vorher sehr ausführlich Gedanken gemacht, ob ich nicht verweigern und Zivildienst machen sollte. Im Endeffekt waren es die "Gewissensgründe", die mich zum Wehrdienst bei den Streitkräften bewegten. Meine Hauptmotive für eine Verweigerung wären Bequemlichkeit und etwas Angst vor dem Unbekannten gewesen, aber keinesfalls eine pazifistische Grundeinstellung.
Daher bin ich zur Bundeswehr gegangen.:red:

Gruß
3.5DME:engel:
 

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Wenn ich bedenke, in welchem Schweinsgalopp die Wiedervereinigung erfolgte und dass dabei nicht nur die DDR auf dem Müll der Geschichte flog sondern u. a. die Staatstreue mancher ehemaliger Bürger gleich hinterher, weil ihnen z. B. dem eigenem Empfinden nach nicht zugestanden wurde, dass auch sie und nicht nur die Brüder und Schwestern im Westen Lebensleistungen im Alltäglichen erbracht haben, die es wert sind, anerkannt zu werden, wundert es mich kein Stück, dass von dem einen oder anderen die Ereignisse nach dem Mauerfall - wie z. B. die Vereidigung am 20.07.1990 - skeptisch beurteilt wurden. Ich weiß noch, dass ich mich damals gefragt habe, was es bringen soll, Soldaten einer sich in Auflösung befindlichen Armee auf einen sich in Auflösung befindlichen Staat zu vereidigen. Und so richtig ernst hat der Minister für Abrüstung und Verteidigung das Ganze anscheinend wohl selbst nicht genommen, da die Absicht, diejenigen sofort zu entlassen, die den Eid nicht leisten wollten, aus praktischen Erwägungen schnell wieder verworfen wurde.

Gruß
Griffin
 
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Tracer

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Um hier mal etwas klar zu stellen, ich habe kein Problem mit der Tatsache, dass es die DDR gab, noch bin ich ein Mensch der "Ossis" nicht mag. Ganz im Gegenteil, in meinem engen Bekanntenkreis sind sogar sehr viele davon vertreten ;)
Einen Großteil meines Wissens über die DDR habe ich ebenfalls von "Augenzeugen", von Kameraden, die in der NVA gedient haben (im Übrigen hervorragende Soldaten!) und aus den Medien. Was ich jedoch kritisiere, das ist das System, welches in der DDR herrschte und vor allem die nachklingende Glorifizierung eben jenes Systems.

Wir schreiben die zweit Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Bürger Adolf Joseph Deutschmann, Jahrgang 1913 erzählt von seinem Leben:
Er war Mitglied der NSDAP und glühender Verehrer des Dritten Reichs, welches er gegen den inneren und äußeren Feind zu verteidigen hatte. Dies tat er dann auch bis zum 08. Mai 45. Die Zeit nach der von ihm so verhassten "Befreiung" vom GröFaZ war für ihn eine Schmach. Überall hatte der Gegner seine Heimat besetzt, man behauptete dass die eigene, doch so geliebte Regierung Menschen bespitzeln und umbringen ließ. Kann ja gar nicht sein, denn "das haben wir doch nicht gewusst" war ne gute Antwort damals.
Es ging ihm sozial deutlich schlechter als vor dem Krieg. Um ihn herum waren überall die Wendehälse. Gestern riefen sie noch alle brav die einstudierten Parolen, heute geht´s nur noch um Lucky Strike, Nylonstrumpfhosen, komische Musik und Konsum. Ehe er sich versah wurde neues Geld eingeführt, die Geschäfte waren randvoll mit allem was man sich wünschte und auf einmal lebte er in einem neuen Land. Dies nannte sich auf einmal Bundesrepublik Deutschland. War dies sein Vaterland? Seine Heimat? Heimat ja, Vaterland nein, denn der Führer war tot, seine Ideale nichts mehr wert und die Welt sah verächtlich auf Menschen wie ihn, die an all dem alten festzuhalten versuchten und das neue verfluchten. Menschen wie ihn nannte man bei Zeiten Altnazis oder etwas schmeichelhafter ausgedrückt Ewiggestrige.

Ich persönlich kann das Schicksal nachvollziehen, aber nicht akzeptieren. Und irgendwie sehe ich Parallelen zum Schicksal des ein oder anderen hier. Nachvollziehbar für mich - aber dennoch definitiv nicht akzeptabel.
 
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