Houston : United B737MAX verunglückt

Diskutiere Houston : United B737MAX verunglückt im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Auf den Grund bin ich gespannt.
FastEagle107

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Sie haben die 10 kts nicht erreicht, es ist ihnen nicht gelungen langsam genug für die Kurve zu werden.
Auf den Grund bin ich gespannt.
 
Intrepid

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Ich glaube, wir schreiben aneinander vorbei. Ich bin auch auf den Grund gespannt. Und ich unterstelle, sie hatten vor, mit lediglich 10 kts den 90-Grad-Bogen zu beginnen.
 
Balu der Bär

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Frau Kapitän wird es sicher erklären können oder der FDR und CVR......und dann lesen wir den Report des NTSB....
 
FastEagle107

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Die Crew ging von einer besseren Bremswirkung auf der Bahn aus als tatsächlich vorhanden war.
Ich kenne die Verfahren bei United nicht aber AUTOBRAKE 1 gibt dir nicht viel Bremskraft und evtl. negativen stopping margin. Bei uns ist dieses Setting verboten. In diesem Fall wurde AUTOBRAKE 1 gewählt. Da die AUTOBRAKES (AB) aber 5 sec nach touchdown ausgeschaltet wurden ist dieser Fakt relativ unwichtig. Allerdings wurden die AB mithilfe des Verstauens der SPEEDBRAKE ausgeschaltet. Auch hier ist die Frage wie die Verfahren bei United sind. Auch hier werden die SPEEDBRAKES bei uns erst wieder verstaut nachdem man die Bahn verlassen hat. Solange bleiben die Dinger oben/draussen.
THRUST REVERSE wurde bei ca. 90ktn GS abgewählt. Normalerweise geschieht dies bei 60kts GS. Und dann wurde zu spät für die gegebenen Umstände gebremst.
Alle Systeme, die einem Helfen sollen rechtzeitig zu stoppen wurden nicht optimal eingesetzt oder frühzeitig abgewählt. Zu spät gebremst und dann kamen sie mit ~50kts GS am ende der Bahn an.
Es scheint so als wenn das Bewusstsein gefehlt hat, dass die Bremswirkung auf der Bahn eingeschränkt ist.
Wenn die Bahn trocken gewesen wäre hätten sie es wahrscheinlich geschafft, allerdings wären selbst dann die angewendeten Verfahren zweifelhaft gewesen.
 
Alpha

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Da wurde auf erschreckende Weise gegen viele Basics verstoßen - ein Wunder wie jemand mit Erfahrung so agieren kann (oder wie lange zuvor so etwas gut ging / nicht auffiel).

Autobrake 1 bei nasser Bahn, Autobrake off mit Speedbrake down&locked, Initialer Bremseinsatz (der auch ein Test der Bedingungen ist) ans Bahnende verschoben usw etc.
Übel.

edit: Rechtschreibung...
 
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Tja, und hier haben wir die Tagesschau, die ihren Bericht wieder einmal stark Anti-Boeing auslegt und mit oberflächlichen Aussagen ein Bild erschafft, was einfach nicht komplett ist.
Ich bin normalerweise ein Fan der Tagesschau aber immer bei Boeing Berichten werde ich stark entäuscht.


"Boeing-Maschine hatte Problem beim Bremsen

Der Unfall einer Boeing 737 Max in Texas geht offensichtlich auf Probleme beim Bremsen zurück. Das zeigen Untersuchungen der US-Behörden. Wegen stillgelegter Jets muss der Hersteller Entschädigung zahlen.

Nach einem weiteren Zwischenfall mit einem Flugzeug des Typs Boeing 737 Max vor etwa einem Monat hat die US-Verkehrsbehörde National Transportation Safety Board (NTSB) nun einen vorläufigen Bericht vorgelegt. Demnach gab der Pilot an, dass die Bremsen weniger wirksam zu sein schienen als sonst und das Flugzeug und die Bremspedale heftig gezittert hätten, kurz bevor die United-Airlines-Maschine von der Landebahn schlitterte."


Ja, es gab Probleme beim Bremsen aber die lagen voraussichtlich nicht an den Bremsen sondern an der Bedienung der Bremsen unter den gegeben Umständen. Dass die Bremsen beim Bremsen weniger wirksam waren und heftig gezittert hätten steht nicht im Unfall Zwischenbericht. [EDIT: ich habe es nochmal gelesen. Der Pilot hat tatsächlich berichtet, dass die Bremsen heftig gezittert haben. Allerdings war das als er versuchte mit 39kts GS von der Bahn zu steuern. Unter den gegeben Umständen wahrscheinlich eine völlig normale Reaktion der Bremsanlage.] Wenn das Anti-Skid System (ABS) anspringt, dann ist es normal, dass die Bremspedalen zittern. Wenn ich die Bremsen schleifen lasse, dann werden sie warm und zittern auch wenn ich dann einsteige.
Ich gehe sehr stark von einem Bedienerfehler aus aber der Bericht der Tagesschau suggeriert ein technisches Problem der Bremsanlage. Wenn man allerdings die Tagesschau dazu fragen würde, könnten sie sagen "bitte genau lesen! Das haben wir nie behauptet. Wir haben lediglich geschrieben, dass es Probleme beim Bremsen gab". Und die gab es, allerdings aufgrund der Bedienung und der Bedingungen auf der Bahn (die uebrigens gem. ATIS korrekt angegeben wurde).

So geht Propaganda.
 
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Ich bin gespannt darauf, welche Daten zur Landung, die Crew berechnet/angefordert hat, um die Landung zu planen (Anfluggeschwindigkeit, Gewicht, Bremsweg etc).
 
Alpha

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Hast du mal mit den Daten vom Bericht gerechnet? Kann mir kaum vorstellen, dass da ne solide Stop Margin herauskommt.

Mal von den ganzen Verstößen gegen "good Airmanship" abgesehen...
 
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Gewicht ist geschätzt, um auf die Anfluggeschwindigkeit zu kommen, die gem. Bericht geflogen wurde.
AB1 wird bei uns gar nicht angezeigt, da verboten.
Ansonsten sollte die Situation eigentlich kein Problem darstellen. Die Berechnung geht allerdings davon aus, dass die Speedbrakes erst beim abrollen eingefahren werden und die TR's bei 60kts GS gestowed werden.
 
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Alpha

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Danke. Und ohne Speedbrake (als non-normal)? Er hat die ja kurz nach dem Aufsetzen eingefahren.
 
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Danke. Und ohne Speedbrake (als non-normal)? Er hat die ja kurz nach dem Aufsetzen eingefahren.
Good point!

Mit non functional Spoilers wäre der Stopping Margin für AB2 862ft (Latest Touchdown Point 2362ft).
Wie gesagt, AB1 wird uns nicht angezeigt.
 
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Simon Maier

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Hallo,

Bzgl der Tagesschau - hier muss man sehen dass die Artikel von normalen Journalisten geschrieben werden, und nicht von Leuten die die 737 im Detail kennen. Die Bewertung die hier in den letzten ca. 10 Beiträgen steht kann jemand schreiben der die Maschine richtig kennt, ich persönlich z. B hätte das so nicht bewerten können da mir das Detailwissen dafür zur 737 fehlt, genauso wie dem Journalisten.
 
Alpha

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Die Margin killt er mit seinem 10 Sekunden Dahinrollen ohne AB oder manual Brakes bereits am Anfang...

Simon, es ist ja auch kein universelles Detailwissen erforderlich - das hat keiner. Aber dann holt man sich jemanden dazu, der sich auskennt. Insbesondere, wenn man in seinem Artikel Ursachen oder Abläufe suggeriert.
 
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Hallo,

Bzgl der Tagesschau - hier muss man sehen dass die Artikel von normalen Journalisten geschrieben werden, und nicht von Leuten die die 737 im Detail kennen. Die Bewertung die hier in den letzten ca. 10 Beiträgen steht kann jemand schreiben der die Maschine richtig kennt, ich persönlich z. B hätte das so nicht bewerten können da mir das Detailwissen dafür zur 737 fehlt, genauso wie dem Journalisten.
Ich bin der Meinung, dass ein Journalist - nicht schlecht bezahlt, wenn er halbwegs clever ist - auch fachlich kompetent sein muß. Nach dem Motto "Ich würde mal sagen ..." oder "wird schon irgendwie passen" passt nicht zu einem professionellen Beruf!

"Schuster bleib' bei Deinem Leisten" wurde ich gelehrt und bin - 70+ - gut damit gefahren/geflogen/gegangen.
 
Simon Maier

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Hallo,

In diesem Fall kann ein Journalist nicht fachlich so versiert sein dass er die Systeme und deren korrekte Bedienung der 737 so gut kennt wie ein 737 Pilot - und selbst dieser kennt dann zwar die 737 im Detail, aber nicht etwa eine 777 oder einen Airbus.

Mit solchen Kriterien ist Journalismus über Luftfahrt ohne externe Berater unmöglich.
 
lutz_manne

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Der Text oben von der TS enthält nur Fakten und Aussagen, ohne Wertung. Eigentlich ok. Aber man kann dadurch als Laie einen falschen Eindruck bekommen. Für eine Nachrichtenmeldung Ok. Für einen spezielllen Beitrag wäre es zu dünn.
 
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Der Artikel schreibt von "Problemen beim Bremsen" und zitiert den Piloten mit "Bremsen weniger wirksam", danach folgen Verweise auf mit diesem Fall überhaupt nicht zusammenhängende Qualitätsprobleme des Herstellers. Natürlich ist das tendenziös. Und entgegen dem tatsächlichen Ablauf von völlig normalem Systemverhalten aber grob falscher Bedienung.

Wenn wir nicht mehr unterstellen, dass Journalisten wissen, wovon sie schreiben (das ist wesentlicher Teil der Recherche und beinhaltet oft Zugriff auf Fachleute, Fachmedien, oder eben schon existierende Untersuchungsergebnisse wie hier), dann wird Unterhaltung mit seriösem Journalismus verwechselt. Die BILD mag man so aufgeben, die Tagesschau sollte einen viel höheren Qualitätsstandard liefern.
 
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Man kann der Redaktion schreiben und erklären, warum man bei der Tagesschau einen anderen Maßstab ansetzt als bei einer Boulevardzeitung.

Die Chance ist größer null, dass sie sich dem annehmen. Zumindest versuchen sollte man es und an ihren Anspruch appelieren. Ich werde es tun. Selbst wenn es absolut gesehen ohne Erfolg bleibt, aber vielleicht graduell. Das wäre ja schon was, wenigstens ein schlechtes Gewissen erzeugen und darauf hinweisen, dass der schleichende Qualitätsverlust über Jahrzehnte sehr wohl bemerkt wird. Ist ja wie bei Boeing und anderen in die Jahre gekommenen Institutionen.

Von einem guten Ruf kann man lange Zeit zehren. Ist er offensichtlich zerstört, baut man ihn wahrscheinlich nie wieder auf und verschwindet in die Unbedeutendheit. Xerox ist ein gutes Beispiel.
 
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