Wo der Jetlärm noch Musik ist
Hunderte Zuschauer bevölkerten den Flugplatz St. Stephan: Er war Treffpunkt von jungen und alten Flugzeugfans.
Jetlärm kann nicht nur lästig sein, er kann auch begeistern: Etliche Passagierflüge wurden letzte Woche von St. Stephan aus mit einigen über 50-jährigen Militärjets durchgeführt. Am Freitag fand sogar eine Hochzeit statt, das Paar absolvierte «Hunter»-Flüge! Am Samstag pilgerten dann Hunderte von grossen und kleinen Flugzeugfans ins Obersimmental. Man sah ehemalige Luftwaffenangehörige, die auf «ihren» Flugplatz zurückkehrten, Hobby- und Profifotografen, die die Oldtimer auf den Chip bannten und erstaunlich viele Familien. Der Jetlärm gehörte während Jahrzehnten in St.Stephan zum Alltag, und der Hunterverein Obersimmental sorgt dafür, dass dies zumindest einmal im Jahr so bleibt. Der Hunterverein , dessen eigener Hunter derzeit in der Revision ist, hat über 1100 Mitglieder.
Der Unterhalt des 51-jährigen weissen Papyrus-Hunters ist kostspielig und nur mit Hilfe grosszügiger Sponsoren möglich. Wie Präsident Beat Radelfinger an der Mitgliederversammlung erklärte, kostet «allein die Kontrolle und Revision des Schleudersitzes in England 20000 Franken». Der Oberländer Hunter wurde würdig vertreten durch drei Doppelsitzer – und als Überraschung war ein holländischen Hunter eingeflogen. Das silber-orange Farbschema des Gast-Flugzeuges war ungewohnt, aber attraktiv. Einer der Höhepunkte war sicher der Auftritt des Superpuma-Helikopters der Schweizer Luftwaffe. Der mittelschwere Transporter wurde gekonnt vorgeführt, die Leistungsfähigkeit und Wendigkeit beeindruckte Jung und Alt. Hans Rudolf Schneider •www.hunterverein.ch>
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